Gibt es bekannte Abhängigkeiten des Reibungskoeffizienten eines Scheibenbremsbelags in Abhängigkeit vom Anpressdruck? Toll wären gemässene Diagramme verschiedener Typen / Marken von Bremsbelägen.
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Hast du da Hintergründe bzgl sich über Druck ändernder Werte?Gibt es bekannte Abhängigkeiten des Reibungskoeffizienten eines Scheibenbremsbelags in Abhängigkeit vom Anpressdruck? Toll wären gemässene Diagramme verschiedener Typen / Marken von Bremsbelägen.
Ein Koeffizient ist ein Multiplikationsfaktor, mit dem eine Grösse multipliziert werden muss, um auf ein bestimmtes Ergebnis zu kommen. Bei der Reibung ist die Reibungskraft = Reibungskoeffizient (Materialabhängig) mal die Kraft, mit welcher die zwei Reibungspartner gegeneinander gedrückt werden.Ein Koeffizient ist doch per Definition eine Konstante, oder nicht?![]()
Grundsätzlich ja. Mal ganz grob aus dem Randgebiet eines Fachgebiets und ein paar Beispiele zu den Ursachen.Gibt es bekannte Abhängigkeiten des Reibungskoeffizienten eines Scheibenbremsbelags in Abhängigkeit vom Anpressdruck?
Nein, keine Näherung. Der tatsächliche Reibungskoeffizient kann nur durch Messungen ermittelt werden.eine Annäherung ist
Das wird dann wohl eher keiner messen.Toll wären gemässene Diagramme verschiedener Typen / Marken von Bremsbelägen.
Was daran liegt, dass Oberflächen nie exakt gleich sind. Ob die realen Schwankungen aber so groß sind, dass man die beim Fahrrad-Bremsen * merken würde? Ich sicher nicht, aber gibt Leute, die beim Biken viel feinfühliger sind als ich.Nein, keine Näherung. Der tatsächliche Reibungskoeffizient kann nur durch Messungen ermittelt werden.
Tabellen geben bekannte Durchschnittswerte wieder.
Mag mal ein Ingenieur ausrechnen, welcher Druck da beim Fahrrad typischerweise auftritt? Übersetzungen von Bremsen * kann man nachschlagen, die Fläche von Bremspads ausrechnen und die Kontaktfläche dann abschätzen (die Scheiben haben ja Löcher) und die Fingerkraft kann man auch abschätzen oder daheim mit einer Waage schnell messen... 600 sind Kelvin, nehme ich an (wäre dann ja K)? Die wird es bei der Fahrradbremse wohl nicht geben, aber auch nicht so weit von entfernt.Reibwerte bzw. Reibungskoeffizient in Abhängigkeit des Drucks bei 600 k Bremsscheiben/Bremsbeläge *
nach Literatur Burckhardt, Manfred: Fahrwerktechnik: Bremsdynamik und Pkw-Bremsanlagen
- Druck p [bar] Reibwert µBSmax
- 200>>>>>>>0.4
- 150>>>>>>>0.43
- 100>>>>>>>0.48
- 50>>>>>>>>0.46
- 0>>>>>>>>>0.46
Die Reibung kommt ja — nach klassischem Verständnis — prinzipiell durch die Interaktion von Unregelmäßigkeiten der Oberflächen zustande, bei Bremsen * halt im mikroskopischen Bereich. Dass die Interaktion steigt, wenn sich der Anpressdruck erhöht, liegt in der Natur der Sache und führt eben zu der direkten Proportionalität, wenn sich die Unebenheiten über die verschiedenen Größenordnungen, die über einen steigenden Anpressdruck hinweg abgefragt werden, strukturell nicht ändern. Strukturell liegt ein Unterschied vor allem beim Übergang in den Nanobereich nahe, ob das aber relevant wird und wann, ist dann die Frage, genauso ob da nicht zum Beispiel eine Verformung der Oberflächen vorher relevant wird. Gäbe es eine komplett glatte Oberfläche, was aber quantenmechanisch iwie als Beschreibung keinen Sinn macht, dann gäbe es keine Reibung. Reibung kann natürlich trotzdem verschwinden, aber das ist ein komplizierteres Konzept. Tut hier aber nichts zur Sache.Ursachen Beispiele aus Literatur:
unterschiedliche Ausbildung eines Reibungsfilms aus abrassiv abgetragenen Partikeln der
Reibpartner Bremsscheibe und Bremsbelag *, daher über den Umfang der Bremsscheibe schwankende Reibbeiwerte.
Höherer Bremsdruck führt dazu, dass der Belag fester an die Unebenheiten der Scheibe angepresst wird > veränderter Reibungskoeffizient
Hab‘s jetzt nur ganz grob überflogen, aber hinsichtlich der Oszillation war die Rede von Noise, sprich die eigentlichen Messwerte wären die Durchschnittswerte und die Oszillationen erklären sich aus dem Messverfahren und sind kein realer Effekt, sehe ich das richtig?oder
Stick-Slip-Effekte, wegen zu hoher Reibung, Bauteilgeometrie, zu geringer Steifigkeit
etc.
Messungergebnisse würden dann in etwa
Paper
so aussehen > Figure 3. c)
Ursachenfeststellung hier: Verunreinigungen
Doch, @Dani baut schon fleißig am Messstand.Also, Messanlage installieren, viele Werte messen, feststellen, dass der Reibungskoeffizient mit steigendem Druck lustig mit ansteigender Amplitude vor sich hin oszilliert, das alles natürlich in 1/10 sec, bei sich verändernden thermischen Verhältnissen jeweils nach Bremsbelagzusammensetzung usw.
Das wird dann wohl eher keiner messen.
Hab ich ja geschrieben, dass es das gibt, aber genauso auch, dass ich nicht glaube, dass dies bei Fahrradbremsen eine Rolle spielt. Eine plastische Verformung ist ja dauerhaft im Unterschied zur elastischen, und eine dauerhafte Änderung wäre ja kaum in Sinne des Bremsenkonstrukteurs. Entsprechend liegt es nahe, Materialien zu verwenden, wo das bei den auftretenden Kräften nicht passiert. Beim Stahl der Scheibe würde ich es eh ausschließen, bei den Reibkuchen hab ich keine Ahnung, aber irgendwie machen die nicht den Eindruck, als ließen sie sich leicht verformen.Es gibt tatsächlich Publikationen die einen sich verändernden Reibwert bei sich ändernder Flächenpressung beschreiben. Dies wird durch plastische Verformung des Materials erklärt. Genaueres muss man googeln.
Das Reibungsgesetz geht ja von idealen Materialien aus, die es eben nicht gibt.