Hallo Forum,
es hat eine Weile gedauert, aber ich habe versprochen hier kurz zu berichten:
der im Internet gebraucht gekaufte Laufradsatz (UKAI UMT 17 -Felge / XT-Naben) ist vor 14 Tagen angekommen (nachdem erst mal ein Paket mit einem falschen Laufrad ankam und ich reklamieren musste – ist aber dann zum Glück doch alles gut gegangen).
Eine erste kurze „Anprobe“ hat ergeben, daß das ganze (scheinbar) passt, insbesondere bezüglich der Cantilever-
Bremsen.
Die montierten Altreifen habe ich demontiert, die
Felgen gereinigt.
Dann habe ich meine vier Räder zu dem Radhändler meines Vertrauens gebracht.
Nach sehr guter Beratung, bei der ich genau zu meinen Vorlieben und meinem Streckenprofil befragt wurde, wurde mir als neuer „Sommerreifen“ der
Schwalbe „Smart Sam“ empfohlen.
Bei der Montage ist dann aufgefallen, daß das Vorderrad einen Lagerschaden hat und das Hinterrad die falsche und zudem falsch montierte Kassette hat. Ersatzteile waren aber zum Glück vorrätig und für kleines Geld zu haben.
Meine Ersteinschätzung, daß bzgl. Mittigkeit die beiden Laufradsätze „Synchron“ sind, hat sich in der Werkstatt bestätigt, es wurde nur „Feinsttuning“ mit dem Speichenschlüssel betrieben.
Das Ergebnis:
Ich bin begeistert! Der Spruch „der
Reifen ist das wichtigste Teil am Fahrrad“ war mir bekannt und die theoretisch-physikalischen Zusammenhänge klar, aber wie groß tatsächlich die Unterschiede sind, habe ich erst jetzt „er-fahren“ können.
Zwischen den zuvor gefahrenen Panaracer Smoke und dem Smart Sam liegen Welten, zwischen dem Ice-Spiker und dem Smart Sam Universen.
Der Smart Sam ist auf festen Wegen super laufruhig und rollt super, im Schlamm hat er trotzdem einen guten Geradeauslauf und ausreichend Grip. Das ein
Reifen ein so breites Einsatzspektrum haben kann, hätte ich nie gedacht. Jetzt habe ich nur Angst, daß im Wald die Rehe nicht mehr wie gewohnt beiseite treten wenn ich komme, da sie mich nicht mehr anrollen hören ;-)
Den Panaracer Smoke habe ich zuvor vorne und hinten gefahren. Das man vorne Panaracer Dart fährt, hat sich der Hersteller erst ein Jahr nach Herstellung meines Fahrrades ausgedacht. Es ist natürlich nicht der erste
Reifen, ich habe in all den Jahren mehrfach gewechselt. Aber nach dem Motto „never change a running system“, habe ich immer wieder den Smoke besorgt (dieser wird zwar immer noch vereinzelt angeboten, aber ich befürchte das man inzwischen nur noch überlagerte Altware bekommt). Wäre ich doch früher mal auf die Idee gekommen, was anderes zu versuchen!
Jetzt warte ich nur noch auf weiße Weihnacht, um auch meinem Ice-Spiker voll austesten zu können. Im Matsch ist er vielversprechend. Auf trockenem Weg/Asphalt kommt man sich vor wie beim Weinkeltern: Man tritt und tritt und tritt und kommt irgendwie nicht vorwärts (dafür läuft der Saft! - und der Nachbar denkt aufgrund des Geräuschpegels, daß der Russe kommt!).
Ich kann somit nur empfehlen, mal verschiedene
Reifen auszuprobieren – und das geht wohl effektiv nur mit zweitem Laufradsatz.
Ich wünsche allen ein geruhsames (und Sturz-freies) Fest.
PS: die ganze Aktion hat rund 200 Euro gekostet.
PPS: Warum werden eigentlich die meisten neuen Räder ohne Pedalen aber mit
Reifen geliefert? Ich kaufe mir doch eher ein neues paar Schuh mit den passenden Cleats, als daß ich mir den für mein neues Rad passenden Untergrund besorge?
PPSS: An die Puristen hier: die Smoke's habe ich natürlich gut eingelagert, falls doch noch ein Museum Interesse an meinem fast im Originalzustand befindlichen Altmetall anmeldet – den fehlenden Wildledersattel treibe ich dann auch noch auf ;-)