@whitewater: besten Dank für den Tip mit dem Clip.

"Jetzt bin ich am Grübeln, warum mir das nicht eingefallen ist."
@Wurzelpedaleur: Musson empfielt das kräftige Zusammendrücken der parallelen Speichen.

(Was man ja auch als Abdrücken bezeichnen könnte!?)
Beim Abdrücken geht es, denke ich, nicht so sehr oder nicht nur darum, das System zu belasten, um die genennten Efekte des sich Setzens zu erziehlen, sondern auch um die Entlastung der Speichen der gegenüberliegenden Seite. Diese haben somit die Möglichkeit, ihre innere Verdrehung wieder loszuwerden. Sozusagen zwei Dinge auf einmal.
Musson teilt diese Schritte auf, wenn ich das richtig verstanden habe.
1) manuelles Zurückdrehen der verdrehten Speichen
2) Belastung der Speichen für das Setzen der Komponenten
Nach meinem Verständnis liegt der Vorteil hierin, das das Rad rund bleibt. Es heißt, dass durch das Abdrücken und somit durch unkontrollierte Bewegungen zwischen Speiche und Nippel kleine Abweichungen in der Speichenspannung und im Rundlauf entstehen können. Ebenso soll die Mittigkeit beeinflusst werden. Wie gesagt, diese Efekte sollen nicht durch die ÜBERlastung entstehen, sondern vielmehr durch die ENTlastung.
Weitere Gründe, warum mir das Abdrücken beim letzen Mal wenig sinnvoll erschien. (Weil sich dabei nichts tat am Rad. Es blieb einfach stumm.):
a) fette Felge, EX729
b) viele Speichen, 36 Stk.
c) Leinöl zwei Wochen vor dem eigentlichen Aufbau aufgetragen, war also schon verharzt und klebrig
(unabsichtlich

)
d) vor dem Abdrücken manuelles Zurückdrehen der Speichen mit dem Speichenschlüssel
e) Setzen der Komponenten bereits durch mehrmaliges "Stressen" der Speichen nach Musson-Art
Bitte seht mir an dieser Stelle nach, dass ich so auf dem Buch von Mr. Musson rumreite, aber es ist die einzige Quelle die ich bisher habe. Und, zugegeben, eine die mich wirklich überzeugt. Einfach und logisch, was der schreibt.
Unter anderem schreibt er auch: "Sie können zahlreiche andere Texte über den Bau von Rädern lesen und anderen bei ihren Diskussionen zuhören, immer aber hinterfragen Sie, was sie lesen und hören. Nehmen Sie nichts wörtlich und bilden Sie sich Ihre eigene Meinung."
Dabei nehme ich ihn aber sehr wohl wörtlich. Natürlich auch bezogen auf das, was ER so schreibt.
