Lockere Speichen selber anziehen ohne Erfahrung

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Beim MTB Hardtail meines Sohnes sind jetzt hinten ein paar Speichen locker.
Normalerweise würde ich so etwas machen lassen, aber meine bevorzugte Werkstatt hat immer noch drei Wochen Wartezeit auf Termine.

Wie schwierig ist es, das selber zu machen?
Ich erwarte keine Anleitung, das gibt es sicher genug im Netz, sondern eine Empfehlung vorweg der Art
  • Klar probier das mal vorsichtig mit viertel Umdrehungen
  • Nee, lieber nicht. Ohne Erfahrung machst Du es nur schlimmer oder brauchst Stunden (habe ich nicht)

Danke!
 
Beim MTB Hardtail meines Sohnes sind jetzt hinten ein paar Speichen locker.
Normalerweise würde ich so etwas machen lassen, aber meine bevorzugte Werkstatt hat immer noch drei Wochen Wartezeit auf Termine.

Wie schwierig ist es, das selber zu machen?
Ich erwarte keine Anleitung, das gibt es sicher genug im Netz, sondern eine Empfehlung vorweg der Art
  • Klar probier das mal vorsichtig mit viertel Umdrehungen
  • Nee, lieber nicht. Ohne Erfahrung machst Du es nur schlimmer oder brauchst Stunden (habe ich nicht)

Danke!
Ich würde als erstes Mal das Laufrad im Rahmen mit einem Kabelbinder drehen, der nahe an der Felgenflanke steht und somit Seitenschläge anzeigt. Dann würde ich kontrollieren, ob die lockeren Speichen mit einem Seitenschlag übereinstimmen.
Falls es da keine Übereinstimmungen gibt, würde ich alle Speichen eine halbe Umdrehung anziehen und anschließend seitlich aufs Laufrad hauen, mit der Faust, rundherum, um Spannung abzubauen und zu sehen, ob so die neue Speichenspannung Seitenschlag provoziert. Falls ja, würde ich dann den Seitenschlag durch drehen der Speichennippel ausarbeiten. D. h. habe ich einen Seitenschlag nach rechts, würde ich die Speiche, die nach links zieht eine halbe Umdrehung anziehen und, ganz wichtig, jene die nach rechts zieht, eine halbe Umdrehung lösen. Sonst läuft man Gefahr, sich einen Höhenachter einzuarbeiten und der ist wirklich extrem schwer, wieder herauszukriegen, manchmal auch unmöglich. Wie bereits @JensDey schrubte, kannst Du die Spannung der Speichen jetzt mit jener von vorn vergleichen, das reicht allemal bis Du einen Termin bei Deinem Lieblingshändler findest.
 
Beim MTB Hardtail meines Sohnes sind jetzt hinten ein paar Speichen locker.
Normalerweise würde ich so etwas machen lassen, aber meine bevorzugte Werkstatt hat immer noch drei Wochen Wartezeit auf Termine.

Wie schwierig ist es, das selber zu machen?
Ich erwarte keine Anleitung, das gibt es sicher genug im Netz, sondern eine Empfehlung vorweg der Art
  • Klar probier das mal vorsichtig mit viertel Umdrehungen
  • Nee, lieber nicht. Ohne Erfahrung machst Du es nur schlimmer oder brauchst Stunden (habe ich nicht)

Danke!

Um es kurz zu fassen, es kommt drauf an;)
Wenn du minimales techn. Verstandis hast, sollte es kein Problem darstellen, es grob zu reparieren damit es bis zum Werkstatttermin hält.

Gruß xyzHero
 
Ich sag wenn du Lust hast dich da reinzudenken, paar Anleitungen und Videos als Hilfe nimmst kein Problem.
Du kannst ja auch beim ersten Versuch mit Klebezetteln die Speichen um den Schlag markieren, dir notieren/merken was du verdrehst und wenns dir arg in die falsche Richtung geht einfach auf Anfang stellen.

Ob du dann überhaupt noch in die Werkstatt mußt? Mit Pech aber auch erst recht ;-)
Aber solang sich alle Nippel gut drehen lassen kann man wieder lockern und neu spannen.
Hab ich bei ersten HR Eigenbau auch machen müssen weil ich irgendwie nicht mehr weiterkam, bzw einfach unsicher war. Hab ich lieber nochmal von vorn angefangen und dann ging es.
Ist schon Übungssache.
 
Früher (tm) konnte das jeder. Weil schon das kleinste Schlägle bei Felgenbremsen nervte.
Ich habe absolut keine Ahnung, ob meine beiden günstigen Scheibenbremsen-LRS perfekt gespeicht sind.
Die heutigen Felgenringe sind auch dermaßen steif und stabil, dass es einen nur noch beeindrucken kann.
Habe mal versucht, einen beschädigten ohne Speichen zu verbiegen, keine Chance.
Ganz im Gegensatz zu meinem 1979er "Rennrad" bei dem mal die Speichen nicht gleichmäßig angezogen waren. Als ich anhielt knickte mir der vordere Felgenring um. Und ich lag auf dem Boden.
 
Die heutigen Felgenringe sind auch dermaßen steif und stabil, dass es einen nur noch beeindrucken kann.
Scheiss Carbon! Wir hatten vor kurzem einen Speichenriss an einer Reynolds, die zum Tourabbruch geführt hat. Die Felge hat sich dermaßen verzogen, dass der Mantel an der Kettenstrebe geschliffen hat.
 
Scheiss Carbon! Wir hatten vor kurzem einen Speichenriss an einer Reynolds, die zum Tourabbruch geführt hat. Die Felge hat sich dermaßen verzogen, dass der Mantel an der Kettenstrebe geschliffen hat.
Mit Carbonfelgen habe ich keine Erfahrungen, da verlasse ich mich eher auf die Zeitschrift, die hier auch ganz gern Bike Bravo genannt wird. Und demnach würde ich es am ehesten mit Syntace bei Carbonfelgen riskieren. Ich bezog mich aber oben auf eine Alu Felge von DT Swiss, CSW1.9 von meinem Cube Elite Bike, die ich mal übel zugerichtet hatte und ersetzen mußte. Nach dem Ausbau habe ich (vergeblich) versucht sie zu verbiegen, aus reiner Neugier. Das Ding war bocksteif.
 
Scheiss Carbon! Wir hatten vor kurzem einen Speichenriss an einer Reynolds, die zum Tourabbruch geführt hat. Die Felge hat sich dermaßen verzogen, dass der Mantel an der Kettenstrebe geschliffen hat.
Das hat doch nichts mit dem Werkstoff zu tun.

@tobichzh : mit hat es damals als Einspeich-Anfänger geholfen, auf der Felge mit einem Stift die Speichen durchzunummerieren. Dann behält man leichter den Überblick wo man was gemacht hat. Viel Erfolg.
 
Sondern?
Du hattest schon gesehen, worauf ich geantwortet habe?
da spielt mit:
-wie stabil ist die Felge grundsätzlich ausgelegt
-wieviel Speichen wurden verwendet. Bei einer 32er-Anordnung verzieht sich die Felge bei Speichen/Nippel-Schaden weniger als in einer 24er.
-wie homogen wurde gespannt.
Ich habe schon einige Alu-Laufradsätze und noch mehr Carbon-Laufradsätze gebaut. Ich finde, Carbon ist sogar einfacher zu bauen, weils einfach stabiler steht.

jetzt wirds aber offtopic, sorry
 
Danke allen, die hier wertvolle Tipps gegeben haben.

Dienstagabend war mein Sohn auf das Rad angewiesen und ich hatte noch nichts gemacht.
Also habe ich die fünf (teilweise extrem) lockeren Speichen vorsichtig angezogen und mit einem Kabelbinder als rudimentärem Abstandsmesser an der Felge geguckt, dass ich es nicht verschlimmbessere. Auf ca. 30 Grad gab es einen leichten Seitenschlag von max 1 mm.

Nach dem Biken waren wieder mindestens zwei Speichen locker.
Das Rad ist für ein Kinderrad hochwertig und das Laufrad schon eher Leichtbau.
Ich möchte es wirklich nicht schrotten.

Daraufhin habe ich gestern nochmal bei meiner Lieblingswerkstatt angerufen und durfte das Laufrad dann doch gleich vorbeibringen und abends wieder abholen.
Sie haben es ordentlich gemacht, Mantel und Felgenband runter.
Abgesehen von den lockeren Speichen seien sie auch einen Tick zu lang und das Rad zudem nicht ganz zentriert gewesen - nicht schlimm, aber zum Beispiel beim freihändig Fahren zu merken. Meinen 10jährigen abends darauf angesprochen konnte er das bestätigen und auch sagen, zu welcher Seite das Rad gezogen hat (er fährt sogar auf abschüssigen Schotterpassagen freihändig). Am immer noch vorhanden Kabelbinder konnte man sehen, dass das Rad jetzt sicher so 3 mm versetzt war.

Grundsätzlich muss ich mal anfangen mehr selber zu machen. Zwar unterstütze ich sehr gerne gute Handwerksbetriebe, aber die beiden Kinder haben alleine sieben Fahrräder (Einräder etc. nicht mitgezählt) und nur eins davon ist überflüssig. Die kann man ja nicht alle ständig in die Werkstatt bringen...
 
Nach dem Biken waren wieder mindestens zwei Speichen locker.
Das Rad ist für ein Kinderrad hochwertig und das Laufrad schon eher Leichtbau.
Ich möchte es wirklich nicht schrotten.
Das liegt daran, dann man die Felge mit den lockeren Speichen einfach wieder gerade zieht. Dann hat man den ursprünglichen, schlechten Zustand wieder erreicht und es geht alles von vorne los. Bei jeder Radumdrehung werden die Bodennahen Speichen entlastet und bei den lockersten rütteln sich dann die Nippel lose. Wenn man die Ursache nicht behebt, wird sich das immer wiederholen.
Wenn man beim Aufbau nicht beherzigt, das die Speichen ausreichend hoch und vor allem möglichst gleichmäßig gespannt sind, nützt auch das dollste Material genau gar nichts.
 
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