1)
2)
3)
4)
Da sich bei mir zum 6.ten Mal der Zeitpunkt genähert hat, an dem die Kette meines 24" Faltrades
(I-Motion 9 Nabenschaltung, Wippermann Connex 808, Chainglider, 44 Z Kettenblatt aus Aluminium
und 21 Z Ritzel Stahl, Entfaltung 2,20 [m] bis 7,49 [m], Nutzung in der Hauptsache
Fitness-Strecken (2 x pro Woche a 60 [km]) bei schönem Wetter in den 8 wärmeren Monaten des
Jahres) einer gründlichen Reinigung und Schmierung bedarf, und es in den Weiten des Netzes kaum Meßwerte über die Ketten-Längung zu finden sind, will ich hier mal konkrete Angaben machen.
Im Hinblick auf die Kapselung durch den Chainglider wäre es sinnvoll, einen Vergleich der Längungen der Kette einmal mit Chainglider und einmal ohne zu haben. Da müßte man mit bis auf die Chainglider-Bestückung gleichartige Räder, Radler und Strecken untersuchen.
Für mich als Einzelperson (Zwillingsbruder existiert nicht !) ist so etwas nicht machbar.
Trotzdem sind konkrete Zahlen auf diesem Gebiet von allgemeinem Interesse.
In der Literatur findet man zB die Angabe von drei Meßmethoden für die Längung:
1) Manuell (Abheben der mit derlinken Hand gespannten Kette mit der rechten Hand vom Kettenblatt).
Diese Methode ist relativ ungenau und allenfalls eine grobe Orientierung.
2) Messung mit dem Kettenkaliber
Diese Messung kennt nur gut oder schlecht (Kette muß gewechselt werden oder kann noch gefahren werden). Genaue Informationen über den Stand des Verschleißes werden hier nicht erbracht.
3) Messung einer repräsentativen Länge der benutzten Kette mit dem Meßschieber im Vergleich zu einer Fabrik-neuen Kette.
Ich benutze diese dritte Methode, da ich dabei auch Informationen erhalten kann, um die noch fahrbare Strecke bis zu einem bestimmten Verschleißmaß zu extrapolieren, falls ein solches Verschleißmaß im Hinblick auf diesen besonderen Fall existiert.
Meine Meß-Methode ist gegenüber der in der Literatur berichteten modifiziert.
Dabei wird der eigentliche Meßvorgang vom gleichzeitigen Spannen der Kette mittels Meßschieber entkoppelt.
Für das Spannen habe ich, wie in den Bildern zu sehen ist, eine kleine Hilfe gebaut:
Da nehme man eine 180 [mm] lange M6 Gewindestange und zwei M4 Gewindeösen (Ringschrauben) von 40[mm] Länge und verschraube die Gewindeösen an den Enden der Gewindestange mit dieser mittels rechts und Links angeordneter M6 Muttern. Auf die M4 Gewinde der Ösen werden Stopmuttern angebracht, so daß man die Gewinde durch die Außenlaschen einer Kette durchstecken und die überstehenden Teile mit Muttern an der Kette befestigen kann. Die Hilfe ist dann in der Kette verankert und kann über die M6 Muttern einer Seite gespannt werden. Ordnet man an einer Seite statt Sechskant-Muttern Flügelmuttern oder Rändel-Muttern an, so ist das Spannen Werkzeug-los möglich. Entsprechendes gilt für die Verankerung der Hilfe in der Kette. Man vergleiche Bild 4 (Messung an einem 28" Trekkingrad). Demnach bleiben beide Hände für den Meßvorgang frei.
Der letzt-genannte Vorteil der Hilfe kommt auch zum Tragen, wenn man eine Kette mittels eines Bajonett-Kettengliedes öffnen oder verschließen muß. Hier spannt man die Kette nicht innerhalb der Ringösen, sondern außerhalb (Bei einer Nabenschaltung ohne Federspanner muß dafür die Kette vorn oder hinten vom Zahnrad abgelegt werden !). Innerhalb der Ösen besorgt man sich dabei soviel Länge, daß man das Bajonett-Glied um 90 [Grd] abwinkeln kann. Die sonst fummelige Angelegenheit des Schließens/Öffnens ist dann sehr erleichtert, weil man mit beiden Händen arbeiten kann (Siehe Bild 3)).
Den eigenlichen Meßvorgang führe ich über 10 Kettenteilungen durch, davon je 5 Außenglieder und 5 Innenglieder (Der Meßschieber geht bis ca 150 [mm]). Wichtig ist die gleiche Anzahl von Innen- und Außengliedern, da sich der Verschleiß zwar sowohl an Innenglied (Lagerkragen) als auch an Außenglied (Lagerbolzen) einstellt, auf Grund der Ketten-Konstruktion es in der Außensicht so erscheint, als ob nur die Innenglieder in ihrer Teilung länger werden. Gemessen wird zB von Mitte Kettenbolzen zu Mitte Kettenbolzen über 10 Teilungen. Weiterhin geht die Abnutzung der Rollen nicht in die Ergebnisse ein.
Die Meßwerte ergeben folgendes Ergebnis:
24 " Faltrad: Kilometerleistung: 0 [km]; Meßlänge 127 [mm] ;
Ein Stück ungefahrene Kette (= 18 Teilungen)
war noch vorhanden.
Kilometerleistung: 12 100 [km]; Meßlänge 128,3 [mm] ;
Differenz der Meßlängen D = 1,3 [mm]
28 " Trekker Kilometerleistung: 0 [km]; Meßlänge 127 [mm] ;
Ein Stück ungefahrene Kette (= 18 Teilungen)
wie oben wurde zu Grunde gelegt.
Kilometerleistung: 5 130 [km]; Meßlänge 127,3 [mm] ;
Differenz der Meßlängen D = 0,3 [mm]
Nimmt man den Verschleiß-Wert 0,01 [mm]/Kettenteilung (richtiger Wert 0,1 [mm] pro Gelenk und nicht 0,01/Kettenteilung [mm]*), wie er in den Veröffentlichungen für Kettenschaltungen als Verschleißmaßstab bei Stahl-Ritzeln angesehen wird, so würde man als
Differenz der Meßlängen 10 x 0,1 [mm] = 1,0 [mm] errechnen.
Da bin ich mit dem 24" Faltrad schon darüber.
Sorge mache ich mir aber nicht. Für die 12 100 [km] habe ich 6 Jahre gebraucht (Es gibt bei mir insgesamt 4 Räder !) und mehr als 3 500 [km] pro Jahr sind bei mir nicht drin.
So werde ich diese Kombinationen (i-Motion 9, Wippermann Connex 808, Chainglider) solange fahren, bis es nicht mehr geht. Denn die Anforderungen an eine Nabenschaltungs-Kette sind im Vergleich zu denen an eine Kettenschaltungs-Kette geringer (Sie muß ja nicht schalten, kein Schräglauf und das Ritzel ist größer als die kleinen der Kettenschaltung). Das Auswechseln des Ritzels ist, falls erforderlich, wesentlich günstiger.
In meinem Fall könnte es ja sogar noch einmal gewendet werden.
Bei Neuigkeiten werde ich auch in Zukunft berichten. Entweder der Kettentrieb schafft 20 000 [km] (das wäre eine schöne nächste Marke) oder er muß vorher erneuert werden. Falls das bei 15000 [km] sein sollte, wäre ich auch nicht ganz unzufrieden. Trotzdem muß der interessierte Leser schon ein wenig Geduld aufbringen.
Vielleicht gelingt es aber, einen speziellen Verschleißwert für eine Nabenschaltungs-Kette (Chainglider ummantelt) zu etablieren.
Vielleicht 0,15 [mm]/Gelenk, das entspräche dann evtl 20 000 [km] Laufstrecke.
Sollte jemand in dieser Hinsicht eigene Erfahrungen oder Literatur-Hinweise beisteuern können, wäre das sehr willkommen. Nur Zu !
MfG EmilEmil
*) Verschleißwert auf die richtige Größe editiert und Text sinngemäß angepaßt.
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Da sich bei mir zum 6.ten Mal der Zeitpunkt genähert hat, an dem die Kette meines 24" Faltrades
(I-Motion 9 Nabenschaltung, Wippermann Connex 808, Chainglider, 44 Z Kettenblatt aus Aluminium
und 21 Z Ritzel Stahl, Entfaltung 2,20 [m] bis 7,49 [m], Nutzung in der Hauptsache
Fitness-Strecken (2 x pro Woche a 60 [km]) bei schönem Wetter in den 8 wärmeren Monaten des
Jahres) einer gründlichen Reinigung und Schmierung bedarf, und es in den Weiten des Netzes kaum Meßwerte über die Ketten-Längung zu finden sind, will ich hier mal konkrete Angaben machen.
Im Hinblick auf die Kapselung durch den Chainglider wäre es sinnvoll, einen Vergleich der Längungen der Kette einmal mit Chainglider und einmal ohne zu haben. Da müßte man mit bis auf die Chainglider-Bestückung gleichartige Räder, Radler und Strecken untersuchen.
Für mich als Einzelperson (Zwillingsbruder existiert nicht !) ist so etwas nicht machbar.
Trotzdem sind konkrete Zahlen auf diesem Gebiet von allgemeinem Interesse.
In der Literatur findet man zB die Angabe von drei Meßmethoden für die Längung:
1) Manuell (Abheben der mit derlinken Hand gespannten Kette mit der rechten Hand vom Kettenblatt).
Diese Methode ist relativ ungenau und allenfalls eine grobe Orientierung.
2) Messung mit dem Kettenkaliber
Diese Messung kennt nur gut oder schlecht (Kette muß gewechselt werden oder kann noch gefahren werden). Genaue Informationen über den Stand des Verschleißes werden hier nicht erbracht.
3) Messung einer repräsentativen Länge der benutzten Kette mit dem Meßschieber im Vergleich zu einer Fabrik-neuen Kette.
Ich benutze diese dritte Methode, da ich dabei auch Informationen erhalten kann, um die noch fahrbare Strecke bis zu einem bestimmten Verschleißmaß zu extrapolieren, falls ein solches Verschleißmaß im Hinblick auf diesen besonderen Fall existiert.
Meine Meß-Methode ist gegenüber der in der Literatur berichteten modifiziert.
Dabei wird der eigentliche Meßvorgang vom gleichzeitigen Spannen der Kette mittels Meßschieber entkoppelt.
Für das Spannen habe ich, wie in den Bildern zu sehen ist, eine kleine Hilfe gebaut:
Da nehme man eine 180 [mm] lange M6 Gewindestange und zwei M4 Gewindeösen (Ringschrauben) von 40[mm] Länge und verschraube die Gewindeösen an den Enden der Gewindestange mit dieser mittels rechts und Links angeordneter M6 Muttern. Auf die M4 Gewinde der Ösen werden Stopmuttern angebracht, so daß man die Gewinde durch die Außenlaschen einer Kette durchstecken und die überstehenden Teile mit Muttern an der Kette befestigen kann. Die Hilfe ist dann in der Kette verankert und kann über die M6 Muttern einer Seite gespannt werden. Ordnet man an einer Seite statt Sechskant-Muttern Flügelmuttern oder Rändel-Muttern an, so ist das Spannen Werkzeug-los möglich. Entsprechendes gilt für die Verankerung der Hilfe in der Kette. Man vergleiche Bild 4 (Messung an einem 28" Trekkingrad). Demnach bleiben beide Hände für den Meßvorgang frei.
Der letzt-genannte Vorteil der Hilfe kommt auch zum Tragen, wenn man eine Kette mittels eines Bajonett-Kettengliedes öffnen oder verschließen muß. Hier spannt man die Kette nicht innerhalb der Ringösen, sondern außerhalb (Bei einer Nabenschaltung ohne Federspanner muß dafür die Kette vorn oder hinten vom Zahnrad abgelegt werden !). Innerhalb der Ösen besorgt man sich dabei soviel Länge, daß man das Bajonett-Glied um 90 [Grd] abwinkeln kann. Die sonst fummelige Angelegenheit des Schließens/Öffnens ist dann sehr erleichtert, weil man mit beiden Händen arbeiten kann (Siehe Bild 3)).
Den eigenlichen Meßvorgang führe ich über 10 Kettenteilungen durch, davon je 5 Außenglieder und 5 Innenglieder (Der Meßschieber geht bis ca 150 [mm]). Wichtig ist die gleiche Anzahl von Innen- und Außengliedern, da sich der Verschleiß zwar sowohl an Innenglied (Lagerkragen) als auch an Außenglied (Lagerbolzen) einstellt, auf Grund der Ketten-Konstruktion es in der Außensicht so erscheint, als ob nur die Innenglieder in ihrer Teilung länger werden. Gemessen wird zB von Mitte Kettenbolzen zu Mitte Kettenbolzen über 10 Teilungen. Weiterhin geht die Abnutzung der Rollen nicht in die Ergebnisse ein.
Die Meßwerte ergeben folgendes Ergebnis:
24 " Faltrad: Kilometerleistung: 0 [km]; Meßlänge 127 [mm] ;
Ein Stück ungefahrene Kette (= 18 Teilungen)
war noch vorhanden.
Kilometerleistung: 12 100 [km]; Meßlänge 128,3 [mm] ;
Differenz der Meßlängen D = 1,3 [mm]
28 " Trekker Kilometerleistung: 0 [km]; Meßlänge 127 [mm] ;
Ein Stück ungefahrene Kette (= 18 Teilungen)
wie oben wurde zu Grunde gelegt.
Kilometerleistung: 5 130 [km]; Meßlänge 127,3 [mm] ;
Differenz der Meßlängen D = 0,3 [mm]
Nimmt man den Verschleiß-Wert 0,01 [mm]/Kettenteilung (richtiger Wert 0,1 [mm] pro Gelenk und nicht 0,01/Kettenteilung [mm]*), wie er in den Veröffentlichungen für Kettenschaltungen als Verschleißmaßstab bei Stahl-Ritzeln angesehen wird, so würde man als
Differenz der Meßlängen 10 x 0,1 [mm] = 1,0 [mm] errechnen.
Da bin ich mit dem 24" Faltrad schon darüber.
Sorge mache ich mir aber nicht. Für die 12 100 [km] habe ich 6 Jahre gebraucht (Es gibt bei mir insgesamt 4 Räder !) und mehr als 3 500 [km] pro Jahr sind bei mir nicht drin.
So werde ich diese Kombinationen (i-Motion 9, Wippermann Connex 808, Chainglider) solange fahren, bis es nicht mehr geht. Denn die Anforderungen an eine Nabenschaltungs-Kette sind im Vergleich zu denen an eine Kettenschaltungs-Kette geringer (Sie muß ja nicht schalten, kein Schräglauf und das Ritzel ist größer als die kleinen der Kettenschaltung). Das Auswechseln des Ritzels ist, falls erforderlich, wesentlich günstiger.
In meinem Fall könnte es ja sogar noch einmal gewendet werden.
Bei Neuigkeiten werde ich auch in Zukunft berichten. Entweder der Kettentrieb schafft 20 000 [km] (das wäre eine schöne nächste Marke) oder er muß vorher erneuert werden. Falls das bei 15000 [km] sein sollte, wäre ich auch nicht ganz unzufrieden. Trotzdem muß der interessierte Leser schon ein wenig Geduld aufbringen.
Vielleicht gelingt es aber, einen speziellen Verschleißwert für eine Nabenschaltungs-Kette (Chainglider ummantelt) zu etablieren.
Vielleicht 0,15 [mm]/Gelenk, das entspräche dann evtl 20 000 [km] Laufstrecke.
Sollte jemand in dieser Hinsicht eigene Erfahrungen oder Literatur-Hinweise beisteuern können, wäre das sehr willkommen. Nur Zu !
MfG EmilEmil
*) Verschleißwert auf die richtige Größe editiert und Text sinngemäß angepaßt.
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