Ich freue mich zu sehen, welche Resonanz das Thema erzeugt. Wie ich sehe, gibt es einige Musikliebhaber hier im Classic-MTB-Forum. Angenommen hatte ich das schon.
Nun will ich mal noch ein paar Einblicke in meine musikalischen Vorlieben gewähren:
Als naturwissenschaftlich geprägter Mensch stehe ich auf Listen und Kategorisierungen. So ist meine Plattensammlung natürlich über Discogs erfasst und auch als xlsx-Datei auf dem Rechner abgespeichert. Es ist für mich selbstverständlich, dass es eine Top 10 All Time Music Favorits gibt. (eine Liste der rein elektronischen Musik erspare ich Euch – vorerst
)
Abgesehen von den ersten vier Tracks gibt es da auch immer mal leichte Veränderungen – noch lebe ich ja. Übrigens - Menschen, die kein Lieblingslied haben, sind mir suspekt.
Wohl an:
10. Sonic Youth – Sugar Kane (1992)
Diese Band klingt für mich heute noch unheimlich modern und somit wegweisend. Es gab wenig musikalische Grenzen. Für mich persönlich haben sie das Interesse an Gitarren-Musik geweckt. Das Album „dirty“ lief damals oft in meinem ersten Auto - ein silberner Opel Astra.
9. Beastie Boys - So What'Cha Want (1992)
1992 war musikalisch betrachtet für mich besonders ergiebig. Das Album „Check Your Head“ haut für mich in die ähnliche Kerbe. Es strotzt nur so vor Energie und bringt Gitarrensound und HipHop zu auf beeindruckende Art zusammen.
8. Atari Teenage Riot – Start the Riot
Ich hatte das Glück, diese Band mehrfach live zu erleben. Ja, die Texte sind nicht tiefgründig und die Musik ist auch nicht sonderlich kompliziert. Aber die Energie, die sie besonders live versprühen, ist schwer zu toppen. Punk und Techno gehören für mich sowieso vereint. Alec Empire hat zudem einige Projekt ins Leben gerufen, die einen besonderen Blick auf die elektronische Musik werfen.
7. Meshuggah – I (2004)
Metal? Lange Zeit hat mich diese Art der Musik wenig berührt. In meiner Welt gab es Napalm Death, Sepultura oder Biohazard – aber ist ja kein Metal im modernen Sinne. Doch dann hatte ich die Gelegenheit Meshuggah live zu erleben. Hell yeah! Das hat sich tief eingebrannt. Andere Bands dieses Genres wirken auf mich oftmals blass und wenig interessant.
6. DAF – Alle gegen Alle (1981)
Für viele sind Kraftwerk die Wegbereiter der elektronischen Musik. Ich empfinde ihre Musik als weitestgehend seelenlos und kalt. Gabi Delgado und Robert Görl haben aus meiner Sicht die elektronische Musik, so wie ich sie mag, weitaus stärker beeinflusst - brachial, eindeutig zweideutig, kunstvoll und trotzdem tanzbar. Leider ist kurz vor meinem ersten DAF-Konzert, die Karten hatte ich schon, Gabi Delgado verstorben.
5. Fugazi – Waiting Room (1988)
Amerikanischer Hardcore darf bei mir nicht fehlen. Dieser Song und das eindrucksvolle Video spiegeln die wilden 80er besonders gut wider.
4. Björk – Army of Me (1995)
Mir ging es lange so wie wohl den meisten – man kann mit Björk nicht viel anfangen, hört sich die Lieder aber immer wieder an, und irgendwann ist man dann gefangen. Letztes Jahr hatte ich das Glück, sie auch mal live zu erleben. Auch das war ungemein beeindruckend. Army of Me berührt mich besonders, auch wenn das Album „Debut“ zu den Klassikern der Musikgeschichte gehört. Das Video sticht heraus!
3. Joy Division – Isolation (1980)
Dass es Joy Division so lange nicht in meinem Universum gab, ist für mich schwer zu ertragen. Ich kann es nur damit begründen, dass ich zum Höhepunkt der Band noch viel zu jung war, um diese überhaupt wahrnehmen zu können. Ins Blickfeld kam sie durch den Film „Control“ von Anton Corbijn, der vornehmlich durch Künstlerfotos bekannt ist. Das merkt man dem Film an. Er ist auch unverzüglich zu meinem Lieblingsfilm geworden.
2. A Tribe Called Quest – Buggin‘out (1991)
“Yo, microphone check one, two what is this” hängt heute in großen Lettern über meiner Spüle. Kein anderes HipHop-Zitat ist mir so nahe. Kein Album habe ich so oft gehört wie „The Low End Theory“. Keine Gruppe hat mein HipHop-Verständnis so geprägt wie A Tribe Called Quest. Kein Tod eines Künstlers ging mir so nahe wie der von Phife Dawg. HipHop ist grundsätzlich ein ständiger Wegbegleiter seit meiner frühen Jugend. Abgesehen von den Interpreten der 90er, wie Digable Planets oder Gang Starr, schaffen es hin und wieder auch noch aktuelle Künstler in meine Playlist. Ich nenne mal Earl Sweatshirt.
1. Refused – New Noise (1998)
Als ich das erste mal darüber nachgedacht hatte, welches Stück Musik mich am meisten berührt und bewegt, musste ich nicht lange nachdenken. Dieser Song versprüht eine unbändige Kraft, verbindet von mir geliebte elektronische Sequenzen mit energiegeladenen Gitarrenriffs, greift ein interessantes Thema auf und führt wie guter Sex zu einem fulminanten Höhepunkt. Er gibt mir in allen Lebenslagen Kraft. There will be no better song!!
Auch hier hatte ich das Glück, die Band live zu erleben.