MAGURA HS33 (2012) entlüften, aber wie?!

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Hallo werte Community,

am Anfang sah alles recht einfach aus doch nun, habe ich ein Problem und komme einfach nicht weiter:

Ich habe mir kürzlich einen Satz 'MAGURA HS33' zugelegt, die Dinger heute montiert, ausgerichtet, auch die Leitungen bereits entsprechend gekürzt, war fast schon stolz auf mich und wollte die Bremsen nun zum Abschluß noch entlüften.

Als ich die Verschlußschraube wie im MAGURA-Servicevideo beschrieben aus dem Griffteil herausschrauben wollte, gab's die Überraschung: sie fehlt!
Hier sitzt nur ein gewindeloser 4mm-Niet.

gallery_10154_121_286528.jpg


Andere Öffnungen gibt es nicht.
Augenscheinlich gab es hier einige entscheidende Veränderungen zwischen dem 2010er-Modell und dem 2012er - warum auch immer.

Dieser Niet läßt sich mit einem 2mm-Inbusschlüssel zwar lösen und wieder befestigen, doch ein Ablaufschlauch läßt sich aufgrund des größeren Durchmessers (Schlauchanschlußstück 6mm vs. 4mm Niet-Öffnung) nicht wie im Servicevideo ("http://www.youtube.com/watch?v=r-UCfpzUffQ" - 1:00min bis 1:23min) gezeigt befestigen - zumal auch die Öffnug selbst kein Gewinde aufweist.

Ohne diesen Ablaufschlauch läßt sich jedoch nicht feststellen, ab welchem Zeitpunkt keine Blasen mehr aus dem System austreten und das Befüllen somit abgeschlossen werden kann, da das ausgepresste Öl so (im Idealfall*) einfach nur aus der Öffnung herauslaufen würde.
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(*) - Ferner läßt sich auch ohne angebrachten Ablaufschlauch kein Öl ins System einpressen - hab's versucht.


Ich habe mir extra einen eigenen MAGURA-Entlüftungskit, nen neuen 8er-Gabelschlüssel und (nür für den Fall) ne extra Kanne 'RoyalBlood' geholt - nur um jetzt festzustellen, daß wohl auch ein paar Aspirin ganz angebracht gewesen wären. :wut:


Das Netz habe ich bereits gewälzt, jedoch scheine ich der erste zu sein, dem dieses Problem widerfährt.
MAGURA habe ich ebenfalls angeschrieben, warte jedoch noch auf Antwort und sehe nun brennend einer Mail entgegen, die mir (hoffentlich zeitnah!) weiterhilft - denn momentan haben wir 1A-Bikewetter. :heul:


Habt ihr schon Erfahrungen mit dem Entlüften der HS33 von 2012, ein ähnliches Problem oder sogar eine Lösung? Dann helft bitte einem bemitleidenswert Bikeamputierten - denn das Entlüften ist alles was noch zwischen mir und dem Sommer steht.
 
Zuletzt bearbeitet:
So, die Jungs (und Mädels?) von MAGURA haben mir folgendes geantwortet:


###ANFANG###
Hallo Stadtassel,

ich mach es mal kurz in Stichpunkten:

- die Spritze wie im Video unten anschließen
- Bremsgriff senkrecht nach oben stellen
- den kleinen Kunststoffstopfen entfernen
- in das kleine Loch am Bremsgriff eine 2. Spritze ohne deren Kolben direkt reinstecken
- den Leitungsanschluss am Bremsgriff 1 bis 1-1/2 Umdrehungen lösen - erst jetzt ist das System offen
- Öl von unten durchdrücken und ab und an am Bremsgriff pumpen
- wenn keine Luftblasen mehr kommen in umgekehrter Reihenfolge das System wieder verschließen

Sollten Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich einfach an unsere tech- Hotline!

Mit freundlichen Grüßen

###ENDE###


Liest sich, für mich, alles in allem nur ETWAS komplizierter als beim Vorgängermodell, jedoch immernoch machbar.
Aber auf die Idee eine der Spritzen zu demontieren und ab und zu am Bremshebel zu pumpen wäre ich von allein nie gekommen! :eek:

Ich werd's bei nächster Gelegenheit mal wie oben beschrieben ausprobieren und hier berichten wie's "gelaufen" ist - denn ich hoffe, mir beim Abziehen der oberen Spritze nicht die Bude einzusauen!
 
Hallo,

hatte das gleiche Problem wie du; hatte die Anleitung dann aber im 2011er-Handbuch der HS 33 gefunden, nachdem ich mehre Handbücher für verschiedene Modelljahre mit für mich ungeeigneten Anleitungen heruntergeladen hatte. Das Entlüften funktionierte problemlos; man kann die obere Spritze (ohne Kolben) ohne Sauerei abziehen, indem man die Öffnung mit dem Daumen zuhält.

Den entscheidenden Punkt, nämlich die Bremsleitung am Hebel etwas zu lösen, finde ich sehr gewöhnungsbedürftig: Da die Leitung selbst sich nicht mitdrehen kann, muss man diese mit der Hand festhalten, während man den Anschlusss-Stutzen aufdreht. Dabei dreht sich der Stutzen in der Leitung herum. Bei einer Hochdruck-Bremsleitung hätte ich Bedenken, dass die Verbindung dadurch undicht wird. Da die HS 33 aber ein Niederdruck-System ist, ist es wohl machbar. Trotzdem technisch nicht elegant gelöst.
 
So, hatte dann heut doch mal Zeit und Muße mich meiner Bremsen anzunehmen und kann Interressierte nun mit ein paar Informationen versorgen.

Alles in allem hat's zwar geklappt wie beschrieben und ich bin mit dem Ergebnis zufrieden, jedoch sind mir während der Prozedur einige Dinge aufgefallen:

1. Als ich den Befüllstutzen des an der Spritze befestigten Schlauches mit dem Maulschlüssel am Bremszylinder ansetzen wollte, war mir der Brakebooster im Weg, da er den Schlauch wegdrückte und ein Einschrauben so verhinderte. So mußte ich den EVO2-Adapter losschrauben um den Bremszylinder entsprechend drehen zu können und zum Schluß neu ausrichten. Auch später beim Festziehen des Befüllstutzens waren mir stets der Anschlußstutzen der Verbindungsleitung zum anderen Bremszylinder sowie der Brakebooster störend im Weg, sodaß ich den Maulschlüssel immer nur um 1/6-Umdrehung bewegen und dann neu ansetzen mußte.
Eine Ratsche mit geschlitzter Nuss hätte mich hier wohl zügiger vorangebracht. Das Lösen verlief analog.

2. Den Leitungsanschluß am Bremsgriff beim 2011er-Modell etwas herausdrehen zu müssen, um das System zu öffnen, ist meiner Meinung nach im Vergleich zum Vorgänger keine Verbesserung.
Durch das Herausdrehen gerät die Leitung unter Spannung und rutscht dann sich drehend auf dem Anschlußstutzen weiter und gibt so der Spannung nach. (Hat das Auswirkungen auf die Dichtheit?)
Beim Festschrauben nach dem Befüllen tut sie das jedoch nicht, dodaß sich die Leitung verzieht und dann unter Spannung stehend montiert bleibt. Hierdurch bildeten sich bei mir "Korkenziehereffekte" in den Leitungen (vorn natürlich weniger stark als hinten) die ich nur durch Demontage des Bremsgriffes und Drehen des selbigen beheben konnte.

3. Daß man den Bremsgriff wegen des neuen EBT-Stopfens (von mir zu Beginn des Threads als "gewindeloser Niet" beschrieben) vor dem Entlüften nach oben drehen muß (Schritt 6 der Anleitung) hat im Zusammenwirken mit dem "schnappen lassen/pumpen" vom Bremsgriff (Schritt 8 der Anleitung) denn Effekt, daß bereits ausgepresstes altes Öl (der werksseitigen Originalbefüllung), welches sich bereits in der oberen/teildemontierten Spritze befindet, wieder zurück ins System gebracht wird, da es schwerer ist als "RoyalBlood", sich daher im unteren Teil der Spritze absetzt und somit beim Betätigen des Bremsgriffes zuerst angesaugt wird.
Ob ein Mischen der beiden Stoffe negative Auswirkungen hat, kann ich als Laie nicht beurteilen - aufgefallen ist es mir, da "RoyalBlood" blau ist und das austretende Öl gelblich-klar war.

4. und letztens - Das Abziehen der oberen/teildemontierten und nunmehr vollgelaufenen Spritze verlief bei mir, wie erwartet, nicht ganz ohne Wischen. Ist der Daumen (wie bei mir) zu klein um das Loch für den demontierten Kolben zu verschließen, ist man gut beraten den Lenker vorher mit etwas Küchenpapier zu umwickeln und vorsichtshalber auch ein Blatt auf den Boden zu legen, um aus der Spritze laufendes "Altöl" aufzufangen - die Vorgängerlösung mit dem Ablaufschlauch hat mir persönlich besser gefallen.
Wer dem Mop entgehen will, besorgt sich besser einen Spritzenkörper mit Ventil.


Ich gehe davon aus, daß ich diese Prozedur nur ein Mal durchführen muß und sehe daher den Aufwand noch im Verhältnis zum Nutzen - nicht ohne nochmals zu erwähnen, daß ich Laie bin!!!
Versiertere Bastler mögen hierfür auch deutlich weniger Zeit benötigen als meine 40 Minuten (inkl. Wischen
blush.gif
).


Egal, jetz geht's erstmal vor die Tür - ne ausgiebige Runde biken! *freu*
 
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