Niedriger Max-Puls in Ordnung?

Herkules65

Schwertransporter
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Esslingen am Neckar (Zollberg)
Hallo zusammen,

ich bin 44 Jahre, relativ stark übergewichtig mit z.Z. 112 kg. Seit Frühjahr bin ich mit dem MTB im Training (seitdem habe ich gute 6 kg abgenommen).

Ich fahre so oft wie möglich zur Arbeit mit dem Bike (ca. 28 km tägl) und min. 1x in der Woche mit dem Radsportverein (Denkendorf). Am WE fahre ich auch gerne mal eine längere Tour.

Meine Leistung hat sich für mich auch gut gesteigert, mein Wohlbefinden auch. :)

Bei der Pulsmessung ist mir aufgefallen, dass mein Maximalpuls fast nie über 150 kommt. Auch wenn ich mit maximal möglicher Geschwindigkeit einen Berg hochfahre und dabei ordentlich aus der Puste und ins Schwitzen komme. Mittlerweile schaffe ich es ganz gut, mit anderen (leichteren) in der Gruppe auch bergauf mitzuhalten.

Ist für mich auch völlig logisch, dass ich mich bergauf mehr anstrengen muss. Aber ich verstehe nicht, warum mein Puls nicht mehr nach oben geht. :confused:

Muss ich mir da Sorgen machen, oder ist das völlig normal? Mein Ruhepuls liegt bei ca. 52. Mein Blutdruck ist eher zu niedrig.

Vielen Dank im Voraus
Gruß Andreas
 
Hi,

ein Max-Puls von 150 kann normal sein, muss aber nicht.

Es gibt Hoch- und Niedrigpulser.

Zu Bestimmung des HFmax gibt es mehrere Methoden.

Die leichteste ist 220 abzüglich Lebensalter in Jahren, ist aber zugleich relativ ungenau.

Formeln von Edwards, Hollmann und Co. erfüllen Grundsätzlich ihren Zweck, aber eine Leistungsdiagnostik bzw. sportmedizinische Untersuchung wird dadurch nicht ersetzt.

Wenn es Dir Sorgen bereitet, gehe bitte zum Arzt.
Schadet nichts, und gibt Gewissheit.

gruß,
Sascha
 
Die Formel 220 Minus Lebensalter ist angeblich der statistische Durchschnitt. Selbst das ist umstritten. Aber selbst wenn es stimmt (das wäre dann mit 44 Jahren 178) , beträgt die individuelle Abweichung bis zu 30 Schläge. Ich habe in meiner MTB-Gruppe einige Niedrigpulser, die mit Mitte 20 kaum über einen 160er Puls hinauskommen.
 
Es kann auch sein, dass du rein muskulär schon an deine Grenzen kommst, bevor die Pumpe * am limit ist.

Hallo Feuersocke, in die Richtung habe ich auch schon gedacht. Ich meine eigentlich dass ich muskulär nicht so schnell an meine Grenzen komme, die Pulsuhr sagt dass ich im Schnitt zwischen 160 und 210 Watt trete, max bis 450 Watt. Auch längere Strecken bis zu 100 KM sind kein Problem (auch ohne anschließenden Muskelkater) Ich hab auch schon gedacht, dass ich vielleicht einfach zu wenig Luft bekomme um mich höher belasten zu können, aber eigentlich müsste der Puls doch dann trotzdem hochgehen. Vielleicht gehöre ich aber auch wirklich einfach zu den Leuten die einen niedrigen Puls haben, scheine da kein Einzelfall zu sein (was ich eigentlich fast angenommen habe). Jedenfalls Danke erstmal für Deine Antwort. Danke auch an Sascha2 und Tombrider, Eure Antworten haben mir geholfen. Gruß Andreas
 
Ich kann mich dir anschließen. Ich bin jetzt auch nicht soo unfit, bringe aber die Pumpe * beim besten Willen auch nicht über 170... aber die Muskeln fühlen sich wie bei einem Großbrand an... tippe somit bei dir (und bei mir auch) an zu schlappe Muskeln im Vergleich zur Leistungsfähigkeit der Herzkreislaufsystems. Erholung nach Belastung ist auch richtig gut bei mir und in Ruhe hab ich 42 HF.

Ich frage mich nur: Was kann man denn tun um die Muskeln an die Leistungsfähigkeit des HK-Systems anzupassen? Niedere TF, hohe TF, einfach viel fahren, Intervalle ?
Weiß das auch nicht so recht...
 
Ich kann mich dir anschließen. Ich bin jetzt auch nicht soo unfit, bringe aber die Pumpe * beim besten Willen auch nicht über 170... aber die Muskeln fühlen sich wie bei einem Großbrand an... tippe somit bei dir (und bei mir auch) an zu schlappe Muskeln im Vergleich zur Leistungsfähigkeit der Herzkreislaufsystems. Erholung nach Belastung ist auch richtig gut bei mir und in Ruhe hab ich 42 HF.

Ich frage mich nur: Was kann man denn tun um die Muskeln an die Leistungsfähigkeit des HK-Systems anzupassen? Niedere TF, hohe TF, einfach viel fahren, Intervalle ?
Weiß das auch nicht so recht...

Stundenlange Grundlagenausdauer-eins-fahrten mit niedriger Pulsfrequenz (selbst wenn man sich schon einigermaßen fit fühlt), ansonsten fahrenfahrenfahren. Zwischendurch immer wieder mal bewußte Intervalle bzw. extreme Steigungen, wo man an den Anschlag kommt.
 
Wenn du dein ganzes Leben lang keinen Sport gemacht hast und jetzt (übergewichtig wie du nun leider bist) damit anfängst, dann ist dein Herz/Kreislauf bzw. dein Puls höchstwahrscheinlich niemals bis in den mittleren und oberen Leistungsbereich vorgestoßen.
Hinzu kommt das du über die Jahre nicht nur am Bauch überschüssiges Fett angesetzt hast sondern auch am (und im-) Herz selbst.

Der Vergleich hinkt zwar sehr stark aber stell dir einfach eines dieser berüchtigten "Rentnerautos" vor welche von ihrem Besitzern über Jahre hinweg mehr geschoben als gefahren werden.
Solch ein Auto bzw. Motor wird kaum mehr seine Höchstleistung erreichen.

Das falscheste was du nun tun kannst ist einen hohen Puls zu "erzwingen" indem du immer im oberen Pulsbereich fährst.
Ich sehe zwar keine unmittelbare Gefahr, jedoch würde ich dir auf jeden Fall empfehlen ein Belastungs EKG beim Kardiologen machen zu lassen. Einfach zur Sicherheit. Und der Arzt wird dir dann auch ganz sicher was zu deinem Max. Puls sagen können.

Danach solltest du möglichst systematisch Trainieren und zwar mit Pulsuhr!
Wenn du jetzt Falsch trainierst tust du dir mittel und langfristig keinen großen gefallen damit.
 
Ich kann mich dir anschließen. Ich bin jetzt auch nicht soo unfit, bringe aber die Pumpe * beim besten Willen auch nicht über 170... aber die Muskeln fühlen sich wie bei einem Großbrand an... tippe somit bei dir (und bei mir auch) an zu schlappe Muskeln im Vergleich zur Leistungsfähigkeit der Herzkreislaufsystems. Erholung nach Belastung ist auch richtig gut bei mir und in Ruhe hab ich 42 HF.

Ich frage mich nur: Was kann man denn tun um die Muskeln an die Leistungsfähigkeit des HK-Systems anzupassen? Niedere TF, hohe TF, einfach viel fahren, Intervalle ?
Weiß das auch nicht so recht...

Klingt für mich eher nach zu geringer Sauerstoffaufnahme (-ins Blut).
Was natürlich auch für den Threadstarter einen im wahrsten sinne riesiger Faktor ist.
Schließlich wollen bei ihm 112kg Körper mit Sauerstoff versorgt werden und nicht nur die am Radfahren beteiligten Muskeln.
Da helfen eigendlich nur regelmäßige lange Grundlagenausdauerfahrten mit entsprechend niedrigem Puls.
Sowas ist aber den meisten Bikern zu langweilig.....
 
Das würde ich auch so sehen: Entweder ist das deine persönliche Note, dann ist es eben so. Ich kenne auch einen Rennradfahrer der mit über 40 noch einen Maximalpuls über 200 hat, also da gibt es durchaus eine gewisse Variation.
Dann kann es sein, dass du einfach platt bist, weil du zu viel im oberen Leistungsbereich trainierst. Dagegen hilft aktive Erholung, also mal eine Weile kürzer treten und nur im unteren Pulsbereich fahren.
Dann kann es sein, dass Du z.B eine Bronchitis verschleppt hast, die dämpft da auch.
Also am besten ab zu einem Sportarzt und durchchecken lassen, dann weisst Du Bescheid.
 
Es kann auch sein, dass du rein muskulär schon an deine Grenzen kommst, bevor die Pumpe * am limit ist.
Hm, leider nicht ganz zu Ende gedacht: die muskuläre Beanspruchung beim Radfahren (in der vortriebsrelevanten Muskulatur) ist marginal. jeder Mensch, der zwei Stockwerke via Treppe bewältigen kann, könnte -was die Kraft angeht- stundenlang mit 400W/60RPM durch die Gegend blasen.
Die Kraft ist also nicht der leistungslimitierende Faktor.
Die lokale Muskelausdauer jedoch auch nicht: bei einem hochintensiven Sprint über 30 Sekunden (oder mehrere in Serie) können Latatkonzentrationen bis ~50mmol/l in der Zelle und bis 30mmol/l im Serum auftreten. Die Belastungsdauer ist jedoch viel zu kurz, um in hohe Pulsbereiche zu kommen. Warum steigt der Puls nach Abbruch einer solchen Belastung aber weiter an? Weil Stoffwechselzwischenprodukte, H+-Ionen usw. aus der Belasteten Muskulatur herausbefördert und über den gesamten Körper verteilt werden.
Die lokale Ausdauer ist demnach auch kein pulslimitierender Faktor.
Was bleibt? Allgemeine Ausdauer, Motorik, Motivation (und zentrale Ermüdung), degenerative Veränderungen des kardialen Systems. Die letzteren sollten ausgeschlossen werden. Hohe Pulswerte erreichst du über intensive Intervalle mit ungenügenden Pausen. Ein derartiges Training verbessert im übrigen auch die Dauerleistungsgrenze.

Viel Erfolg.
 
@all:

Hallo zusammen!

Ich möchte mich für die zahlreichen Tipps bedanken. :)

Demnächst werde ich mal einen Termin bei meiner Hausärztin machen und mein Herz-Kreislauf-System durchchecken lassen. Schaden kann's ja nicht.

Gestern bin ich den Albtraufmarathon (Mitteldistanz) mitgefahren und dort gab es von der AOK einen Stand an dem das Atemvolumen überprüft werden konnte. Bin auf glatt 6 Liter gekommen, was wohl nicht schlecht ist. Es lief nach meinem Empfinden ganz locker, die Steigungen bin recht gut hochgekommen.

Die Strecke und das Training habe ich hier hinterlegt http://trainingstagebuch.org/workouts/show/169949 falls jemand mal einen Blick darauf werfen möchte.

Beste Grüße
Andreas
 


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