An dieser Stelle mal meine Sicht der Dinge. SenA+B
Der lachende Dritte
Gut unterrichtete Quellen orakelten das Fehlen der sächsischen Hauptkonkurrenz, ein Podiumsplatz
mit doppelter Punktzahl war bei den Mitteldeutschen Meisterschaften in Nordhausen in greifbarer Nähe.
Da in Nordhausen bereits am Samstag um die Wette gefahren wurde, mußte der Kombinationswagen nach Feierabend
noch über die Autobahn gejagt werden. Das Pensionsbett war gebucht und die Kohlenhydratladestation direkt über den Gang.
Pünktlich und bewußt karg befrühstückt ging es zum Ort des Geschehens dem Nordhäuser Gehege. Hier war konzentrisch um Mike the bike und Hanka K. die ganze Bikeentourage versammelt. Schnell noch angemeldet und die Szenerie nach möglichen Konkurrenten gescannt. Keiner da. Beim Warmfahren wurde schnell klar: die Wässerung Mitteldeutschlands am Vortag erfolgte flächendeckend und nachhaltig. So gut mir das Streckenprofil mit den giftigen Anstiegen auch gefiel, so überfordert schien Racing Ralph mit dem feuchten südharzer Geläuft. Hier hilft nur eins, mit viel Schwung in die Rampen hineinballern und dann gefühlvoll drücken.
Startaufstellung. Der SeniorenblockA+B war prall gefüllt mit Fahrern die ich alle nicht kannte, deren äußere Erscheinung (Rasurgüte der Beine, kompressionsbestrumpft) aber ein gewisses Leistungsniveau erwarten ließ. Ich positionierte mich zwischen meinem Lieblingswindschattenspender dem Racing Rolf aus Erfurth und dem Starter mit seinem Kleinkaliber. Gute Idee - schlechte Idee. 3-2-1-Schuß-Tinitus.
Als sei es ein natürlicher Fluchtreflex vor bewaffneten Mitmenschen, ging ich gleich mal in Führung und zog das Feld den Berg rauf zur ersten Abfahrt. Die Beine fühlten sich gut an, der Kopf sagte aber das schaffst du keine 5 Runden in dem Tempo. Noch bevor der Gedanke zu Ende gedacht war flog einer der Konkurrenten vorbei und ging in Führung. Hm sollte es das schon gewesen sein? Dranzubleiben war nicht vernünftig, ich wollte mir kein Rennen aufzwingen lassen. Nach hinten war schnell eine Lücke gefahren, nur der Racing Rolf und ein Local gingen mit. Schnell fuhren wir in das Feld der vor uns gestarteten Herren hinein. Jetzt hieß es um so mehr die richtige Linie zu halten um am Berg nicht zu verhungern. Ich hoffe nur ich hab mich da nirgends im Ton vergriffen. Rolf ging dann an mir vorbei und bot mir eine Zusammenarbeit für die übrigen Runden an. Dem konnte ich aber nur aus etwas Entfernung nachkommen. Da unser Edelhelfer zu Rundenmitte immer eine ausführliche Berichterstattung über den physischen Zustand haben wollte ("
kannste noch - dann schalt runter") wußte ich immer genau ob ich noch forcieren muß oder zügeln kann.
Wer braucht Pulsmesser wenns Sternchen vor den Augen gibt.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich mit dem 2.Platz abgefunden. Der 3. kam zwar etwas näher heran, in Runde 5 hab ich dann doch das Tempo verschärft und bin an Rolf noch einmal rangefahren ("
...was machst du denn schon wieder hier").
Die wirkliche Überraschung kam dann erst nach dem Rennen als mir der vermeintlich Dritte zum Titel gratulierte. "Ja der Erste ist ein Kumpel und der fährt SenB"..... Ui. Doch Mitteldeutscher Meister. Na das ist doch mal was.
Die Siegerehrung war dann eher unspektakulär. Die Pokale waren , na ja wie soll ichs sagen - witzig gestaltet, der Hauptpreis wie immer mit velophilem Bezug und Miss Doppelkorn fehlte leider ganz. Doch Urkunde und 50 Punkte in der MDC Wertung sind Belohnung genug. Kurzum gelungene Veranstaltung, schöne Strecke und leckere Waren vom Grill. Weiter so.
PS: Danke Mathias und Dirk für "Was besseres Vorhaben"
mdm mitstreiter