Leistungskürzungen der SUVA bei Unfall an MTB-Rennen?

Singletrail

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Anlässlich des Threads "Eiger Bike Challenge" http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?t=122684 wurde das Thema
Versicherungsleistungen der SUVA bei einem Unfall an einem MTB-Rennen aufgegriffen. Was passiert wenn man einen Sturz an einem Marathon Event hat?


Die SUVA kennt auf Ihrer Webseite www.suvaliv.ch folgende Antwort:

1. Bei welchen Sportarten kürzt die Suva die Leistungen?

Bei folgenden Sportarten, die generell als Wagnisse gelten, werden die Geldleistungen um 50% nach Art. 39 des Bundesgesetzes über die Unfallversicherung (UVG) gekürzt.

Auto-Wagnisse (Autocross-, Stockcar-, Rundstrecken- und Bergrennen inkl. Training; Auto-Rallye-Geschwindigkeitsprüfungen)
Boxwettkämpfe
Catch-as-catch-can
Fullcontact-Wettkämpfe
Karate extrem (Zertrümmern von Back- oder Ziegelsteinen oder dicken Brettern mit Handkante, Kopf oder Fuss)
Motocrossrennen inkl. Training auf der Rennstrecke
Motorbootrennen inkl. Training
Motorradrennen inkl. Training
Abfahrtsrennen mit Mountain- oder City-Bikes inkl. Training auf der Rennstrecke
Ski-Geschwindigkeits-Rekordfahrten
Tauchen in einer Tiefe von mehr als 40 m
Hydrospeed oder Riverboogie (Wildwasserfahrt bäuchlings auf Schwimmbob liegend)
Snow-Rafting (Schlauchbootfahrten auf Skipisten)

Ebenfalls mit einer Kürzung der Geldleistungen nach Art. 39 UVG um 50 % hat zu rechnen, wer bei einer an sich voll gedeckten Sportart die sportsüblichen Vorschriften oder Vorsichtsgebote in schwerwiegender Weise missachtet (z.B. Fliegen mit Hängegleiter bei sehr ungünstigen Wetterverhältnissen, wie starke Böen, Föhnsturm; Hochsee-Segeln unter extremen Verhältnissen; Kanu- und Kajakfahrten unter extremen Verhältnissen).
 
So wie ich das verstehe, ist damit nicht das allgemeine Biken gemeint, sondern das Rennmässige Downhill-Racen inkl. den dazugehörigen Trainigsfahrten.

Ich finde das vorgehen der Suva grundsätzlich gut und dieses geht in die richtige Richtung.
Wer viele Kosten verursacht, soll diese auch vermehrt Tragen müssen, als immer nur alles der gebeutelten Allgemeinheit abzuschieben!

Ich komme immer mehr zur Überzeugung: Wir müssen in unserm Land langsam vom überbordendem sozialen Denken wegkommen. Eigenverantwortung sollte viel mehr in den Vordergrund gestellt werden und deshalb auch belohnt werden.
Das Bonus Malus System ist imho im Gesundheitswessen dafür wie geschaffen - sei es nun die oben genannte Suva, und ebenso unsere kaputten Krankenkassen und das dazugehörige System. Hier wird einfach dem Einzelnen zuwenig Anreiz geschaffen um die explodierenden Kosten zu senken.

cu RedOrbiter
 
Napfgeist schrieb:
Was passiert wenn man einen Sturz an einem Marathon Event hat?
du tust dir weh? ;) aber eine kürzung der geldleistungen (-->taggeld) findet nicht statt. du hast an einem marathon teilgenommen. und wie du ja selber bemerkt hast, kürzt die suva ihre geldleistungen nur bei
abfahrtsrennen mit Mountain- oder City-Bikes inkl. Training auf der Rennstrecke
also brauchst dir keine sorgen zu machen.

und diejenigen downhiller, die noch keine derartige zusatzversicherung haben, sollten bei einem der privaten unfallversicherer (basler, allianz, generali usw.) eine zusatzversicherung abschliessen, ergänzende taggeldversicherung mit der expliziten vertragsklausel, dass die versicherung (insbesondere) auch voll leistet, wenn die suva kürzen sollte. die suva zahlt 80% des versicherten verdienstes, kann 50% kürzen, also sollte zusatzversicherung ein taggeld von ca. 40% des versicherten verdienstes (=der ausfall bei kürzung) beinhalten. ev. auch etwas weniger, wenn man keine unterhaltspflichten, also ledig, keine familie usw. hat.

gruss pat :D
 
@red orbiter: währe mir neu, dass die schweizer krankenkassen am verlumpen sind. denen gehts doch besser denn je. Schau dir mal die Zahlen von 2003 an, die machen alle satte gewinne.

Wer hoch risiko sportarten betreit sollte meiner meinung nach gar nichts mehr von der SUVA bekommen, und sich eine zusatzversicherung zutun. Weshalb soll ich dafür bezahlen, dass sich irgend einer etwas beweisen muss (oder den chicks am streckenrand) und bei einem rennen den hals bricht? Seh ich nicht ein...
 
Variabel schrieb:
Wer hoch risiko sportarten betreit sollte meiner meinung nach gar nichts mehr von der SUVA bekommen, und sich eine zusatzversicherung zutun. Weshalb soll ich dafür bezahlen, dass sich irgend einer etwas beweisen muss (oder den chicks am streckenrand) und bei einem rennen den hals bricht?
ganz tolle meinung, die du da hast. :o meinst du wirklich, jeder der downhillrennen fährt, tut dies bloss, weil er sich und den 'chicks' am streckenrand etwas beweisen muss? :rolleyes:
was redest du eigentlich? warst du schon mal an einem dh-rennen? wenn man keine ahnung hat, einfach mal die fr... du weisst schon. :mad: das ist hochleistungssport, der ebenso training und engagement erfordert wie cc oder marathon. die cc-fahrer haben ihre disziplin auch nicht gewählt, weil sie auf männer in engen shorts stehen, sondern weil ihnen dieser sport gefällt und freude macht.
also, versuch einfach, ein bisschen weniger oberflächlich daherzulafern. bist hier in nem sport-forum, nicht am stammtisch. :o

btw, ich kann dir versichern, von allfälligen 'chicks' am pistenrand merkst im renntempo beim dh ziemlich wenig. ;)

die eigentlichen heilungskosten sind übrigens bei allen verunfallten suva-versicherten voll gedeckt. lediglich bei den taggeldern, also geldleistungen der suva, besteht eine 50% kürzungsmöglichkeit für unfälle aus tätigkeiten, die von der iudikative als sog. wagnis definiert wurden. dies aus dem grund, da der gesetzgeber der meinung war, aufgrund des erhöhten risikos, das der betreffende auf sich nimmt, erschiene eine volle kostentragung durch die allgemeinheit der versicherten unangemessen, weshalb ein teil der verursachten kosten auf den betroffenen zu überwälzen sei (abwägung solidarität contra verursacherprinzip). da gibts absolute wagnisse, d.h. tätigkeiten, die per se als gefährlich gelten (siehe erstes posting) und relative wagnisse, d.h. an sich als sicher angesehene tätigkeiten, die aber zufolge unfachmännischer ausrüstung, fehlender kenntnisse, verletzung elementarer regeln des sports in concreto dennoch als wagnis eingestuft werden (z.b. vor nem herannahenden gewitter mit turnschuhen dafür ohne seil aufs matterhorn aufbrechen ;) )
diese liste der sog. wagnisse ist im übrigen nicht gesetzlich verankert sondern hat sich in der praxis herausgebildet. von zeit zu zeit versucht die suva, einen leitentscheid zu erwirken und eine neue sport art auf diese liste zu bringen (z.b. mit canyoning mehrfach versucht, stets vor dem eidg. vesicherugnsgericht abgeblitzt).
es gibt übrigens einige allgemein anerkannte sportarten, die keine kürzungsmöglichkeit erfahren, jedoch deutlich mehr kosten verursachen als die sog. risikosportarten (z.b. fussball, skifahren). klar gibts da mehr leute, die dies machen, aber im vergleich zu den mit diesen sportarten verursachten kosten nehmen sich die beträge, die man bei den paar downhillern, die pro saison verunfallen, einsparen kann, geradezu marginal aus.

gruss pat
 
danke für das kränzchen @pat

ich habe mit meinem beitrag eigentlich nicht nur diejenigen gemeint, die extremsportarten als leistungssport betreiben, sondern jeder, der sportarten mit unkalkulierbarem risiko betreibt. Biken, egal ob downhill oder xc (oder auch skifahren) ist nunmal mit einem hohen risiko verbunden, dass ich nicht für andere mittragen möchte. Wenn sich jemand dafür entscheidet, dieses Risiko einzugehen, sollte er meiner meinung nach eine Extra versicherung abschliessen (bei den vielen skifahrern und bikern währe das ja sicher auch für die versicherungen lukrativ), aber nicht andere, die solche risiken nicht eingehen damit belasten.

und ja, ich war schon an downhill (oder halt freeride) veranstaltungen, und bin sicher nicht der, der zuhause sitzt weil er angst hat sich was zu brechen. ich wäre der erste der eine entsprechende versicherung abschliessen würde, weil ich eben nicht will, dass andere für meine risikofreude bezahlen müssen.
 
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