Spikereifen: Laufleistung & Rollwiderstand

Onkel Manuel

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Mahlzeit!

Ich hab ja gestern vor der Nachtschicht noch schnell die Winterpellen aufgezogen und dabei natürlich auch ein paar Fotos gemacht. Die Nokian Extreme 294 haben jetzt zwei Winter mit etwa 1800km und 90% Asphaltanteil hinter sich. Hier der Zustand des Vorderreifens:








Insgesamt sehen jetzt eigentlich alle Spikes so rund aus, hinten sowieso. Viel ändern tut sich da aber anscheinend nix mehr, die Karbid-Pins haben wohl ihre "Endform" erreicht... :D ;)
Ach ja: Trotz nicht immer schonender Fahrweise habe ich noch keinen einzigen Pin verloren... :daumen:



Nach zwei Wintern mit den Nokians vorne/hinten will ich diesen Winter mal was ausprobieren, da mir der Rollwiderstand aufn Senkel geht... ;)








Hinten kommt ein Maxxis Ardent zum Einsatz und der Unterschied ist mehr als deutlich! Es tritt sich wesentlich leichter als mit dem Nokian hinten. Insofern kann ich die Kombo schonmal empfehlen. Bleibt noch abzuwarten, wie sich der Ardent bei Eis & Schnee schlägt... ;)
 
Kenda Klondike und Klondike XT fahren sich relativ ausgewogen. Und sind verhältnismäßig günstig.
Ich denke im Winter sind eher schmalere Reifen besser.


large_PC020143.jpg


large_PC020146.jpg
 
[...]
Ich denke im Winter sind eher schmalere Reifen besser.
[...]

So pauschal stimmt das nicht. Bei geringer Schnee-/Matschhöhe sind schmale Reifen besser. Aber bei tiefem und vielleicht auch noch ungleichmäßig verdichtetem Schnee sind Schneereifen besser. Das sind die Viecher mit 4 Zoll Breite und 0,5 bar, also so ähnlich wie Schneeschuhe (s. Fat-Tire Unterforum).
Aber in Deutschland gibt's so viele Tauphasen im Winter, daß die "normalen" Spikereifen meist die bessere Wahl sind. Nur bei sehr viel Neuschnee sind die Snowbikes im Vorteil.
 
Hi zusammen,

lohnt sich so ne Anschaffung eigentlich wirklich? Irgendwie schwer vorzustellen, dass so rundgelutschte Knubbel wirklich Grip bringen??

Gespannte Grüße!
 
Hi zusammen,

lohnt sich so ne Anschaffung eigentlich wirklich? Irgendwie schwer vorzustellen, dass so rundgelutschte Knubbel wirklich Grip bringen??

Gespannte Grüße!
Genau das tun sie aber. Und wenn du beim Absteigen ausrutschst. Glaubst du es spätestens. Auf Eis sind Spikes einfach nur:daumen::love:

was gibts im moment rein gelände orientiert???
der freddy is ja glaub nicht mehr in produktion...
greetz chris
Hab immer noch die IceSpiker Pro und bin zufrieden.
 
Spikereifen machen bei Kälte (Eis) einen unterschied wie Tag und Nacht.
Letzten Winter im Rheinland hätte man aber keine gebraucht. Es war zwar kalt - Aber es gab keine Eisflächen die gefährlich waren.
 
So pauschal stimmt das nicht. Bei geringer Schnee-/Matschhöhe sind schmale Reifen besser. Aber bei tiefem und vielleicht auch noch ungleichmäßig verdichtetem Schnee sind Schneereifen besser. Das sind die Viecher mit 4 Zoll Breite und 0,5 bar, also so ähnlich wie Schneeschuhe (s. Fat-Tire Unterforum).
Aber in Deutschland gibt's so viele Tauphasen im Winter, daß die "normalen" Spikereifen meist die bessere Wahl sind. Nur bei sehr viel Neuschnee sind die Snowbikes im Vorteil.

Ja das hast du recht. Man sollte aufgrund eigener regionaler Erfahrungen abwegen.

Wenn man nicht 100% aufs Fahrrad angewiesen ist brauch man wohl auch keine Spikereifen in Deutschland. Aber es macht schon Spaß damit durch Schnee und Eis zu heizen :)
 
War bis gestern mit RaceKing 2.2 und IceSpiker 2.35 in Kombi unterwegs.

Jetzt mit neuerlichem Schneefall auch hinten IceSpiker draufgezogen.

Rollwiderstand steigt enorm, der Sicherheitsgewinn ist es aber auf jeden Fall wert.

Gerade nachts wenn nur eine kleine Funzel vorne Licht bietet denke ich mir das durchgehend Grip besser ist.
 
Gerade steht der Modellwechsel ja an bei den meisten Hersteller, ist wirklich was bessert worden oder kann man ruhig auf das Modelljahr 2012 zurückgreifen. Normalerweise passiert ja nicht all zuviel bei den Spike Modellen ;-)
 
Hi zusammen,

lohnt sich so ne Anschaffung eigentlich wirklich? Irgendwie schwer vorzustellen, dass so rundgelutschte Knubbel wirklich Grip bringen??

Gespannte Grüße!

Also die bringen jedenfalls mehr als ein "nackiger" Gummistollen. Du mußt ja auch den Anpressdruck pro Spike/Stollen bedenken. Fakt ist aber, daß die Nokian Spikereifen eher dafür desingt wurden, auf den großen Schnee- & Eisflächen Skandinaviens zu funktionieren - und auf Eis nutzen sich die Karbidpins eher nicht ab... ;)



Mir persönlich isses aber lieber, wenn ich vorne Spikes habe. Gerade bei so nem Mischwetter wie in den letzten Wintern hat man gerne mal versteckte & überfohrene Tauflächen ("Black Ice") oder Eisplatten unter einer Schneedecke versteckt. Ein rutschendes Hinterrad kann man u.U. noch abfangen, vorne legts einen sofort hin... ;)




@esprit70
Also ich denke mal nicht, daß sich bei den (Nokian) Spikereifen was grundlegendes ändert, die sind ja schon seit etlichen Jahren bewährt. Aber wie gesagt, Spikereifen kauft man normal vor oder nach dem Winter, mittendrin gibts jedes Jahr Lieferengpässe... ;)
 
Seit mehr als 10 Jahren fahre ich im Winter mit Spikesreifen. Ich finde, das Thema Rollwiderstand wird da zu Unrecht den Spikes zugeordnet. Mir scheint, dass der Rollwiderstand mehr an der Gummimischung und dem Profil liegt, als an den Spikes!

Mein erster Spikereifen war ein Nokian W106. Der rollte auf Asphalt im Vergleich mit einem anderen Rad (klar, schlecht vergleichbar) sogar besser als das andere Rad. Klar, es war halt nur ein Vergleich, sagt aber schon etwas aus.

Nach 5 Jahren intensiver Nutzung (13 km Weg zur Arbeit) waren die Spikes halt etwas angegriffen ;) Aber welcher Reifen macht schon locker 10.000 km mit? Ich habe den Reifen wegen der langsam steigenden Pannenanfälligkeit dann in den Keller als Reserve gelegt und durch einen

Schwalbe Marathon Winter ersetzt. Der hat mich, was Griff auf Schnee und Matsch betrifft, enttäuscht. Da war der W106 erheblich besser! Auf Eis, mit mehr Spikes ist er ok, aber kein Vergleich zum Nokian W240 oder gar zum Nokian Extreme 294. Der Marathon Winter läuft recht leicht (subjektiv gesehen), lässt halt bei bei Schnee und Matsch stark nach (Erfahrungen aus 4 Wintern).

Die Nokians W240 und Extreme sind bei Matsch, Schnee und Eis super. Der W240 läuft m.E. nach auf Asphalt noch recht leicht, den Extreme spürt man schon. Aber mir ist die Sicherheit, auch auf einem überfrorenen Feldweg (Wasser läuft über den Weg und gefriert) halt das bisschen Trainingseffekt schon wert. Mit beiden Reifen bin ich Eisflächen gefahren, wo mich Fußgänger gewarnt haben, dass der Weg nicht mehr zu laufen ist...

Auch bei gemeinsamen Touren mit Kumpels habe ich keinen großen Unterschied gespürt, ob ich den Nokian Extreme oder einen Nobby Nick oder Mountain King fahre! Auf Asphalt mag es einen Unterschied geben, im Gelände ist der Untergrund ohnehin entscheidender. Ein Nachteil haben die Spikesreifen leider: Sie sind einfach schwerer.

Von meiner Seite aus: Der Rollwiderstand wird überschätzt. Die Laufleistung ist enorm! Wenn meine Kamera das hergibt, mache ich demnäcsht Fotos von den Spikes des W106. Die sind zwar etwas rund, aber griffiger als erwartet!
 
Die Ansicht, dass das Gummi den Rollwiderstand höher mcht teile ich auch. Interessanterweise halten die Nokias trotzdem ewig. Auch bei Nutzung als Ganzjahresreifen.
 
Die Laufleistung ist enorm!
Kann ich leider so, zumindest für die Marathon Winter, nicht bestätigen.
37/622, 3 Winter ca. 1500km, ca. 10-15% "artgerechte" Nutzung, Rest Asphalt nass/trocken.
Der Vorderreifen geht noch, Profil und Spikes sind nicht das Problem. Am Hinterrad kommen aber die Spikes nach innen durch.
Auch vorn sieht man Abdrücke, hinten sind sie aber schon durch die Karkasse.
Mal sehen, ob die Kenda besser sind, da schein ja mehr Gummidicke zwischen Spike und Karkasse zu sein.
 
Also bei mir halten die Marathon Winter (42-622) 4000km bzw. 2 Winter bei 145kg Systemgewicht. Wobei ich jedes Jahr nen neuen aufs Vorderrad und den der letztes Jahr am Vorderrad war dann am Hinterrad fahre. Bis jetzt hat sich bei mir kein Spike nach innen durchgedrückt, mach das so seit ungefähr 6 Jahren. Vorher hatte ich über 3 Jahre mit ebenfalls gesamt 4000km Nokians W106 drauf, wo es dann am Ende zu Platten durch nach innen durchgedrückte Spikes kam. Hinsichtlich der Abnutzung von Spikes und Profil waren aber die Nokians den Schwalbe überlegen.
 
ich bin bisher mit den Ice-Spikern von Schwalbe gefahren, testweise auch mal mit den Kendas. Der Rollwiderstand war mir zu hoch, wenn es auf Asphalt ging, allerdings waren kurze Touren auf einem zugefrorenen Senn unbewschreiblich, dazu kamen die Blicke der schlitternden Spaziergänger.
Für den Weg zur Arbeit würde ich gerne den Marathon Winter fahren, dazu mal folgende Frage:
Wie ist der vom Rollwiderstand her, wenn man ihn mit viel Druck fährt, haben die Seitenspikes da wirklich keinen Kontakt mehr mit dem Boden?
 
Zu den Spikes kann ich nichts sage, die 240er Version hat immer Spikes im Asphalt.
Mit viel Druck fährt der sich aber auf jeden Fall wie Knüppel aufn Kopp.....mit wenig schwer....also genau die Mitte treffen.
 
Moin!

So, also der Maxxis Ardent hinten funktioniert im Schnee doch recht gut. Wie zu erwarten nicht so gut wie der Nokian, aber doch recht brauchbar. Es war aufm Feldweg mit recht schwerem nassen Schnee, überfrohrenen Pfützen und wie heute auf der Fahrt zur Nachtschicht total nassen Schneematsch... ;)

Ein Gutes hat nasser Schnee: Die Reifen werden sauber... :lol: :D

 
ich bin bisher mit den Ice-Spikern von Schwalbe gefahren, testweise auch mal mit den Kendas. Der Rollwiderstand war mir zu hoch, wenn es auf Asphalt ging, allerdings waren kurze Touren auf einem zugefrorenen Senn unbewschreiblich, dazu kamen die Blicke der schlitternden Spaziergänger.
Für den Weg zur Arbeit würde ich gerne den Marathon Winter fahren, dazu mal folgende Frage:
Wie ist der vom Rollwiderstand her, wenn man ihn mit viel Druck fährt, haben die Seitenspikes da wirklich keinen Kontakt mehr mit dem Boden?
Hallo, den Marathon Winter gibts mittlerweile in 2 Versionen, mit 2 und 4 Spikereihen, die zwei inneren Reihen haben beide an identischer Position, der mit 4 Reihen hat zwei zusätzliche weiter aussen. Bei beiden Versionen haben die inneren Reihen immer Kontakt, auch bei stark aufgepumten Reifen. Die äusseren Reihe braucht man nicht zum Kurvenfahren - zu stark sollte man sich auch mit Spikes micht in die Kurven legen - vielmehr sollen sie Vorteil bringen wenn man in Spurrillen gerät - in gewissen Grenzen sogar das Klettern aus den Spurrillen erlauben. Eine gute Kompromisslösung wenn man 10€ sparen will wäre ein MW mit 4 Reihen vorne und einer mit 2 Reihen hinten siehe dazu auch: http://www.peterwhitecycles.com/studdedtires.asp

Mit dem stark aufpumpen und dann keinen Kontakt der Spikes mehr meinst du vermutlich nicht den Schwalbe "Marathon Winter", sondern vielmehr den Schwalbe "Snow Stud" - und bei dem ist es tatsächlich so, das so ab etwa 2 - 2,5Bar Luftdruck im Reifen die Spikes den Bodenkontakt verlieren. Ich würde aber von dem abraten. In Kurven haben die Spikes wieder Kontakt wenn man sich etwas in die Kurven legt - ja. Ich bin ihn aber eine Saison gefahren und hatte da zwei Stürze - wo ich mir sicher bin, das ich die mit einem MW nicht gehabt hätte - einmal bei einer beinahe Vollbremsung auf Schneeglätte: Hinterrad weggerutscht, einmal bei langsamer Kurvenfahrt 90° Kurve auf Eis - dasselbe.
 

Gut geschrieben, vor allem der Part hier:

"So there you are, riding along on glare ice with good control. You start to think you're a hero. And then you have to stop. So, you grab the brakes, the bike comes to a controlled stop, and you put your foot down, just like in the summer. ZING! Your foot slides to the side, and you fall over doing a perfect Olga Korbut split. That's right, your shoe doesn't have carbide studs like your tires. So, unless you're a gymnast, be careful when you stop on ice!"

:lol: :D ;)
 
Danke erstmal!
Ich meinte tatsächlich den SnowStud, den mit den Seitenstollen.
Ich habe eine täglichen Weg zum Dienst(etwa24km), der über Radwege und Straßen und durch den Wald führt. Mir ginge es um einen Reifen, der mich vor Stürzen auf überfrorener Nässe bewahren hilft, dazu vor Eisplatten unterm Schnee, der aber auch bei den vielen geräumten Asphaltstrecken noch annehmbar rollt. Die echten Spikesreifen sind mir da vom Rollwiderstand zu heftig....
 
Also heute (gestern) war ja der erste ernstzunehmende Wintertag mit ordentlich Schneefall und bis zu -5°C. Inklusive den 1,5km Feldweg war also alles dabei:

-Asphalt trocken
-Asphalt mit leichter Schneedecke
-Asphalt mit gefrohrenem nassen Schnee
-Feldweg mit verdichtetem Schnee (Autoreifenspur)
-Feldweg mit Eisflächen (gefrohrene Pfützen)
-Feldweg mit bis zu 10cm tiefem Schnee

Der Ardent hinten schlägt sich erstaunlich gut, kommt aber gerade bei tiefem Schnee und Eis schnell an seine Grenzen. Und es bleibt halt immer das Restrisiko, daß es einem auf geräumten Asphalt in Kurven/Schrägen mal doch das Hinterrad wegen Eis wegzieht - ist halt ne zwiespältige Angelegenheit... :ka:
 
- ist halt ne zwiespältige Angelegenheit... :ka:

Hi zusammen,
eben dieser Zwiespalt hat mich auch erwischt. Gestern, ähnliches Streckenprofil wie Onkel Manuel, am Heimweg aber wegen starkem Schneefall und Berufsverkehr ein richtiger Eispanzer auf den Straßen. Geht zwar auch ohne Spikes, aber diese um die Kurve zittern nervt!

Hat eigentlich jemand direkte Vergleiche zwischen verschiedenen Spikereifen erfahren? Ist der Unterschied zwischen Ice Spiker und dem gleichen in Pro wirklich so deutlich? Oder bei den Nokians, extreme und W240 (oder wie der heißt)?
 
Eigentlich könnte ich den direkten vergleich zwischen schmalen Reifen mit wenig Spikes (alter Nokia A10 mit 64 Spikes) und breiten Reifen mit vielen Spikes liefern (Kenda Klondike XT) liefern. Aber letzten Winter war hier nicht wirklich Winter.

Ich kann nur berichten, dass beide Reifen einen hohen Rollwiderstand haben. Der Nokia läuft dabei aber deutlich besser. Fahre im Sommer aber deutlich schnellere Reifen (Race King und Petrol).

Heute abend sieht der A10 das erste mal Schnee. Das hatte ich bisher nur mit dem Petrol (was sogar ganz gut ging) und nem Nobby Nic Evo (was eher schlecht war) gemacht.
 
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