MTB fahren mit Arthrodese oder künstlichem Sprunggelenk

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19. April 2019
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Hallo Leute,
gibt es hier Fahrer die mit einem versteiften oder künstlichen Sprunggelenk unterwegs sind? Und falls ja, welche Disziplinen fahrt ihr? Fahrt ihr Sprünge, Enduro, Downhill oder ausschließlich XCO? Flats oder Klicks? In welchem Umfang und in welcher Intensität ist der Sport für euch möglich? Nutzt ihr Bandagen, Orthesen oder sonstige Helfer? Habt ihr Empfehlung worauf Betroffene achten sollten? Seid ihr bereits vor den Eingriffen gefahren und wie hat sich der Sport für euch danach verändert?
Ich bin neugierig auf eure Erfahrungen. Erst einmal allen eine gute und verletzungsfreie Fahrt ;)
 
Hallo Casper, mein rechtes Sprunggelenk ist durch eine angeborene fußfehlstellung fast steif. Arthrose Stadium 3, and der Grenze zu 4. Restbeweglichkeit 12*grad, also wirklich fast nichts. Bis vor 2 Jahren bin ich noch Dh gefahren inkl. Sprüngen. Nach einer verkackten Landung in Krupka mitten in ein Steinfeld rein hatte ich mir dann den fersenknochen mehrfach gebrochen (durch die Unbeweglichkeit könnte der Sturz nicht richtig angefangen werden) was eine Auszeit von 7 Monaten nach sich zog und Die Sache nicht verbesserte. Seit dem bin ich zwischen Touren und enduro unterwegs. Springen tue ich eher seltener, wenn dann nur noch auf strecken deren landezone gut geshapet ist. So veringere ich zumindest das verletzungsrisiko.
Zum Tourenfahren oder S0 bis S1 trails bin ich auf flats unterwegs. Am bike fürs gröbere oder wenns in den Park geht fahre ich Klicks um die Verbindung zum Pedal nicht zu verlieren. Mit flats habe ich das Problem das es mir, sobald viele kleine bis mittlere Schläge in schneller Abfolge kommen, es mir einfach den Fuß vom Pedal haut weil das fußgelenk nichts mehr abfedern kann.
 
Beim fahren ist es kein Problem. Nach einem Tag mit viel gerüttel oder extrem langen Touren (80-100km) bin ich dann aber froh wenn ich abends die Beine hochlege und mir ne Salbung Voltaren gebe, da Merk ich es dann eher nach dem fahren. Das größere Problem für mich ist das laufen. Meine Wege lege ich zu 90% mit dem Rad zurück.
 
Hallo liebe Sportsfreunde,
aus aktuellem persönlichen Anlass möchte ich meine Anfrage hier noch einmal erneuern. Ich wäre dankbar für Schilderungen von Radsportlern, die mit Sprunggelenksprothese oder OSG-Versteifung unterwegs sind. Wie eingangs dargestellt interessiert mich in welchem Umfang und welcher Intensität ihr aktiv sein könnt, oder welche Hilfsmittel ihr einsetzt.
Danke und bleibt gesund!
 
Servus, ich!,... ich hab mir nach einem sturz vom Dach das OSG versteifen lassen müssen,... das war 2011. Ich merke aber geradezu nichts mehr von dem, gerade im Hinblick aufs biken. Wenns mal ans schieben geht, so habe ich eine eingeschränkten BewegungsabLauf, aber km Pedal merke ich nichts ?
 
Hallo Robsen und danke für deinen Beitrag. In welchem Gelände fährst du denn überwiegend? Und in welchem Umfang? Springst du auch? Fährst du Flats oder Clippless Pedale?
Grüße
 
Hi caspar, ich fahr so ziemlich alles, hier bei uns im Allgäu gibt es auch so ziemlich alles, lange touren, trails bis S2, wenig Sprünge! Die letzten beiden Jahre bin ich einen Alpencross gefahren! Pedale habe ich Clickies, auch schon immer. Schmerzen nach Touren hab ich im Fussbereich - keine!

Ein bisschen Angst hab ich, das sich mein Bewegungslauf so ändert, das ich mal mit den Hüften Probleme bekomme! Aber es zeichnet sich noch nichts ab. Im Winter mach ich so viel Skitouren als möglich, auch hier hab ich kein Stress, nur im ganz steilen komme ich da an meine Grenzen, muss halt mit dem gesunden Fuss dann mehr arbeiten,...

Grüße Robert
 
OSG Prothese. Merke nach langer Physio mit Muskelaufbau absolut keine Einschränkung mehr. Fahre von DH/FR über lange Touren mit Singletrails auf dem Hardtail so ziemlich alles. Nur bei langen Spaziergängen auf Sand (Strand z.b.) oder anderem, weichem Boden habe ich noch leichte Schmerzen, liegt aber eher an der Fussmuskulatur.

EDIT: Beim DH/FR fahren nutzen ich nur hohe Schuhe, aktuell 5/10 Impact High, die stützen den Fuss sehr gut.
 
Hallo Enginejunk,
danke für deinen Beitrag. Das klingt ja super! Wie lange ist die Prothese schon implantiert? Weißt du wie das Modell heißt? Und wo, bzw. von welchem Arzt wurde die OP durchgeführt? Und wie lange hat die Physio mit Muskelaufbau gedauert?
Grüße
 
Hallo Enginejunk,
danke für deinen Beitrag. Das klingt ja super! Wie lange ist die Prothese schon implantiert? Weißt du wie das Modell heißt? Und wo, bzw. von welchem Arzt wurde die OP durchgeführt? Und wie lange hat die Physio mit Muskelaufbau gedauert?
Grüße
Vorgeschichte: Unfall im Training (damals noch MTB im Verein gefahren) 1995, linkes OSG zersplittert. Durch Pfusch nie richtig zusammengewachsen und immer Schmerzen gehabt. Der damalige Chirurg sagte immer da ist nix, immer nur Spritze rein und 800er Ibu´s verschrieben. 2015 war es dann so heftig, das ich über Kontakte nach Chemnitz zum Dr. Manfred Kupfer gekommen bin, der hat erstmal ne MRT machen lassen und nur gesagt, er geht da nicht ran und mich nach Dresden in die Gustav Carus Klinik zu Dr. Amlang überwiesen. Er sagte mir dann, 2/3 meines OSG sind abgestorben und es haben sich 7 Zysten gebildet. Diese wurden dann kurz vor Weihnachten 2015 entfernt, zur Histo geschickt und gleich nach Neujahr war Termin zum einsetzen des "Sprungelengteilersatzes" (so sagte er das glaube ich). Danach ging die Reha los, erstmal an der Machine die die Beweglichkeit wieder herstellt (Fuss nach hinten und vorn winkeln, da die Muskeln im laufe der Jahre durch falsches laufen komplett verkümmert waren), nach 3 Wochen ging es heim und ab da Physio, mit Muskelaufbau der gesamten Fussmuskulatur, dauer 1,5Jahre. Solange war ich auch Krankgeschrieben.
Bis zum heutigen Tage und noch in Zukunft Heimraining auf einem Physio-Balance-Kissen, um die Muskulatur weiter zu stärken und vorallem geschmeidig zu halten. Ganz selten noch Schmerzmittel nötig.


Also:
Unfall 1995
seit Januar 2016 ist die Prothese drin.
Physio 1,5jahre.
Schraubenentferung evtl. ab 2021.
Fast keine Schmerzen mehr, erst nach langer Belastung (Muskulatur)
Linke Wade ist immer noch nur 2/3 der rechten Wade, 20 Jahre Fehlbelastung sorgte für "Muskelschwund" da ich mit dem Fuss nie abrollen konnte.

Name der Prothese weiss ich aber nicht. Irgendwas aus der Schweiz.
 
Wow, danke für die ausführliche Antwort und die Informationen. Das klingt ja nach einer üblen Leidensgeschichte nach deinem Unfall. Toll, dass du inzwischen wieder so gut unterwegs bist!
Wie verhält es sich denn mit der Beweglichkeit im Vergleich zum gesunden Gelenk? Hast du vom Arzt irgendwelche Empfehlungen was du machen darfst und was du evtl. lieber vermeiden solltest?
 
Wow, danke für die ausführliche Antwort und die Informationen. Das klingt ja nach einer üblen Leidensgeschichte nach deinem Unfall. Toll, dass du inzwischen wieder so gut unterwegs bist!
Wie verhält es sich denn mit der Beweglichkeit im Vergleich zum gesunden Gelenk? Hast du vom Arzt irgendwelche Empfehlungen was du machen darfst und was du evtl. lieber vermeiden solltest?
Nunja, 100% ist es noch nicht, man merkt das man den Fuss nicht so an/abwinkeln kann wie den gesunden. Ich trainiere dies aber auch nicht explizit, komme so schon sehr gut zurecht. Merkt man auch nur wenn man wirklich sehr steil hoch laufen/schieben muss.

Vermeiden sollte ich übermässige, schlagartige Belastung. Also Parcour-laufen ist nicht. :D

Ebenso häufige/ständige Mikroerschütterungen. Hatte Ihm gesagt was mein Hobby ist, er meinte gelegentlich DH wäre okay, sogar förderlich für die Beweglichkeit, aber nie mehr als Wettkampf oder ähnliches. Dieser Rat kommt vom Sportarzt Dr. Kupfer, der hatte die Nachbetreuung und auch den Physioplan ausgearbeitet. Der war wohl auch mal Betreuer der Olympia Leichtathletikmannschaft.

Von der LKW Laderampe springen und ähnliches sollte ich lassen (Ohne Bike).

Und natürlich dass übliche: Abnehmen..... :D
 
Hallo Enginejunk,
hatte dein Operateur/Arzt keine Einwände gegen Höhenmeter und lange Touren auf dem bike?Ich war jetzt bei einem der viele OSG TEP implantiert und mir sagte ich müsse mich dann eher mit Hollandrad fahren abfinden aber nicht mit MTB.
Die Aussagen scheinen da wiedersprüchmich zu sein.
 
Hallo Casper, hast du dir eine TEP einbauen lassen? Und wenn ja, wie geht es dir damit?
bei mir steht jetzt auch Entscheidung an ob OSG TEP oder OSG Versteifung.
 
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