Welches Schmiermittel wo am besten ist, hängt von den zu schmierenden Spalten ab. Fett (zäh) ist eigentlich immer besser, weil es einfach länger und in größerer Menge dort bleibt, wo Du es hingeschmiert hast. Die Gelenke des Parallelogramms kannst Du aber nicht fetten, weil Du einfach nicht drankommst. Hier hilft nur Öl, welches durch Gravitation angetrieben in die feinen Spalten hinein sickert.
Die schnellste, aber mit Abstand kurzlebigste Schmierung erreichst Du mit extrem dünnflüssigen bis flüchtigen Substanzen, wie
WD40.
WD40 ist es beliebt, weil es eine Schmierung dort erlaubt, wo eigentlich keiner drankommt (Kriechöl). Damit lässt sich so manche festgerotte Schraube wieder lösen oder eine korrodierte STI-Mechanik wiederbeleben. Als wirklich hauchdünner Film ist ein so dünnes Öl (hier ist Ballistol Mittel der Wahl) auch als Korrosionsschutz selbst auf äußeren Oberflächen akzeptabel und wird nicht als dreckig oder schmierig empfunden.
Ich nehme für Umwerfer, Schaltwerk und Kette Kettenfließfett. Es ist flüssig bis zähflüsig, dadurch sehr fein dosierbar und haftet immens. Gleitlager an Schaltrollen laufen im festen Mehrzweckfett lange gut. Noch länger sind die Schmierintervalle, wenn flüssiges Öl von gefetteten Teilen fern gehalten wird. Öl löst Fett, wäscht es aus. Diesen Effekt kann man übrigens prima zum Reinigen nutzen (direkt vor der Neuschmierung):
WD40 ist ein gutes Reinigungs-/Lösungsmittel für schmierigen Dreck.
Wer aber sein Rad regelmäßig total einsaut und anschließend duscht, wird eine einfachere Art der Schmierung von außen suchen. Ich kann da nur empfehlen, mal Kettenfließfett zu testen. Aber das Zeug haftet leider nicht nur an den Teilen gut, sondern auch am Sand.

Überall wo es eingesetzt wurde, sollte mit einem sehr saugfägigen Tuch (Küchenrolle) gründlich nachgewischt werden.

Eine Leckspur
WD40 sieht nach einem Kilometer Sandweg nur etwas staubig aus. Eine Spur Kettenfließfett sieht hingegen aus wie der schwarz gefärbte Zuckerrand eines Cocktailglases.
