skiken - wer kennt's?

Freeman777

Windschattenfahrer
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57258 Freudenberg
Auf der Suche nach einer neuen Sportart und Gerät neben dem MTB und den Laufschuhen bin ich auf Skikes gestoßen. Eine Kombi aus Inline-skates und und Ski. Nur das man hier weder Asphalt noch Schnee benötigt. Angeblich kann man mit den Dingern auch durch den Wald pesen, was mich als Natursportler ja schon reitzt. Das Bremssystem scheint auch brauchbar zu sein. Hat jemand Erfahrungen mit dieser Sportart? Könnte mir vorstellen das die Reifen schnell verschleissen, gerade am Hinterrad, wo gebremst wird. Die Reifen sind offensichtlich auch eine Schlauch / Mantel Kombi, welche mit 6-7 Bar gefahren werden. Gut das ich ne Dämpferpumpe parat hab :-D wie sieht es hier mit dem Training der Oberkörper Muskulatur aus? Ich suche ja schon lange ein Training wo ich nicht nur die Beine belaste. Gerätesport ist nichts für mich - ich muss raus in die Natur, in die Sonne oder nass und schlammig werden, manchmal auch frieren und völlig kaputt nach hause kommen.

Wer kennt die Dinger oder trainiert damit? Hab ein Angebot für fast neue Skike V07, mit neuen Stöcken für 100 Euro. Ist das passabel? Und das wichtigste: bringt mir das Training auch was fürs Rad fahren? Bezüglich Kondition und Stabilisierung der Rumpfmuskulatur?

Hatte ja erst überlegt mir Trailrunning anzufangen, das trainiert nur nicht so den Oberkörper ;)

Fragen über Fragen...

Kette rechts!
 
Servus, ich habe ein paar Skikes im "Sportgerätefundus". Primär um im Herbst fit fürs Langlaufen zu werden. Mit den Dingern kann man sich innerhalb kürzester Zeit völlig abschießen. Trizeps, Rücken und Rumpf kann man damit gewaltig fordern. Für die Kondi sind sie ebenfalls super. Aber man muß sich sehr intensiv damit auseinandersetzen. Wirklich gut funktionieren die Skikes auf fest gepressten Schotterwegen. Ist der Untergrund zu naß, versinkt man. Auf glatten Asphalt rutschen die Stöcke weg. Alter grobporiger Asphalt funktioniert wiederum ganz gut. Dann ist der richtige Luftdruck sehr entscheidend, damit die Mischung aus Rollwiderstand und Abstoß stimmt. Zu unruhiger Untergrund führt zu recht schnellen Aufsetzen der Schiene, außerdem werden die doch sehr kleinen Räder auch schnell von Wurzeln und dergleichen abgebremst.
Zudem muss man die Skikes beim auftreten sehr sauber platzieren - im Gegensatz zu Ski oder Inlineskates die man durch Kippen dazu bringen kann größere oder kleinere Kurvenradien zu fahren, läuft der Skike immer in die Richtung in die man ihn platziert hat. Die Bremsen helfen die Geschwindigkeit zu reduzieren, aber um zu bremsen muß man eine extrem instabile Körperposition einnehmen.

Die Skikes sind ein sehr günstiges Trainingsgerät um sich auf die Wintersaison vorzubereiten- als Funsportgerät taugen sie meiner Meinung nach nicht. Für ambitionierte Langläufer gibt es aber bessere Skiroller die vor allem eine realistischere Langlaufbewegung bieten.

Wenn man Konditionstraining mit Oberkörpertraining verbinden will bietet sich der klassische Skigang, neudeutsch "Nordic Walking" in der Sportversion an. Mit Nordic Walking Stecken zum Trailrunning zu gehen ist koordinativ anspruchsvoll, erfordert in der Ebene eine sehr hohe Bewegungsfrequenz (gut um die Bewegungsgeschwindigkeit zu entwickeln) und vor allem bergauf vergleichbar anstrengend zum Skilanglauf, funktioniert auch beim besch... Wetter und ist billig.
 
Um sicher mit Skikes fahren zu können benötigt man auch eine ganze Menge Übung und Technik. Sonst liegt man ganz schnell mal auf der Nase...
Wie Jocki schon sagte, auf guten Forstwegen und auf Asphalt (mit Gummikappen auf den Spitzen) geht's ganz gut, aber oft sind die Wege abseits der Straße doch eher schlecht. Und dann wird es schlichtweg ein Gewürge.
Du solltest also vorher schauen ob es bei dir genügend Wege zum fahren gibt, bei mir war es so, das ich nur Radwege und ein paar Feldwege zum fahren hatte. Das hat dann keinen Spass mehr gemacht.
Meine liegen seit 2 Jahren im Keller, ich fahre doch lieber MTB mit Licht. Oder wenn Schnee liegt Skilanglauf, hauptsächlich Skaten.
Und für's Oberkörpertraining empfehle ich dir Bouldern.
 
Ich hab immer mal wieder mit den Knien zu kämpfen, wenn ich es auf dem Rad übertreibe - da sind skikes als Ausgleich ideal. Durch das ständige Balancieren auf einem Bein wird die Muskulatur rund ums Knie aktiviert und selbst wenn Radfahren gerade wegen Knieschmeren kaum drin wäre. kann man sich auf skikes schmerzfrei total verausgaben, wenn man will!

Ich finde allerdings kaum Schotterwege, die gut genug sind um flüssig zu skiken - fahre also hauptsächlich auf Radwegen.
 
Hab mich aufgrund der Wege hier, im Siegerland, gegen die skikes entschieden. die kernigen Steigungen sind denke ich auch auf Asphalt bergauf und bergab eine zu hohe Gefahr, mir die Knochen zu brechen ;)
 
Ich finde allerdings kaum Schotterwege, die gut genug sind um flüssig zu skiken - fahre also hauptsächlich auf Radwegen.

Wenn die Strecke dann noch keine scharfen Gefällstrecken hat kann man auch auf die billigere Alternative "Nordic Blading" mit normalen inline skates zurückgreifen und kann sich die Anschaffung der skikes sparen.
Allerdings muss man die Stockhöhe etwas länger wählen (meine sind extrem günstig bei einem Skigebrauchtverkaufstag erstanden) wegen der Höhe der Inliner und man kann die klassische LL Technik nicht anwenden. Dafür die skating Methode um so besser.
Bremsen ist wie beim normalen Inliner Fahren entsprechend technisch anspruchsvoll bzw. sollte die Strecke "frei" sein. Ich fahre meist am Sonntag auf einen größeren Rundkurs in einem Industriegebiet und somit verkehrsfrei. Der weiter oben gelobte gröbere Asphalt erleichtert den Einstich mit den Stöcken ungemein und trainiert entsprechend bzw. senkt die Geschwindigkeit. Denn auf popoglattem Asphalt wird man auch mit Stöcken richtig schnell bzw. kommt dann mit der Stockarbeit kaum hinterher. Zusätzlich rutschen dort die Spitzen der Stöcke eher mal ab.
 
Da ich in eher flacheren Gefilden wohne und viele apshaltierte (Qualität spielt keine Rolle) Rad- und landwirtschaftliche Wege habe, nutze ich Nordic Skating / Nordic Blading mit 08/15 Inlinern so im Sonderangebot für um die 100-120 € seit Jahren als Ausgleich. Bei Stöcken nach Sonderangeboten von Stix oder Exel schauen. Leki ist ziemlich teuer. Oberkante Schulter ist ungefähr die richtige Länge. Ist sicherer als normales Skaten, vielseitiger und spannender (besonders wenn man auf Hunde oder Reiter trifft :). Für die Beinkraft bringts mir nicht so viel, dafür umso mehr für Oberkörper und Arme. Auf meinen Strecken (also flacher Asphalt, ob gröber und/oder landwirtschaftlich verschmutzt habe ich keine Probleme). Beim Stolpern helfen die Stöcke sehr, schnell die Balance wiederzufinden. Auch fahren gegen den Wind oder bergauf macht plötzlich sogar Spaß. Angenehmes Tempo sind so um die 20 km/h. Bei schnellerem Tempo muß man die Stöcke sehr feinfühlig und sauber einsetzen, sonst "hoppeln" sie.
Ich kann mir vorstellen, daß Skykes auf meinen Strecken und festen Schotterwegen eine Alternative wären. Trainingseffekte ähnlich. Etwas mehr Streckenauswahl. Obs aber auf Schotter berghoch wirklich Spaß macht, bin ich mir nicht sicher. Ich jedenfalls bin mit Nordic Blading sehr zufrieden und werd weder auf Skykes noch auf Rollerski umsteigen.
 
Ein großer Vorteil der Skikes ist der sehr realistische Rollwiderstand, der dem Gleitwiderstand auf Ski ziemlich nahe kommt. Inlineskates laufen viel zu leicht für entsprechend realistisches Oberkörpertraining.
 
@Joki: Will Dir da nicht widersprechen. Aber ich freu mich, daß ich mit Inlinern trotz fortgeschrittenen Alters im Sommer so schnell bin wie "Profis" auf Skiern im Winter. Und wenn ich mehr Widerstand brauche, kann ich ja Gewichte mitschleppen. Oder an stürmischen Tagen gegen den Wind laufen. Oder Strecken mit vielen hügeligen Rampen. Oder einfach mit kurzen schnellen Schritten und kräftigem 1-1 Schub viel Speed machen. Es macht aber halt auch viel Laune, 40-60 km auf gutem Asphalt und mit Genuß zu skaten. Oder mal eine Bergabpassage im Alpinstil runterzu"wedeln". Alles mit Inlinern und Stöcken machbar. Aber jeder wie er mag. Mich wundert nur generell und seit Jahren, daß hier im Norden trotz guter Strecken weder Skykes noch Nordic Blading bisher zum Massensport geworden sind. "Nordic Spaziergänger" sieht man ständig.
 
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