Hi gerhard,
hpschmid schrieb:
Ach ja, das mit dem Verstellen ist eine Beobachtung, die ich seit längerem mache, obwohl ich weiss, dsss es auch davon abhängt, wie stark man den Schnellspanner festmacht.
Auch wenn der Schnellspanner lose ist, löst sich das
garantiert nicht. Du musst mit einem schmalen Gabelschlüssel die aussenliegende Mutter gegen den Konus kontern (diesen ebenfalls mit einem schmalen Gabelschlüssel halten). Wenn Du Probleme damit hast, kannst Du auch noch einen Tropfen
Schraubensicherung dazwischen geben, dann gibt's wirklich keine Möglichkeit, dass sich das löst.
hpschmid schrieb:
Von Industriegelagerten Naben lese ich immer wieder, dass diese leichtgängiger (was man von
Shimano Naben ja nicht gerade behaupten kann), langlebiger und unempfindlicher sind, und dass man vor allem kein Spiel einstellen braucht.
Nur der letzte Punkt stimmt uneingeschränkt. Leichtgängiger mag für die Lager ansich vielleicht auch noch gelten, aber bei der Nabe ist der grösste Widerstand von den Dichtungen verursacht.
Shimano verwendet aufwändigere Dichtungen als viele andere Hersteller, deshalb laufen
neue Naben etwas rauher, als z.B. DT Naben mit Industrielagern. Diese verbauen recht bescheidene Dichtungen.
Shimano Naben müssen etwas einlaufen, nach 150km laufen die sehr gut. Wenn Du den Unterschied im Gelände wirklich merkst, dann hast Du all meinen Respekt

Am MTB sind wohl alle möglichen Fahrwiderstände grösser als die Reibung der Nabenlager! Wenn Du eine Zeitfahrmaschine mit LX-Naben fährst und dabei schon aus der Aerodynamik das letzte rausgeholt hast, dann lässt sich sicher noch über einen Lagerwechsel nachdenken. Langlebiger ist schlicht eine Lüge. Die Nabenkonstruktion mit Konen ist für diese spezielle Anwendung wirklich etwas vom Besten, was man bekommen kann. Industrielager werden i.d.R. verbaut, wenn ein paar Gramm gespart werden sollen (aber dafür ist LX der falsche Ausgangspunkt) oder weil sie einfach konkurrenzlos billig sind. Sie leben etwa halb so lang, wie die
Shimano Konuslager. Die Empfindlichkeit hängt am MTB vor allem von den Dichtungen ab - und auch wenn Du empfindlich gegen Überlastung meinst, dann sind Konuslager wieder vorne, insbesondere Verkraften die Rillenkugellager seitliche Kräfte sehr schlecht. Rillenkugellager lassen sich auch nicht nachschmieren (zumindest die typischerweise verbauten mit Abdeckscheibe). Nachschmieren und Spiel einstellen kannst Du bei
Shimano auf einmal pro 10000km reduzieren, die Nabe wird dennoch länger halten, als die meisten anderen Anbauteile am Bike. Wenn Du solchen Schmarren also immerwieder liest, dann empfehle ich dringend, die Lektüre zu wechseln

Vielleicht etwas mit weniger Bildern und etwas mehr Text

(ist nicht böse gemeint

)
Auch wenn ich die wirklichen Gründe nicht verstehe, zu Deinem Einbauproblem: Lager werden grundsätzlich nicht nach dem vorhandenen Platz ausgewählt, sondern nach der Belastung! Schau in einem Lagerkatalog mal die interessanten Ziffern in den Spalten hinter der Dimension an (C, C0 etc.) Darauf kommt's an bei der Lagerauswahl.
Ein Lagersitz ist nicht nur vom Nenndurchmesser bestimmt, die Passung muss stimmen, da hättest Du wirklich einen Glücksfall, wenn das gleich alles auf Anhieb ohne Bearbeitung stimmt. Wenn das Lager zu stark gepresst wird, dann kannst Du die Langlebigkeit und den guten Lauf gleich vergessen. Wenn es mit zuviel Spiel montiert wird, kannst Du nach 500km die Nabe in die Tonne hauen.
Wenn's Dir bei der Aktion einfach darum geht, selber etwas zu basteln, bitte! Ich steh Dir nicht im Weg. Aber was Du da an Gründen vorschiebst, ist schlicht Selbstbetrug!
Gruss
Excalibur