Quo vadis, deutscher MTB-Spitzensport?

Die Deutsche Sportförderung basiert zu einem großen Teil (komplett?) auf Olympiaplatzierungen. Wenn also Spitz/Fumic nur mitrollern würden, dann gäbe es noch weniger Geld/Strukturen/Unterstützung.

Gut aber die Deutsche Sportförderung konzentriert sich auf die Landes und Nationalkader.
Im Breitensportbereich kümmern sich Vereine, Gemeinde, Stadt, Land und als erstes natürlich die Sportler selber.
Die Gemeinde wird keine neue Turnhalle bauen nur weil es bei Olympia im Badminton Gold gibt oder einen neuen Trail weil Fumic auf dem
Treppchen steht.

Außerdem missfällt mir der Gedanke das Mountainbiken nach klassichen Vereinsstrukturen zu organisieren und von Representanten zu sprechen.
 
Wenn jemand das Bahnhofsklo geputzt hat, fühle ich mich beim Abseilen dort wohler, als auf einem versifften Klo.
Ob Sabine Spitz ein Rennen verliert oder gewinnt, ist nur für sie und ihre Sponsoren wichtig.
Der gesellschaftliche Nutzen, den eine Reinigungskraft vollbringt, ist deutlich höher, als der eines Spitzensportlers.
Recht hat er! Hand aufs Herz: Was juckt es mich mittlerweile, wenn irgendwelche Leute Weltcups, Meisterschaften etc. fahren und dort erfolgreich sind, oder eben nicht? Ob es Deutsche sind, oder eben nicht?

Werden die Räder besser? Werden sie günstiger? Hab ich mehr Spass beim Fahren? Ist das Wetter besser?

Vor 20-25 Jahren waren Mountainbike-Rennen vielleicht noch cool, aber welcher Radler interessiert sich für Spitzensport? Fragt mal im Wald nach dem aktuellen Weltmeister. Ihr werdet selten eine Antwort bekommen.
Es interessiert schlicht nicht. Mountainbiken entwickelt sich immer mehr zu einer Freizeitsportart. Das kann man doch auch gut finden.
Immerhin werden mittlerweile die Räder auf genau diese Zielgruppe hin gebaut. Die Streckbänke der 90er fand ich zwar klasse (und fahre sie teilweise noch). Aber wie mussten die meisten der Räder leiden, als sie auf Komfort umgebaut wurden. Jedesmal ein optisches Verbrechen.
Das ist heutzutage ja nimmer nötig.

Und, zum Zuschauen am TV finde ich Crossrennen und Rennradrennen deutlich besser. Beim Cross gibts Action und bei den Rennradlern Taktik.
XC Moutainbike ist Auscheidungsfahren. Da bin ich schon eingeschlafen. DH? Naja, einmal im Jahr genügt.

Noch kurz zum "Mountainbike-Verbot". Seit 1990 fahre ich MTB. Im Schwarzwald, also Baden-Württemberg.
Man muss nicht am ersten Mai Singletrails fahren. Ansonsten juckt es keine Sau, ehrlich. Kommt halt auch darauf an, wie man seinen Mitmenschen (Wanderern) begegnet. In sozialer Interaktion sind gerade junge Fahrer halt oft ungeschickt. Viele Wanderer finden es eben nicht ganz so prickelnd, wenn man knapp vor ihnen spektakulär bremsend auf sich aufmerksam macht. Das müsste man doch schon mit wenigen Hirnzellen begreifen.
 
Nein, hat er nicht. Aber aus der Ich-bezogenen Perspektive eines Freizeitradlers, der zu Leistungssport offensichtlich überhaupt keine Berührungspunkte hat, mag das so aussehen.
Hm, das kommentiere ich doch lieber mal.
  • jeder kommentiert aus einer subjektiven Perspektive
  • Freizeitradler sind alle, die nicht mit dem Radeln ihren Lebensunterhalt verdienen, also 99,99% der Radler und sicher auch ganz deutlich über 95% aller Radler, die Leistungssport betreiben
  • ich kenne etliche Menschen persönlich, die teils bis Mitte zwanzig Leistungssport betrieben und auch bei nationalen und internationalen Wettkämpfen angetreten sind
Du kennst das Mittel der Übersteigerung nicht und kannst deshalb den Kern meiner Aussage nicht erfassen.
Die Leistung, die Spitzensportler für die Gesellschaft erbringen, erklärst Du auch nicht.
Schade.
 
Du kennst das Mittel der Übersteigerung nicht und kannst deshalb den Kern meiner Aussage nicht erfassen.
Nein, das liegt nur daran, dass ich zu dumm bin.

Die Leistung, die Spitzensportler für die Gesellschaft erbringen, erklärst Du auch nicht.
Muss ich auch gar nicht. Die pauschale Behauptung ist so offensichtlich falsch, das reicht. Kann sich aber jedem erschließen, der bei "Gesellschaft" nicht nur an Toilettengänger denkt.
 
So, jetzt hab ich mich auch mal angemeldet und geb meine Senf dazu!
In den Schüler und Jugendklassen wird viel trainiert und auch lange gefahren! Den Kids macht es Spaß, auch sich mit Anderen zu messen! Mit 16/17 sollten sie aber mal an die Zukunft denken! Jedem ist klar, das man mit/vom Radfahren nicht unbedingt leben kann! Das Team und die Eltern unterstützen aber weiterhin! Der Landeskader bietet ein paar Trainingslager im Jahr, beim Bundeskader kommen noch welche hinzu, z.T. gibt es noch einen Trainingsplan! Immer mit Eigenbeteiligung, da die Verbände keine Kohle habe und für die administrativen Dinge zu viel Geld verbrauchen! An den Schulen und Universitäten gibt es z.T. Programme, um einen Leistungssportler zu unterstützen, fliegt er aber aus dem Kader, gibt es auch keine Unterstützung....."SYSTEM" Auf der Arbeit ist es noch schwieriger, da die wenigsten Firmen gegenüber Sportlern tolerant sind! Die Motivation geht auch gegen Null, wenn man an einem Weltcup teilnimmt, das Trikot selbst bezahlen muss und von Startplatz 150 aus starten darf! UCI-Punkte sind so recht schwer zu erreichen, Möglichkeit ist natürlich, auf der Welt herumreisen und an kleinen Rennen teilzunehmen um die Punkte zu ergattern! Mit Schule, Studium oder Arbeit natürlich nicht ganz einfach!
Unter diesen Bedingungen ist es nur natürlich, das die Jungs und Mädels darüber nachdenken wie ihr zukünftiges Leben gestaltet wird...
Ich denke mal, wenn die Jungs und Mädels eine bessere Perspektive hätten, würden weniger abspringen!
Daher sollte in erster Linie eine bessere Unterstützung durch Fach-und überfachliche Verbände, sowie seitens des Systems (Staat, Uni, Schule)...stattfinden!
Die technische Ausbildung könnte auf regionaler und bundesweiter Ebene bis zur U23 abgefragt werden, dann trainieren die FahrerInnen dies auch weiterhin!
Eine breitere Ausbildung ist auch sehr wichtig, aber warum sollen die Kids Technik trainieren, wenn bei den Rennen keine zählbaren Erfolge dabei rauskommen, bzw. selbst auf regionaler Ebene nicht abgefragt wird!
Eine Verknüpfung der einzelnen Disziplinen ist sehr schwierig, da jeder Verein sein eigenes Süppchen kocht und nicht über den Tellerrand schaut!
So genug geschrieben, wer Rechtscheibfehler findet darf sie gerne behalten......;-)
 
So, jetzt hab ich mich auch mal angemeldet und geb meine Senf dazu!
In den Schüler und Jugendklassen wird viel trainiert und auch lange gefahren! Den Kids macht es Spaß, auch sich mit Anderen zu messen! Mit 16/17 sollten sie aber mal an die Zukunft denken! Jedem ist klar, das man mit/vom Radfahren nicht unbedingt leben kann! Das Team und die Eltern unterstützen aber weiterhin! Der Landeskader bietet ein paar Trainingslager im Jahr, beim Bundeskader kommen noch welche hinzu, z.T. gibt es noch einen Trainingsplan! Immer mit Eigenbeteiligung, da die Verbände keine Kohle habe und für die administrativen Dinge zu viel Geld verbrauchen! An den Schulen und Universitäten gibt es z.T. Programme, um einen Leistungssportler zu unterstützen, fliegt er aber aus dem Kader, gibt es auch keine Unterstützung....."SYSTEM" Auf der Arbeit ist es noch schwieriger, da die wenigsten Firmen gegenüber Sportlern tolerant sind! Die Motivation geht auch gegen Null, wenn man an einem Weltcup teilnimmt, das Trikot selbst bezahlen muss und von Startplatz 150 aus starten darf! UCI-Punkte sind so recht schwer zu erreichen, Möglichkeit ist natürlich, auf der Welt herumreisen und an kleinen Rennen teilzunehmen um die Punkte zu ergattern! Mit Schule, Studium oder Arbeit natürlich nicht ganz einfach!
Unter diesen Bedingungen ist es nur natürlich, das die Jungs und Mädels darüber nachdenken wie ihr zukünftiges Leben gestaltet wird...
Ich denke mal, wenn die Jungs und Mädels eine bessere Perspektive hätten, würden weniger abspringen!
Daher sollte in erster Linie eine bessere Unterstützung durch Fach-und überfachliche Verbände, sowie seitens des Systems (Staat, Uni, Schule)...stattfinden!
Die technische Ausbildung könnte auf regionaler und bundesweiter Ebene bis zur U23 abgefragt werden, dann trainieren die FahrerInnen dies auch weiterhin!
Eine breitere Ausbildung ist auch sehr wichtig, aber warum sollen die Kids Technik trainieren, wenn bei den Rennen keine zählbaren Erfolge dabei rauskommen, bzw. selbst auf regionaler Ebene nicht abgefragt wird!
Eine Verknüpfung der einzelnen Disziplinen ist sehr schwierig, da jeder Verein sein eigenes Süppchen kocht und nicht über den Tellerrand schaut!
So genug geschrieben, wer Rechtscheibfehler findet darf sie gerne behalten......;-)
 
Würde eher behaupten die Verbände haben eher zu wenig Geld, besonders im Vergleich mit anderen Sportarten. Das wenige Geld wird dann auch in die Bereiche mit der größten Medienpräsenz fließen.
 
Wieviel Geld verbrauchen die Verbände Deiner Meinung nach für administrative Dinge? Und was ist Deiner Meinung nach "zu viel"?
Genaue Zahlen werde ich nicht veröffentlichen, aber da geht schon viel Geld verloren, damit ein Funktionär an einem Rennen Präsenz zeigen kann! z.B. fahren Funktionäre von Frankfurt nach Bad Säckingen um gesehen zu werden, lassen sich vom Veranstalter verköstigen, schütteln ein paar Hände und fahren wieder heim. Das sind hin und zurück etwa 700km a 30 Cent plus Tagespauschale! Rechne das mal auf alle wichtigeren Radrennen in Deutschland hoch! Da kommt ne ganz schöne Summe zusammen! Landesverbände kommen auch noch hinzu.....
 
Nach meiner Erfahrung ist Verbandsarbeit erstens nicht vergügungssteuerpflichtig und zweitens eher schlecht bezahlt; wegen ein paar Euro Tagespauschale tut sich das niemand an.
Es mag Auswüchse geben, aber zum Spass fährt schon aus Zeitgründen eigentlich nur selten jemand in der Gegend rum.
 
Nach meiner Erfahrung ist Verbandsarbeit erstens nicht vergügungssteuerpflichtig und zweitens eher schlecht bezahlt; wegen ein paar Euro Tagespauschale tut sich das niemand an.
Es mag Auswüchse geben, aber zum Spass fährt schon aus Zeitgründen eigentlich nur selten jemand in der Gegend rum.
Da kenn ich leider zu viele, bzw. hab schon zu viel gesehen bei Weltcups und Bundesligarennen.....
 
Zurück
Oben Unten