Speichen drehen sich mit/verdrehen beim Nachzentrieren - Ursache und Lösung?

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Hi,

ich wollte mein Hinterrad nachzentrieren, musste aber feststellen, dass sich die Speichen leider mit dem Alunippel mitdrehen und somit auch verdrehen.
Es scheint so, als seien Alunippel und Speichen eine feste Symbiose am Gewinde eingegangen.

Dies macht das Nachzentrieren unmöglich.

Speichennippel sind, denke ich, günstige Alunippel.
Speichen Sapim Messerspeichen.


an die Fachleute:
1. Was ist die Ursache?
Sind die Alunippel einfach zu weich und die Speichengewinden "fressen" sich mit der Zeit ein und fest? Wurde da einfach ein Kleber verwendet? Oder nur Dreck?

2. Gibts eine Idee, was ich machen kann?
Was ich bereits getan habe: Von außen gründlich gesäubert, mit Brunox eingesprüht und vorsichtig mit einer Zange die Speichen festgehalten.
Hat alles nichts genützt.

Danke für eine Antwort,
schöne Grüße,
Simon
 

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Re: Speichen drehen sich mit/verdrehen beim Nachzentrieren - Ursache und Lösung?
Ich hatte das mal am Rennrad (bzw. hab es immer noch). Sind DT Revos und wahrscheinlich DT Alunippel. Da war nix zu machen. Ich hab dann zwar versucht, mit einer Zange die Speichen festzuhalten (mit und ohne Lappen dazwischen), aber das hat auch nicht geklappt. Noch brutaler festhalten hätte die Speichen beschädigt.

Immer weiter drehen geht auch nicht, die Speiche tordiert dann bald und verformt sich plastisch und dann ist eh sense.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich habs mal locker bekommen mit kriechöl. ein ganzes woend von speichenseite und nippelseite ( geht natürlich nur bei abmontierten gummi ;-) ) eingeträufelt....

einige speichen/nippelkombis haben sich anschließend lockern lassen. aber leider nicht alle!

einen versuch ists sicher wert.
 
Ich würde erst mal probieren, die Nippel los zu drehen, reicht ja ne viertel Drehung. Geht ja nur darum, ihn überhaupt gängig zu kriegen. Und wenn dann was kaputt geht sollte das ja eher der weichere Alunippel sein.
 
Moin,
probier das mit dem Einweichen mit Brunox oder WD40 ruhig weiter, eventuell klappt das doch noch wenn es länger einwirkt.
Ich hatte dieses Problem früher oft beim im Winter gefahrenen Laufradsatz. Da sind die Speichen durch das Salz in den Nippeln korrodiert und beim Nachspannen abgerissen. Seitdem lasse ich bei neu aufgebauten Laufrädern nach dem Zentrieren niedrigfesten Loctite 222 in die Speichennippel laufen. Das dichtet den Nippel bestens ab, und das Nachzentrieren ist weiterhin Problemlos möglich.

Grüße
Tom
 
Ich würde erst mal probieren, die Nippel los zu drehen, reicht ja ne viertel Drehung. Geht ja nur darum, ihn überhaupt gängig zu kriegen. Und wenn dann was kaputt geht sollte das ja eher der weichere Alunippel sein.
Mit Gegenhalter kann man sowas machen. Ansonsten verdrillt sich eher die Messerspeiche in Richtung Korkenzieher. Ich würde mir unbedingt einen Gegenhalter besorgen. Und wenn der alleine nicht weiterhilft, das mit dem Einweichen probieren.
 
Ui cool, danke für die gute Idee mit dem Hartholzklotz!
Das werde ich dann mal ausprobieren,
Brunoxdosis werd ich weiterhin mal machen...


Anscheinend ist das ja ein gängiges Phänomen? Was ist denn eigentlich die Ursache dafür und wie kann man das vermeiden? Loctite zur Versieglung wurde schon gesagt. Oder hochwertigere Nippel verwenden?


Danke für eure Antworten!
Grüße, Simon
 
Andersherum wird ein Schuh draus: Bei Messerspeichen muss man immer mit einem Gegenhalter arbeiten, auch beim Aufspeichen. Also auch wenn der Nippel noch nicht festgegammelt ist, ist die Gewindereibung ab einer gewissen Vorspannung zu hoch um ein plastisches Verdrehen der Messerspeichen zu vermeiden. Auch Rundspeichen verdrehen sich, aber üblicherweise nur elastisch und durch "zurückdrehen" und abdrücken wird diese elastische Torsion wieder entspannt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Andersherum wird ein Schuh draus

echt? Und was machen die Leute, die keine Messerspeichen haben? Die können die Speichen ja nichtmal festhalten?


Ich habe mir eben einen Hartholzklotz gemacht. Ich konnte mit dem Klotz auch richtig die Speiche festhalten, habe den Gegendruck gemerkt, aber auf der Strecke zwischen Nippel und Holzklotz/Gegenhalter verdrehte sich die Speiche noch. Das war mir zu heikel, ich möchte nicht, dass sie abreißen.
Das kann doch nicht normal sein...


Bin jetzt etwas gefrustet und werde das Rad mal so fahren und hoffen, dass sich der Seitenschlag beim Fahren nicht bemerkbar macht.
 
Ich habe mir eben einen Hartholzklotz gemacht. Ich konnte mit dem Klotz auch richtig die Speiche festhalten, habe den Gegendruck gemerkt, aber auf der Strecke zwischen Nippel und Holzklotz/Gegenhalter verdrehte sich die Speiche noch. Das war mir zu heikel, ich möchte nicht, dass sie abreißen.
Das kann doch nicht normal sein...

ich besprühe die speichengewinde immer mit wd40 bevor ich einspeiche, das hilft
 
Ich habe mir eben einen Hartholzklotz gemacht. Ich konnte mit dem Klotz auch richtig die Speiche festhalten, habe den Gegendruck gemerkt, aber auf der Strecke zwischen Nippel und Holzklotz/Gegenhalter verdrehte sich die Speiche noch. Das war mir zu heikel, ich möchte nicht, dass sie abreißen.
Das kann doch nicht normal sein...

Meine Rede. Da kannst du noch so viel festhalten mit Holzklötzchen usw., wenn sich der Nippel nicht löst, dann kannst du nix machen. Du kannst ja an einer "Versuchsspeiche" mal ausprobieren, wie weit du drehen kannst, bis sich die Speiche plastisch verformt hat (die Speiche wird auch nicht reißen, eher vereierst du noch den Nippel dabei), dann kennst du für alle anderen Speichen den maximalen Verdrehwinkel.

Ansonsten vielleicht nochmal Brunox drauf und warten. Wenn alles nichts hilft -> Seitenschneider und ab damit.
 
Wenn alles nichts hilft -> Seitenschneider und ab damit.

Vorher noch einmal mit erwärmen probieren. am besten mit heißluftfön zur Not auch vorsichtig mit kleiner Lötlampe.

Du hast dann zwei Effekte:
1.Mit ein bisschen Glück krieccht das Brunox erwärmt tiefer in die Verbindung
2. Da sich Aluminium deutlich stärker als der ChromNickelStahl der Speiche dehnt, löst sich die zusammengegammelte Verbindung

Viel Erfolg
 
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