Wieso hab ich bloß hier reingeschaut…
Also erst mal:
Vergiß Gewicht (und genauso „rotierende Masse“), wenn du (überwiegend gleichmäßig) bergauf fährst. Was dich interessieren muss, ist der Rollwiderstand. Den solltest du im Rahmen halten. Für den Rollwiderstand ist aber zum größten Teil die Gummimischung von Bedeutung. Sprich hinten eventuell einen Speedgrip, vor allem, wenn du länger mal Straße bergauf trittst. Bergauf ist vorne nicht so wichtig, weil das Gewicht dann vor allem auf dem Hinterrad lastet. Also vorne mindestens Soft. Wenn du gutes Wetter hast, ist Soft aber auch auf jeden Fall ausreichend.
Wenn du viel bergauf trägst, ist Gewicht natürlich ein massiver Faktor. Das betrifft dann aber nicht nur die
Reifen, sondern alles, was auf deinen Schultern lastet. Da kann man an anderer Stelle eventuell besser optimieren. Nicht zu vergessen das Tragesystem. Was mir enorm beim Tragen hilft, ist das Bike nicht mit beiden Händen halten zu müssen. Idealerweise hält das Bike beim normalen Gehen ohne Hände, dann geht es sich deutlich entspannter. Schau dir entsprechende Tragesysteme an, geht aber auch mit einer Schwimmnudel.
Was Grip betrifft, ist hochalpin = loser Schotter wichtiger, ein passendes Profil zu haben. Da würde ich vorne schon eher eine Mary nehmen. Hinten ist das ein wenig Geschmacksache. Gibt Leute, die mögen ein driftendes Hinterrad, andere bekommen davon Schweißausbrüche. Wenn es hinsichtlich RoWi optimiert sein soll, kannst du auch WW nehmen, wird dir aber im losen Geläuf nicht viel beim
Bremsen helfen. Da würd ich eher zu NN raten.
Was Karkasse betrifft, hängt das von Systemgewicht und Untergrund ab, aber auch von der Fahrweise. Die kannst nur du einschätzen. Wer nur langsam rollt, belastet seinen
Reifen nur wenig, es sei denn, er plumpst bei Stufen stumpf runter, dann kann das auch eine gröbere Belastung sein. Wer gekonnt reifenschonend und auf einer solche Tour tendenziell eher defensiv fährt, kommt wohl auch mit „weniger
Reifen“ zurecht, wobei man halt immer mal Pech haben kann. Wer gerne Gas gibt oder wenig aktiv fährt (also bei Stufen etwa wenig mit Gewichtsverlagerung arbeitet), sollte wahrscheinlich eine Karkasse höher greifen.
Wie schon geschrieben, im alpinen Gelände ist es eher eine Frage von Profil als vom Gummi, da ist der WW schnell überfordert, egal ob trocken oder nass. Auf nassen Felsen willst du eventuell weichen Gummi, vor allem vorne, aber bei Gewitter oder richtig schlechtem Wetter sollte man hochalpin eh nicht unterwegs sein.
Vorab, ich hoffe mal, du folgst nicht der bekloppten Idee, die Motozzo-Scharte hochzuschieben/tragen
Ansonsten würde ich jetzt Zebru-Pass oder Madritschjoch nicht unbedingt als XC-Gelände bezeichnen, aber natürlich ist da auch ein großer Teil dabei, wo die Wege schon eher gut sind und es jetzt nicht unbedingt das fetteste Profil braucht oder die dickste Karkasse. Kommt halt stark drauf an, worauf du die Priorität legst. Wenn du vor allem viele Höhenmeter selbst treten willst und dir die Tour quasi als Gesamterlebnis verdienen willst, dann schiebst du halt an den zwei wirklich hochalpinen Pässen zur Not am Beginn mal ein Stück bergab und optimierst aufs Hochfahren. Du solltest auch nicht vergessen, dass es etwas anderes ist, sich tausend Höhenmeter zwischen 2000 und 3000 m zu verdienen als zwischen 500 und 1500 m, wenn man die Höhe nicht gewöhnt ist. Ich persönlich arbeite mich dagegen meist den Berg hoch, um dann runter was vom Trail zu haben. Da würde ich dann höchst ungern gerade an den Trail-Highlights Kompromisse eingehen, sondern lieber die Tour so planen, dass ich mit adäquater Bereifung am Traileinstieg noch genug Körner hab, um eben was vom Trail zu haben. Ist aber Geschmacksache und da musst du selbst wissen, was dir da wichtig ist. Alles zusammen kann man aber selten haben, das ist so ähnlich wie „leicht, stabil günstig, wähle zwei“.
Falls es dir übrigens um die Trails geht, würde ich darüber nachdenken, die Drehrichtung der Tour umzukehren, da ginge imho mehr bergab mit weniger bergauf, wenn man die bestehenden Möglichkeiten wie Postbus oder Bergbahn nutzt.
Du solltest auf jeden Fall einen
Schlauch mitnehmen, dann bist du eigentlich für jeden Reifendefekt gerüstet. Zur Not kann man einen großen Schlitz auch nähen, bevor man einen
Schlauch einzieht. Sollte man dann halt vorsichtig weiterfahren, bis man den Mantel wechseln kann. Für einen Totalausfall müsstest du schon die Felge schrotten…
Davon ab würdest du auf der von dir verlinkten Tour auf den Etappen 1 bis 3 und 6 eher weniger ruppiges Gelände vorfinden. Bleiben der Trail nach Santa Catarina, der Passo Zebru und das Madritschjoch. Da hast du zwar auch kein S4, das tut aber hinsichtlich Belastung für den
Reifen eh nichts zur Sache.
Was Wolfpack betrifft, kann ich keine Erfahrungen beitragen. Was ich empfehlen kann wäre Specialized. Grid Trail ist für das Gewicht ziemlich stabil und jedenfalls leichter als Supertrail-Versionen vergleichbarer
Reifen. Für dein Vorhaben z.B. vorne Butcher GT T9 und hinten Eli GT T7, gibt es auf der Spezi Website aktuell beide zum Preis von einem. Supertrail Soft dürfte aber etwas besser rollen als GT T7. Kommt halt drauf an, ob du mehr fährst oder trägst…