Schlimme Acht im Hinterrad - Laufrad zentrieren

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Hallo Gemeinde,

habe eine ziemliche "Acht" eingefahren und möchte mich jetzt selbst dran versuchen. Habe mir schon einen passenden Nippelspanner besorgt.

Gibts Tipps vom Praktiker? Wer hat sowas schonmal erfolgreich gemacht?

Grüße
Michael
 
Na Goldfisch,

da fehlt dir aber noch was: ein Zentrierständer. Ein Rad im Fahrrad zu zentrieren geht zwar auch - wenn man's richtig drauf hat. Spätestens bei einem Höhenschlag wirst du aber aber ohne Zentrierständer scheitern.

Zur Technik selber. Stellt sich zunächst mal die Frage, wie das Ei in's Rad gekommen ist, z.B. mit Schmackes über die Bordkante mit Felgenverformung oder aber nur dadurch, dass sich die Speichenspannung verändert hat. Dann die Frage, handelt es sich um ein Höhenschlag (unangenhem), einen Seitenschlag oder um 'ne Kombi.

Der Schlag wird grundsätzlich dadurch ausgeglichen, dass die Spannung der (Gegen)speiche(n) verändert wird, dass sind beim Seitenschlag die Speichen, die vor und nach der jeweiligen Speiche (bei der der Schlag ist) in der Felge sitzen und daher logischerweise gegenüberliegenden Nabenflansch hängen. Vorher aber alle lockeren Speichen vernünftig anziehen. Je nachdem, ob der Schlag durch eine lockere Speiche oder zuviel Spannung verursacht wird, ziehst du den Nippel entsprechend an bzw. lockerst ihn. Ohne Erfahrung immer max. eine Viertelumdrehung!!! Dabei muß man darauf achten, dass man nicht einseitig auf einer Seite spannt oder lockert, damit nicht die Felge aussermittig wird, heißt, zur linken oder rechten Nabenseite wandert (was aber bei den meisten Rädern eh der Fall ist, selber speichen sag ich doch :lol: ). Grundsätzlich immer von beiden Seiten zentrieren.

Beim Höhenschlag (Felge "hüpft") sind alle anderen Speichen die Gegenspeichen. Dadurch, dass du an der entsprechenden Stelle die Speichen lockerst, erweitert sich der Abstand von Felge und Nabe. Sind die Speichen dort aber schon locker, dann mußt du alle anderen anziehen (max. ein Achtel U. je Durchgang), dadurch wird die Felge dort an die Felge herangezogen.

Hast du eine mechanische Beschädigung (z.B. durch Reifendurchschlag auf Wurzel) solltest du dich als Anfänger nicht dranwagen.

Generell sollten alle Speichen die gleiche Spannung aufweisen. Beim Hinterrad ist es aber wegen der asymethrischen Verhältnisse so, dass in der Regel die linke Seite etwas weniger Spannung aufweist. Jetzt aber keinesfalls nur links anknallen, dass Rad läuft aus der Mitte, Folge sind beschissener Geradeauslauf, komische Fahreigenschaften und die Bremse schleift!!!

Vielleicht doch mit 'nem Kasten Kölsch bei jemandem vorbeigehen, der sich damit auskennt?? Ach ja, der Minoura Workman Pro ist halbwegs brauchbar, wenn auch zu weich, kostet ca. 50€uronentaler.

Gruß
Ploughman
 
hallo goldfischli,

ist natürlich nciht so erfreulich, so ne acht ;-( wenn es aber ne arge acht (mach doch mal ein foto) ist, solltest du da die finger von lassen, wenn du selbst sowas ncoh nciht öfters gemacht hast.

zentrierständer würde ich auf jeden fall benutzen. denn nur so hast du hinterher ein 100% ergebnis. schau auch mal ob einzelne speichen richtig locker geworden sind durch den achter ;-(

udn versuche alles erstmal wieder gleichmäßig zu spannen. teilweise wirst du verschiedene speichen auch entspannen müssen. sonst wir das laufrad zu "hart"

wenn du noch fragen hast, immer gerne.

grüße coffee
 
Coffee schrieb:
hallo goldfischli,

ist natürlich nciht so erfreulich, so ne acht ;-( wenn es aber ne arge acht (mach doch mal ein foto) ist, solltest du da die finger von lassen, wenn du selbst sowas ncoh nciht öfters gemacht hast.

grüße coffee

Mensch Coffee,

ist das dein Coming out???? Bist gar nicht unsere Seniorin, sondern erst sechzehn Jahre alt (Jungs, hört auf zu lechzen, das is'n Sport-Forum!!! :lol: ). Auf einem Bild willst du erkennen, ob ein Laufrad 4-6 mm seitenschlag hat :confused: :confused: ? Das wäre - aus meiner Sicht - ja schon ein übler Schlag! Na ja, nach meinen Laufrädern ist ja auch der Urkreis, der in irgendeinem Pariser Museum abliegt, definiert ... :D Jetzt mal ehrlich, ich muß die Yu-Gi-Oh-Karten meines Sohnes schon einen Meter weghalten um irgendwas zu erkennen, dass ich dann doch nicht lesen kann...und du machst 'ne optische Ferndiagnose eines statischen Laufrades. Coffee, ich bewundere dich und weiß, du bist 'ne Roßtäuscherin. Das kann man nicht sehen!!!!!!!!!! (Coffee, bitte nicht ernst nehmen, ich glaube dir, dass du erstmal deine Brille zurechtrücken mußt :lol: ).


Gruß
Ploughman (Der Greis mit dem runden Kreis :bier: )
 
@ Ploughman,

kommt eben auf die "acht" an ;-) und je nachdem wie man das foto dann macht, kann man mit etwas glück durchaus die stärke erkennen. brille brauch ich keine, meine augen sehen noch sehr gut :D

nachdem goldfischli geschreiben hatte, das es eine arge acht ist, denke oder besser vermute ich, das es schon ein anständiges kaliber sein muss ;-( deshalb war meine frage nach dem bild. und wenn er sowas ncoh nciht öfters selbst bei "kleineren" achten gemacht hatte, wird der beginn bei so er großen sicher nciht einfach.

also viel erfolg


coffee
 
Ploughman schrieb:
Na Goldfisch,

da fehlt dir aber noch was: ein Zentrierständer. Ein Rad im Fahrrad zu zentrieren geht zwar auch - wenn man's richtig drauf hat. Spätestens bei einem Höhenschlag wirst du aber aber ohne Zentrierständer scheitern.

Zur Technik selber. Stellt sich zunächst mal die Frage, wie das Ei in's Rad gekommen ist, z.B. mit Schmackes über die Bordkante mit Felgenverformung oder aber nur dadurch, dass sich die Speichenspannung verändert hat. Dann die Frage, handelt es sich um ein Höhenschlag (unangenhem), einen Seitenschlag oder um 'ne Kombi.
[...]

Gruß
Ploughman

Hallo coffee,
hallo Ploughman,

erstmal vielen Dank für Eure tollen, langen, und informativen Beiträge. Ich habe die gestern noch gelesen, hatte aber keine zeit mehr, gescheit zu antworten, was ich hiermit nachholen möchte.

Ich habe mich gestern tatsächlich noch an der Acht versucht. Erstmal möchte ich noch ein paar Hintergründe nachreichen:

Vor ein paar Tagen bin ich beim Biken gestürzt. War nichts Wildes aber ich bin auf das Hinterrad gefallen. Im weiteren Verlauf der Tour begann das Hinterrad dann an der Bremse zu schleifen. Nach einer Kontrolle stelle ich fest, dass es pro Umdrehung einmal richtig "fest saß". Ich habe dann die Bremse (V-Brakes) so weit wie möglich gelöst und bin nach Hause gefahren, was hätte ich auch sonst tun sollen. Auf den folgenden 10 Km war das Bike sehr unstabil. Abgesehen von den Schleifgeräuschen und dem erhöhten Kraftbedarf beim Treten ging das auch noch ganz gut. Eine Sichtprüfung ergab einen ca. 1cm breiten Seitenschlag, was ich natürlich auf den Unfall zurück führte.

Vorgestern über Tag habe ich dann ein wenig gegoogelt und einiges zum Thema Rad zentrieren gefunden. Allerdings fand ich auch die Aussage, dass im Rahmen der ersten Inspektion die Speichen oft festgezogen werden müssen, was bei meinem Rad definitiv noch nie erfolgt war (1,5 Jahre, ca. 1.200 km, keine Inspektion bislang). Deshalb habe ich das Bike zu meinem Händler (da wo ich das Bike gekauft habe) geschafft, um Inspektion und Reperatur durchführen zu lassen.

Bei besagtem Händler konnte/wollte man mir allerdings nicht zeitnah helfen. Zwei Wochen sollte ich aufs Rad verzichten, was aus diversen Gründen nicht geht. Ich besorgte mir einen Nippelspanner und beschloß, selbst Hand anzulegen. Im schlimmsten Fall hätte ich das vergurkte Hinterrad anderswo zentrieren lassen müssen.

Mit Euren ausgedruckten Mails und noch einer anderen (wie ich finde recht brachbaren URL... http://www.fa-technik.adfc.de/Werkstatt/Zentrieren/index.html ) habe ich mich dann gestern Abend selbst ans Werk gemacht.

Dazu habe ich in Ermangelung eines Zertrierständers das Rad auf den Kopf gedreht und die V-Brake zur Markierung eng gestellt.

Bereits die erste Speiche, die ich in der Hand hatte, war lose! Die zweite sogar so sehr, dass das Gewinde im Nippel bereits zu sehen war. Dank des passenden Nippelspanners (ganz wichtig, sonst ruiniert man sich wohl die Speiche ganz schnell) habe ich erstmal die lockeren Speichen so weit angezogen, dass die nicht mehr rausfallen konnten. Das verbesserte die Situation schonmal gewaltig. Jetzt habe ich paarweise weiter gearbeitet und an Stellen, wo der Seitenschlag auftrat, die eine Seite gelockert, die andere gestrafft, wie Ploughman das auch beschrieben hat.

Nach nicht einmal zehn Minuten konnte ich die Bremse bereits enger stellen. Ein weiteres Nacharbeiten an zwei Stellen und der Seitenschlag war behoben.

Ich habe dabei darauf geachtet, dass die Speichen "fest genug" angezogen sind. In Ermangelung irgendwelcher Spannungsmesstechnik habe ich die Speichen dazu paarweise mit den Fingern zusammen gedrückt und habe mich dabei ein wenig vom Gefühl "leiten" lassen.

Die anschließende Probefahrt war ein voller Erfolg. Heute bin ich auch schon wieder die 20 km zur Arbeit gefahren, ohne technische Probleme.

Ob ich mir allerdings jetzt einen Höhenschlag eingefangen habe, kann ich nicht so richtig sagen. Ich spüre nichts großartig, sehen kann ich auch nichts... Aber selbst wenn: das MUSS rumpeln, das ist ein Mountainbike ;-)

Auf alle Fälle habe ich vor einer weiteren Tätigkeit am Rad ein wenig den Respekt verloren. Zuletzt hatte ich mir eine dejustierte Shimano-Schaltung selbst eingestellt. Da hatte ich auch nicht gedacht, dass mir das gelingt.

Irgendwer hier im Forum hatte mal gesagt: "Selber machen, Bike besser kennen lernen"...

Dank Euch nochmal
Michael (aka Goldfisch)
 
:daumen: goldfisch,

super. siehste, gibg doch super. meinen glückwunsch zu deinem erfolg.

grüße coffee
 
Hi Michael,

wenn einmal eine richtige Acht im Laufrad war, kommt die irgendwann wieder. Die Speichen haben ein gutes Erinnerungsvermögen.
Leider sind die meisten maschinell eingespeichten Laufräder Mist, ide schlagennur so um sich. Es geht nichts über ein handeingespeichtes Rad, natürlich von jemandem, der es kann. Und mein Händler hat so einen.
Rad eingespeicht, nach Südtirol, übelster Schotter und hohe Stufen, danach noch 1000 km hier bei uns. Keine Acht. Noch nicht einmal nachzentriert. Da brauchte sich auch nichts setzen. Das hat von Anfang an gepasst.

MfG,
Armin
 
talybont schrieb:
Hi Michael,

wenn einmal eine richtige Acht im Laufrad war, kommt die irgendwann wieder. Die Speichen haben ein gutes Erinnerungsvermögen.
Leider sind die meisten maschinell eingespeichten Laufräder Mist, ide schlagennur so um sich. Es geht nichts über ein handeingespeichtes Rad, natürlich von jemandem, der es kann. Und mein Händler hat so einen.
Rad eingespeicht, nach Südtirol, übelster Schotter und hohe Stufen, danach noch 1000 km hier bei uns. Keine Acht. Noch nicht einmal nachzentriert. Da brauchte sich auch nichts setzen. Das hat von Anfang an gepasst.

MfG,
Armin
@Armin,
spätestens wenn dir 'n Knüppel zwischen die Speichen kommt, wird sich auch deine Felge melden...und es gibt natürlich erhebliche Unterschiede im Material, sowohl bei den Naben als auch bei den Speichen und Felgen. Und wenn du mit dem Arsch auf's Hinterrad donnerst (das habe ich pers. allerdings bis dato noch nicht geschafft und ich bin gefürchtet für meine Spontanabstiege :lol: ) wird es auch dass nicht unbeschadet überstehen. Ach ja, die Anzahl der Speichen spielt dann auch noch 'ne übergeordnete Rolle.

@Goldfisch
Schön wenn's geklappt hat. Gewöhn dir am besten an, deine Laufräder wöchentlich zu kontrollieren. Wenn du mal mehr als 1200 Km fahren willst, kauf dir trotzdem einen Zentrierständer oder bastel dir einen aus 'ner alten Starrgabel die du aufbiegst, zwei Löcher durchbohrst und jeweils ein Gewinde reinschneidest, dann zwei Schrauben/Gewindestäbe rein, und das Ganze in deinen Lieblingsfarben lackierst. Wenn du vier Löcher bohrst, kannst du dass dann sogar für 26" und 28" verwenden und eine kleine Ich-AG gründen...bezgl. Händler: irgendwann landet jeder Vielfahrer bei dem Motto "an mein Rad lasse ich nur Wasse, Seife und mich selber ;) "

Gruß
Ploughman
 
@Armin: Wenn das irgendwann wieder kommt, ist das auch recht :-) Ich will dieses Bike nicht 10 Jahre lang fahren, ich sehe es mehr als Übungsbike an. Wenn es irgendwann dauerhaft kaputt ist - auch gut. Im Moment wollte ich nur schnelle Abhilfe.

Ploughman schrieb:
@Goldfisch
Schön wenn's geklappt hat. Gewöhn dir am besten an, deine Laufräder wöchentlich zu kontrollieren. Wenn du mal mehr als 1200 Km fahren willst, kauf dir trotzdem einen Zentrierständer oder bastel dir einen aus 'ner alten Starrgabel die du aufbiegst, zwei Löcher durchbohrst und jeweils ein Gewinde reinschneidest, dann zwei Schrauben/Gewindestäbe rein, und das Ganze in deinen Lieblingsfarben lackierst. Wenn du vier Löcher bohrst, kannst du dass dann sogar für 26" und 28" verwenden und eine kleine Ich-AG gründen...bezgl. Händler: irgendwann landet jeder Vielfahrer bei dem Motto "an mein Rad lasse ich nur Wasse, Seife und mich selber ;) "

Ja. Das mit dem Kontrollieren ist eine gute Anregung. Sowas sagt einem natürlich keiner vorher... ;-)

An so einem Zentrierständer hätte ich schon Interesse denn ich denke, sowas kann immer mal passieren.

Auf alle Fälle werde ich das Nippelspanner-Werkzeug jetzt immer mitnehmen. ich hätte auf alle Fälle meine Heimfahrt weniger "Eierig" gestalten können.

Was ich schon festgestellt habe ist, dass die ganze "Orga", das Rad zum Service zu schaffen, das Heimkommen zu organiniseren, die Zeit des Verzichts und nicht zuletzt die exorbitanten Kosten gute Gründe liefern, sich mit elementaren Dingen in Richtung "Bikewerkstatt" selbst vertraut zu machen.

Wie auch immer: So ein Zentrieständer würde mir schon gefallen, auch wenn ich es ätzend fände, das Bike zum zentrieren zerlegen zu müssen (ist obligatorisch, oder?).

Danke & Gruß @alle im Thread
Rad und Achsbruch :-O

;-) GF
 
hi goldfischli,

also es gibt von minoura einen zentrierständer der für den -homegebrauch- absolut ausreichend ist. wird häufig von stadler & co angeboten. er erfüllt seinen zweck. wenn man allerdings sowas öfters, bzw dann auch viel komplett neu einspeicht, dann rentiert sich auch ein besserr. denn dann entscheidet die genauigkeit des ständers und die standfestigkeit.

grüße coffee
 
Coffee schrieb:
hi goldfischli,

also es gibt von minoura einen zentrierständer der für den -homegebrauch- absolut ausreichend ist. wird häufig von stadler & co angeboten. er erfüllt seinen zweck. wenn man allerdings sowas öfters, bzw dann auch viel komplett neu einspeicht, dann rentiert sich auch ein besserr. denn dann entscheidet die genauigkeit des ständers und die standfestigkeit.

grüße coffee
Coffee, Coffee,

vielleicht wäre die Brille ja doch keine so schlechte Idee - was wollte der liebe Onkel Ploughman denn in seinem ersten Posting mit "Minoura Workman Pro" ausdrücken? Etwa das dies ein Zentrierständer ist, ja?? Den gibt's - wie auch schon erwähnt - für 49,-- € zu erwerben.

Ciao
Ploughman
 
Hallo,

wollte nur mal fragen, was wohl so eine Zentrierung im Laden kostet und was man daran alles falsch machen kann wenn man das selber macht!?

Hab mir nämlich nen Bike von Canyon gekauft (Nerve XC 4) hab ich seit drei tagen, ist ein iridium Laufradsatz drin. Bin heute nachmittag als ich die Bremsen schön heiss hatte nach ner Waldabfahrt auf einer Asphaltstrasse über den Lenker abgestiegen und das Rad ist hinten auf dem Schnellspnner und auf dem Sattel aufgeshlagen so wie ich das anhand der Kratzer anlysieren konnte. Was könen dort noch für Schäden entstanden sein, bzw. was sollte man noch kontrollieren.


Dnake schonmal im Vorraus....

Gruß Bratwurst
 
nochmal ich,
habe grade noch festgedtellt, das die Bremsscheibe auch an der stelle an der das Rad die acht hat an den Bremsbelägen schleift (Magura Louise) Was ist jetzt zu tun?!

Danke

Bratwurst
 
Dr.Bratwurst schrieb:
Hallo,

wollte nur mal fragen, was wohl so eine Zentrierung im Laden kostet und was man daran alles falsch machen kann wenn man das selber macht!?

Hallo Bratwurst (find ich lecker... ;-)

Wenn Du beim Fahrad Feld (größter Laden im Rheinland) in die Werkstatt kommst, hängt da eine Preistafel. Diese weist zwei Preise aus. Einen für "einfaches zentrieren" und einen wenn das Rad ausgebaut werden muss. Preise dafür: 29 bzw. 39 EUR.

Ein Nippelspanner in der passenden Größe kostet 5 EUR, ein Zentrierständer (so Du es wirklich genau machen willst; siehe Beitrag von ploughman weiter oben), kostet ca. 50 EUR. Zu rechnen sind auch Zeit und Nerven.

Ich habe ohne das Rad zu zerlegen und ohne einen Zentrierständer zu besitzen, zuletzt mein Hinterrad selber zentriert. Ich weiss allerdings nicht, ob ich mir dabei einen Höhenschlag eingefangen habe. Gestern bin ich 50 KM fast ausschließlich Straße gefahren und habe diesbezüglich eigenlich nichts festestellen können. Allerdings kam meine "Acht" auch nicht aufgrund eines Unfalls zu Stande.

Ich würde an Deiner Stelle versuchen, mit einem Nippelspanner den Schlag rauszuarbeiten. Stellst Du hinterher einen Höhenschlag fest oder bekommst Du es aus anderen Gründen nicht hin, gibst Du es halt beim Händler ab.

Kläre doch mal ab, ob Du das Hinterrad nicht selber aus- und wieder einbauen kannst. Dann würdest Du wenigstens kein "Unfallbike" abgeben, was dem Händler einen Freifahrtschein gäbe, alles mögliche zu reparieren...

Grüße & toi toi
Michael
 
Höhenschlag rausmachen ohne Zentrierständer:

1. rad ausbauen
2. reifen und schlauch runter
3. rad wieder einbauen
4. klebeband waagerecht zwischen die sitzstreben pappen
*bilddavonsuch*
speich3.jpg

(oder halt zwischen die v-brake arme....)
->http://www.mtb-biking.de -> werkstatt -> laufräder -> felgen+speichen.

5. zentrieren... das is nich ganz so einfach, weil man nicht wie beim seitenschlag einfach an den speichen drehen muss, die an der betroffenen stelle sitzen. ich schlage vor, erstmal die speichenspannung insgesamt niedriger+gleichmässig zu machen und dann wieder sauber und gleichmässig zu erhöhen. übungssache.

6. wieder alles zusammennageln und fertig.
 
Hallo,
danke erstmal, habe gerade bei meinem Schrauber angerufen, der meinte das dsa so zwischen 6-9€ liegen wird wenn er das Rad neu Zentriert, denke das geht....

Werde mich dann später mal selber daran versuchen, aber da das Rad neu ist lass ich erstnal nen Profi ran......

Werde dann bericht was alles im Ar... war.....

Gruß

Bratwurst
 
Hallo zusammen,

Ist ja echt interessant und aufschlusseich die kleine Quasselrunde hier... :love:
Irgendwie werd ich den Eindruck nicht los, dass hier einige von euch nur ihren Senf dazu abgeben, um sich zu profilieren. Andere tragen wirklich dazu bei anderen (mir) zu helfen... :confused:

@Ploughman: Der Dröner vor dem Herrn... Scheinst ja echt der Bikerprofi zu sein, jedenfalls weisst Du immer alles besser.
Schonmal überlegt Leuten mit Problemen WIRKLICH zu helfen? Falls nein: Manchmal reicht schon ein kleiner Gedanke: Small things amuse small minds... :confused:

@Goldfisch: Danke für das Fragestellen und die hilfreichsten Infos unter URL: http://www.fa-technik.adfc.de/Werkstatt/Zentrieren/index.html
danke :daumen:
 
Rontzo schrieb:
Irgendwie werd ich den Eindruck nicht los, dass hier einige von euch nur ihren Senf dazu abgeben, um sich zu profilieren.

Ach nee, das is in diesem (bzw. jedem) Forum halt so. Allerdings ist das eben das Prinzip des Forums: Austausch von Informationen, um diese möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen.
Dein kluger Beitrag hier hilft ja wohl auch niemandem beim zentrieren der Laufräder, oder?!? Klugschei$er
 
Na Goldfisch,

da fehlt dir aber noch was: ein Zentrierständer. Ein Rad im Fahrrad zu zentrieren geht zwar auch - wenn man's richtig drauf hat. Spätestens bei einem Höhenschlag wirst du aber aber ohne Zentrierständer scheitern.

Zur Technik selber. Stellt sich zunächst mal die Frage, wie das Ei in's Rad gekommen ist, z.B. mit Schmackes über die Bordkante mit Felgenverformung oder aber nur dadurch, dass sich die Speichenspannung verändert hat. Dann die Frage, handelt es sich um ein Höhenschlag (unangenhem), einen Seitenschlag oder um 'ne Kombi.

Der Schlag wird grundsätzlich dadurch ausgeglichen, dass die Spannung der (Gegen)speiche(n) verändert wird, dass sind beim Seitenschlag die Speichen, die vor und nach der jeweiligen Speiche (bei der der Schlag ist) in der Felge sitzen und daher logischerweise gegenüberliegenden Nabenflansch hängen. Vorher aber alle lockeren Speichen vernünftig anziehen. Je nachdem, ob der Schlag durch eine lockere Speiche oder zuviel Spannung verursacht wird, ziehst du den Nippel entsprechend an bzw. lockerst ihn. Ohne Erfahrung immer max. eine Viertelumdrehung!!! Dabei muß man darauf achten, dass man nicht einseitig auf einer Seite spannt oder lockert, damit nicht die Felge aussermittig wird, heißt, zur linken oder rechten Nabenseite wandert (was aber bei den meisten Rädern eh der Fall ist, selber speichen sag ich doch :lol: ). Grundsätzlich immer von beiden Seiten zentrieren.

Beim Höhenschlag (Felge "hüpft") sind alle anderen Speichen die Gegenspeichen. Dadurch, dass du an der entsprechenden Stelle die Speichen lockerst, erweitert sich der Abstand von Felge und Nabe. Sind die Speichen dort aber schon locker, dann mußt du alle anderen anziehen (max. ein Achtel U. je Durchgang), dadurch wird die Felge dort an die Felge herangezogen.

Hast du eine mechanische Beschädigung (z.B. durch Reifendurchschlag auf Wurzel) solltest du dich als Anfänger nicht dranwagen.

Generell sollten alle Speichen die gleiche Spannung aufweisen. Beim Hinterrad ist es aber wegen der asymethrischen Verhältnisse so, dass in der Regel die linke Seite etwas weniger Spannung aufweist. Jetzt aber keinesfalls nur links anknallen, dass Rad läuft aus der Mitte, Folge sind beschissener Geradeauslauf, komische Fahreigenschaften und die Bremse schleift!!!

Vielleicht doch mit 'nem Kasten Kölsch bei jemandem vorbeigehen, der sich damit auskennt?? Ach ja, der Minoura Workman Pro ist halbwegs brauchbar, wenn auch zu weich, kostet ca. 50€uronentaler.

Gruß
Ploughman
wird aber nur bei felgenbremse schleifen nicht bei scheibenbremse!!!!:lol::lol:
 
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