Speichengewinde ölen/Loctite/nichts

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Gibt es dazu eine grundsätzliche Antwort?
Es gibt ja im Prinzip 3 Möglichkeiten:

trocken
geschmiert (Öl, Fett)
Loctite (oder Precote)

Mir tat sich die Frage auf, da die Squorx Nippel von DT Swiss bereits mit Schraubensicherung geliefert werden. Problem ist, dass sich die Speichen eher verwinden, wenn man das Laufrad aufbaut. Das Mittel in den Squorx-Nippel scheint im Stil wie Precote zu sein, was auch auf Innenlagerschalen oder Bremssattelschrauben zu finden ist.
Dann gibt es noch DT Swiss Spoke Freeze, was UVP 80 € für 20 ml kostet (Zum Vergleich: 'Loctite 243' 50 ml für 25 €).
Dann natürlich noch Leinöl, wobei ich mich frage ob das wirklich funktioniert oder ein Überbleibsel der Vergangenheit wie Mofakette in Rinderfett kochen ist.
Oder eben Ketten-/Motor-/Universalöl.

Außerdem muss man bei der Frage bedenken ob das ein Laufradbauer macht, der davon Leben will, ein Enthusiast der jeden Abend Zeit hat so viel er will oder industrielles Maschineneinspeichen wo im Centbereich gefuchst wird.

Gibt es jemanden, der sehr viele Laufräder auf viele Weisen gebaut hat und sagen kann, was am besten funktioniert und warum?
 
Baue nur privat, so 20 LRS in den letzten 10 Jahren. Habe immer Sapim Nippel ohne alles benutzt. Hatte nie ein Problem mit sich lösenden Nippel.
Voraussetzung ist eine gleichmäßig hohe Speichenspannung, so daß es im Betrieb zu keiner vollständigen Entlastung der Nippel kommen kann (nur dann können sich Nippel lösen)

Meiner Meinung nach kompensiert eine Nipplesicherung nur schlampig aufgebaute Laufräder.
 
Ich benutze bei ungeösten Felgen während dem Einspeichen Fett am Nippelsitz und Leinöl am Gewinde. Bei geösten Felgen Öle ich nach dem Einspeichen die Sitze mit Bahnöl an den Ösen/ Speichen vorbei, die Gewinde ebenfalls mit Leinöl.
Leinöl schmiert erst und sichert später leicht, nicht so stark wie spokefreeze (benutze ich fast gar nicht mehr), aber besser als nix.
 
Bei meinen Oldtimer-Rädern (1950 und früher) habe ich es mit Leinöl gemacht, hält. Aber solche Räder werden auch nicht wirklich belastet. Bei meinem MTB habe ich beim Laufradumbau neue Nippel von DTSwiss genommen, da war das Zeugs schon drin. Zum Lösen habe ich mir eine spezielle Zange besorgt, keine Ahnung für was die original ist, die hat tiefe Quer-Nuten in verschiedenen Breiten, da habe ich mir die zu den üblichen Speichendurchmessern passende Nut schräg gefeilt, so dass eine Speiche da rein passt und durch das Zusammendrücken der Zange eingepresst wird. So kann ich an festen Speichennippeln fester drehen, ohne dass sich die Speichen verdrehen.
 
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