27.01. 18:00 Muscat - Tipps zum Bikepacking im Oman, 10m
Hier noch ein paar gesammelte Tipps und Tricks zum Bikepacking im Oman. Nachmachen empfohlen!
Edelweiß-Air fliegt über Nacht ab Zürich und transportiert Fahrräder kostenlos.
Visum für 30 Tage kostet 50E, online beantragen und bezahlen. Geht alternativ auch noch nach der Landung bei Einreise, evtl mit Wartezeit.
SIM-Karte von Omantel direkt am Flughafen: 30 Tage und 15GB für 29E, Empfang auch im hinterletzten Pampa-Wadi.
Direkt vom Flughafen ein Taxi in die Berge nehmen und sich Muscat und die fünfzig Kilometer Umkreis sparen, ein Tag Autoschock am Ende des Trips reicht. Nakhl mit den heißen Quellen wäre ein guter Ausgangsort, ab dort einfach unserem Track folgen und die Wadi-Orgie beginnt.
Schraubkartuschen (oder Campinggaz) für Gaskocher gibt's im Sultan Center Alkhoud auf dem Weg vom Flughafen in die Berge und auch zwischendurch mal in größeren Städten und größeren Hypermarts.
Gekühltes und gefiltertes Trinkwasser und öffentlichen Toiletten gibt's an jeder Moschee... und derer hat's unendlich viele. Man braucht niemals mehr schleppen als für Abendessen und Frühstück nötig. Auch kleine Supermärkte und "Coffeeshops" (Burger und Sandwiches) gibt's oft.
Wild campen ist im ganzen Land erlaubt und völlig problemlos. Die Spots, die man dabei so findet, sind allesamt erste Sahne. Einsame Wadis, oft mit Badegumpen, gibt's an beinahe jeder Ecke. Lagerfeuer ist fast immer möglich. Zelt wäre nicht unbedingt nötig, es regnet eigentlich nie und kalt wird's nachts erst ab zweitausend Metern. Unterkünfte für die ab und zu nötige Warmduscherei zwischendurch findet man per booking.com.
Münzwäschereien gibt's keine, aber die zahlreichen Laundryshops kann man meist von "next day" auf 2-3 Stunden runterhandeln. Preis 10E bis 20E je nach Verhandlungsgeschick. Dafür wird gebügelt und parfümiert und akkurat zusammengelegt, das lässt sich nur schwer verhindern.
Preisniveau im Supermarkt und bei Hotels in etwa wie daheim, Essen gehen in den Dörfern in Coffee Shops und kleinen Burgerläden billiger. Alkohol und Cappuccino unterwegs Fehlanzeige, omanischer Kaffee schmeckt scheußlich. In Muscat gibt's natürlich alles, selbst gute Croissants.
Reisezeit: Winter(!). Tage angenehm zum radeln, Nächte auf minimal fünfzehn Grad runter. Im Sommer bei 50 Grad verlässt hier niemand sein klimatisiertes SUV.
Kultur und Städte? Eher nicht so. Der Viehmarkt am Freitag Morgen in Nizwa ist interessant und die Altstadt halbwegs hübsch. Sonst findet man meistens gruslige Ansammlungen aus Zweckbauten an vierspurigen Durchgangsstraßen ohne Zentrum. Omanische Wohnhäuser selbst sind hinter den hohen Mauern oft erstaunlich hübsch, stehen dann aber in hässlicher Einöde ohne irgendeinen städtebaulichen Zusammenhang.
Hitchhiken mit Bike problemlos, Omanis fahren fast immer große Autos oder Pickups und nehmen dich gerne mit auf ihre Berge. Als Radler wird man sowieso oft bemitleidet und von den Jeeps unaufgefordert durchgefüttert.
Datteln leisten als Bikernahrung.
Kamele auf unserer Route sind eher klein und nicht besonders häufig. Ansonsten keine wilden Tiere außer viele Vögel, keine bösen Hunde, keine Sandflies, nicht mal Moskitos oder Ameisen.
Müll liegt wenig bis gar nicht rum, Mülltonnen sind dafür allgegenwärtig und werden auch zuverlässig gelehrt. Gegen Plastiktüten im Supermarkt muss man sich trotzdem mit Händen und Füßen wehren.
Material? 2.4er
Reifen passen, Federgabel ist angesagt, Tubeless notwendig, Hardtail genügt.
Krankenhäuser? Zwölf Euro für die Anmeldung, alles andere dann kostenfrei (Behandlung, Röntgen, Schmerzmittel, Spritzen, etc) und ohne Wartezeit.
Gastfreundschaft? Einladungen zum Tee? Freundlichkeit der Menschen generell? Grandios.
Fällt noch jemand was ein? Dann erweitere ich die Liste noch ein bisserl.