San Francisco: mal nichts vom Bush

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EISENSCHWEINKADER
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wie es sich so ergab weile ich noch im schönen sonnigen Süden der USA. Um euch mal von dem sonstigen Berichten etwas abzulenken und mit ein paar schönen Bildern zu befriedigen nun ein paar zeilen von mir:

Story 1:

in der letzten woche hab ich mir ein auto gemietet mein bike und diversen kram verstaut und bin gen süden aufgebrochen. flux raus aus san francisco und genüsslich den highway 1 runter gedüst. schönster sonnenschein und um die 20 grad. Mal hier mal dort angehalten, das meer bewundert, die wellen und wieder weiter. so ging es den ganzen tag. Ungefähr 20 km vor santa cruz tat sich eine kleine landzunge mit einem altertümlichen leutchturm auf. wie sich es gehört brav den blinker gesetzt und raus. wie sich herausstellte war er gut in schuss und in betrieb. Noch viel besser war jedoch, dass sich am fuss eine kleien herberge befindet. Nichts ist cooler an nem leuchtturm zu übernachten, zumal nen mondfinesternis anstand (mi) und man einen hot tub mit meerblick hatte. Also bett in beschlag genommen und fertig. wie sich es für eine herberge gehört wurde das zimmer mit mehreren leuten belegt. der mensch der mir zugeteilt wurde stellte sich als ami heraus, der seinen umzug von nord gen süd per truck erledigte. an sich keine schlechte idee wenn man 3 bikes dabei hat und biken gehen kann wenn man will. wie man so ins gespräch kommt stellt sich heraus dass er nen artikel über die berliner weltmeisterschaft bei hatte (dirt rag) und einem kleinen ritt gen national park am nächsten tag nicht abgeneigt war.
zum glück hatte ich dieverse bikeshops abgeklappert und mich mit karten material eingedeckt und kannte nun jeden drecksweg zwischen santa cruz und sf bei namen, die höhenmeter und steigungen inklusive.

also abends in den hot tub. meer bei vollmond bewundert. schlafen. bike mit neuen reifen ausrüsten. wasser fassen und los. wir hatten uns einen kleinen national park in der nähe des leuchturms ausgesucht. folglich war der weg vom leuchtturm über den highway erträglich kurz und dann ging es asphaltiert in die berge. das tor zum park durchfahren, nen ranger nach dem weg gefragt und weiter bis zum trail auf asphalt. wie sich ja herumgesprochen hat bin ich einem festen untergrund mit dem bergfahrrad nicht ganz abgeneigt, zumal ich ohne federung und mit recht wenig gängen unterwegs war.

einstieg gefunden. prompt verfahren. querfeldein. weg gefunden. der einzige legale weg war als feuerwehrweg gekennzeichnet aber weder asphaltiert halt nur etwas breiter. langsam aber sicher steuerte er gen berge und im verlauf stieg auch die steigung. meine kniee freuten sich mehr und mehr und so langsam wurde mir auch warm ;) ich muss zugeben dass ich ab einer gewissen steigung durchaus vom gerät abgegangen bin und im laufschritt den einen oder anderen hügel bewältigte. aber nur, ganz erhlich, ab 20% steigung.

nach etwa 1.5 stunde bergauf hatten wir die erste bergkette erklommen und waren vom blick echt begeistert. obwohl nur 1600 feet hoch (durch drei) ging es schön runter - auch wenn es 400-500m am stück runter geht, genau neben einem reicht das um einen flachlandindianer zu beindrucken.

weiter ging etwas runter wieder auf 1600 ft und wieder runter und hoch auf 1750. am ende war es eine sehr schöne tour die nicht die übliche länge der esk touren hatte, aber druchaus annehmbare höhenmeter. es wird nicht die letzte der art gewesen sein...

story 2: Night ride der anderen art

ein anderer grund ein bike nach sf zu bringen ist die critical mass. in etwa eine sternfahrt nach adfc art, bloss ohne schlunzen, ohne bullen und ohne plan. fest stand soweit, dass sich gegen 18 uhr in der nähe des ferry buidlings getroffen wird, möglichst im kostüm - helloween (!) und dann solange der verkehr blockiert wird bis keiner mehr lust hat.

so langsam füllte sich der platz mit fahrrädern, biker mit und ohne kostüm. nat. kamen einige nackt, mit anti-bush kostümen oder einfach normal. hinzugesellten sich etwa drei räder mit anhänger die mit beeindrickenden anlagen beladen waren und ordentlich krach verantstalteten. los ging es etwas nach halb sieben in die dunkelheit. das beeindrickende war zum einem das ein grossteil ohne schaltung zum guten teil davon ohne freilauf dabei waren. das ziel war möglichst langsam durch die strassen zu fahren und dem autoverwöhnten städtlern mal die vortteile des radelns näher zu bringen. strassen wurden gesperrt, zwei räder mit fahrer quer auf dei strasse, und weiter zur nächsten kreuzung. zur normalen critical mass wurden zusätzlich alle streikenden hotels besucht. seit etwa drei wochen streiken das reinigungspersonal für bessere konditionen. folglich wurde jedes hotel angefahren kurz gestoppt und weiter ging es bergauf bergab durch die stadt. china town, union square, tunnel...

was mich echt beeindruckt hat ist die kreativität der demo. extrem lustige kostüme. auch die autofahrer die von dem chaos einfach überrascht wurden und folglich stundelang im stau standen, waren relativ relaxt. die polizei hatte angesichts der masse keinerlei handhabe einzugreifen. zumal es keine offizielle route gab, an der die masse hätte gestoppt werden konnen.

ein bild für die die schon hier waren: stellt euch eine der steilen strassen vor. genau so eine, die man ewig weit heruntersehen kann. diese mit hunderten von bikern mit roten blinklichtern bewaffnet die strasse runter düsend. einfach genial.

soweit von mir aus dem westen,

der g.

ps fotos: http://www.fotos.web.de/esk-b-b -> San Francisco
 
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