Rahmen von Innen von Rost befreien - wie macht Ihr das?!

Registriert
1. April 2008
Reaktionspunkte
218
Ort
Berlin
Liebe Restoriker,

ich habe gerade eine Stahlrahmen aufgemacht und - gottseindank - nur in Maßen etwas Rost gefunden. Ein bisschen am Ende des Sattelrohres beim Tretlager...und etwas Orange schimmert es aus den Kettenstreben. Zum Glück nichts ernstes auf den ersten Blick ( hab schon weeeesentlich schlimmeres erlebt ), aber dennoch muss es weg.

Bevor ich nun den Rahmen von innen mit FluidÖl behandele, möchte ich den angesetzten Rost erstmal irgendwie wegkriegen, damit die Ölschicht sich auf Metall und nicht Rost legt.

Welche Methoden gibt es da? Was macht Ihr?

Ich hatte mal eine Rahmen von innen mit Cirtonensäure gespült...und hinterher mit einer Natronspülung und viel Wasser wieder neutralisiert. Ob das jetzt wirklich zielführend war weiß ich nicht. Ansonsten würde mir noch Essigspülungen...oder Cola einfallen..:-)


Grüße aus B und "frohes Neues!"
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von SYN-CROSSIS

Hilfreich
Zum Beitrag springen →
uiii, vielen Dank erstmal. Denke auch das man industriell einiges machen kann um Hohlräume Rost + Korrosionsfrei zu bekommen. Da müsste in in Berlin mal schauen wer das macht.

Welche Möglichkeiten mit Hausmittel gibt es den Alternativ?
 
Mahlzeit,

wie groß sind die Öffnungen der Streben?

Wenn man einigermaßen hinkommt, Fertan aus dem KFZ Bereich (vermutlich wohl nur verdünnte Phosphorsäure), dann mit Fluidöl durchdringen lassen und danach dann was festeres wie Mike Sander´s rein.

Aufwand ist halt auch abhängig davon, wie wertig der Rahmen ist ...
 
Ich hab das damals in unserer alten Badewanne mal einen Tag liegen lassen. Hin und wieder mal schwenken, irgendwann kommt halt nur noch klares Wasser raus.
 
Bevor ich nun den Rahmen von innen mit FluidÖl behandele, möchte ich den angesetzten Rost erstmal irgendwie wegkriegen, damit die Ölschicht sich auf Metall und nicht Rost legt.
Wobei FluidFilm besser auf/in Rost haftet (ist halt schon angeraut), als auf blankem Metall.
Wichtig ist es, den Rost wirklich zu durchdringen.
Meine Erfahrungen habe ich aus den KFZ-Bereich.
 
wo der Rost die Optik und Mechanik nicht stört mit Diesel-Kraftstoff tränken .

durchdringt den Rost,
unterwandert das Restwasser,
schädigt seltenst Lack.

muss an und wann mal aufgefrischt werden,
wenn die Rostschicht als Speicher trockenläuft .
 
Habe gestern Abend mal so wie es geht in die Rahmenrohre reingeleuchtet.. der Flugrost hältst sich wirklich sehr in Grenzen und ist wirklich nur sehr wenig..

Habe nun auch einen Pulverer gefunden, der vor dem Pulver die Rahmen Zinkphosphatiert... nehme an das Rad geht da in ein Tauchbecken rein für diesen chemischen Prozess. Es soll die Korrision unterbinden und einen besseren Haftgrund für die Farbe machen.

Hat jemand damit Erfahrung? Geht das auch bei schon vorhandenen, leichten Rost?... habe dazu nichts im Netz gefunden.
 
Moin,

wenn ich es richtig verstanden habe, handelt es sich um Rost in den Rahmenrohren, oder?
Ein Hausmittel zum Entrosten wäre Zitronensäure (Kaffeemaschinenentkalker). Die wirkt am Besten unter Erwärmung. Also durchaus den Rahmen an allen möglichen Öffnungen verschließen, das Gebräu einfüllen und moderat erwärmen (Warmluftfön, Heizplatte, etc.).
Danach mit klarem Wasser gut spülen und nach gewissenhafter Trocknung mit Hohlraumwachs (aus dem Kfz-Bereich) konservieren. Das Ding wird in Deinem Leben nicht mehr den Rost-Tod sterben ;-)

Hier hält sich auch der Aufwand in Grenzen (zeitlich und finanziell), denn es handelt sich immer noch um einen Fahrradrahmen dessen Wert wahrscheinlich nicht unendlich ist und es erfordert danach auch keine Neulackierung.
 
Die Zinkphosphatierung wird in der Regel genauso gepulvert wie die eigentliche Farbe. Da kommt also nichts in die Rahmenrohre. Wenn der Flugrost sich innen in Grenzen hält würde ich da gar nichts machen. Bei Säurebehandlung an unzugänglichen Stellen habe ich Bedenken, das Zeug wieder rauszubekommen. Nach dem Pulvern vielleicht mit der Kleiderbügel/Scotchbrite Methode über die zugänglichen Stellen gehen, dann mit Hohlraumversiegelung Deiner Wahl (Fluid Film, Dinitrol ML oder ähnliches) fluten - fertig.

EDIT: Bzgl Phosphatierung ist meine Info wohl nicht korrekt, siehe Antwort unten von ArSt
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn das nicht wirklich angerostet sondern nur oberflächlicher Flugrost ist, würde ich das ganz einfach mit etwas flüssigem FluidFilm fluten, ohne Säuren/Laugen davor. Den Rahmen in die Sonne oder an die Heizung legen und ab und an wenden (Achtung Flecken).

Das FluidFilm wandert in den Rohren und unterwandert und löst den Rost. Das reicht vollkommen. Den Überschuss dann rauslaufen lassen. So mache ich das mit 80er/90er Rahmen.
 
Die Zinkphosphatierung wird in der Regel genauso gepulvert wie die eigentliche Farbe. Da kommt also nichts in die Rahmenrohre. Wenn der Flugrost sich innen in Grenzen hält würde ich da gar nichts machen. Bei Säurebehandlung an unzugänglichen Stellen habe ich Bedenken, das Zeug wieder rauszubekommen. Nach dem Pulvern vielleicht mit der Kleiderbügel/Scotchbrite Methode über die zugänglichen Stellen gehen, dann mit Hohlraumversiegelung Deiner Wahl (Fluid Film, Dinitrol ML oder ähnliches) fluten - fertig.
...danke für die Info!
 
Die Zinkphosphatierung wird in der Regel genauso gepulvert wie die eigentliche Farbe. Da kommt also nichts in die Rahmenrohre.
Hier muss ich widersprechen (ich hatte beruflich damit früher öfter zu tun)! Eine Zinkphosphatierung wird immer im Tauchbad vorgenommen und ist bei Stahlteilen eine bewährte Vorarbeit für Haftvermittlung/Grundierung vor dem Pulvern oder Lackieren (siehe auch Kuwahara).
Bitte hier die linke Spalte lesen: https://www.oth-hagen.de/zinkphosphatieren/
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, bei meinem Pulverer (ist das ein Wort?) wird vor der Farbe mit Pulver grundiert, bilde mir ein er hat von Phospatierung gesprochen, aber das muss nachdem obigen Link dann was anderes sein. Will hier nix Falsches verbreiten.

EDIT:
Ok da hat er mir wohl die Behandlung eines Alu Teils erklärt, nicht eines Stahlteils, Zitat von der Website:

Die Vorbehandlung von Fahrradrahmen

Die Rahmen werden mit Granulat gestrahlt und Zinkphosphatiert. Diese Zinkphosphatierung bewirkt den Korrosionsschutz bei Stahlwerkstoffen, bei Aluminiumwerkstoffen wird je nach Zustand oder Legierung mit Pulvergrundierung der Korrosionsschutz erreicht.
 
Ok, bei meinem Pulverer (ist das ein Wort?) wird vor der Farbe mit Pulver grundiert, bilde mir ein er hat von Phospatierung gesprochen, aber das muss nachdem obigen Link dann was anderes sein. Will hier nix Falsches verbreiten.

EDIT:
Ok da hat er mir wohl die Behandlung eines Alu Teils erklärt, nicht eines Stahlteils, Zitat von der Website:

Die Vorbehandlung von Fahrradrahmen

Die Rahmen werden mit Granulat gestrahlt und Zinkphosphatiert. Diese Zinkphosphatierung bewirkt den Korrosionsschutz bei Stahlwerkstoffen, bei Aluminiumwerkstoffen wird je nach Zustand oder Legierung mit Pulvergrundierung der Korrosionsschutz erreicht.
Ist BikeColors, nicht? ;-)
 
Hier muss ich widersprechen (ich hatte beruflich damit früher öfter zu tun)! Eine Zinkphosphatierung wird immmer im Tauchbad vorgenommen und ist bei Stahlteilen eine bewährte Vorarbeit für Haftvermittlung/Grundierung vor dem Pulvern oder Lackieren (siehe auch Kuwahara).
Bitte hier die linke Spalte lesen: https://www.oth-hagen.de/zinkphosphatieren/
Hatte ich auch so verstanden, dass das ein chemischer Prozess ist im Tauchbad
 
FEDOX zur Tankentrostung hinterlässt blanke Oberflächen. Nach der Entrostung würde ich FERTAN auf den Flugrost geben und das Ganze nach der Beschichtung mit MIKE SANDERS oder TIME MAX konservieren, wenn das Gewicht des Rahmens keine Rolle spielt. Ansonsten ist das oben genannte FLUID FILM die bessere Wahl.

1609705090868.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier muss ich widersprechen (ich hatte beruflich damit früher öfter zu tun)! Eine Zinkphosphatierung wird immer im Tauchbad vorgenommen...
Sorry, aber auch ich muss widersprechen!

Zinkphosphatierung kann auch in einem Sprühtunnel appliziert werden. Vom Prinzip her ähnlich, wässrige Nasschemie reagiert auf der Stahloberfläche, die Geometrie der Zinkkristalle unterscheidet sich allerdings zwischen Tauch und Sprühphosphatierung.

Sprühvorbehandlung ist in der Regel billiger und aufgrund der vorgegebenen Verweildauer und Reihenfolge der Behandlungsschritte (Entfettung, Spülung, (optional Beitzung), Aktivierung, ZnPO4, Spüle, Passivierung, Spüle) unflexibler.
 
Gut Bener, die Sprühphosphatierung kannte ich noch nicht. :daumen:
Ein auf Fahrradrahmen spezialisierter Pulverer wird aber aus gutem Grund die Tauchphosphatierung praktizieren.
 
Zurück