Probleme mit der Schaltung auf 20 Jahre altem Baumarkt MTB

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Ein Freund von mir will mit mir zusammen Radtouren machen, aber er kann sich kein ordentliches Fahrrad leisten, also wollen wir jetzt versuchen, sein altes brauchbar zu machen. Das Fahrrad wurde in dessen ganzer Lebzeit nicht gewartet, bis er es vor 2 Jahren (nach ca. 10 Jahren im Keller) rausgeholt hat, und ich das Gequietsche nicht aushalten konnte als ich nehben ihm fuhr. Also hatte ich ihn dazu verdonnert, die Kette zu ölen. Nachdem er das getan hat, ist aber ein viel schlimmeres Problem aufgetreten, 4 der kleineren Ritzel auf der Kassette sind nicht mehr nutzbar (bei einer 3x7 Schaltung), weil die Kette durchrutscht. Seit dem steht das Fahrrad wieder im Keller, weil im 3. Gang zu fahren wirklich eine Zumutung ist. Bevor wir einkaufen habe ich aber ein paar Fragen:

1. Reicht es aus, wenn wir nur die Kassette und Kette tauschen, oder müssten auch die Kettenblätter bzw Kurbel getauscht werden?
2. Sind alle 7x Kassetten kompatibel miteinander, wenn wir eine neue kaufen, oder gibt es da Unterschiede, wie z.B. bei den 12x Kassetten mit 10t Ritzeln (i.e. SRAM * XD vs. Shimano * Micro-Spline)? Und wenn es Unterschiede gibt, worauf sollten wir achten?
3. Ich habe ein Werkzeug *, mit dem ich meine 12x SRAM * XD Kassette an mein Fahrrad rangebaut hatte, kann ich dieses Werkzeug * auch für die 7x Kassette benutzen, oder brauche ich ein anderes?
 
1. Das kann ohne es zu sehen / testen niemand sagen.
2. u. 3. Sind es nicht . Es ist nämlich auch möglich das bei einem alten Rad ein Schraubkranz und keine Kassette montiert ist. Und dann passt auch dein Werkzeug * nicht . Bei einer Kassette schon.
 
Ich tippe mal auf eine Schraubkassette.
Das Problem wird sein, dass man bei der Kurbel die Kettenblätter nicht tauschen kann und somit eine Kurbel und wahrscheinlich auch das Innenlager (wegen der Länge) getauscht werden muss.
Für das Geld Teile + Werkeuge bekommst du ein neues Baumarktrad 🤔

Die Zähne laufen sich zuerst im Bereich 90 Grad zu den Kurbelarmen spitz.
 
Also wenn das Rad wirklich nur 20 Jahre alt ist denke ich nicht das da noch ein Schraubkranz verbaut ist. Selbst an meinem MTB von 1995 mit Alivio 3x7 war schon ein IG Kassette montiert
 
Also wenn sie überall gleichmäßig sind, und nicht spitz, dann sollte die Kurbel ok sein? Oder müssen die Zähne eine bestimmte Breite haben?


Woran erkennt man, was der Fall ist?
Ein Foto würde das vereinfachen.
Von der Kassette irgendwie schräg, damit man die Verschraubung erkennt.
Zu 90 Prozent tippe ich auf nen Schraubkranz. Das war und ist üblich bei Baumarkträdern.

Und wenn bereits drei ritzel platt sind, wird auch die kurbel nicht besser sein. Zumindestens das mittlere Blatt.
 
Also wenn das Rad wirklich nur 20 Jahre alt ist denke ich nicht das da noch ein Schraubkranz verbaut ist. Selbst an meinem MTB von 1995 mit Alivio 3x7 war schon ein IG Kassette montiert
Mein 3x8, knapp 10 Jahre alt hatte auch Schraubkranz. Wusste ich aber erst, nachdem er mir abgebrochen ist 😆
 
Wenn das Rad eine Schraubachse hat, also keinen Schnellspanner, ists sehr wahrscheinlich mit Schraubkassette.

Dann gabs doch auch noch die ganz alten 7er HG Freiläufe. Ritzel 1-6 waren gesteckt und das kleinste war geschraubt. Die Freiläufe sind ca 1mm länger und haben ein Aussengewinde, aber auch ein innengewinde, dass auch eine normale Steckkassette passt.


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Ein Foto würde das vereinfachen.
Von der Kassette irgendwie schräg, damit man die Verschraubung erkennt.
Zu 90 Prozent tippe ich auf nen Schraubkranz. Das war und ist üblich bei Baumarkträdern.

Und wenn bereits drei ritzel platt sind, wird auch die kurbel nicht besser sein. Zumindestens das mittlere Blatt.
Ok, ich werde ihm sagen, er soll das Hinterrad abmachen, und Fotos von den hinteren Ritzeln und der Kurbel machen. Werde das dann hier in den nächsten Tagen posten.
 
Es reichen Bilder, er muss nichts abbauen.
Schräg von hinten, damit man das kleine Ritzel sehen kann.
Die Kurbel vielleicht vin der innenseite, die Kette nicht aufs mittlere, damit man die Zähne sehen kann.
Nicht zu nah rangehen.

Die Kurbel auch mal von der Aussenseite, damit men erkennen kann, ob das wechselbare Kettenblätter sind.
 
Ja, geht wohl in die vermutete Richtung.
Jetzt könnte man noch den Kettenverschleiß messen und sogar für die Ritzel gäbs auch ne Messlehre.
Kettenverschleiß kann man auch mit dem Messieber abschätzen.

Probleme, die unter Last auftreten, sind eigentlich immer Verschleißbedingt.
Wenn du das Gefühl hast, dass die kette unter Last einzelne Zähne überspringt, liegts an Kette/Kassette.
Dann kannste dir das Messen auch sparen.
Wenn es ein Umlaufendes Problem ist, Lastunabhängig, könnte die Kette ein steifes Glied haben.
Bei günstigen Schaltwerken quietschen gerne trocken laufende Schaltröllchen.

Wie vermutet ist das eine Schraubkassette (mit in der Kassette integriertem Freilauf).
Und leider kann man bei der Kurbel keine Kettenblätzter tauschen.
Die Zähne der Kurbel möchte ich auf den Bildern nicht beurteilen, dazu sehe ich zuwenig.
Kommt drauf an, wie weit die kette drüber ist - könnte die kurbel vielleicht sogar noch gehen.
Könnte ist Konjunktiv...
 
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Ich glaube nicht, dass wir den Kettenverschleiß messen müssen, die Kette ist garantiert hinüber, genauso wie die Kassette. Gerade die Kettenblätter interessieren uns, weil wenn wir auch noch die Kurbel wechseln müssen, wäre dieses Fahrrad die Mühe und Investition nicht wert, genauso wie neue Kette und Kassette nehmen, und dann nach 500km beides wegschmeißen können, weil die Kurbel die neuen Teile kaputt macht.

Hier sind noch ein paar Bilder, die er mir geschickt hat, wenn es bei der Beurteilung hilft...
front3.jpg

front4.jpg

front5.jpg

front6.jpg
 
Die Kurbel sieht jetzt auf den ersten Blick gar nicht so schlecht aus.
Zumindest sehe ich keine Haifischzähne.

Die Kurbel kann zwei Sachen machen.
Bei viel Kraft kann die Kette komplett abspringen, sie springt dann vom kettenblatt ab und landet dann irgendwo anders.
Oder sie erzeugt Vibrationen => Die Zänne der Kurbel lassen unten die Kette nicht flüssig los. Die Zähne bleiben unter Belastung unten ein Stück hängen, dadurch vibriert der Käfig des Schaltwerks schnell vor und zurück, was man als Vibration spürt - Lastabhängig.
Irgendwann bleibt die Kette ganz hängen, dann kommts zum Chainsuck und das Schaltwerk wird abgerissen.

Was ist denn noch an dem Rad? gehen die Schalthebel? Gabel und Dämpfer? Hinterbau bekommt gerne viel Spiel und man kann nichts machen. Innenlager Spiel? Nabenlager ok? Hinterachse vielleicht gebrochen? (passiert gerne bei Schraubkranznaben)
Wenn ich die Stahl Kurbelarme sehe, bekomme ich Gänsehaut 🤔
Das Bike muss schwer sein, alleine die Kurbel.

Wenn die Reparatur zu teuer wird:
Ich würde hier ein altes Stahl Hardtail aus den 90ern empfehlen, ohne Federgabel.
Hier bekommt man sehr gute Räder für wenig Geld.
Da gibts Hersteller wo man keinen überzogenen Liebhaberpreis bezahlt, aber ein gutes Bike bekommt. Man kann damit Touren und auch leichte Trails fahren, man muss etwas umdenken.
 
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Diese V Brakes mit den einfachen Belägen ohne Gewinde...
Stahlkurbel, Schraubkranz, verzinkte Speichen, vermutlich Gabel mit Stahlkrone, die sich 45 Grad gegen den Lenker tordieren lässt. Plastepedale.
Da haste ne Perle an Land gezogen. Das könnte glatt meine sein :D
 
Alles andere funktioniert gut genug, dass er damit fahren kann. Er sagt es mir auch so direkt, dass wenn die Kette in den höheren Gängen nicht durchrutschen würde, würde er mit mir mitfahren. Die Dämpfer dämpfen gar nichts, zumindest hinten nicht, aber da ist eine Stahlfeder dran, also halb so wild :hüpf: . Und er ist noch nicht in den Genuss eines tatsächlich funktionierenden Fahrrads gekommen, also ist es für den Moment ausreichend, hauptsache "vollgefedert" :hüpf: . Die Bremsen * funktionieren gut genug, ich werde die ihm auch richtig einstellen, wenn wir an seinem Fahrrad arbeiten. Die Schaltung ist Schrott, aber die schaltet noch, auch wenn mit großem Aufwand. Mit neuer Kassette und Kette wäre es vielleicht sogar möglich, die so einzustellen, dass sie in alle Gänge schalten kann, ohne dass die Kette abspringt. Beim Umwerfer vorne hatten wir Probleme, den so einzustellen, dass er verlässlich schaltet, nicht in den relevanten Gängen an der Kette reibt, und die Kette auch nicht abspringt, aber ich hoffe, dass eine neue Kette dieses Problem auch lösen wird. Wie der Hinterbau ist, habe ich nicht geguckt, aber ist auf jeden Fall noch dran :D. Die Naben machen keine Geräusche, die sie nicht sollten, also wird die Achse noch ganz sein.

Das Ziel ist, dieses Fahrrad in einen Zustand zu bringen, in dem er noch den Sommer lang fahren kann. Ich dränge ihn nämlich schon seit 2 Jahren dazu, ein ordentliches Fahrrad zu zu legen, damit wir ein Bisschen mehr als eine gelegentliche Feierabendrunde drehen können. Aber er ist sehr auf "vollegefedert" fokusiert, und das kostet was, auch wenn er nur auf Straße und dem gelegentlichen kultivierten Wald- oder Geröllweg fährt, und nicht mal wirklich eine Vorstellung davon hat, was "mountainbiking" ist.

Also wenn die Kurbel nun bleiben kann, werden wir das Hinterrad abbauen und gucken, was für Werkzeug * wir für seine Kassette brauchen, da es laut dieser Seite 4 Möglichkeiten gibt. Wenn es nicht offensichtlich ist, werde ich hier vielleicht noch das eine oder ander Bild posten. Und dann bestellen wir dieses Werkzeug *, ggf noch eins für die neue Kassette, eine (hoffentlich) passende Kassette und Kette. Für alles andere sollte ich das richtige Werkzeug * haben.
 
Das ist der klassische Schraubkranz/Schraubkassette.
Das Werkzeug * muss für Schraubkränze passen, das für HG sieht ähnlich aus, passt aber nicht.

Müsste das hier sein:
https://www.bike-mailorder.de/con-tec-zahnkranzabzieher-shimano-schraubkranz
Kettenpeitsche ist nicht erforderlich.

https://www.bike-mailorder.de/shimano-schraubkranz-mf-tz500-7-fachAuf dem bild ists ne 6 fach, 7 fach steht im text. "Abb ähnlich" 🤔
Gibts auch mit anderen Zähnezahlen.

Kette passt die 7/8 fach HG40, oder die HG71.
Bei der HG 40 ist das Kettenschloss * fragwürdig. Kannste auch ne günstige 7/8 fach von Sram * oder KMC nehmen, da ist das Kettenschloss * besser.
Die HG71 wird zugenietet. Kürzen musst du sowieso, Kettennieter hast du?


Ja, der Dämpfer dämpft nicht, sondern macht Bocksprünge, kenne ich
Im Endeffekt ists egal, Hauptsache es Pferd und ihr habt zusammen Spaß :daumen:

:D
 
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Die Teile kosten nicht viel, du machst es selber... probiers.
Gibt auch Radselbsthilfewerkstätten, da gehste mit dem Hinterrad hin und leihst das Werkzeug * und tauscht die kassette. Wobei wenn du eh bestellst. Kannste entweder beid er Werkstatt nen Fünfer in die kaffeekasse werfen, oder du bestellst das Werkzeug *.

Sind das diese Sunrace Drehgriffe, wo man zwei Hände braucht, um sie drehen zu können? :D
Die kriegste nicht eingestellt. Da wäre vielleicht ein günstiger Drehgriff noch ne gute Investition, zumindest für hinten.
 
Sind das diese Sunrace Drehgriffe, wo man zwei Hände braucht, um sie drehen zu können?
Es sind Drehgriffe, keine Ahnung, von wem die sind. Das Fahrrad ist eine Mischung aus sämtlichem Billigzeug. Aber wenn das auch nicht perfekt einstellbar ist, werden wir da nichts ändern. So lange es irgendwie schaltet, ist es gut genug.

Und die Kassette, die du verlinkt hast, ist nicht verfügbar. Habe eine gefunden, die fast doppelt so teuer ist auf bike-discount. Scheint Mangelware zu sein...
https://www.bike-discount.de/de/shimano-tourney-mf-tz510-7-fach-freilaufzahnkranz-14-34
 
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Ehrlich gesagt...ich bin schon ein Freund von Nachhaltigkeit und es geht auch einfach usw....aber um halbwegs zuverlässig Spaß zu haben stellt sich ernsthaft die Frage vielleicht doch ein gebrauchtes Bike zu kaufen.
Erst im Gebrauch machen sich diverse Fehler bemerkbar, auch bei kleinen Touren nervig....
 
Hmmm....wie hoch ist das Budget?
Ich würde ggf. mal bei ebay *-kleinanzeigen schauen ob es nicht was altes gebrauchtes für 150 bis 200 Euro gibt. Dann noch für 100 Euro Verschleißteile tauschen und man sollte was vernünftigeres haben. Die Wahrscheinlichkeit das dann kein Schraubkranz verbaut ist, ist relativ hoch und somit die Auswahl an Ersatzteilen größer
Bei der Federung eines Baumarktrades kann man auch gleich ein Hardtail nehmen.

Ich hatte selber früher billig Baumarkt Räder für den Arbeitsweg. NoName, Germatic usw. als Fully, aber letztendlich bin ich mit einem alten gebrauchten Bergamont Hardtail glücklich geworden.
 
Das mit dem Schraubkranz kann auch ganz schön harrig werden bei der Demontage . Da geht es manchmal nur wenn du das Wekzeug in einen Schraubstock spannst . Dann halten 2 Personen den Werktisch und einer hilft dir noch um am Rad zu drehen bis sich mit einem Knall das Gewinde löst.
 


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