Oldschool MTB vs. Gravelbike oder auch: Was braucht man wirklich?

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Die News Redaktion hat einen recht interessanten Beitrag zum Thema "Alles schon einmal dagewesen" verfasst. Auch wenn einige Fakten zum Epic Ultimate nicht korrekt sind, finde ich inbesondere die Diskussion sehr interessant. Es geht im Grunde darum, wieviel HighTech MTB braucht es wirklich um in der unmittelbaren Umgebung (und ohne Bikeparks, Lifts, etc.) seinen Spaß zu haben. Brauchen wir all den Kram wirklich? Ist das nachhaltig? Insbesondere wenn in der Folge die Natur so umgebaut werden muss, dass sie unseren Spieltrieb Genüge leisten kann? Ist E-Biken das neue Skifahren? OK, ich gebe zu, hier sind einige Suggestivfragen dabei ;)

https://www.mtb-news.de/news/gravelbike-heute-mountainbike-frueher/
 

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Re: Oldschool MTB vs. Gravelbike oder auch: Was braucht man wirklich?
Hilfreichster Beitrag geschrieben von McDreck

Hilfreich
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Vorweg: ich habe mir die Diskussion nicht mehr durchgelesen. "90mm Federweg" und "V-Brakes" zeigen, wie sehr sich der Redakteur mit dem alten Bike auseinandergesetzt hat.

Zur Sache: Den Kram brauchen wir natürlich nicht. Den braucht die Industrie, damit wir uns ab und an etwas Modernes gönnen können. Auch Down-Country z.B . :)
 
Hallo
Ich habe 20 Jahre alte Mtb gesammelt und vor allem auch gefahren.
Seid ich vor ca 7 Jahren das erste mal Carbon gefahren bin, war es vorbei mit retro.
Das aktuelle fährt sich einfach besser, und Gravel ist so wie Singlespeed.
Affenkram den keiner braucht. Ich sehe immer wieder Gravelbikes in Vollausstattung. Zum totlachen.
Auch mit einem Treckingrad kann man alles fahren,wenn man will und kann.

Danke
Holzwurm
 
Die Antworten auf diese Fragen kann man nur für sich selbst geben und hängt auch stark vom Wohnort ab. Wenn ich hier richtige Berge vor meiner Haustür hätte, würde mein Nutzungsverhalten bzgl Räder vermutlich auch anders aussehen. So bin ich zu 95% auf ungefedertem alten Gerät unterwegs.

Im übrigen habe ich aber auch festgestellt, dass es im Gelände (für mich: Taunus) manchmal so ist, dass mir mit meinem Fully ein wenig die Herausforderung fehlt. Also Trails, auf denen ich mit altem Gerät Spass hatte, bügle ich mit dem Fully einfach drüber. Speed hat schon auch was, aber für meine erkämpften Höhenmeter will ich meist bisschen länger was davon haben.
 
Ähm, jetzt habe ich oben die Kurve zu den Gräuelbikes nicht gekriegt: Nach dem oben gesagten fällt es mir nicht schwer, den Trend hin zu ungefederten Geländefahrrädern zu verstehen. Es wohnt halt nicht jeder in der Nähe von Bikeparks bzw hat Bock auf ewige Anfahrten, um sein Material mal zu fordern. Was ich nicht so kapiere sind die Rennlenker. Für mich total unbequem und wenn es doch mal technisch wird hab ich da einfach keine Kontrolle. Jaja Tomac hat es auch geschafft. Gut für ihn!
 
Hi,
Vorab, ich fahre hauptsächlich altes Bikes aber auch zumeist in technisch einfachen Gelände und komme kaum (mehr) in die Alpen.
Schlicht weil sich das mit Wohnort, Job, Familie und Hund zumeist nicht anders ergibt.
Deshalb halte ich Mountainbikes ab so ca. 2005 als völlig übertrieben und für mich schlicht unpassend, teuer, schwer und sperrig, auch wenn ich einzelne Neuerung wie Disc-Brakes, Umwerferlose Antriebe und auch große 29er Laufräder sinnvoll finde.

Mit dem aktuellen Gravel Trend sind für mich seit langen wieder interessante Neuräder auf den Markt gekommen. Schlicht, leicht und schnell.
Auch sind diese Bikes gut fürs "Exploring", mit dem Bike unbekannte Landstriche zu erkunden, oder auch mal längere Touren zu fahren geeignet.
Der Weg ist das Ziel! Und genauso war das doch auch zu Beginn des Mountainbike Booms...
 
Zuletzt bearbeitet:
"90mm Federweg" und "V-Brakes" zeigen, wie sehr sich der Redakteur mit dem alten Bike auseinandergesetzt hat.
Ja leider steht da einiger Quatsch...
Auch hatten wir ja schon mal über die nicht ganz time correct Exponate auf der IAA diskutiert. Der gezeigte Riser beim Stumpi passt halt garnicht, auch wenn es bei den 80ziger MTBs oder ersten DH MTBs ja wirklich Riser gabs.
Ich denke, dass tut aber nix zur Sache.
 
Ich kann mich dran erinnern. Du hast natürlich recht: für die Diskussion ist das egal. Außer die falschen Aussagen werden als vermeintliche Fakten selbst zum Gegenstand der Diskussion

Aber mich stört einfach, dass in der Nische MTB von einem Fachredakteur dieser Nische die Angaben zum wiederholten Mal einfach unreflektiert übernommen werden. Es ist ja offenkundig einiges unrichtig.
Als Lektor sollte man ja auch die Rechtschreibung können.

Man kann immer wieder was übersehen. Aber hier bzw. bei der IAA übersah man einfach zuviel...

Sorry für OT.
 
Es geht im Grunde darum, wieviel HighTech MTB braucht es wirklich um in der unmittelbaren Umgebung (und ohne Bikeparks, Lifts, etc.) seinen Spaß zu haben. Brauchen wir all den Kram wirklich?
Also meine persönliche Meinung dazu, es braucht (eigentlich) wirklich nicht viel, obwohl die Palette bei mir wirklich gut ausgefüllt ist (ein Fatbike würde mich noch reizen). Für die normale Tour, also Straße, Feldwege, Waldwege, Wiesenwege, leichtes Gelände, auch mal bissl Wurzeln und Steine braucht es keine Federung.

Dabei habe ich ein 29er mit Starrgabel, ein 29er Hardtail, ein 29er 140mm Fully und auch ein Gravelbike (alles 1x Schaltung). Daneben einige klassische MTB von 1987 bis 1995 (bis auf eins alles Stahl), wovon ich 5 auch gerne im Sommer mal ausfahre (Bewegungs und Schönwettertouren).

Am meisten gefahren übers Jahr wird aber das starre 29er und das Gravel, vor allem jetzt auch im Winter. Wobei das starre 29er noch universeller ist als das Gravel und in der Palette auch mein absoluter Favorit ist. Zwar auf der Straße etwas langsamer, dafür bessere Dämpfung und bequemere Sitzposition. Im Prinzip ist sowas ja auch nur ein Gravel mit geradem Lenker und breiteren Reifen *. Wobei beim Gravel die Reifen * ja auch breiter werden.

Starr, keine Federung und 1x Schaltung = wenig Technik und wenig Wartung. Ohne Federung musst du viel konzentrierter sein im Gelände, einfache Strecken bieten mehr Fahrspaß. Auf dem starren 29er habe ich auch 2000km eine 1x9 gefahren, zu der 1x11 jetzt ist ausser dem 50er Rettungsring eigentlich kein Unterschied, auch da wäre für normales fahren weniger genauso gut.

Was ich nicht mehr missen will, sind 29er Reifen * und 1x Schaltung... Federung ist schön, muss aber für normales Radfahren nicht sein. Die Stahlrahmen der Klassiker haben aber für mich deutlich merkbar bessere Fahreigenschaften.

Für mich wird es daher jetzt irgendwann auf ein starres 29er mit Stahlrahmen und 1x rauslaufen, dass dann das starre 29er Alu ersetzt... Was ist das dann? Ein Klassik MTB mit modernen Standards? Nach jetztigem Stand wäre das für mich eindeutig das beste "Do it all" Bike.
 
Vor 11 Jahren war ich im Finale, hatte ein starres Twenty Niner Bike und war damit für meine Zwecke gut bedient. Die Eingangsfrage schloss ja Downhill, Bikepark und Freeride aus.

Mit fortschreitendem Alter würde ich sagen, dass eine Federgabel sicher nicht verkehrt wäre und deshalb denke ich, man braucht eigentlich nur ein Twentyniner Bike mit Federgabel.

Ob man da 135 mm Schnellspanner, 142 x 12 oder was auch immer dran hat ist meine Meinung nach relativ egal.

Twentyniner und Federgabel würde ich wegen der dickeren Reifen * und dem Komfort für die Handgelenke einem Gravel Bike vorziehen. Lenker ist halt immer so eine Frage, klar ein Dropbar oder Gravel Lenker bietet mehr Möglichkeiten, aber da muss man eben ein bisschen experimentieren beim Lenker, bis die Pfoten sich wohlfühlen.

Wenn man nicht Highend Racebikes kauft, hat man häufig auch noch Ösen für einen Träger am Rad, dann kann man sich auch die Arschrakete oder seltsame Bikepacking Utensilien sparen und einfach zwei Ortlieb Taschen dranhängen.
 
Die gleiche Diskussion gab's doch nun schon 1000x :heul:Kann man nicht einfach fahren worauf man Bock hat?
Dann scheint es ein relevantes Thema zu sein. Ein richtig oder falsch kann es natürlich nicht geben und am Ende fährt jeder worauf er Lust hat.

Hier geht es ja eigentlich um alte MTBs und der Artikel bezog sich in vielen Dingen auch darauf. Die These war, dass man im gemäßigten Gelände mit einem alten MTB ähnlich gut aufgehoben ist wie mit einem Gravelbike. Und dass das grundlegende Setup wohl nicht nur zufällig sehr ähnlich ist. Dem stimme ich durchaus zu. Das Scheibenbremsen und eine funktionierende Schaltung sinnvoll sind, braucht nicht extra hervorgehoben werden.

Entwicklungen gehen eben in mehrere Richtungen und manchmal werden auch Schleifen gedreht. Ich finde es beruhigend zu wissen, dass das alte Material auf den meisten Wegen noch seine Berechtigung hat und die Industrie noch keinen wirklichen Gamechanger auf den Markt gebracht hat. Und in Bezug auf Nachhaltigkeit gibt es keine bessere Lösung als das alte Zeuchs weiterzufahren. Eine Erkenntnis, die spätestens in 10 Jahren die E-MTBiker hoffentlich auch haben werden. Aber wahrscheinlich gibt es dann bereits was besseres. Also irgendwas ohne Kurbelgedöns.

 
Lässt man mal die Leidenschaft zu den alten Marken, der Verarbeitung, Teile etc. bei den classic Mountainbikes beiseite, dann war mein Motto immer „keep it simple“. Also keine unnötigen Teile, möglichst einfache Technik daher lieber Daumenschalter als Rapidfire und lieber Starrgabel als Fully, lieber einfache Felgenbremsen als Scheibe usw. Das hat mich von Beginn an am MTB absolut fasziniert.


Klar, dass sich moderne Bikes besser fahren, aber die Wald- und Feldwege die ich hier fahre, fahren sich auch mit einem classic mtb gut bzw. für mich passt es eben so.


Wenn ich mir nun Gravel Bikes anschaue, finde ich mich da deshalb bei modernen Rädern eher wieder, als bei hochgezüchteten Mountainbikes, wobei die natürlich für die, die das brauchen auch Ihre Daseinsberechtigung haben.


Was ich aber schon etwas ironisch finde:


- Ich habe das Gefühl, dass vielen Gravelbiken so viel Spaß macht, weil es dem Trend des technischen Overkill beim MTB wieder entgegen wirkt.

- Gleichzeitig nimmt genau dieser technische Overkill seinen Lauf, und in kürzester Zeit haben Federgabeln, verstellbare Sattelstützen usw. Einzug gehalten die dafür sorgen, dass die Einfachheit wieder verloren geht.

Typischerweise kaufe ich mir dann wahrscheinlich in ca. 10 Jahren ein Gravel Bike der ersten Generation und diskutiere darüber dann im dann vorhandenen „Classic Gravel Bikes“ Forum weiter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wobei Du vergessen hast, zu erwähnen, dass es schon lange Crossräder gibt. Die zukünftige Classic Diskussion wird sich daher mit diesem "Problem": wer hat's erfunden? herumschlagen müssen.
 
Das Einzige, was alte MTB (starr) mit "einigen" Gravelbikes gemeinsam haben, ist die Reduzierung auf relativ wenig Technik. Ansonsten lässt sich das überhaupt nicht so pauschal vergleichen, weil es zig Arten von "altes MTB" gab, und zig Arten von Gravelbikes.
Deshalb ist auch der ständig wiederkehrende Aufwurf Crosser = frühes Gravelbike einfach nicht richtig. 99% aller Gravelbikes haben mit dem Crosser eigentlich nur die Lenkerform gemeinsam, der Rest ist deutlich anders, weil eben der Einsatzort ein völlig anderer ist.

Schubladen helfen hier am wenigsten weiter. Vielleicht muss man einfach mal akzeptieren, dass es unendlich viele Spielarten von Fahrrad gibt, und nicht alle die man nicht mag deshalb Schei55e sind.

Das ist genau so lächerlich wie wenn der Industrie vorgeworfen wird, dass sie ihre Produkte verkaufen will. Wir haben eine funktionierende Marktwirtschaft, was keiner will und keiner kauft verschwindet wieder von alleine. So wie SPD-R, Dual-Control am MTB, Antriebsschwingen oder Barends...
 
Die Frage "Was braucht man wirklich?" kann man meiner Meinung nach nur im Bezug auf die eigene Person und deren Ansprüche an Bike(s) und Gegend beantworten. Daher, auch so ein Artikel mit diesem Vergleich, ist zwar interessant aber nicht unbedingt aussagend. Mir würde damit nicht erleichtert werden, eine Entscheidung zu treffen. Außerdem finde ich den Vergleich "Retro MTB" gegen ein aktuelles "Gravel Bike" irgendwie unpassend, weil viel zu verschiedene Bikes. Und wenn es doch irgendwelche Erkenntnisse geben sollte, was ist dann die eigentliche Botschaft an den Konsumenten, der das liest oder schaut?
Für mich persönlich ändert solch ein Video nichts an den Tatsachen, wie z.B., dass ich mit einem (Gravel-)Rennlenker überhaupt nicht klarkommen würde. Und dass mein MTB wahrscheinlich vollkommen ausreicht. Die Ablehnung trifft also voll und ganz nur meine eigenen Gründe gegen solch ein Bike.
Was ich nicht so kapiere sind die Rennlenker. Für mich total unbequem und wenn es doch mal technisch wird hab ich da einfach keine Kontrolle.
Keine Kontrolle ist ein wie ich finde wichtiger Kritikpunkt, da mir in der Fahrt über techn. anspruchsvolles Gelände einfach der schnelle Griff zu den Bremsen * nicht möglich ist. Bei bisherigen Probefahrten konnte ich einfach nicht vom Fahrkomfort, Ergonomie und Sicherheit überzeugt werden. Aber auch das ist eher ein persönlichem Geschmack, daher und selbst wenn es noch so tolle Gravelbikes geben wird, wäre es für mich weiterhin uninteressant. Wenn aber jemand damit klar kommt, dann hat er möglicherweise sein (Alleskönner-)Bike gefunden und kann sich freuen.

Ich bin mal mit meinem Brompton auf den Brocken im Harz gefahren. Beim fast durchgefahrenen Aufstieg, teils über einen Trail, wurde ich von MTBern überholt, die natürlich erstaunt waren und "Respekt" sagten. Ich würde durch die Erkenntnis, dass doch auch mit einem 6-Gang-Faltrad im Gelände einige Höhenmeter zu packen sind und überhaupt gefahren werden kann, nicht ansatzweise die Idee kommen, auch hier Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Es kommt meiner Meinung nach schlicht und einfach darauf an, was man bereit ist aus seinem Bike rauszuholen und worauf man Bock hat, also eher anstrengenderen Anstieg oder lieber einen 3x10 Antrieb und dann ganz entspannt die 800 Hm zur Bergspitze zu treten. Ich bin ganz ehrlich, aber mit meinem 2013er Hardtail bin ich hier im Fichtelgebirge deutlich effizienter (Höhenmeter, Distanz und Komfort) unterwegs als mit dem Klassik-MTB aus 1990. Möchte ich nur eine kleine gemütliche Runde mit einem Klassik-MTB drehen und die Vorzüge eines Stahlrahmens mit Stahlgabel genießen, so diese Luxus-Möglichkeit. Ich erwähne Luxus deshalb, weil es eigentlich nicht sein müsste, wie z.B. auch 20 Klassik-MTB eigentlich nicht sein müssten, es sei denn man hat ein Museum.

Und in Bezug auf Nachhaltigkeit gibt es keine bessere Lösung als das alte Zeuchs weiterzufahren. Eine Erkenntnis, die spätestens in 10 Jahren die E-MTBiker hoffentlich auch haben werden.
Beim Thema Nachhaltigkeit stimme ich Dir nur bedingt zu. Ich versuche es mal zu erklären. Wenn die Leute ihr altes Zeugs (kann alles mögliche sein) loswerden, dann oftmals nur aus dem Grund, um dann ins Geschäft zu gehen und das neuste Zeugs zu kaufen. Ob es also Du machst oder eine Person, mag dann zwar im ersten Moment egal sein, aber auch hier sehen ich einen wesentlichen Punkt, den man ebenfalls bedenken sollte. Beispiel: Ich kaufe mir ein Bike, Smartphone, Laptop uvm., nach 1-2 Jahren möchte ich unbedingt das entsprechende Nachfolgemodell, weil irgendwie toller oder was auch immer, also verkaufe ich die Sachen. Wenn es dann aber niemand kaufen würde, bekommt mir doch die Erkenntnis, ich könnte doch die Sachen einfach weiter verwenden und darüber nicht unbedingt unglücklicher werden. So gibt es zwar eine Bewegung auf dem Markt, die jedoch etwas langsamer ist.
Warum sage ich das, weil ich bereits mal vor der Entscheidung stand, ein gebrauchtes Handy zu kaufen, das nur wenigen Monate alt war und habe mich dagegen entschieden. Der Verkäufer schrieb nämlich so ehrlich, er möchte ja nur auf das neuste Modell umsteigen. So viel zum Thema Nachhaltigkeit. ;)
 
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Das Einzige, was alte MTB (starr) mit "einigen" Gravelbikes gemeinsam haben, ist die Reduzierung auf relativ wenig Technik. Ansonsten lässt sich das überhaupt nicht so pauschal vergleichen, weil es zig Arten von "altes MTB" gab, und zig Arten von Gravelbikes.
Deshalb ist auch der ständig wiederkehrende Aufwurf Crosser = frühes Gravelbike einfach nicht richtig. 99% aller Gravelbikes haben mit dem Crosser eigentlich nur die Lenkerform gemeinsam, der Rest ist deutlich anders, weil eben der Einsatzort ein völlig anderer ist.
Sehe ich genau so. Schon beim Wissen um ein 30 Jahre altes MTB und ein aktuelles Gravelbike müsste klar sein, dass hier kein sinnvoller Vergleich ist, weil viel zu verschieden.

Was ist dann z.B. dieser X-Pacer aus 1991, also ein Crosser oder eher ein Gravelbike?
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Ich möchte eigentlich einfach nur weniger Bikes haben und daher bin ich mit meinem Jones schon sehr gut bedient. Einziges Upgrade, was ich als nächstes gerne mal hätte, wäre vielleicht eine Federgabel, dann aber in einem 29er HT (z.B. das Moots Womble oder ein Nicolai Argon GAM), das auch was einstecken kann. Scheint mir das für meine Zwecke vielseitigste Rad zu sein, denn der Trailanteil ist bei mir höher als der Gravel und Gravel kanns eben auch. Gravel kackt aber bei ordentlichen Trails sofort ab. Und je weniger Technik (Hinterradfederung bspw.), die gewartet werden muss, desto besser. Auf Scheibenbremsen möchte ich allerdings nicht mehr verzichten.

Aber es ist im Grund latte, jeder doch bitte so wie er mag. Die Nachfrage wird in der Regel richten.
 
Ich möchte eigentlich einfach nur weniger Bikes haben
Diesen Wunsch kann ich sehr nachvollziehen. Es bleibt für mich noch etwas unerreichbar.
Ehrlich gesagt wünsche ich mir manchmal eine Zeit vor der Anschaffung der Klassik-Bikes", da mir das, was ich zuvor hatte und immer noch habe, eigentlich genügte. Bei den Klassikern gibt es irgendwie keine Grenzen und dann tendiert man mehr dazu, ein Sammler zu werden.
Und je weniger Technik (Hinterradfederung bspw.), die gewartet werden muss, desto besser. Auf Scheibenbremsen möchte ich allerdings nicht mehr verzichten.
In den Alpen und hier im Fichtelgebirge haben sich die Scheibenbremsen mehr als bewährt, daher mag ich nicht darauf verzichten.
Natürlich bremsen * die Felgenbremsen auch gut, aber verschleißen dort öfter die Bremsbeläge * und die eigentlich so seltenen Felgen * sind irgendwann hinüber.
 
Scheint sich herauszukristallisieren, dass das 29er Hardtail, also mit Federgabel, das universellste Bike ist. Mein 2015er Stumpjumper HT Carbon 29 bekam aber eine Carbonstarrgabel mit 500g verpasst und tatsächlich eine 1x11 XTR Schaltung (für mich eigentlich ein nogo).

Das fährt jetzt mit natürlich leichtem LRS mit 2,2er Race King Race Sport sehr schön hier in der Ebene.

Ich hab aber auch noch ein sehr sportliches Kona Explosif aus Prestige Concept mit leichten Tune Rädern und IRC Geo Claw 1,9.

Ich kann mich noch immer nicht entscheiden, welches Bike hier im Flachen besser fährt! Beide sind eine Klasse für sich und fahren recht ähnlich. Die schmalen Reifen * am Kona (ca. 40 mm) rollen wie die Hölle, die fehlende Dämpfung macht der Stahlrahmen wett. Das mal testweise gefahrene Gravel läuft nur besser geradeaus, insbesondere bei Seitenwind auf d3r Strasse, ansonsten brauche ich sowas wirklich nicht und habs auch nicht.

Mit dem 1x11 Bike kann ich nicht (mehr) im Taunus fahren mangels Bergübersetzung, mit dem Kona vorne 20 und hinten 32 schon.

Meine Fullies lasse ich aussen vor, werden tatsächlich auch seltener gefahren. Titanrahmen kann ich eigentlich noch weniger als Alurahmen leiden.

Konklusionsmässig hätte der Murray im Jahr 1992 den Explosifrahmen mit 29er Rädern konstruieren sollen, das wärs gewesen.

Vielleicht geben sich heutige Stahlrahmenbauer hinsichtlich Gewicht und Dämpfung bitte etwas mehr Mühe, Gewichte um 2kg sollten doch drin sein.

Oder ist diese Rahmenbaukultur endgültig untergegangen?
 
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