Saison-Start-Tour von Altötting nach Alicante - 2350km in 12 Tagen

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13. März 2013
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Aufwärmtour 2014 ;-)

Zur Vorbereitung auf die bevorstehende Bikesaison hatten wir dieses Jahr eine kleine Aufwärmtour geplant. Wir wollten schon immer mal eine etwas längere Tour machen. Aufgrund von Urlaubsbeschränkungen ist es jedoch natürlich nicht jedem gegeben 3 Monate lang die Welt zu durchqueren. Daher wurde der Zeitrahmen auf max. 2 Wochen (also 16 Tage mit 2 Wochenenden) beschränkt.
Es begann am 12. April in der Nähe von Altötting und das Ziel war Alicante(Spanien), welches am 23. April erreicht werden sollte. Die restlichen Tage waren dann als Regeneration geplant.

Kurz zur Technik:
Als Transportmittel kamen unsere normalen Mountainbikes zum Einsatz, welche mittels Thule Pack’n’Pedal zum Tourenbike erweitert wurden. Bei den Bikes selbst handelt es sich um Selbstbauvarianten, also nix von der Stange. Eines mit Zonenschein- und eines mit Endorfin-Rahmen, Magura Marta Scheibenbremsen und beide mit Rohloff-Antrieb, Schlauchlos-Reifen, usw.
Mit dieser Ausrüstung ist es uns dann tatsächlich gelungen die Tour nach Plan durchzuziehen. Das heißt, es wurden 2.350km in 12 Tagen gefahren. Die absolvierten Höhenmeter lagen etwa bei 20.000, das hängt immer davon ab, welchem elektronischen System man vertrauen möchte.

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Hier kurz die Etappen:

Tag km hm Strecke
Tag1 287 2596 Kastl(Altötting) - Primisweiler(Bodensee) über Ammersee
Tag2 198 1100 Primisweiler - Aarau (Schweiz)
Tag3&4 381 2500 Aarau - Sainte Julie (vor Lyon, Frankreich) über Zürich/Lausanne/Genf
Tag5 184 2232 Sainte Julie - Le Cheylard (bei km 135 die 1001 Tourkilometer geschafft)
Tag6 108 1906 Le Cheylard - LaBastide Puylaurent (Ruhetag ;-))
Tag7 202 2063 LaBastide Puylaurent - Montepellier
Tag8 197 1029 Montepellier - Collioure
Tag9 162 1913 Collioure (Frankreich) - Palafolls (Spanien)
Tag10 173 1012 Palafolls - Salou über Barcelona
Tag11&12 457 3189 Salou - Alicante über Valencia

Wie man sieht sind wir zweimal durchgefahren. Zum einen in der Schweiz, weil wir keine (bezahlbare) Unterkunft gefunden haben und dann noch mal am Ende. Die Saison-Start-Tour wurde mit einer finalen Etappe von 457km von Salou nach Alicante erfolgreich abgeschlossen.

Fazit:
Wir können das (mit ein paar Einschränkungen) auf jeden Fall zur Nachahmung empfehlen.
Frankreich ist landschaftlich sehr schön und abwechslungsreich. Natürlich auch kulinarisch zu empfehlen, wenn auch für sportliche Aktivitäten etwas übersichtliche Portionen.
Auch Spanien ist abseits der Touristenpfade interessant. Teilweise sitzen die Einheimischen schon morgens 7 Uhr beim „kleinen Glas“ (ok, war Osterwochenende). Essen in Spanien ist nicht ganz so abwechslungsreich. Meist Frittiertes, was nach dem zweiten Tag dann nicht mehr ganz so doll ist. Dafür sind die Teller voller als in Frankreich. In beiden Ländern gibt’s natürlich leckeren Wein. Die Preise sind ähnlich wie in Deutschland. Übernachtungen haben wir zwischen 50 und 60 Euro pro Zimmer, also für zwei, gefunden. Teils mit und teils ohne Frühstück.
Kommen wir nun zur Schweiz: :-(
Wir hatten die Route bewusst durch die Schweiz geplant. Beim nächsten Mal machen wir jedoch einen großen Bogen drum herum. Landschaftlich sicher sehr zu empfehlen. Dann ist es aber auch schon genug des Lobes. Man findet nur schwer ein Restaurant, einen Imbiss oder eine Unterkunft. Eine touristische Infrastruktur ist quasi nicht vorhanden, dass wurde uns so auch bestätigt. Keine Beschilderung, wo man denn nächtigen könnte. Wenn man letztendlich doch mal was gefunden hat, ist es sauteuer (Döner 9€, Spaghetti 18€, Übernachtung 160€ pro Zimmer ohne Frühstück). Hinzu kommt, dass das Personal auch nicht die pure Freundlichkeit ist. Touristen sind anscheinend nicht wirklich erwünscht. Und dann noch die Fahrt durch Zürich - ein Chaos. Das hat uns unendlich Zeit gekostet und ist nicht zur Nachahmung empfohlen. Also lieber einen 30km Umweg fahren!

Wir kommen also zu dem Schluss, dass man durchaus mal einen Abstecher durch die ländliche Schweiz machen kann, Übernachtungen jedoch besser meidet oder vorher planen sollte und ausreichend Verpflegung mitnimmt.

Impressionen:
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10.April: Vorbereitung (Umrüstung zum Tourenbike)

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16.April: Auf Tour

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16.April: Rhone

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18.April: Schnee in Frankreich auf etwa 1500m

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19.April: am Meer auf etwa 0m ;-)

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20.April: wieder weiter oben

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21.April: Barcelona - Stadt der unzähligen (sinnlosen) roten Ampeln

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22.April: Durchgefahren - Abends in Castello

23.April: Ankunft nach 12 Tagen. :)
27.April: Rückflug

Viele Grüsse und viel Spaß beim Nachfahren,
Silvio & Stephan
 
Zuletzt bearbeitet:
Schöne Tour, auch wenn wohl kaum Zeit geblieben ist, die einzelnen Gegenden näher kennenzulernen. Wäre da ein Reiserad oder ein Crosser nicht besser geeignet gewesen? In anderen Worten, wie oft hast du deine Sattelstütze abgesenkt?
War das Wetter sehr garstig oder wieso hattet ihr recht viel Zeugs dabei?
Was war eure Motivation hinter dem Vorhaben? Wieso seid ihr nicht einfach irgendwo hingefahren /-flogen, wo es warm ist, und habt dort zwei Wochen Trails geritten?
 
Super Leistung! Die km-Zahl über fast zwei Wochen durchzuhalten ist nicht schlecht. Ich wäre schon nach einem Tag mit 200km für die nächsten Tage kaput.
 
Naja, ich hab kein anderes Rad und die Sattelstütze ist halt nunmal dran. Sicher wäre das auch mit einem Reiserad gegangen, aber wir hatten schon auch zwei, dreimal einen kleinen Trail drin. Mit dem MTB ist man da noch ein wenig flexibler.
Zeit war natürlich begrenzt. Wir wollten uns am 23.April in Alicante mit Freunden treffen. Insofern hatten wir ein festes Ziel. Dennoch haben wir schon allerhand gesehen. Empfehlenswert sind halt immer die Gegenden im Inland. An der Küste ist halt oft touristisches Flair.
Klar, Alpencorss ist auch schön, aber war halt mal was anderes.

Grüsse,
Stephan
 
Respekt! Sehr beeindruckend. Die km-Leistung insgesamt/Zeit und das tägliche Pensum sind für mich erstaunlich. Bei mir ist nach 100-120 km/Tag Schluss, insbesondere weil ich es vorziehe die beradelnde Gegend zu inspizieren,wenn es etwas interessantes zu geben scheint.

Was ich bei den Langstreckenradlern / Randoneurs immer bewundere ist auch die offensichtlich vorhandene Hinternsitzresistenz. Bei euch kommt auch noch dazu, dass ihr in recht sportlicher Position mit Sportsätteln (und keine wie bei diesen Langtouren üblichen Tourensätteln) diese km runtergespult habt. Gab es da keine Probleme, bsp. Druck-, Scheuerstellen? Was habt ihr dagegen unternommen (Lokalanästhesie,damit man nichts mehr spürt? :))
 
Nein, mit dem Sitzen gab es eigentlich die wenigsten Probleme.
Da war der teils herrschende Gegenwind und die nervige Beschilderung in Spanien schon eher ein Problem. Speziell bei den letzten 100km nach Alicante war es mehrmals der Fall, dass eine als Landstraße ausgeschilderte Straße ohne die Möglichkeit eines weiteren Abzweiges auf einmal zur Autobahn wurde. Nach dem dritten Mal umkehren und Alternative suchen nervt das dann nur noch.
Aber egal, mit etwas Verpätung waren wir dann so um 16Uhr glaube ich da.

Grüsse,
Stephan
 
Nochmals Respekt! Eine Frage: in deinem Eingangsposting schreibst du "Zur Vorbereitung auf die bevorstehende Bikesaison...". DAS läßt mich etwas ratlos zurück. Ich mein...diese Tour IST doch ein wirkliches Jahresunterfangen. Das als "Vorbereitung" zu bezeichnen ist entweder understatement oder es war Ironie und ich hab´s nicht geblickt :p..aber ich fürchte du meinst das ernst:daumen:

Wie sieht dann die eigentliche Tourplanung/Bikesaison aus? Ich mach heuer - so Gott will - ebenfalls eine längere Tour (km) jedoch eher verteilt über mehrere Wochen. Und bei euch?
 
Danke. :)
Naja bisl Understatement wars schon. ;-) Wir haben noch nie so eine lange Tour gemacht und haben auch erstmal nicht vor dies zu wiederholen.
Aber es sollte schon die Vorbereitung für die vielen kleinen Events sein, die wir so im Jahr machen. Los ging es letztes WE mit dem Bike-Marathon in Riva. Da hatten wir letztes Jahr, als ja der Winter so lang war einen deutlich schwereren Start.
Und die nächsten Events sind dann die anderen Rennen der MME-Serie (Jablonne, Salzkammergut, Seiffen EBM), ein paar private WE-Touren sowie einige kleinere Veranstaltungen und das Heavy24 in Rabenstein. Achja und Fichkona steht dieses Jahr auf dem Plan, mit dem gleichen Bike und bisl Tuning. Mal schauen, ob das gehen wird.

Grüsse,
Stephan
 
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