Hi folks,
würde mich mal interessieren, wie Ihr die folgende Situation bewertet. Sorry, wenn die Story etwas lang ist:
Einen Tag vor meinem Urlaub (von Norddeutschland nach Bayern) geht mein altes MTB kaputt. Da ich schon länger mit dem Gedanken spiele, mir ein schönes, neues, leichtes zu kaufen, rase ich am Morgen (in einem Anfall von Wahnsinn kurz entschlossen zu einem großen Fahrradhändler in der Nähe, um zu schauen, ob er was Gutes da hat. Ich bin noch nicht entschlossen, ob ich ein Fully oder ein Hardtail will (bin bisher nur Hardtail gefahren) und lass mich über die Vor- und Nachteile aufklären (na ja, eigentlich habe ich die schon vorher des öfteren gehört).
Der Verkäufer fragt nach Qualitätsklasse, ich sage, jetzt fahre ich ein Rad mit kompletter XT-Ausstattung, schlechter soll es nicht sein. Er bietet mir spontan zwei Räder an, die für mich in Frage kämen: ein Stevens F6 race (fully) und ein Focus (hardtail). Beide seien nicht mehr die neuesten Modelle und daher günstiger, das Stevens sei ein Testbike im Laden gewesen und deshalb besonders günstig: 1.550 EUR statt 2.500, das Focus etwa zum gleichen Preis zu haben. Vorteil des Stevens: die Hinterradfederung sei abschaltbar und somit fielen die Nachteile eines fully gegenüber dem hardtail weg. Ich fahre beide Räder auf der Rundstrecke im Laden, das Stevens (der Rahmen ist ein Tick kleiner) finde ich wendiger, das Focus scheint mehr was für die Strecke. Da ich das Fully zum gleichen Preis wie das Hardtail bekommen und ich Stevens für eine gute Marke halte, greife ich schließlich zum Stevens. Die Abschaltung der Hinterradfederung habe ich in der Eile gar nicht ausprobiert, ich ginge einfach davon aus, dass die wie angekündigt funktioniert.
Etwas stutzig macht mich, dass ich das F6 in einem rumliegenden Stevens-Prospekt gar nicht mehr finde. Ich denke mir, na ja, der Prospekt scheint nur die allerneuesten Modelle drin zu haben.
Das Fahrrad wird noch mal in der Werkstatt überprüft, Tacho angebaut, ich lasse die Reifen wechseln gegen mehr straßentaugliche. Dann das Rad aufs Auto gepackt, nach Hause die Sachen reingeworfen, und ab gehts nach Bayern in Urlaub. Dort angekommen, muss ich erst mal das neue Rad ausprobieren. Läuft spitze, aber dann versuche ich die Hinterradfederung abzuschalten. Wie rum kommt der Hebel, nach rechts oder nach links? Die Bedienungsanleitung gibt dazu nichts her, da steht was von einem ganz anderen Dämpfer drin? Ich versuchs mal so, mal so, aber nichts verändert sich. Ok denke ich, hier auf den Wegen brauche ich sowie die Federung, zuhause werde ich mal den Händler konsultieren. So fahre ich 4-5 Tage in den Bergen rum, ca. 250 km, dann muss ich schon wieder nach Hause.
Dort stöbere ich im Internet. Der Dämpfer ist ein O2RL, der laut Spezifikationen ein sog. Lockout (heißt das so?) hat, wenn man den Hebel in eine bestimmte Richtung dreht. Das funktioniert offensichtlich nicht. Außerdem fällt mir auf, dass ich nirgendwo etwas über das Stevens F6 finde, selbst nicht in den Archiven von Stevens, die bis 2001 zurückgehen. Offensichtlich handelt es sich um ein 3 Jahre altes Modell!
Ich zum Händler, reklamiere das fehlende Lockout. Der erste dort sagt mir: Wenn man bei dem Rad die Federung blockieren würde, würden die Lager kaputt gehen. Der nächste: Da muss mehr Luft in den Dämpfer. Es lässt ihn in der Werkstatt aufblasen, aber dadurch wird die Federung zwar hart, aber letztlich wippt die Kiste beim Reintreten wie zuvor. Der Werkstattmann: Offensichtlich ist der Dämpfer defekt. Die Blockierung müsste ca. 90-95% betragen, kann abschalten lässt sich die Federung nicht, und sollte sie auch nicht. Dann kommt der Chef, der sagt: Alles kein Problem, wir tauschen den Dämpfer aus. Dabei stellt sich heraus, dass der Originaldämpfer dieses Rades ausgebaut und einem anderen Kunden, der gerade einen brauchte, eingebaut wurde. Dann wurde der O2RL als Ersatz eingebaut. Eigentlich ein guter Dämpfer, aber offensichtlich ist meiner defekt.
Nun steht das Rad seit einem Monat beim Händler. Ich werde vertröstet. Ich maile zu Stevens, die antworten: Es gibt nur zwei Dämpfer für dieses Rad, den O2RL von Fusion und einen Stahlfederdämpfer (Firma hab ich vergessen). Nur der O2 hat Lockout. Andere Dämpfer von DT Swiss oder SID passen wegen der besonderen Aufhängung im F6 nicht. Die Dämpfer kann man offenbar nicht überall kaufen, die werden nur von Stevens geliefert. Das dauert.
Jetzt soll nächste Woche endlich der Dämpfer kommen (soll ich's glauben?). Selbst wenn das Rad dann so funktioniert, wie es beim Verkauf angepriesen wurde, bleibt noch die Tatsache, dass mir ein 3 Jahre altes Modell verkauft wurde, bei dem schon jetzt ein Ersatzteilengpass auftritt.
Frage: Kann und soll ich auf Umtausch bestehen? Was meint Ihr?
Einige Fragen, die ich dabei habe: Hätte ich beim Kauf besser aufpassen müssen, oder hätte der Händler von sich her ausdrücklich darauf hinweisen müssen, dass das Rad nicht nur ein Modell der auslaufenden Saison, sondern ein Modell von vor 3 Jahren ist? Gilt das Rad als Gebrauchtrad (auf dem Verkaufsschild steht "Testbike") oder als Neurad? Kann man für ein solches Rad den Preis von 1.550 EUR akzeptieren? (Das neueste F9 race steht bei Stevens jetzt mit 1.990 EUR in der Liste. Ich vermute mal, dass das F9 der gegenwärtige Nachfolger des F6 ist.)
Muss ich es akzeptieren, dass die Herstellung der Funktionen, die mir beim Kauf angepriesen wurden, nun schon über 4 Wochen dauert (und jetzt kommt der Winter ...). Hätte ich, nachdem ich Zweifel an der Funktion des Dämpfers bekommen habe, im Urlaub noch weiter fahren dürfen?
Vielleicht könnt Ihr mir ein paar Tipps geben, wie ich mich verhalten soll. Danke schon mal dafür.
würde mich mal interessieren, wie Ihr die folgende Situation bewertet. Sorry, wenn die Story etwas lang ist:
Einen Tag vor meinem Urlaub (von Norddeutschland nach Bayern) geht mein altes MTB kaputt. Da ich schon länger mit dem Gedanken spiele, mir ein schönes, neues, leichtes zu kaufen, rase ich am Morgen (in einem Anfall von Wahnsinn kurz entschlossen zu einem großen Fahrradhändler in der Nähe, um zu schauen, ob er was Gutes da hat. Ich bin noch nicht entschlossen, ob ich ein Fully oder ein Hardtail will (bin bisher nur Hardtail gefahren) und lass mich über die Vor- und Nachteile aufklären (na ja, eigentlich habe ich die schon vorher des öfteren gehört).
Der Verkäufer fragt nach Qualitätsklasse, ich sage, jetzt fahre ich ein Rad mit kompletter XT-Ausstattung, schlechter soll es nicht sein. Er bietet mir spontan zwei Räder an, die für mich in Frage kämen: ein Stevens F6 race (fully) und ein Focus (hardtail). Beide seien nicht mehr die neuesten Modelle und daher günstiger, das Stevens sei ein Testbike im Laden gewesen und deshalb besonders günstig: 1.550 EUR statt 2.500, das Focus etwa zum gleichen Preis zu haben. Vorteil des Stevens: die Hinterradfederung sei abschaltbar und somit fielen die Nachteile eines fully gegenüber dem hardtail weg. Ich fahre beide Räder auf der Rundstrecke im Laden, das Stevens (der Rahmen ist ein Tick kleiner) finde ich wendiger, das Focus scheint mehr was für die Strecke. Da ich das Fully zum gleichen Preis wie das Hardtail bekommen und ich Stevens für eine gute Marke halte, greife ich schließlich zum Stevens. Die Abschaltung der Hinterradfederung habe ich in der Eile gar nicht ausprobiert, ich ginge einfach davon aus, dass die wie angekündigt funktioniert.
Etwas stutzig macht mich, dass ich das F6 in einem rumliegenden Stevens-Prospekt gar nicht mehr finde. Ich denke mir, na ja, der Prospekt scheint nur die allerneuesten Modelle drin zu haben.
Das Fahrrad wird noch mal in der Werkstatt überprüft, Tacho angebaut, ich lasse die Reifen wechseln gegen mehr straßentaugliche. Dann das Rad aufs Auto gepackt, nach Hause die Sachen reingeworfen, und ab gehts nach Bayern in Urlaub. Dort angekommen, muss ich erst mal das neue Rad ausprobieren. Läuft spitze, aber dann versuche ich die Hinterradfederung abzuschalten. Wie rum kommt der Hebel, nach rechts oder nach links? Die Bedienungsanleitung gibt dazu nichts her, da steht was von einem ganz anderen Dämpfer drin? Ich versuchs mal so, mal so, aber nichts verändert sich. Ok denke ich, hier auf den Wegen brauche ich sowie die Federung, zuhause werde ich mal den Händler konsultieren. So fahre ich 4-5 Tage in den Bergen rum, ca. 250 km, dann muss ich schon wieder nach Hause.
Dort stöbere ich im Internet. Der Dämpfer ist ein O2RL, der laut Spezifikationen ein sog. Lockout (heißt das so?) hat, wenn man den Hebel in eine bestimmte Richtung dreht. Das funktioniert offensichtlich nicht. Außerdem fällt mir auf, dass ich nirgendwo etwas über das Stevens F6 finde, selbst nicht in den Archiven von Stevens, die bis 2001 zurückgehen. Offensichtlich handelt es sich um ein 3 Jahre altes Modell!
Ich zum Händler, reklamiere das fehlende Lockout. Der erste dort sagt mir: Wenn man bei dem Rad die Federung blockieren würde, würden die Lager kaputt gehen. Der nächste: Da muss mehr Luft in den Dämpfer. Es lässt ihn in der Werkstatt aufblasen, aber dadurch wird die Federung zwar hart, aber letztlich wippt die Kiste beim Reintreten wie zuvor. Der Werkstattmann: Offensichtlich ist der Dämpfer defekt. Die Blockierung müsste ca. 90-95% betragen, kann abschalten lässt sich die Federung nicht, und sollte sie auch nicht. Dann kommt der Chef, der sagt: Alles kein Problem, wir tauschen den Dämpfer aus. Dabei stellt sich heraus, dass der Originaldämpfer dieses Rades ausgebaut und einem anderen Kunden, der gerade einen brauchte, eingebaut wurde. Dann wurde der O2RL als Ersatz eingebaut. Eigentlich ein guter Dämpfer, aber offensichtlich ist meiner defekt.
Nun steht das Rad seit einem Monat beim Händler. Ich werde vertröstet. Ich maile zu Stevens, die antworten: Es gibt nur zwei Dämpfer für dieses Rad, den O2RL von Fusion und einen Stahlfederdämpfer (Firma hab ich vergessen). Nur der O2 hat Lockout. Andere Dämpfer von DT Swiss oder SID passen wegen der besonderen Aufhängung im F6 nicht. Die Dämpfer kann man offenbar nicht überall kaufen, die werden nur von Stevens geliefert. Das dauert.
Jetzt soll nächste Woche endlich der Dämpfer kommen (soll ich's glauben?). Selbst wenn das Rad dann so funktioniert, wie es beim Verkauf angepriesen wurde, bleibt noch die Tatsache, dass mir ein 3 Jahre altes Modell verkauft wurde, bei dem schon jetzt ein Ersatzteilengpass auftritt.
Frage: Kann und soll ich auf Umtausch bestehen? Was meint Ihr?
Einige Fragen, die ich dabei habe: Hätte ich beim Kauf besser aufpassen müssen, oder hätte der Händler von sich her ausdrücklich darauf hinweisen müssen, dass das Rad nicht nur ein Modell der auslaufenden Saison, sondern ein Modell von vor 3 Jahren ist? Gilt das Rad als Gebrauchtrad (auf dem Verkaufsschild steht "Testbike") oder als Neurad? Kann man für ein solches Rad den Preis von 1.550 EUR akzeptieren? (Das neueste F9 race steht bei Stevens jetzt mit 1.990 EUR in der Liste. Ich vermute mal, dass das F9 der gegenwärtige Nachfolger des F6 ist.)
Muss ich es akzeptieren, dass die Herstellung der Funktionen, die mir beim Kauf angepriesen wurden, nun schon über 4 Wochen dauert (und jetzt kommt der Winter ...). Hätte ich, nachdem ich Zweifel an der Funktion des Dämpfers bekommen habe, im Urlaub noch weiter fahren dürfen?
Vielleicht könnt Ihr mir ein paar Tipps geben, wie ich mich verhalten soll. Danke schon mal dafür.