01.07. 22:00 Camp bei La Ranfolly, 1825m
Camp unter den Brücken von Morzine. Nicht besonders romantisch auf dem Acker, aber so gehts halt, wenn man bis Mitternacht in ner Bar versackt und Fußball guckt. Dann nimmt man dann, was man kriegen kann.
Immerhin haben diese ortsnahen Camps den Vorteil eines zivilierten Frühstücks, das ist nicht von der Hand zu weisen.
Es folgt ein weiterer Tag in den Portes-Du-Soleil-Bikeparks, heut sind Morzine und Les Gets an der Reihe. Besonders angetan habens mir die Murmelbahnen am "Nauchets"-Sessel. Klar... ist jetzt kein Riesenabenteuer... aber der Flow in diesen Kurven mit eingestreuten Anfänger-Table-Sprüngchen ist einigermassen erstaunlich. Nach nem Dutzend Runs kriegt man allerdings nen Drehwurm
.
Nachdem das Tiefenmetertagwerk vollbracht ist, strample ich noch kurz auf den nächsten kleinen Gipfel ("La Ranfolly") und mach für heute Feierabend. Endlich ist die Sonne mal da, die könnte man sich noch ein bisserl auf den bleichen Bauch scheinen lassen.
Dabei werde ich zwar mißtrauisch beobachtet, aber hey... solang es nur ne Ziege und kein provencialischer Wolfshund ist, hab ich da nix dagegen.
Kurz vor Sonnenuntergang gibt sich dann endlich auch der Mont Blanc die Ehre und streckt seinen Gipfel aus den Wolken.
Schon mal schlechtere Zeltplätze gehabt, ...
... auch wenn mein Ziegenfreund mittlerweile seine Kumpels zur Verstärkung geholt hat und die Herde doch ein wenig renitent daherkommt. Gewinne den Eindruck, ich hab mein Zelt mitten in ihr Schlafzimmer gepflanzt. Egal... die bimmeln zwar endlos nervig rum und schlecken Specki von oben bis unten ab, aber ich bleib trotzdem. Der Platz ist einfach zu gut, um ihn wegen ein paar vierbeinigen Bergbewohnern aufzugeben. Später kommt auch noch der Hirte auf seiner abendlichen Melkrunde vorbei und versichert mir, dass die Tierchen nachts etwas ruhiger werden. Passt.
Derweil im Westen.