Wieso sollte man eine preiswerte Rock Shox 35 Gold RL mit einer High End Gabel wie der EXT Era vergleichen?
Die italienische Edelforke kostet rund das Dreifache der einfach gehaltenen 35 Gold RL und hat fast alle Einstellmöglichkeiten und technischen Gimmicks, die heute an Federgabeln erhältlich sind: Positivstahlfeder für sensibles Ansprechverhalten, zwei Positivkammern zur individuellen Einstellung der Progressionskurve, High- und Lowspeed Druckstufenverstellung, breitbandige Reboundeinstellung.
Die 35 Gold RL hat mit Motion Control ein Dämpfungssystem, das seit deutlich mehr als 10 Jahren auf dem Markt ist mit verstellbarer Druckstufe (bis Lockout) und verstellbarem Rebound.
Das Luftsystem hat eine im ausgefederten Zustand sich selbst befüllende, sehr grosse Negativluftkammer und eine eher lange Positivluftkammer.
Ich bin beide Federgabeln mit 150mm Federweg in der 29" Variante im Knolly Fugitive mit modifiziertem RS Super Deluxe Ultimate gefahren, zuerst die ERA für einige Monate und die letzten paar Wochen die 35 Gold.
Was sehr wichtig für diesen Vergleich ist: Ich fahre zu 95% natürliche Trails, am liebsten steil und technisch. Grosse Drops mache ich nicht und auch hohe Sprünge sind nicht mein Ding. Ich bin mit Ausrüstung ca 65-70kg leicht und sitze eher aufrecht auf dem Bike
Vergleich der Federsysteme:
Ansprechen: Die Era hat einen recht hohen Slip Stick Effekt: wenn sie nach längerem Stillstand das erste Mal eingefedert wird, ist das Losbrechmoment hoch, danach flutscht sie mit extrem wenig Reibung. Ich nehme keine Anlaufschwelle wahr, die Sensibilität ist selbst mit wenig Gewicht auf dem Vorderrad unglaublich.
Die 35 Gold spricht mit leicht spürbarer Anlaufschwelle sehr gut an und ist auch beim Hochfahren sensibel.
Kennlinie und Federverhalten: Wie auch immer ich die Era eingestellt hatte, empfand ich sie als eher progressiv, wenn ich sie so einstellte, dass sie mir im Steilhang nicht zu sehr abtauchte, habe ich kaum je 130 von 150mm ausgenutzt, auch bei nicht viel grösserem Druck in der oberen Positivluftkammer als in der Hauptkammer. Es ist sehr erstaunlich, wie wenig Federweg die Federgabel auch auf heftigen Strecken (ohne grossen Sprünge) braucht, ohne sich harsch anzufühlen. Weil ich nie annähernd an das Ende des Federwegs kam, brauchte ich auch keine Druckstufe zuschalten - ich fuhr immer alles offen. Sie vermittelt sehr viel Kontrolle und Sicherheit und klebt förmlich am Boden. Ich ermpdete sehr wenig, die Druckstufe ist ganz offen sehr komfortabel. Die Zugstufe ist auch für Leichtgewichte gelungen, am Schluss fuhr ich sie allerdings mit meinen Druckwerten (ca 45 / 60-70 psi) ganz offen und wünschte mir für Stein- und Wurzelteppiche noch einen Tick weniger High Speed rebound.
Die Rock Shox hat eine für mich sehr gut passende Kennlinie, ist ohne Volumenspacer etwas weniger progressiv als die ERA und geht trotzdem erstaunlich effizient mit dem Federweg um. Ich konnte die Gabel so einstellen, dass sie im Steilhang gefühlt etwas höher im Federweg stand als die Era und trotzdem etwas mehr Federweg ausnutzte. In der stärksten schnell gefahrenen Kompression habe ich 138 von 150mm genutzt, also auch dort habe ich Reserven.
Verstellt man bei der 35 Gold die Druckstufe richtung Lockout, wird die Gabel schnell harsch - meiner Meinung nach ist ein Zudrehen der Druckstufe in der Abfahrt wenig sinnvoll. Ich fuhr sie immer offen.
Die Zugstufe ist für mein Gewicht die beste Zugstufe (zusammen mit andern älteren und neueren Motion Control Gabeln), die ich je gefahren bin. Super aktiv in Stein und Wurzelfeldern ohne zu spicken bei Landungen und noch weit vom Anschlag Richtung schnell entfernt. Die Zugstufe ist für meine Fahrweise wirklich für sehr leichte Fahrer noch etwas besser als diejenige der Era - WOW.
Die Druckstufe ganz offen empfinde ich als genauso komfortabel wie die der ganz offenen Era, ohne dass ich jetzt die eine oder andere aus der Erinnerung heraus bevorzugen würde.
Die Traktion der Era ist sensationell, die 35 Gold hat wegen der perfekten Zugstufe sogar noch leicht die Nase vorn. Gestern fuhr ich mit der Rock Shox noch einmal eine wirklich fordernde Passage mit vielen, unregelmässig platzierten grösseren Hindernissen, Diagonalwurzeln, Absätzen, Richtungswechseln und sehr steilem Abschnitt. Die Kontrolle war ausserirdisch und das alles, ohne in den Armen zu ermüden.
Die 35 Gold vermittelt mir eben so viel Sicherheit wie die ERA und war dabei einen Ticken komfortabler, weil sie effektiv etwas mehr Federweg zur Verfügung stellte.
Vom Gewicht her sind die Gabeln in einem ähnlichen Bereich, für mich fühlen sich beide sehr steif an. Etwas Buchsenspiel in den unteren Gleitbuchsen (wenig) haben beide Gabeln entwickelt, bis jetzt ohne spürbare negative Auswirkungen auf die Funktion.
Die italienische Edelforke kostet rund das Dreifache der einfach gehaltenen 35 Gold RL und hat fast alle Einstellmöglichkeiten und technischen Gimmicks, die heute an Federgabeln erhältlich sind: Positivstahlfeder für sensibles Ansprechverhalten, zwei Positivkammern zur individuellen Einstellung der Progressionskurve, High- und Lowspeed Druckstufenverstellung, breitbandige Reboundeinstellung.
Die 35 Gold RL hat mit Motion Control ein Dämpfungssystem, das seit deutlich mehr als 10 Jahren auf dem Markt ist mit verstellbarer Druckstufe (bis Lockout) und verstellbarem Rebound.
Das Luftsystem hat eine im ausgefederten Zustand sich selbst befüllende, sehr grosse Negativluftkammer und eine eher lange Positivluftkammer.
Ich bin beide Federgabeln mit 150mm Federweg in der 29" Variante im Knolly Fugitive mit modifiziertem RS Super Deluxe Ultimate gefahren, zuerst die ERA für einige Monate und die letzten paar Wochen die 35 Gold.
Was sehr wichtig für diesen Vergleich ist: Ich fahre zu 95% natürliche Trails, am liebsten steil und technisch. Grosse Drops mache ich nicht und auch hohe Sprünge sind nicht mein Ding. Ich bin mit Ausrüstung ca 65-70kg leicht und sitze eher aufrecht auf dem Bike
Vergleich der Federsysteme:
Ansprechen: Die Era hat einen recht hohen Slip Stick Effekt: wenn sie nach längerem Stillstand das erste Mal eingefedert wird, ist das Losbrechmoment hoch, danach flutscht sie mit extrem wenig Reibung. Ich nehme keine Anlaufschwelle wahr, die Sensibilität ist selbst mit wenig Gewicht auf dem Vorderrad unglaublich.
Die 35 Gold spricht mit leicht spürbarer Anlaufschwelle sehr gut an und ist auch beim Hochfahren sensibel.
Kennlinie und Federverhalten: Wie auch immer ich die Era eingestellt hatte, empfand ich sie als eher progressiv, wenn ich sie so einstellte, dass sie mir im Steilhang nicht zu sehr abtauchte, habe ich kaum je 130 von 150mm ausgenutzt, auch bei nicht viel grösserem Druck in der oberen Positivluftkammer als in der Hauptkammer. Es ist sehr erstaunlich, wie wenig Federweg die Federgabel auch auf heftigen Strecken (ohne grossen Sprünge) braucht, ohne sich harsch anzufühlen. Weil ich nie annähernd an das Ende des Federwegs kam, brauchte ich auch keine Druckstufe zuschalten - ich fuhr immer alles offen. Sie vermittelt sehr viel Kontrolle und Sicherheit und klebt förmlich am Boden. Ich ermpdete sehr wenig, die Druckstufe ist ganz offen sehr komfortabel. Die Zugstufe ist auch für Leichtgewichte gelungen, am Schluss fuhr ich sie allerdings mit meinen Druckwerten (ca 45 / 60-70 psi) ganz offen und wünschte mir für Stein- und Wurzelteppiche noch einen Tick weniger High Speed rebound.
Die Rock Shox hat eine für mich sehr gut passende Kennlinie, ist ohne Volumenspacer etwas weniger progressiv als die ERA und geht trotzdem erstaunlich effizient mit dem Federweg um. Ich konnte die Gabel so einstellen, dass sie im Steilhang gefühlt etwas höher im Federweg stand als die Era und trotzdem etwas mehr Federweg ausnutzte. In der stärksten schnell gefahrenen Kompression habe ich 138 von 150mm genutzt, also auch dort habe ich Reserven.
Verstellt man bei der 35 Gold die Druckstufe richtung Lockout, wird die Gabel schnell harsch - meiner Meinung nach ist ein Zudrehen der Druckstufe in der Abfahrt wenig sinnvoll. Ich fuhr sie immer offen.
Die Zugstufe ist für mein Gewicht die beste Zugstufe (zusammen mit andern älteren und neueren Motion Control Gabeln), die ich je gefahren bin. Super aktiv in Stein und Wurzelfeldern ohne zu spicken bei Landungen und noch weit vom Anschlag Richtung schnell entfernt. Die Zugstufe ist für meine Fahrweise wirklich für sehr leichte Fahrer noch etwas besser als diejenige der Era - WOW.
Die Druckstufe ganz offen empfinde ich als genauso komfortabel wie die der ganz offenen Era, ohne dass ich jetzt die eine oder andere aus der Erinnerung heraus bevorzugen würde.
Die Traktion der Era ist sensationell, die 35 Gold hat wegen der perfekten Zugstufe sogar noch leicht die Nase vorn. Gestern fuhr ich mit der Rock Shox noch einmal eine wirklich fordernde Passage mit vielen, unregelmässig platzierten grösseren Hindernissen, Diagonalwurzeln, Absätzen, Richtungswechseln und sehr steilem Abschnitt. Die Kontrolle war ausserirdisch und das alles, ohne in den Armen zu ermüden.
Die 35 Gold vermittelt mir eben so viel Sicherheit wie die ERA und war dabei einen Ticken komfortabler, weil sie effektiv etwas mehr Federweg zur Verfügung stellte.
Vom Gewicht her sind die Gabeln in einem ähnlichen Bereich, für mich fühlen sich beide sehr steif an. Etwas Buchsenspiel in den unteren Gleitbuchsen (wenig) haben beide Gabeln entwickelt, bis jetzt ohne spürbare negative Auswirkungen auf die Funktion.