Sehe ich anders. Darren erklärt, dass die fetten Tricks nur funktionieren, weil die Landungen perfekt präpariert sind. Er begründet das mit der Sicherheit der Fahrer, die sich früher bei den Landungen häufig überschlagen haben. Wenn du die massiven Streckenbauaktionen unterbinden würdest, würden die richtig großen Tricks gar nicht mehr gehen. Dazu muss halt auch die Bewertung geändert werden, weg von den Tricks auf perfekten Landungen, hin zu rohen und weitgehend unpräparierten Linien. Dann hättest du wieder "freeriding" und nicht mehr "Slopestyle im groben Gelände".
Und genau diese Begründung von Darren ist einfach Quatsch. Ich schätze Ihn sehr, aber da wird - auch eigenes - Versagen schön geredet. Allein mit dem Judging haben sie alle Mittel in der Hand.
Wenn ein doppelt so hoher, dafür nicht getrickster Drop mit schwerer Landung und Anfahrt einfach höher bewertet wird als ein halb so hoher, schwierig getrickster mit leichter Zufahrt und Landung, dann geht die Veranstaltung in eine andere Richtung. Und da muss man keinem die Landung dafür vorschreiben, man muss die nur entsprechend mit bewerten.
Ich finde es auch falsch, jetzt komplett gegen Tricks bei der Rampage zu sein. Aber dieses ganze Kombi-Trick-Ding hat Slopestyle schon versaut (ist schwierig, aber gut Aussehen und Style hat das nicht), das muss man nicht noch zwanghaft bei der Rampage haben. (Ich fände sogar 3 Punkte Abzug beim Style für die SingleCrown in Ordnung.)
Warum hat Cam Zink zuvor mit einem Riesen-Backflip-Drop die Rampage gewonnen, und Tom mit den Frontflip nicht? Ja, der Trick ist schwerer, die Landung härter. Aber für Cams Backflip musste er über 2-3 Feature zuvor schon die Geschwindigkeit kontrollieren und die perfekt treffen. Auch die Landung war viel ausgesetzter, rechts und links Absturzgefahr. Toms Frontflip war ein Wahnsinn, aber ein eigenständiger Sprung mit langer, einfacher Anfahrt und Landung. Also, in der Vergangenheit haben die Judges so etwas durchaus berücksichtigt.
Eine Veranstaltung wie Rampage braucht konsistentes Judging. Man muss als Fahrer wissen können, wie man gewinnt. Und da wären Syzmons und Tylers Runs einfach die logischen Siegruns gewesen.
Syzmon hat zwei sehr große Drops, beide getrickst (Backflip & 360er), dazu double Backflip am Trickjump unten und die kleineren Feature alle getrickst, inklusive Frontflip Drop direkt am Anfang. Line war durchaus ausgesetzt mit ausgesetzten Landungen.
McCaul hatte eine extrem technische Linie, bei der es sehr schwer war, die Sprünge perfekt zu treffen und ohne das wäre es nicht weiter gegangen. Isted hat die Line in 2 Anläufen nicht am Stück geschafft.
Dazu mit dem Monster -Gap und dem Drop die größten Features auf dem Gelände miteinander verbunden, das Gap mit maximal schwerer Landung und kein Auslauf und wie gesagt auch Anfahrt. Landung dazu noch Offset. Alles komplett an einer Schlucht, kein Platz für Fehler. Paar nette Tricks gab es auch noch.
Das waren Siegläufe.
Semenuks Line war die leichteste und sicherste, die gefahren wurde. Wenig Absturzgefahr. Alles halb so hoch wie bei der Konkurrenz, 5m breit "asphaltierte" Landungen. Das war Slopestyle am Berg, aber nicht BigMountain Freeride und so muss es einfach bewertet werden.
Darren und seine Kollegen haben sich von Tailwhips blenden lassen, oder das Ergebnis stand schon anderweitig fest.