Kompaktes Erste Hilfe Set / Medi Kit fürs Biken

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Hallo in die Runde,

mit Beginn der Fahrradsaison habe ich einiges an Equipment aufgerüstet, da ich mir vorgenommen habe, verstärkt unterwegs zu sein.
Neben Hipbag usw. lag mein Augenmerk dabei auch auf einem passenden Medi Kit.
Es sollte sinnvoll bestückt sein, kompakt und günstig in der Anschaffung.
Eine längere Recherche im Internet ergab diverse vorgepackte Kits, die mir aber alle nicht final gefallen haben. Und meist waren sie auch recht teuer (was bei „Spartenlösungen“ ja oft der Fall ist.

Vielleicht sollte ich zu meinem Background noch erwähnen, dass ich mich seit >10 Jahren tagtäglich in der Notfallmedizin bewege und somit schon über ein recht gutes Verständnis bzgl. Praxistauglichkeit und Notwendigkeit verfüge.

Meine Lösung stelle ich euch hier heute mal vor, da das dem ein oder anderen vielleicht weiter helfen könnte:
Durch Zufall fiel mir bei LIDL ein sehr handliches Erste Hilfe Kit in die Hände. Kosten sage und schreibe 2,99€.
Da sind tatsächlich schon richtig viele gute Sachen dabei
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Sinnvoll finde ich hier:
-das Pflastersortiment inkl. Hydrokolloid- und Kinder-Pflastern
-das Verbandmaterial (wobei ich hier noch minimal aufrüsten werde)
-die Schere, auch wenn die wahrscheinlich keine Protektorenausrüstung vom Körper schneiden kann
-die Reinigungstücher
-die Aufbewahrungstasche inkl. Packsystem

Was ich ergänzt habe:
-Rettungsdecke
-Austausch der Handschuhe gegen Nitril-Handschuhe
-ein weiteres Päckchen Kompressen
-eine Pinzette
und, WICHTIG, Octenisept als zugelassenes Wunddesinfektionsmittel (mehr dazu nochmal unten)

Ein Foto der finalen Zusammenstellung ergänze ich bei Gelegenheit.

Auf was möchte ich mich damit speziell vorbereiten?

-Schnitt und Schürfwunden bis 10x20cm mit improvisiertem Wundverschluss
-improvisierte Wundreinigung (insbesondere nach Schlitterpartien über den Boden, Schotter, usw.)
-Wärmeerhalt und Abschirmung von Umweltfaktoren bei gravierenderen Verletzungen bis Eintreffen Rettungsdienst
-Versorgung von Scheuerstellen bzw. Blasen
-Entfernung von Splittern, ggf. Zecken o.ä.

Zum Octenisept: Zwar gibt es diverse Wundreinigungstücher, diese desinfizieren aber meistens nicht und weiterhin ist die Wundreinigung mit einem getränkten Tuch aus aseptischer Sicht eher ungeeignet. Denn durch das (mehrfache) Wischen macht man Stellen entsprechend wieder „unsteril“ und befördert eventuell weitere Fremdkörper in die Wunde.
Meine Idee: Ich fülle mir Octenisept in eine kleine 10ml Sprühflasche um. Das reicht dicke, um auch mehrere Wunden zu reinigen und zu desinfizieren. Das Auswischen der Wunde lässt sich dann halbwegs steril mit einer Kompresse bewerkstelligen.

Insgesamt kommen da zu den 3€ noch folgende Ausgaben dazu (anteilig gerechnet, vieles ist leider nur in größeren Gebinden sinnvoll käuflich. Da wird einem aber in einer Apotheke mutmaßlich. ganz gut geholfen):
-1€ für eine Rettungsdecke
-1€ für Sprühfläschchen und 10ml Octenisept (anteilig gerechnet)
-3-4€ für eine brauchbare Pinzette
-pauschal 1€ für 2 Paar Handschuhe und ein Päckchen Kompressen

Somit lande ich summa summarum bei 10€ all in.


Ich bin ganz zufrieden und sehe hier einen guten Kompromiss zwischen Nutzen, Größe und Gewicht.
Ich freue mich natürlich trotzdem über konstruktive Verbesserungsvorschläge, sehr sehr gerne.


Hier liste ich euch nochmal genau den Inhalt auf (habe noch etwas umsortiert):
Fach 1:
-2 Paar Nitril-Handschuhe
Fach 2:
-Pflasterset (2x Pflasterstreifen, 2x Kinderpflaster, 2x Pflaster klein, 2x Pflaster groß, 1x Fingerpflaster, 1x Fingerkuppenpflaster, 2x Kolloidpflaster klein, 2x Kolloidpflaster groß)
-2x Reinigungstuch (nicht für Wundreinigung)
-Verbandschere „mini“
-Pinzette
-2x Sicherheitsnadel
Fach 3:
-2x Mullbinde
-1x Pflasterrolle
Fach 4:
-1x Verbandpäckchen 8x10 cm
-2x 2 Kompressen 10x10 cm
-Octenisept
Fach 5:
-Rettungsdecke
Fach 6:
-zwecks Gewichtsersparnis abgeschnitten ;)
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von MartinHorn

Hilfreich
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Super Aufstellung.
Ich habe meins ähnlich aufgebaut und variiere je nach Runde und Rucksack/Hipbag.
  • Enduro-Tagestour vs. XC-Hausrunde
  • Octenisept habe ich immer in der kleinen (50ml?) Sprühflasche dabei.
  • Sprühpflaster, weil es schnell und bequem ist (für kleine Kratzer, die ich ne Stunde später zuhause auswaschen kann.
  • Pinzette ist eine gute Idee => werde ich nachrüsten 8-)
 
Auf der Arbeit beim Erste-Hilfe-Kurs wird immer gesagt, dass Octenisept bei der Ersten Hilfe nicht verwendet werden darf, da das als Medikamentengabe gewertet wird. Im Freundeskreis unkritisch. Wir betreuen Kindergruppen, da ists dann schon schwieriger. Weißt du da zufällig etwas zur rechtlichen Lage?
 
Vielen Dank für's Teilen. Ich habe ein ganz ähnliches Set, wobei ich statt zweier Mullbinden lieber ein Verbandpäckchen mehr einpacke - das ist m.E. universeller. Außerdem habe ich einige Blasenpflaster mit dabei, aber eher, weil ich das EH-Päckchen auch beim Laufen / Wandern verwende. Sicherheitsnadeln benötige ich nicht und Octenisept habe ich ein ganzes 50ml-Sprühfläschchen im Rucksack.

Verbandpäckchen und Kompressen habe ich über Amazon bestellt, weil deutlich günstiger (und ich öfter mal welche brauche, im MTB-Training mit Kindern), aber auch, weil die Qualität meiner Erfahrung nach ganz anders ist als in einem vorgefertigten EH-Pack. Das macht für den "Notfall" nicht so viel aus - ist aber doof, wenn man dann mal ein Pflaster benötigt, das aber beim Auspacken zerreist oder nicht mehr klebt.
 
Auf der Arbeit beim Erste-Hilfe-Kurs wird immer gesagt, dass Octenisept bei der Ersten Hilfe nicht verwendet werden darf, da das als Medikamentengabe gewertet wird. Im Freundeskreis unkritisch. Wir betreuen Kindergruppen, da ists dann schon schwieriger. Weißt du da zufällig etwas zur rechtlichen Lage?
Die Problematik in Kindergärten oder Schulen kenne ich, bzw. war dienstlich schon beim Verzicht auf die indizierte Applikation von Notfallmedikamenten mit der Aussage konfrontiert.
Meine Meinung: Die Applikation von NOTFALL-Medikamenten ist unproblematisch, da nach StGB §34 gedeckt.

Hier geht´s um Octenisept. Das ist in dem Falle eher eine präventiv Anwendung und deshalb schlecht rechtfertigbar.
Beim eigenen Kind würde ich es definitiv machen*
Im beruflichen Umfeld wäre es sehr elegant, wenn man z.B. vorher mit den Erziehungsberechtigten schriftlich festlegt, ob eine Wundversorgung mittels Wunddesinfektionsmittel akzeptiert wird. Ob das jetzt rein juristisch als Medikamentengabe gewertet wird? Gute Frage, ich bin keiner. Man kann das bei offenen Wunden aber sicher irgendwie konstruieren.

*Es muss immer klar sein: Die Anwendung von pharmakologisch wirksamen Substanzen muss immer „lege artis“ stattfinden. Man muss also wissen, wofür es geeignet ist und wofür nicht. Auch ist immer klar, das solche Maßnahmen nur zur Überbrückung des direkten Zubringens in ärztliche Behandlung dienen dürfen. Außer man macht es an sich selbst und weiß, was man tut…


Ich bin absolut bei dir, dass man pharmakologisch wirksame Substanzen nur im Sinne des Herstellers oder aufgrund breiter Konsensbasis von Expert/innen nutzen sollte.
Deshalb spreche ich hier auch von Schürfwunden und kleineren Schnittwunden (ohne relevante Gefäßbeteiligung).
Das ist sicher ein absoluter Horror-Fall, aber weit weg von der Versorgung von Bagatellverletzungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es kommt wohl wirklich darauf an, auf was man vorbereitet sein möchte.

Ich würde fast alles aus deinem Medi-Pack weglassen.
Immer dabei habe ich:
1 Paar Nitril-Handschuhe
3 Pflaster, normal, wasserdicht, kolloid
1 Tube Sekundenkleber*
1 Viktorinox Classic **
1 Beatmungsmaske (sehr einfache Ausführung)

Für größere Notfall-Versorgungen:
Multi Trauma Bandage
Tourniquet
für den Fall: wenn es hart kommt, dann richtig.
Habe ich aber nicht immer dabei.

* Sekundenkleber ist sehr geeignet zur Versorgung kleiner Schnittwunden. Pharmazeutische Produkte sind kaum erhältlich, sehr teuer und nicht lange haltbar. Zudem kann keiner den Unterschied zu handelsüblichen Sekundenklebern darlegen.
** Das kleine Taschenmesser hat eine sehr effektive Schere und ein sehr scharfes Messer. Zusätzlich ein Pinzette. Insgesamt werden damit sehr viele Anwendungsfälle abgedeckt.

Für mich wäre damit alles abgedeckt, was ich in kurzer Zeit leisten könnte. Ich habe da aber wohl einen völlig anderen Ansatz: nur das allernötigste, nur dann, wenn es dringend erforderlich ist, nur bis zur nächsten richtigen Versorgung. Und günstig ist das alles auch nicht.
 
Das stimmt wohl.
Aber auch ein Ansatz, den ich nachvollziehen kann.
Von den Emergency Bandages bin ich auch ein riesen Fan. Die sind mir in dem Falle aber zu sperrig.
Tourniquet...puh...das brauche ich dienstlich maximal alle Schaltjahre. Für die geringe Wahrscheinlichkeit reicht mir auch eine Rettungsdecke, die ich im worst case zusammendrehen kann :D
Sekundenkleber ist ne geile Idee, da denke ich nochmal drüber nach. Birgt aber natürlich auch ein gewisses Risiko bei unbedachter Anwendung.
Beatmungsmasken oder -tücher halte ich im privaten Umfeld für fehlplatziert.
I.d.R. hat der Reanimationspatient eh verloren, wenn nach 15 Minuten keine professionelle Hilfe vor Ort ist. Und solange helfen auch ordentliche Thoraxkompressionen. Aber dass Fass machen wir besser nicht auf😃

Aber ich verstehe deinen Ansatz.
Mein Kit ist halt etwas mehr auf das "erträglich machen" von Wehwehchen und ordentliche Wundversorgung gemünzt.
 
Schöne Empfehlungen für das erste Hilfe Set. Da werde ich meins auf jeden Fall auch noch mal optimieren. Danke @MartinHorn!
Auch den Tipp mit dem
Viktorinox Classic
finde ich sehr gut! Das ist vielseitig und auch jenseits der ersten Hilfe bestimmt in vielen Situationen hilfreich.

Auf der Arbeit beim Erste-Hilfe-Kurs wird immer gesagt, dass Octenisept bei der Ersten Hilfe nicht verwendet werden darf, da das als Medikamentengabe gewertet wird. Im Freundeskreis unkritisch. Wir betreuen Kindergruppen, da ists dann schon schwieriger. Weißt du da zufällig etwas zur rechtlichen Lage?
Für Trainingsgruppen habe ich die Empfehlung gelesen, dass man von den teilnehmenden Kindern Notfallkärtchen einsammeln soll. Darauf vermerkt sollen primär Notfallkontakte, aber eben auch medizinische oder sonstige Besonderheiten sein. In diesem Kontext könnte man auch gleich abfragen, ob im entsprechenden Fall eine Erstbehandlung von kleineren Wunden z. B. mittels Octenisept und/oder Verbandmaterial durch den Trainer von den Erziehungsberechtigten erwünscht ist.
Ähnlich handhabt es z. B. auch unser Kindergarten. Dort gibt man bei der Anmeldung an, ob eine Erstversorgung kleinerer Wunden durch das Kita-Personal gewünscht ist oder nicht.


Im verlinkten Artikel geht es um eine Problematik, wenn Octenisept
mittels Spritze in die Tiefe des Gewebes eingebracht
wird und um
Die Spülung tiefer Wunden mit Octenisept

Das dürfte nichts sein was als erste Hilfe auf dem Trail Anwendung findet und hier relevant ist.

Die Empfehlung leitet damit ein, dass Octenisept
zur oberflächlichen Anwendung bestimmt [ist] und [...] mittels Tupfer oder Aufsprühen aufgetragen
werden soll - also genau das, was man im Zweifelsfall mit einer oberflächlichen Wunde am Trail (jedenfalls bei sich selbst oder den eigenen Kindern) machen würde. Wenn die Wunden deutlich tiefer sind, dann zieht man ohnehin schnellstmöglich ärztliche Hilfe hinzu - insbesondere wenn es um Kinder geht.
 
Erste Hilfe mit kleinem Packmaß gibt es auch schon länger im Motorradzubehör.
Für die Packliste ergänze ich eine Zeckenzange, gibt es für einstelligen Eurobetrag in der Apotheke oder Drogerie und ist (für mich) anwendungsfreundlicher als normale Pinzette oder Zeckenkarte, besonders bei kleinen Kindern.
 
Mir war noch nie bewusst, daß Octenisept als Wunddesinfektionsmittel bei akuten Wunden ein Problem darstellen könnte. Worin soll das Problem bestehen?

Noch was anderes ...
Wie steht es um solche Klammerpflaster, (weiss jetzt nicht wie die genau heissen), um klaffende Wunden zumindest etwas zu verschleissen?
 
Sekundenkleber ist ne geile Idee, da denke ich nochmal drüber nach. Birgt aber natürlich auch ein gewisses Risiko bei unbedachter Anwendung.
Wundkleber wie beispielsweise TRUglue oder auch Epiglue unterscheiden sich nicht von handelsüblichem Sekundenkleber. Alle enthalten nur den einen und gleichen Bestandteil: Ethyl-2-Cyanoacrylat

Dieser Bestandteil ist nicht resorbierbar und wirkt zudem noch keimhemmend.

Die Anwendung ist denkbar einfach:
Ggf. Blutung stillen, auf die Schnittkanten aufbringen, zusammenhalten, 1 Minute warten, fertig.

Alles weitere ist auch hier nachzulesen:
https://www.praxisdienst.de/out/media/604362-truglue-wundkleber-trusetal-gebrauchsanweisung.pdf

Für Schürfwunden ist das natürlich ungeeignet.
 
Mir war noch nie bewusst, daß Octenisept als Wunddesinfektionsmittel bei akuten Wunden ein Problem darstellen könnte. Worin soll das Problem bestehen?
Octenisept ist zur kurzfristigen Wunddesinfektion sinnvoll. Eine Anwendung, die über eine einmalige Desinfektion hinausgeht, ist extrem gefährlich und führt im schlimmsten Fall zur Nekrose, was ich aus eigener, leidvoller Erfahrung bestätigen kann.
 
Mir war noch nie bewusst, daß Octenisept als Wunddesinfektionsmittel bei akuten Wunden ein Problem darstellen könnte. Worin soll das Problem bestehen?
Das hat (mindestens) zwei Dimensionen.

Neben der medizinischen Anwendung (Ist das geeignet und wird es richtig angewendet? Siehe Beiträge von @memphis35 und @DJTornado) kommt in bestimmten Situationen (z. B. als Betreuer, Trainer, Übungsleiter, … einer Kindergruppe) leider auch eine rechtliche Fragestellung dazu.

Im Normalfall ist das kein Problem, aber wehe daraus ergeben sich Komplikationen. Oder Du gerätst an die falschen Eltern.
 
Octenisept ist zur kurzfristigen Wunddesinfektion sinnvoll. Eine Anwendung, die über eine einmalige Desinfektion hinausgeht, ist extrem gefährlich und führt im schlimmsten Fall zur Nekrose, was ich aus eigener, leidvoller Erfahrung bestätigen kann.
Wow, das ist ja richtig übel ... 😯
Klar ist das eher zur oberflächlichen Anwendung gedacht. Aber wenn man doch mal eine tiefere Wunde hätte, was würde man da tun ... !?

Gibt es es denn sinnvolle Alternativen zu diesem Octenisept?
 
Gibt es es denn sinnvolle Alternativen zu diesem Octenisept?
Der Link zeigt - wie auch der von @memphis35 weiter oben - kein Problem bei der oberflächliche Wunddesinfektion auf.

Siehe oben:
Im verlinkten Artikel geht es um eine Problematik, wenn Octenisept mittels Spritze in die Tiefe des Gewebes eingebracht wird und um die Spülung tiefer Wunden mit Octenisept.

Das dürfte nichts sein was als erste Hilfe auf dem Trail Anwendung findet und hier relevant ist.

Die Empfehlung leitet damit ein, dass Octenisept
zur oberflächlichen Anwendung bestimmt [ist] und [...] mittels Tupfer oder Aufsprühen aufgetragen
werden soll - also genau das, was man im Zweifelsfall mit einer oberflächlichen Wunde am Trail (jedenfalls bei sich selbst oder den eigenen Kindern) machen würde. Wenn die Wunden deutlich tiefer sind, dann zieht man ohnehin schnellstmöglich ärztliche Hilfe hinzu - insbesondere wenn es um Kinder geht.

Zusammengefasst: Die Kirche im Dorf lassen. Wunden oberflächlich desinfizieren und mit tiefen Wunden zum Arzt gehen oder in schweren Fällen gleich den Rettungsdienst rufen. Eine Wundspülung auf dem Trail - zumal durch den Ersthelfer/Laien - dürfte unabhängig vom verwendeten Mittel nicht zielführend sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wundkleber wie beispielsweise TRUglue oder auch Epiglue unterscheiden sich nicht von handelsüblichem Sekundenkleber. Alle enthalten nur den einen und gleichen Bestandteil: Ethyl-2-Cyanoacrylat

Dieser Bestandteil ist nicht resorbierbar und wirkt zudem noch keimhemmend.

Die Anwendung ist denkbar einfach:
Ggf. Blutung stillen, auf die Schnittkanten aufbringen, zusammenhalten, 1 Minute warten, fertig.

Alles weitere ist auch hier nachzulesen:
https://www.praxisdienst.de/out/media/604362-truglue-wundkleber-trusetal-gebrauchsanweisung.pdf

Für Schürfwunden ist das natürlich ungeeignet.
Absolut, da bin ich bei dir.
Meine Bedenken richten sich eher in die Richtung , dass man eine septische Wunde irrtümlich dann doch verschließt. Und im Verlauf auch erstmal nicht ärztlich revisionieren lässt, "weil jetzt ja wieder alles gut ist". Das wäre halt unschön.
Aber an sich ein sehr gutes Tool.
 
Ein wichtiges Thema, dass leider häufig vergessen wird. Daher danke für den Beitrag! 👍

Ich habe bei Touren auch ein Erste-Hilfe-Set dabei. Ich habe mir dafür einen Verbandskasten fürs Auto gekauft und den (relevanten) Inhalt in zwei Erste-Hilfe-Sets fürs Rad aufgeteilt. Das ist in stabile und wasserdichte Zip-Beutel verpackt und dann in Rahmentasche(Gravel) bzw. Rucksack(MTB) verstaut.

Wenn der Verbandskasten im Auto fällig wird, kaufe ich zwei neue Verbandskästen und tausche auch den Inhalt der Zip-Beutel fürs Rad.

Eine Signalpfeife finde ich noch sehr sinnvoll. Dabei geht es nicht nur um einen Unfall irgendwo im abgelegen Wald, sondern auch um anderen Lärm, der Hilferufe übertönt (z.B. Verkehrslärm).
 
Zuletzt bearbeitet:
Absolut, da bin ich bei dir.
Ich verstehe das Problem. Meiner Erfahrungen nach bestimmt 20 verklebten Schnitten ist, dass die keimhemmende Wirkung recht ausgeprägt sein muss. Schnitte werden gerade nicht septisch und heilen schneller aus. Das lässt sich natürlich nicht verallgemeinern.

Ich sehe die Anwendung eines Wundkleber aber auch nur bei nicht zu tiefen Schnittwunden, die keiner Versorgung durch eine Wundnaht bedürfen. Also all das, was man bei sorgfältiger Betrachtung im Alltag ohne medizinisch geschultes Fachpersonal selbst bewältigen kann. Im Grunde genommen also das, was man mit einem Spritzer Jod und einem Pflaster auch in den Griff bekommt. Erste Hilfe bei kleinen Verletzungen. Bei allem anderen würde ich sagen: geh zum Arzt, pfusch da nicht selbst dran rum. Es gibt ja nicht umsonst Unfallchirugen, die machen nichts anderes und kennen sich aus (hoffentllich).

Wenn man die "Naht" eines Wundklebers wieder lösen muss, ließe sich das mit Aceton durchführen.
 
Hat schon mal jemand mit solchen Klammertapes versucht, damit eine klaffende Wunde zu verschliessen? Hält der Kleber der Tapes überhaupt, wenn man verschwitzt ist?

Mehr als die Klebestellen einigermassen etwas abzuwischen, ist unterwegs wohl nicht drin.
 
Wer preiswert an den üblichen Inhalt so eines Sets kommen möchte, der schaue mal auf das Ablaufdatum des Sets in seinem PKW. Bei mir war eins seit 2024 abgelaufen - ist gerade bei der HU aufgefallen :mad:
Im Wohnmobil nachgesehen: Ablauf war 2021. Bei Lidl gibt es aktuell diese PKW Sets für kleines Geld. Also habe ich jetzt Inhalt von zwei Sets zur freien Verfügung. Ich wüsste nicht, was daran ablaufen sollte. Die Pflaster kleben ja neu schon nicht besonders. 2030 werfe ich dann das alte Zeugs weg und nehme dann das aktuell gekaufte dafür - usw.
 
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