Hi Top-Wattequillt & alle anderen, die diesen Thread noch verfolgen (noch nicht abgeschreckt von unseren seitenlangen Ergüssen??
)
@ Top...
Eine Gemeinsamkeit haben wir auf jeden Fall, wir sind so ziemlich ein Jahrgang. Also ist unser Erfahrungsschatz im Sozialversicherungssystemen als Leidtragender
ziemlich vergleichbar. Allerdings komme ich nicht aus der Branche, sondern betrachte das Thema als "Externer", war Vor- aber auch Nachteile hat, ganz klar.
*provo-modus-ein*
Auch war ich natürlich mal gesetzlich krankenversichert, habe es aber irgendwann vorgezogen in die PKV zu wechseln, da ich nicht nur die gemolkene Beitragskuh sein möchte, die im Bedarfsfall nur Leistungen zweiter oder dritter Klasse erhält.
*provo-modus-aus*
Bereut habe ich es bis heute nicht.
Ansonsten finde ich deine Anmerkungen zu meinen Vorschlägen gut reflektiert, auch wenn ich deine Meinung noch immer nicht teile. 
Aaaalsoooo:
Ja ganz klar, ich wäre bereit für eine solche Versicherung zu zahlen, auch mehr als das was du hier an Beiträgen angibst! Warum auch nicht? Wenn ich mich entscheide, einen Sport auszuüben, der ein (hohes) Risiko mit sich bringt, warum sollen dann alle im Sinne einer Solidargemeinschaft dafür gerade stehen? Wenn sich jemand einmal/zweimal im Jahr auf Ski stellt und sich wagemutig die Piste runterstürzt, warum sollen ALLE dafür zahlen? Warum soll er nicht für diese Tage/Wochen eine Versicherung abschließen, die sein Risiko deckt? Der Urlaub kostet ohnehin eine ganze Stange Euros, den Skipass zahlt auch jeder, für das Apres-Ski ist die Kohle auch da, warum dann nicht das Unfallrisiko individuell absichern? Wenn diese Versicherung dann eben für eine Woche z.B 50,- Euro kostet, warum nicht? Wenn der Skiurlaub dann daran scheitert, ok, dann soll es derjenige eben lassen. Da hätte ich kein Problem damit, ganz ehrlich.
Fussball habe ich sehr lange selbst gespielt, da passieren ab und an kleinere Verletzungen, selten auch heftigere Dinge, die dann im Krankenhaus enden können. Auch hier gilt meines Erachtens das Gleiche wir bei Skifahrern, allerdings mit dem Unterschied dass hier eine Absicherung nicht nur temporär stattfinden kann. Sehe ich nicht wirklich als Problem an, es ist auf jeden Fall lösbar, WENN MAN EBEN WILL. Und hier sehe ich eher das Problem, richtig lösen will es gar niemand so wirklich. Eher halt nur ein bisschen "rumpfriemeln".
Wie ich das Ganze abwickeln würde? Eigentlich recht einfach: Beim Ausfüllen eines KV-Antrages werden so ähnlich wie bei jeder öden Lebensversicherung Fragen zum Lebensstil gestellt.
Treiben Sie Sport, wenn ja, welchen?
Rauchen Sie?
Etc, etc.
Geprüft wird das gar nicht, wer unwahr antwortet und "erwischt" wird, bezieht dafür keine Leistung. Ganz einfach. So wie bei einer LV auch. Falsche Angabe, keine Leistung im Betrugsfall. Hört sich vielleicht hart an, ist aber imho ok.
Die Risiken werden dann bewertet und ergeben einen Beitrag. Manches wird ausgeklammert und wird separat versichert. Ich will ja auch keinen Verwaltungsmoloch damit schaffen, sondern einfach nur hohe Risiken nicht der Allgemeinheit aufbürden, sondern damit den Einzelnen/die Risikogruppe stärker in die Verantwortung nehmen. Was spricht denn dagegen?
Wie sieht das denn heute aus? Den Beitrag für die Leute zahlt doch auch schon die Allgemeinheit über Steuergelder, also kann die Allgemeinheit auch diese Behandlungskosten weiter tragen.
Über Sinn und Unsinn dieser Regelung möchte ich jetzt nicht weiter an der Stelle diskutieren, alleine das wäre mehr als ein Thread-füllend. 
Genau das ist das Problem. Es soll ja gar nicht wirklich gelöst werden, zumindest nicht heute. Wir mogeln uns mal über die nächsten Jahre, sollen doch andere das Übel anpacken. Genau deswegen passiert eben nichts. 
Wenn du den Systemwechsel wirklich willst, dann suche doch einfach Gründe die dafür sprechen, und nicht nur welche dagegen 
Ok, das kann in dem Fall schon so sein, ich weiss es einfach nicht. Meine Versicherungsbedingungen habe ich in der Richtung noch nicht gescheckt. Allerdings gibt es an den meisten Stellen gravierende Unterschiede in der Leistung von KGV und PKV, und zwar eher zu Gunsten der PKV. Stichworte? Freie Arztwahl, kurzfristigste Termine bei fast jedem Arzt, Zahnarztbehandlung auch am Jahresende
, homöopatische Medikamente, Ärzte mit Zeit
, ...
Also, zur Versicherbarkeit: Kinder sind relativ preiswert zu versichern in der PKV, ich habe selbst zwei mit versichert. Geht problemlos bei Top-Leistungen, ohne Diskussionen in der Abrechnung. Wenn du dich selbst recht frühzeitig privat versichern kannst und über ein Einkommen über der Beitragsbemessungsgrenze verfügst (bei nicht-selbständigen ja ohnehin ein muss...), dann lässt sich das sehr wohl darstellen wenn man sich einen vernünftigen Versicherer raussucht. Man darf ja auch nicht vergessen, dass man dann den Höchstbetrag in der GKV zahlen würde, der auch nicht gerade ein Pappenstiel ist. Und dann zahle ich auch gerne ein paar Euros mehr im Monat, in Richtung Preis/Leistung eben.
Und wenn die Tarife in der PKV nicht mehr zu finanzieren sind, was glaubst du passiert dann mit der GKV mit ganz vielen die keine Beiträge einzahlen? Glaubst du ernsthaft, dass es dann noch eine kostenlose Mitversicherung von Familienangehörigen geben wird? Ich glaube das nicht, sorry.
Auch und gerade in der GKV wird es wohl zu reichlich Einschnitten kommen (müssen), auf dem Weg sind wir ja schon, oder etwa nicht? Alles andere was da so erzählt wird in irgendwelchen Stammtischrunden im Fernsehen betrachte ich schlicht und einfach als Heuchelei. So ähnlich wie der Spruch eines langjährigen Ministers aus der Ära Kohl: Die Rente ist sicher
. Fragt sich nur für wen, vielleicht hat er ja auch nur sich selbst gemeint, aber bestimmt nicht unsere Generation.
Das war jetzt reichlich viel Text, muss ja auch niemand lesen, ich weiss auch nicht ob es noch jemanden ausser uns interessiert. Wenn du noch Lust hast mit mir zu dem Thema zu diskutieren, können wir uns auch gerne auf die PM-Ebene "verziehen", da wir doch reichlich von dem eigentlich Thread abweichen.
Gruss,