Sattelstütze rutscht

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Hallo, vielleicht hat jemand noch einen tipp für mich.
Ich laboriere seit geraumer Zeit an einer rutschenden Sattelstütze rum.

Versucht habe ich schon
  • neue Sattelstütze
  • Kupferpaste
  • neue Sattelklemme
  • klemme so fest anziehen dass die Schraube reißt
  • Klemme mit Schnellspanner und ohne
Die neue Stütze hat das Problem ein wenig gelindert aber nicht gelöst.

Hat jemand ev noch eine Idee?

Wie sind die Erfahrungen mit sowas?
https://www.bike-components.de/de/KCNC/Twin-Clamp-SC13-Sattelklemme-p47943/

da klemmt ein Bolzen am Rahmen und einer direkt an der stütze

Oder Klemmen die mit 2 Bolzen am Rahmen klemmen? Hab ich leider in 34,9mm nicht gefunden...

Ja, die verwendeten Klemmen und Stützen hatten alle den richtigen Durchmesser :)

Es handelt sich um eine Alu Stütze in Stahl Rahmen
 
Mahlzeit @rasumichin ,
  • Die Doppelklemmen werden empfohlen, hab ich aber selber noch nicht ausprobiert. Waere hier aber mein erster Tipp / Versuch, also zumindest in 'hochwertig' / 'ordentlich'.
  • Hau-Ruck-Methode Nr. 1: Mit dem Koerner auf die Sattelstuetze einklopfen, so dass sie 'Pickel' bekommt. Wuerde ich nur mit einer 'echt ollen' Stuetze machen :lol:
  • Hau-Ruck-Methode Nr. 2: Von einer z. B. Thunfischdose einen kleinen Blechstreifen rausschneiden und mit reinlegen. Waere ggf. einen Versuch wert.
  • Notloesung: Sattelstuetze in 0.2mm groesser und mit der Reibahle den Rahmen 'passend machen'. Duerfte halt nur bei 27.2 schwierig werden, wo gibts schon 27.4???
 
Mahlzeit @rasumichin ,
  • Hau-Ruck-Methode Nr. 2: Von einer z. B. Thunfischdose einen kleinen Blechstreifen rausschneiden und mit reinlegen. Waere ggf. einen Versuch wert.
Als großer fan der Reparatur mittels Bierdose habe ich auch das schon versucht.... war aber wirklich schwer selbst ein stück Bierdose einzuklemmen.
Messschieber finde ich nicht, aber die Stütze rutscht eigentlich auch ohne Klemme nicht einfach so in den Rahmen, man muss sie schon reinschieben... deshalb glaube ich nicht, dass der Rahmen Übermaß hat

Stütze hat 30,9mm die nächst grösseren wären dann schon 31,6mm
 
Ach ja, eine 0,5mm reduzierhülse habe ich auch schon versucht, damit ist es aber unmöglich die Stütze in den Rahmen zu versenken....

Am Rahmen rumfeilen wäre eigentlich mein letzter ausweg
 
Ok, der Schlachtplan steht.

  • Morgen sollte eine Klemme mit zwei Bolzen )die beide das Sattelrohr klemmen bei mir aufschlagen... die ist schon bestellt
  • Wenn das nicht hilft... Die Stütze mit 31mm
  • Wenn das nicht hilft... Schraubengrip, Doppelklemme und 31mm Stütze
  • Wenn das nicht hilft.... Kann sich jemand bei mir unters fenster stellen, dort fliegt dann nämlich ein Rahmen raus
 
Ich tippe auch auf einen Durchmesser von 31,0 mm. Da Du es ja anscheinend mit dem Augenmaß anstatt einem Meßschieber gemessen hast, wäre eine exakte Messung sinnvoll. :D Als Notreparatur habe ich auch schon einmal eine Lage Naßschleifpapier genommen - was bis heute hält (die Stütze wird in der Höhe nicht verstellt...) 8-)
 
Die Dynamic-Paste hat bei mir leider nicht geholfen. Letzten Endes hab ich doch wieder auf Altbewährtes gesetzt - in dem Fall eine Hope Klemme - und seitdem ist Ruhe. Ich denke, dass die "Doppelklemme" das Problem lösen könnte.
 
Warte jetzt schon eine Stunde unter dem Fenster, es wird langsam kalt! Wann wirfst du den Rahmen denn jetzt...?

:) Leider ist der Doppelwürger mit 2 Klemmen noch nicht angekommen, heute ists aber so weit, sprich, sobald ich heim komm wird getestet.
Mit verstärktem Aufkommen von aus dem Fenster fliegenden Rahmen ist daher erst ab 21 Uhr zu rechnen
 
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So, heute gegen 17 Uhr 30 war es so weit. Neue Sattelklemme montiert, erst die eine, dann die 2. Schraube behutsam festgezogen, bisschen rumgewackelt...bombenfest.

Gut gelaunt ein letzter Blick auf die Markierung an der Stütze um sicherzugehen, dass ich mir nicht bloss etwas einbilde. ´

Rauf aufs Rad, rein in die Stadt und nach 5 km wieder ein Blick richtung Stütze... Das Miststück ist schon wieder ein paar mm hineingerutscht.... gut, vielleicht hab ich nicht anständig festgezogen oder es liegt am Temperaturunterschied oder an der Mondphase...., also nochmal alles von Vorne....rauf aufs Rad, nochmal 5k und dann.... ich pack es nicht mehr :mad::mad:....In 15 Jahren Radfahren ist mir das noch nicht passiert.

Noch nie hab ich eine Sattelklemme mit so wenig Efekt so fest angezogen

Ich trink jetzt ein Bier:bier: Irgendwann wird alles gut, aber nicht heute :(
 
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Kann es sein, dass das Sattelrohr Übermaß hat?

Ich finde das eine sehr gute Frage, weil es den Weg in die Richtung weist, die bisher vom Fragesteller quasi als nebensächlich angesehen wurde. Ohne, dass die charakteristischen Maße (Durchmesser von Sitzrohr plus Toleranz, Durchmesser Sattelstützrohr plus Toleranz, daraus berechnet das Verschiebungsspiel der Klemmung) angegeben werden, kann keine begründete Aussage zur Lösung des Problems gemacht werden. Die Bauart der Klemmung (geschlitztes Sitzrohr mit angeschweißten Spannflanschen und Spannbolzen , geschlitztes Sitzrohr mit externer Schnellspanner-Klemme u.a.) spielt auch eine Rolle. Eine Übersicht dessen, was bei einer Klemmung vorgeht, gibt es in :
https://www.schweizer-fn.de/maschinenelemente/klemmverbindung/klemmverbindung.php

Ich empfehle besonders die angeführten Pressungs-Verteilungen (Linienhaft, Cosinus-förmig, Gleichmäßig) zu
studieren. Falls eine Pressung unter den gegebenen Randbedingungen die Fließgrenze des schwächeren Materials erreicht, nutzt eine weitere Steigerung der Klemmkraft im Gewinde-Bolzen (auch entsprechend eine "schärfere" Einstellung des Schnellspanners) gar nichts, da das Material wegfließt.
Die beste Effizienz hat die gleichmäßige Pressungs-Verteilung. Bei normaler Konstruktion wird diese nicht erreicht, da z B. ein geschlitzter Rohrabschnitt im ungespannten Zustand und ohne Spiel eine Abweichung der neutralen Faser u = u(Phi) von der Kreisform (Radius R) nach etwa folgender Gleichung haben wird ("Kolbenringproblem") (b = Breite des "Spannrings", E = Elastizitätsmodul, I = Flächenträgheitsmoment des Querschnitts bzgl. der Biegeachse) :

u(Phi) = p * (R^4*b)/(E*I)*[(1 + Phi/2 *sin (Phi) - cos(Phi)]

Das Spiel kann durch ein für den Umfang konstantes Moment eliminiert werden (Stichwort Konstantes Moment = Konstante Biegung). Durch "richtige" Wahl der Spannbolzen-Wirkungslinie (Abstand Wirkunglinie zur neutralen Faser der Kreisrings => Versetzungs-Moment !) kann das erreicht werden. In der Konstruktions-Praxis bemüht man sich um einfache Lösungen. Das Kreis-förmige Sitzrohr wird im Allgemeinen geschlitzt und der Nachteil in der Pressungs-Verteilung wird in Kauf genommen. Ein gleichmäßige Pressung scheidet daher aus.
Wenn es durch die Klemmung Probleme (Dynamische Belastung > Haftreibungskraft !) gibt, sollte man als Erstes untersuchen, ob nicht zu viel Spiel vorhanden ist. Mehr als ein Ringspalt von 0,1 [mm] ist nicht nötig.
Bei vorhandenem zu großen Spiel kann der Einsatz von einer Doppel-Klemmung die Lösung sein. Die Idee dahinter ist, das Spiel an zwei Stellen "weg" zu klemmen. Das kann funktionieren, muß aber nicht ! Denn auch für eine aus zwei Klemmungen bestehende Doppel-Klemmung gilt die Forderung nach Passgenauigkeit. Die Eliminierung des Spiels hat dabei Priorität. Einen Vorteil hat die Doppelklemme schon: Zwischen den Klemmen (Die obere für das Sattelstützrohr, die untere für das Sitzrohr) gibt es einen Bund. Dieser Bund verhindert das Rutschen der Klemme gegenüber dem Sitzrohr (Stichwort Form-Schlüssigkeit !). Es kann dann nur das Sattelstützrohr gegenüber der Klemme (oberer Teil) rutschen. Hier muß die Passgenauigkeit dann sehr gut sein. Doppelklemmen gibt es aber nur für bestimmte Maße. Ich hatte z b B. der Reparatur des Sitzrohrbruchs an meinen Falter vergeblich nach einer Doppelklemme 34,9/27,2 [mm] gesucht und mußte dann eine 34,9/30,9 [mm] plus Adapterhülse 30,9/27,2 [mm] nehmen (Die Doppelklemme war deshalb angebracht, da die Schlitzung des Sitzrohrs (Ursache für den Bruch !) beseitigt werden sollte !)



Nach der ersten Probefahrt wurde die Klemmung noch um 90 [Grd] gedreht. Bis jetzt hält es bei mir ca. 1400 [km].
Für das konkrete Problem des TE könnte ich mir vorstellen, daß er nur die vorhandene Ausgangs-Situation benutzt und das Rutschen einfach durch einen zusätzlichen Klemmring um das Sattelstützrohr (Festmontiert mit einem Schraubbolzen ?) erweitert. Eine Doppelklemme quasi in zwei Teilen.
Nach meiner Einschätzung ist die Passgenauigkeit sowohl bei dem Sattelstützrohr als auch bei einem Klemmring größer als bei einem Sitzrohr des Rahmenbaus.
Wegen der Festigkeit einer Doppel-Klemme bzgl. der Biegemomente braucht er sich dann keine Sorgen zu machen. Dies ist z B. bei meiner Reparatur noch eine offene Frage, bei der ich einen Schiffbruch wegen der Dauerfestigkeit noch für möglich halte.
Viel Erfolg !

MfG EmilEmil
 
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Ich finde das eine sehr gute Frage, weil es den Weg in die Richtung weist, die bisher vom Fragesteller quasi als nebensächlich angesehen wurde.

Natürlich ist die Frage nicht nebensächlich, aber ich habe den Rahmen ja schon seit 1,5 Jaren in Betrieb und das Problem begleitet mich erst seit ein paar Wochen.
Mein nächster Versuch wird auch eine 31mm Stütze sein, die ein etwaiges Übermaß ausgleichen würde. Aber ich habe die Vorahnung, dass ich die nicht in den Rahmen brigen werde. Die 30,9m Stütze rutscht ja auch ohne Kleme nicht im Rahmen auf und ab. Aber deinen Versuch ist es wert, dann seh ich ja ob hier der Hund begraben liegt.
 
Du solltest auf alle Fälle etwaiges Fett oder Kupferpaste mit Spiritus von der Stütze und aus dem Sattelrohr waschen. Eine gute Klemmwirkung wird mit Fett ja unterbunden. Damit die Reibung zwischen Stütze und Sattelrohr möglichst groß ist, die beiden Teile aber nicht zusammenwachsen, wäre dann eine Montagepaste mit Festpartikeln, so wie oben verlinkt, angesagt.
 
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