neues Positionspapier: "Mountainbike Kleinwalsertal durchdacht"

Registriert
23. September 2021
Reaktionspunkte
24
Die neue Gemeindevertretung scheint Tempo zu machen. Im Wahlkampf wurde bereits versprochen sich des "Mountainbikens" anzunehmen, das Tal für MTBs zu öffnen und neue Trails zu schaffen - Kaum im Amt liegt aktuell das beigefügte Positionspapier / Infomaterial im im Briefkasten.

Interessant finde ich den Punkt, dass man eine "Verjüngung der Gästestruktur" (S. 6) anstrebt; bisher hat man ja eher auf Rentner als Sportler gesetzt.
Ich bin gespannt, was daraus wird und wie sie den Spagat schaffen. Die meisten Wege sind derart stark frequentiert, dass für einen aktiven MTB-Tourismus ohne Konflikte eigentlich kein Platz ist. Dazu müssten tatsächlich neue Strecken ausgewiesen / Trails geschaffen werden. Für neue Flowtrails kommen gar nicht so viele Stellen in Frage, weil meist das Gelände zu abschüssig ist.
 

Anhänge

Danke halt uns auf dem laufenden, da tut sich ja ggf tatsächlich etwas.

Als Nutzbare Anlagen kommen dann ja wohl entweder die Tallifte und Kanzelwand in Frage.
Ifen und Walmendinger Pendelbahn schließen ich mal aus. Kanzelwandbahn mit der Renovierung (2029) biketauglich und ein flowtrail auf der Talabfahrt? Oder ein Trail an der Parsenn. Bleibt spannend ob sich da wirklich was tut.
 
Die Idee mit der Kanzelwald hab ich schonmal gehört, kann es mir aber aus folgenden Gründen nicht vorstellen:
  1. Die Kanzelwandtalabfahrt hat echt steile Stellen, die sich nicht umgehen lassen und bei denen ich mir einen Flowtrail nicht vorstellen kann. Fahr mal den Güterweg runter, da kannst du deine Bremsen schon ordentlich auf die Probe stellen. Viele Amateure haben ja schon auf asphaltierten Talwegen Probleme bergab. Daraus ergibt sich das nächste Problem: wie willst du sicherstellen, dass die Biker die notwendige technische (sowohl am Bike als auch Fahrer) wie auch körperliche Eignung mitbringen? Die Bergrettung wäre an der Kanzelwand im Dauereinsatz, weil sich Leute nicht weiter trauen, stürzen oder mit kaputten Bikes nicht weiter kommen. Wenn an der Kanzelwand sowas kommt, dann könnte ich wetten, dass ein ähnliches System wie am Diedamskopf eingeführt wird: Bikes werden nur befördert, wenn man einen Guide der Bergschule mietet. Das würde allerdings gut zum Tourismuskonzept passen: Bergführer verdienen was und man hält das ganze in geregelten Bahnen (Win-Win).
  2. Wenn du einen Trail auf der Skipiste anlegst, wie sieht der dann aus, wenn die Pistenwalzen im Frühling damit fertig sind? Lohnt sich der Aufwand, da jedes Jahr alles neu aufzubauen? Allein bis der Schnee im oberen Bereich komplett abgetaut ist, ist Mitte Mai. (Heute hats sogar nochmal geschneit)
Für Flowtrails hätte ich folgende Ideen:
  • vom Söllereck (Bergstation) in Richtung Unterwestegg: hügelig, aber in Summe leicht abschüssig. Vom Gelände her eigentlich perfekt, aber wäre halt auf dem Weidegebiet. Ob das den Bauern gefällt? Stellenweise müsste vermutlich auch auf den total überlaufenen Wanderweg ausgewichen werden.
  • Zwischen Walmendingerhorn und Heuberg gibt es im Winter mehrere Ziehwege, die im Sommer im wesentlichen Wiese sind. Einmal vom Heuberg zur Zaferna Talstation und der andere im Bereich der Talabfahrt vom Walmendingerhorn an der Maxhütte vorbei. Beide vom Gelände her gefällig, die Alpen entlang des Panoramawegs würden profitieren, weniger anspruchsvoll / gefährlich als die Kanzelwand und vermutlich vom Rettungskonzept her ebenfalls einfacher zu bewerkstelligen.
  • In den Tallagen gibt es diverse schöne flowige Strecken (bspw. entlang der Flüsse). Allerdings wird es dort schwierig Platz für Trails zu finden.


Was am Ende kommt, wird sich zeigen... Vorerst ist alles reine Spekulation und Wunschdenken.
 
Schön, dass auch hier etwas Schwung in das Thema kommt. :daumen:
Ob dann am Ende das dabei herauskommt, was wir uns erhoffen sei mal dahingestellt.

Auch wenn die Umsetzung sicher etwas dauern dürfte, kann die Zielgruppe MTBiker eben auf Dauer nicht ignoriert werden. Man bemerkt offensichtlich, dass die Winter nicht mehr das sind, was sie mal waren und realisiert vielleicht auch, dass der anhaltenden Wanderboom (auch bei jüngeren Leuten) irgendwann abflachen könnte.
Immerhin ist in dem Positionspapier auch von der Zielgruppe "Allmountain & Enduro" die Rede. Das lässt einerseits hoffen, andererseits klingt das für mich nach "auf diesen ausgewiesenen Trails dürft Ihr fahren, alles andere ist/bleibt verboten."

Ich war am vergangenen Wochenende mal wieder (wandernd) in den Tannheimern unterwegs und sehe da durchaus Parallelen. Langweilige Mountainbikerouten auf Schotterpisten (die mittlerweile auch als Gravelrouten beworben werden), drei Mühlbachtrails und zwei Pumptracks, die aber wohl eher die Zielgruppe Familie/Kinder ansprechen sollen. Die interessanten Wege sind mit Sperrschildern versehen und mit Wanderern verstopft (ja ich gehöre selbst dazu). Die Touristiker feiern es Teilweise als "MTB-Paradies", aber ich habe meine Zweifel, dass die Vielfalt des Mountainbikesports bei den Verantwortlichen auch nur ansatzweise bekannt ist.

Ich hoffe, dass auch ein paar Locals (@Aelpler?) entsprechend Einfluss nehmen und für unsere Sportart weben können. Vor allem, dass speziell für sie auch etwas sinnvoll nutzbares dabei herauskommt.
 
Zurück