Omanix - Berge, Wüsten und Wadis im Sultanat Oman

Nett im Oman, aber das Feierabendbier würde mit schon fehlen.
Trinken gerade in der Flughafenlounge von Maskat das erste mal seit vier Wochen wieder ein Glaserl Sekt. Aber ehrlich... ich hab den Alkohol nicht vermisst. Gekühltes Moscheewasser oder süßer Tee oder frisch gepresste Fruchtsäfte sind ein adäquater Ersatz und passen besser in die Gegend.
 

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Re: Omanix - Berge, Wüsten und Wadis im Sultanat Oman
@ Lenkerlehne und "Speci ist ein Zweisitzer"...
bei mir ist der Lenker voller Knubbel für
  • Handy
  • Licht
  • Sattelstütze
  • Schaltung

Wie gut steckt das die Carbonplatte zur Handy-Halterung weg? Knubbelt die sehr?
Wie gemütlich ist den der Sattel als Lehne?
Und die Isomatte liegt jeden Tag beim Sitzen im Schotter... und ich lese nie etwas von Isomattenflickerei. Steckt die das so problemlos weg? Über Jahre?
Rucksack an Lenker und Isomatte an Rucksack funktioniert prima als superbequemer Bodensitz. Wichtig ist immer noch die Arschbremse gegen rutschen, Knieschoner oä unter(!) die Matte auf Höhe der Oberschenkel.

Ich nehm ansonsten die leeren Packsäcke von Zelt und Matte und das Raincover vom Rucksack als Unterlage unterm Hintern, wo das meiste Gewicht drauf liegt. Der Rest liegt halt im Dreck, das können die Isomatten schon ab. Freilich gibt's da jedes Jahr mal ein Loch, aber das flickt man halt dann. Da bin ich nicht so übervorsichtig.

Soll ja auch Leute geben, die haben ein ultraleichtes Zelt dabei und legen dann ein "Groundsheet" mit 500 Gramm drunter, um den Zeltboden zu schützen?! Das hab ich nie richtig kapiert... :-)

Der klettigen Handyhalterung macht das nix. Das Flauschband auf der Handyhülle wird halt ab und zu ersetzt, das Hakenband auf dem Karbonplättchen eher nie. Wenn man da diese Superstrong-Klettstreifen nimmt, ist das Problem eher, dass es zu fest hält. Ein bisserl Dreck drauf ist da gar nicht verkehrt.
 
Es war wie immer klasse, mit Worten, Bildern und einem Hero Stuntzi nach einem filmreifen Abgang.
Ich hatte schon deutlich spektakulärere Abgänge mit weniger Folgen. War halt etwas Pech dieses Mal, dass es vor dem Impact irgendwie den Rucksack hochgedrückt hat. An der Stelle ist sonst eigentlich alles dick gepolstert. Oder war's Glück im Unglück?
 
Bitte Kamel & Kopftuch!!! K_&_K muss sein, so für zuhause im Freistaat. 👑

Danke für die tolle Tour - hat Spaß gemacht und den wettertechnisch komischen Januar (irgendwie fehlt hier das Licht, es ist viel zu dunkel) deutlich mit Strahlen gefüllt - ohne Saharasand....
Gern geschehen, Sonne scheint hier zur Genüge. Hatten in vier Wochen nicht ein einziges mal Regen, Wolken allenfalls zur Dekoration des Himmels bei Sonnenauf- und -untergang.
 
Danke euch beiden fürs virtuelle Mitnehmen und die tollen Inspirationen aus einer Ecke, die ich so überhaupt garnicht auf der Reihe hatte! War mal wieder schön und spannend und sehr unterhaltsam obendrein. :daumen:
Wirst du auf deine alten Tage noch zur Bikepackerin? So richtig mit Zelt im Rucksack und ganz ohne Shuttle? :-)

Obwohl... gepäckfrei und mit Jeep und Fahrer für die Uphills könnte man sicher noch ein paar mehr von den Trekkingrouten probieren. Unter S4 wird's halt nicht oft gehen, drüber dafür um so öfter.
 
27.01. 15:00 Muscat - Autofahrerstadt, 10m

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Vielleicht noch ein kurzes Wort zur Hauptstadt Muscat.

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Ein schlimmerer Platz um sich auf einem Radl fortzubewegen, ist mir noch nie vorgekommen. Es gibt keine Radwege, keine Fußwege, kein Zentrum, die Stadt ist in mehreren Einzelteilen über fünfzig Kilometer an der Küste verstreut. Die einzige Verbindung dazwischen ist eine sechsspurige Autobahn, die überall einfach mittendurch schneidet. Alternativen auf Nebenstraßen gibt es keine, dafür ist Autobahnradeln halt auch nicht verboten. Im Gegenteil, man beradelt sie wegen des breiten Seitenstreifens irgendwann beinahe gerne. Andere Schnellstraßen haben sowas teilweise nicht und dann wird's echt übel, Abstand zu Radfahrern ist den omanischen Autofahrern unbekannt. Eigentlich sind Radfahrer überhaupt den omanischem Autofahrern unbekannt, sowas macht man hier einfach nicht. Ohne Auto bist du in Muscat der Depp. Heißer Tipp für Bikepacking-Aspiranten: Direkt vom Flughafen weg ein Taxi in die Berge nehmen und sich die Hauptstadt und die ersten hundert Kilometer sparen... außer man hat genügend Zeit und lernt gern mal einen komplett autozentrierten Städtebauhorror kennen. Danach empfindet man alles daheim in Deutschland (wirklich alles, auch eure schlimmsten Radlweghorrorstories) als gemäßigt hübschen Bikertraum.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wirst du auf deine alten Tage noch zur Bikepackerin? So richtig mit Zelt im Rucksack und ganz ohne Shuttle? :)

So ganz überzeugt bin ich noch nicht von dem Konzept mein eigener Packesel zu sein. Hab ich einmal probiert, hat mir garnicht gefallen :D
Aber es wäre zumindest mal eins der wenigen Ziele wo es mir wirklich der Landschaft und Erlebnisses wegen lohnend vorkäme, der Sache nochmal eine Chance zu geben.


Obwohl... gepäckfrei und mit Jeep und Fahrer für die Uphills könnte man sicher noch ein paar mehr von den Trekkingrouten probieren. Unter S4 wird's halt nicht oft gehen, drüber dafür um so öfter.

Ne lass mal. Gebrochene Wirbelfortsätze möchte ich dir sicher nicht nachmachen, so ansprechend fand ich die Vorführung dann auch wieder nicht ;)
 
die Städte sehen alle sehr gepflegt aus! In Deutschland überall Grafitti-Schmierereien, Abfälle und Kippen, die rumliegen, Baustellen über Baustellen und kaum Grünflächen/Blumen
 
Vielen Dank also für die Bilder aus deinem Land, in das ich niemals reisen werde :daumen:

@stuntzi
Mein Deuter Transalpin muss nach 25 Jahren mal ersetzt werden. Auflösungserscheinungen :aufreg:
Ihr seid nach wie vor mit Vaude unterwegs? Welches Modell?
Vielleicht probiere ich es ja doch noch mal mit einem Carry. Bei mir geht allerdings nur die Kettle-Variante, weil Beine zu kurz. Sie hat ja zumindest den Rucksack nicht zerschnitten. Kann der dann nicht von einem beliebigem Hersteller sein?
 
27.01. 18:00 Muscat - Tipps zum Bikepacking im Oman, 10m

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Hier noch ein paar gesammelte Tipps und Tricks zum Bikepacking im Oman. Nachmachen empfohlen!

Edelweiß-Air fliegt über Nacht ab Zürich und transportiert Fahrräder kostenlos.

Visum für 30 Tage kostet 50E, online beantragen und bezahlen. Geht alternativ auch noch nach der Landung bei Einreise, evtl mit Wartezeit.

SIM-Karte von Omantel direkt am Flughafen: 30 Tage und 15GB für 29E, Empfang auch im hinterletzten Pampa-Wadi.

Direkt vom Flughafen ein Taxi in die Berge nehmen und sich Muscat und die fünfzig Kilometer Umkreis sparen, ein Tag Autoschock am Ende des Trips reicht. Nakhl mit den heißen Quellen wäre ein guter Ausgangsort, ab dort einfach unserem Track folgen und die Wadi-Orgie beginnt.

Schraubkartuschen (oder Campinggaz) für Gaskocher gibt's im Sultan Center Alkhoud auf dem Weg vom Flughafen in die Berge und auch zwischendurch mal in größeren Städten und größeren Hypermarts.

Gekühltes und gefiltertes Trinkwasser und öffentlichen Toiletten gibt's an jeder Moschee... und derer hat's unendlich viele. Man braucht niemals mehr schleppen als für Abendessen und Frühstück nötig. Auch kleine Supermärkte und "Coffeeshops" (Burger und Sandwiches) gibt's oft.

Wild campen ist im ganzen Land erlaubt und völlig problemlos. Die Spots, die man dabei so findet, sind allesamt erste Sahne. Einsame Wadis, oft mit Badegumpen, gibt's an beinahe jeder Ecke. Lagerfeuer ist fast immer möglich. Zelt wäre nicht unbedingt nötig, es regnet eigentlich nie und kalt wird's nachts erst ab zweitausend Metern. Unterkünfte für die ab und zu nötige Warmduscherei zwischendurch findet man per booking.com.

Münzwäschereien gibt's keine, aber die zahlreichen Laundryshops kann man meist von "next day" auf 2-3 Stunden runterhandeln. Preis 10E bis 20E je nach Verhandlungsgeschick. Dafür wird gebügelt und parfümiert und akkurat zusammengelegt, das lässt sich nur schwer verhindern.

Preisniveau im Supermarkt und bei Hotels in etwa wie daheim, Essen gehen in den Dörfern in Coffee Shops und kleinen Burgerläden billiger. Alkohol und Cappuccino unterwegs Fehlanzeige, omanischer Kaffee schmeckt scheußlich. In Muscat gibt's natürlich alles, selbst gute Croissants.

Reisezeit: Winter(!). Tage angenehm zum radeln, Nächte auf minimal fünfzehn Grad runter. Im Sommer bei 50 Grad verlässt hier niemand sein klimatisiertes SUV.

Kultur und Städte? Eher nicht so. Der Viehmarkt am Freitag Morgen in Nizwa ist interessant und die Altstadt halbwegs hübsch. Sonst findet man meistens gruslige Ansammlungen aus Zweckbauten an vierspurigen Durchgangsstraßen ohne Zentrum. Omanische Wohnhäuser selbst sind hinter den hohen Mauern oft erstaunlich hübsch, stehen dann aber in hässlicher Einöde ohne irgendeinen städtebaulichen Zusammenhang.

Hitchhiken mit Bike problemlos, Omanis fahren fast immer große Autos oder Pickups und nehmen dich gerne mit auf ihre Berge. Als Radler wird man sowieso oft bemitleidet und von den Jeeps unaufgefordert durchgefüttert.

Datteln leisten als Bikernahrung.

Kamele auf unserer Route sind eher klein und nicht besonders häufig. Ansonsten keine wilden Tiere außer viele Vögel, keine bösen Hunde, keine Sandflies, nicht mal Moskitos oder Ameisen.

Müll liegt wenig bis gar nicht rum, Mülltonnen sind dafür allgegenwärtig und werden auch zuverlässig gelehrt. Gegen Plastiktüten im Supermarkt muss man sich trotzdem mit Händen und Füßen wehren.

Material? 2.4er Reifen passen, Federgabel ist angesagt, Tubeless notwendig, Hardtail genügt.

Krankenhäuser? Zwölf Euro für die Anmeldung, alles andere dann kostenfrei (Behandlung, Röntgen, Schmerzmittel, Spritzen, etc) und ohne Wartezeit.

Gastfreundschaft? Einladungen zum Tee? Freundlichkeit der Menschen generell? Grandios.

Fällt noch jemand was ein? Dann erweitere ich die Liste noch ein bisserl.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die tollen Bilder, Texte und nicht zuletzt auch Videos. Passen gut rein.

Diesmal sogar ohne "Ich schreib' nix mehr wenn nicht ..."-Tief ...
 
Vielen Dank also für die Bilder aus deinem Land, in das ich niemals reisen werde :daumen:

@stuntzi
Mein Deuter Transalpin muss nach 25 Jahren mal ersetzt werden. Auflösungserscheinungen :aufreg:
Ihr seid nach wie vor mit Vaude unterwegs? Welches Modell?
Vielleicht probiere ich es ja doch noch mal mit einem Carry. Bei mir geht allerdings nur die Kettle-Variante, weil Beine zu kurz. Sie hat ja zumindest den Rucksack nicht zerschnitten. Kann der dann nicht von einem beliebigem Hersteller sein?
Vaude Bike Alpin Air, egal welche Version. Kein anderer hat das Alu-Tragegestell und steht stabil, das ist gerade bei Kettlecarry wichtig.
 
Wieder einmal eine tolle Berichterstattung. Klasse Eindrücke von einem Land, das man wohl
nicht unbedingt auf dem Schirm hat ... vielen Dank dafür 🙏
Habt eine gute Heimreise ... vielleicht gibt‘s ja noch irgendwo einen Zwischenstop-ix 😉

Stuntzi, dir weiterhin gute Besserung, dass du bald wieder beweglich bist 👍

Ich freu mich schon auf die nächste Tour 😁
 
JEDER Omani, der nach Deutschland kommt, fährt nach GAP. Ich wusste, dass der König von Thailand dort öfters Urlaub macht, aber er ist nicht der Einzige.
In Bad Kohlgrub legte besagter König bei einer Radltour mal einen Stop im Vorgarten eines Hotels ein. Mit nacktem Oberkörper knieten (sic!) drei Lakaien vor ihm und seiner Gespielin. Ich wollte die bizarre Szene fotografieren. Aber sofort waren mehrere Leibwächter zur Stelle und zwangen mich als normalen Hotelgast zum geordneten Rückzug. Vom Hotelmanager erfuhr ich dann, um welche Entourage es sich handelte.

Und danke fürs Mitnehmen, Zorro und Kettle!
 
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