Hallo zusammen,
ich hab die letzten Beiträge gelesen und will mal versuchen, auf einige der angeführten Aspekte einzugehen.
- SMDH für 20 % der Biker, die anderen 80 brauchen was anderes: Stimmt. Aber wir machen jetzt mal einen Schritt nach dem anderen. Die 80 % kommen auch noch zum Zug, zumindest ein erheblicher Teil davon. BM Obert (Stadt Karlsruhe, Dez. 6) will einen Singletrail im Grünwettersbacher Wald - kein Witz. Er findet den SMDH zwar gut, aber der ist hauptsächlich auf Ettlinger Gelände und damit nicht in seinem Zuständigkeitsbereich. Und deshalb hat er dem MTB-Club zugestanden, auch auf Karlsruher Seite was zu bauen. Damit's also hinsichtlich MTB-Strecken ein wenig vielfältiger im heimischen Revier wird, wollen wir im Grünwettersbacher Wald (das ist zwischen der Hornklamm und der A8) besagten Trail - keinen Downhill -, der XC- und Tourenfahrer ansprechen könnte. Konkret wird's damit aber erst, wenn wir mit SMDH halbwegs unsere Erfahrungen gesammelt haben. Denn verzetteln kann man sich mit zwei solchen Projekten parallel ziemlich schnell. Und personell ist der Club auch nicht so dick aufgestellt (hab ich da was gelesen von "lieber 500 EUR für ein Edelteil am Bike ausgeben als 50 EUR Mitgliedsbeitrag zu zahlen?" - ja, wär schrecklich!)
- Die Bastelei von jedermann jeglicher Strecke nervt und ruiniert deren geplanten Charakter: Stimmt. Bei SMDH ist es vertraglich geregelt, dass der MTB-Club die Verkehrssicherungspflicht hat und Bau und Unterhalt besorgt. Ettlingen als Eigentümerin und das Landratsamt als Genehmigungsbehörde haben da ein waches Auge drauf und können den Vertrag kündigen bzw. die Genehmigung entziehen. Der Club wird also Vorkehrungen treffen, dass jegliches Bauen, das nicht mit den zuständigen Leuten im Club abgesprochen ist, unterbunden wird. Das einfachste Mittel ist persönliche Ansprache vor Ort und damit einhergehende Sensibilisierung. Wer sich hier einbringt und kooperativ mitmacht, kann übrigens wesentlichen Einfluss nehmen auf die Gestaltung der Strecke und deren Entwicklung. Dass die Strecke dermaßen attraktiv sein muss, dass die Biker sie nutzen wollen, ist auch den Behörden klar. Wenn also Bedarf nach einer "Entwicklung" dieser Strecke (oder weiterer, vielleicht gar eines ganzen Netzes) aufkommt, dann müssen wir den halt formulieren und durch die Behörden absegnen lassen. Geht nicht schnell, ist aber nachhaltig. Und hat übrigens keineswegs den Verzicht auf die generelle Forderung "weg mit der 2-m-Regel" zur Folge - diese Forderung wird weiterhin verfolgt.
- Eisdiele wird rückgebaut: Stimmt. Aber ich weiß nicht wann und in welchen Abschnitten. Vielleicht werden einzelne Abschnitte mit Bäumen zugeworfen. Vielleicht wird einiges Baumaterial zum SMDH rübergeschafft. Nichts Konkretes bislang, nur Absichtserklärungen. Klar ist jedoch, dass die Eisdiele leider durch Schutzgebiete geht und eine Duldung durch die Verwaltung allenfalls temporär sein kann und zwingend mit der kommunizierten Androhung der Schließung einhergehen muss. Denn letztendlich müsste ja lediglich ein "besorgter Bürger" die Verwaltung der Passivität bezichtigen - und schon würde die Verwaltung eine auf den Deckel kriegen.
- Kontrollen oder gar Bußgelder: Wage ich zu bezweifeln. Die werden genauso häufig sein wie in den vergangenen 20 Jahren. Und wenn's mal Kontrollen geben sollte, dann wird der organisierte - und greifbare - Radsport (in dem Fall der MTB-Club) miteinbezogen, bevor einer in den zweiten Gang schaltet und ein Bußgeld verhängt, von dem er weiß, welchen Zündstoff das in sich birgt. Kurzum: Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wurde.
- Das Turmberg-Thema: Da sollen definitiv keine Strecken gebaut werden. Zu eng und durch den Hochseilgarten nun auch noch enger geworden. Außerdem wohnen dort sehr einflussreiche Leute (eigentlich erstmal reich, aber danach kommt der Einfluss, den sie damit nehmen), die mit der Stadt schon rumprozessiert haben, so dass bspw. ein Grillplatz entfernt werden musste. Ganz heikles Thema. Ich wurde explizit seitens Forstverwaltung KA darauf hingewiesen, dass am Turmberg bitte nichts zu machen sei. Ärger vorprogrammiert.
- Thema "Solang der Förster nicht gleich alles findet": Gewagte Vorstellung. Denn die Förster arbeiten im Wald. Das ist deren Arbeitsplatz. Sie sehen alles. Und selbst wenn sie es nicht sofort mitkriegen, was läuft, dann die Jäger, die mit ihnen in stetem Kontakt stehen. Ein illegal in den Wald gezimmerter Trail geht solang, wie er geht. Und dann ist Schluss, und zwar mit Paukenschlag. Dummerweise immer mit gutem Anlass, in der Öffentlichkeit, in der sich die Anonymen nicht zeigen, über die demonstrierte Verantwortungslosigkeit der Radfahrer herzuziehen und alle anderen Radfahrer im selben Atemzug diskreditieren. Wie gesagt: Legal geht länger, lebt aber auch länger.
Puh, viel Text. Was macht ihr am Freitag um 15:00? Spatenstich? - Fände ich super.