hi,
das ganze ist ein komplexes thema; da wäre einmal die wirkung von protektoren und bandagen und auf der anderen die art der schulterverletzung inklusive deren geschichte, das heißt die vorerkrankungen, die vorschädigungen - und so weiter. Der Schutz wirkt immer unterstützend, aber jede schädigung ist anders: jeder sturz läuft anders ab mit verschiedenen krafteinwirkungen, daher verschiedenen schädigungsmustern. wenn irgendein vorschaden besteht, beeinflusst das natürlich den durch einen sturz entstehenden schaden.
lösungsansatz nummer 1: sich nicht weiterschädigen, also nicht stürzen. beim abwärtsorientierten radfahren ist das zwar nicht zu verhindern, aber durch venunft lässt sich das risiko minimieren. jeder, der mit einer verletzung fährt, fährt vorsichtiger. also kann man hier nicht viel holen.
bei vorbestehenden schulterschäden kann einem ein besuch beim entsprechenden facharzt - hier dann dem orthopäden oder erfahrenen sportmediziner - helfen. der arzt wird einem recht schnell sagen können, welche belastungen möglich sind und ob die gefahr besteht, sich wiederzuverletzen.
die gefahr bei der schulterluxation ist, zum einen, dass nicht schnell genug wiedereingerenkt wird, sodass die durchblutung des armes und die nervenversorgung gefährdet sind. dass das nicht passiert und dass sich die schulter wieder richtig bewegen kann, renkt man ein. langfristige folge kann sein, dass die gelenklippe (="labrum gleoidale") durch die luxation vom knochen abgerissen worden ist und so die kugel der schulter (genauer oberarmschaft) schlechter geführt ist als vorher. das nennt man instabilität. es kann passieren, dass die schulter öfter luxiert.
dieser instabilität beugt man am besten durch training vor. entweder tipps für zuhause oder unter anleitung beim profi - dem physiotherapeuten. durch gutes training (wichtig ist die muskelkräftigung,um wieder eine bessere führung zu bekommen) kenn es möglich werden,dass die schulter wieder uneingeschränkte funktion übernehmen kann.
zusamenfassend: nach schulterluxationen kann was kaputt sein, zum glück ist oft nichts. es können folgeschäden entstehen, die aber vielleicht in den griff zu bekommen sein. oder vielleicht passiert nichts weiter. man weiß es nicht. das sind leider viele "vielleichts".
um da genauere angaben machen zu können, muss man ahnung haben und wissen, ob was kaputt ist, wie kaputt es ist, usw... deswegen: bei anzeichen von ernsthaften schäden ab zum profi. der untersucht und befragt vielleicht nur, vielleicht gibts den ganzen pipapo mit bildgebung. und dann vielleicht einen zielführenden tip...
zur eigentlichen frage: so ein brace.
etwas grundsätzliches zu schonern und bandagen: diese gerätschaften sollen uns irre radfahrer im falle des falles so gut wie möglich schützen. wirbelsäule, kopf und unterschenkel (zumindest die knie) und arme kann man gegen direkte schläge und deren folgen ganz gut sichern. das geschieht durch vergrößerung der oberfläche, auf die eine kraft einwirkt durch panzer und dicke spezialstofflagen bei schonern. die wahrscheinlichkeit, sich z.b. einen wirbelfortsatz oder arm beim aufschlagen auf eine steinkante, zu brechen, sinkt gewaltig.
gegen indirekte gewalteinwirkung hilft die beste panzerung wenig. stauchungs und torsionskräfte bei aufschlägen (z.b. der austgestrecke fuß, der auf dem boden steht) kann eine eine panzerung nur sehr begrenzt entgegenwirken. und zwar dadurch, dass sie eine bandagierende wirkung auf bestimmte bereiche hat, sodass diese unterstützt werden. viele safetyjackets machen sowas, z.b. duchbauchgurte, die den muskelapparat untestützen. das kann man auch mit "normalen" bandagen (wie alle zuvor geposteten) erreichen. die unterstützen definitiv den muskel-und bandapparat der schulter. sowas sollte gegen luxationen helfen. über bandagierte bekannte problemzonen dann noch ein safety-jacket und man hat den bestmöglichen schutz.
dieser ganze passive schutz erhöht im endeffekt die nötige kraft, um eine schädigung herbeizuführen. ist die kraft nur hoch genug, knackts oder knallts trotzdem.
ist man sich dessen bewusst und fährt neben gutem schutz unter einsatz des denkorgans, sollte bei nicht zu sehr vorgeschädigter schulter (--> beurteilung unter miteinbeziehen eines artzes!) ein luxationsfreies radfahren möglich sein!
grüße, jörg