Kettenpflege-/schmierung - Erst Öl, dann Wachs?

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Ich sehe schon die ersten Leute die Hände an die Stirn schlagen. Ja, schon wieder so ein Thema über Kettenschmierung. Ich weiß, das Thema wurde schon mindestens 1 mio. mal durchgekaut und bis in´s Kleinste zerlegt und wieder zusammengesetzt. Trotzdem, oder gerade deshalb, eben weil die Fülle an Information (und Unstimmigkeit) noch mehr verwirrt, nun noch mal ein Fred von mir. Ein Teufelskreis...


Also. Ich gehe zur Kettenreinigung- und Schmierung wie folg vor:


1. Lappen mit reichlich WD40 tränken
2. Kette durch den Lappen ziehen und eine Weile kurbeln
3. Etwas warten und das gleiche, diesmal mit einem trockenen Lappen tun
4. Ritzel und vordere Zahnblätter bei Bedarf ebenfalls mit etwas WD40 reinigen und vorsichtig ausbürsten

Aber was nun? Bisher habe ich mit weissem Ketten-Sprühöl die Kette aus ca. 10cm besprüht und dabei schön gekurbelt. Danach wieder gewartet und mit einem trockenen Lappen die Kette abgewischt.

Halte dieses Vorgehen mit dem Sprühöl aber für, naja, sagen wir mal nicht optimal. Also will ich nun lieber die Kette Schmieren, indem ich den Schmierstoff auf die einzelnen Glieder auftröpfel.

Jetzt weiß ich aber nicht was ich nehmen soll. Öl oder Wachs? Bzw. (um beim Thread-Titel zu bleiben) habe ich gehört das es gut wäre, zuerst Öl aufzutragen, dies einwirken zu lassen und danach Wachs aufzutragen um die Kette zu versiegeln. So soll die Kette mit Öl geschmiert sein, ruhiger laufen, gleichzeitig aber nicht mehr so viel Schmutz anziehen durch das Wachs. Ist da was dran oder lieber einfach nur beim Öl oder Wachs einzeln bleiben?


Grüße
 

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Re: Kettenpflege-/schmierung - Erst Öl, dann Wachs?
guten Morgen,

also ich habe sehr gute Erfahrungen mit Wachs gemacht! Leider fällt mir der Name grade nicht ein, aber Schmutzabweisend isses! Es gibt im Handel Wachs zum sprühen, auch eine sehr gute Alternative ( meiner Meinung nach).
Hab's vorher nur mit Öl versucht, durfte danach das komplette Schaltwerk auseinander bauen und die kleinen Ritzel, Lager und Schrauben fein säuberlich reinigen!
Mit Sprühzeugs sollte man obacht wallten lassen wegen der Gefahr die Bremsen mit Tröpfchen zu kontaminieren!
 
Wie das Herrchen so das Kettchen :-)
Da hat jeder so seine eigene Philosophie.
Ich nehme immer irgendein "Nähmaschinenöl" aus dem Baumarkt und nach schmutzigeren Ausfahrten wird das bei bewegter Kette draufgeträufelt, anschließend die Kette durch ein Küchenpapier gezogen --> fertig.

Geht schnell, kostet wenig und hat sich in den Jahren bisher bewährt.
 
Meine 326-jähre Erfahrung hat mir gezeigt:

Der Schmierstoff darf weder zu dünnflüssig noch zu zäh sein.

Dünnflüssiges Öl (Nähmaschinenöl, Sprühöl) ist nach einer halben Tour mit Staub oder Regen aus der Kette rausgewaschen. So ein Öl kann man verwenden, um die Kette zu reinigen.

Zähflüssiger Stoff (Fett, Wachs) zieht den Dreck an und verklebt die Kette.

Ideal ist ein Öl mit der Viskosität eines Standard-Motorenöls (ich verwende Ballistol, welches Produkt man nimmt ist aber völlig egal). Wenn man die Kette im Winter bei einem Straßenfahrrad zusätzlich vor Korrosion schützen will, kann man noch eine Schicht Sprühwachs drüberlegen.
 
* 40% Motoröl (15w40, billige 1L-flasche)
* 50% Kettensägen-Biokettenöl (gibts im Baumarkt als 1L-Flasche)
* 10% Sonnenöl Garnier ambre solaire (lsf2, für die Haut unbrauchbar, für die Kette net schlecht, für die Gabel super)

Die Mischung in ein handliches Fläschle und das taugt
* zum "Spülen" - also erst Öl, dann reinigen.
* zum Ölen der sauberen Kette. Vor der nächsten Fahrt einfach nochmal durch nen Lappen ziehen und gut isch.
 
Ich persönlich halte nicht viel von Wachs und auch die meisten als Kettenschmierung/Kettenöl beworbenen Produkte finde ich eher schlecht.
Meistens sind diese Produkte sehr klebrig und dickflüssig, was den Schmutz wie ein Magnet anzieht.
Meiner Meinung nach besser ist da dünnflüssiges Öl wie z.B. Ballistol. Auftragen, Kette durch einen Lappen ziehen, fertig.
Einziger Nachteil: Nach jeder Regenfahrten sollte man wieder Nachschmieren, da dünnflüssiges Öl schnell runter gewaschen wird.
 
Schlangenoel! Gibt nichts besseres, allerdings meist nicht ganz guenstig.
 
Bei ölen sehe ich das Problem, dass die tröpfchen schnell auf die Bremsen gelangen können!
Hab höllisch aufgepasst, trotzdem einen Satz beläge versaut!

Was viele Leute nicht verstehen/wissen (nicht böse gemeint!):
Weniger ist bei der Kettenschmierung mehr!
Gegen versaute Bremsbeläge, Schmiermittel auf der Felge usw. hilft es, einfach ein Tuch unter die Kette zu halten und dann zu schmieren. Also besser nicht schmieren, während die Kette über das Ritzel läuft. Das Schmiermittel wird durch die Drehbewegung überall hin verteilt. Danach überschüssiges Schmiermittel mit einem Lappen entfernen. Auf den Laschen der Kette brauch wirklich nur ein dünner Film Schmiermittel sein!
 
Nach jeder Fahrt Weltraumforschungs-Wunder-Elixiere und Öl aufs Fahrrad kippen ist das eine Extrem. Das andere Extrem: Leute, die nicht wissen, daß die Kettenschmierung irgendwann mal aufgefrischt werden muss, und das Quietschen für normal halten.
 
So allmählich komme ich zu dem Standpunkt: regelmäßig (oder vor jeder Fahrt) geschmiert und Dreck abgewischt. Wie, dass ist egal, Hauptsache die Kette läuft nicht trocken.:lol:

Doch schon Wahnsinn wie weit die Meinungen auseinander gehen. Das Schlimme ist, irgendwo hat wohl jeder recht mit seiner Art und Weise der Kettenschmierung und ein Optimum gibt es nicht. Höchstens (teilweise große) Kompromisse.
 
Hängt auch vom Schmiermittel ab. Am Alltagsbike muss ich, selbst wenn es täglich regnet, nur max. vor jeder 5. Fahrt schmieren - mit richtigem Kettenöl. Bei Schönwetter nur vor jeder 30. Fahrt. Mit dem Trockenzeug kenne ich mich nicht aus, aber da muss man wohl häufiger nachschmieren.
 
Ich hatte gestern das erste mal normales Motorenöl zur Schmierung der Kette genommen und ich bin echt überrascht. Es hat kaum Dreck angezogen und hat sogar bei nassen Bedingungen gehalten, sogar nach der Reinigung mit Wasser war noch ein leichter Ölfilm fühlbar. Mal sehen wie es sich bei staubigen Bedingungen fährt. Sonst hatte ich schon Dynamic Kettenschmierstoff, TIPTOP Nano Diamant und das Finish Line CC ausprobiert.
 
Meine Kette ist nach jeder Ausfahrt dermaßen verschlammt.

Wird nur mit Gartenschlauch abgespritzt durch nen Lappen gezogen und danach kommt xyz Motoröl drauf.

Ob das die Kette mag oder net is mir sch... egal..... bei mir hält sie eh nur ca. 1 Jahr od. 1Tkm, dann is se fertig mit der Welt.

Wenn manch Partnerin oder Ehefrau einen solchen Pflegeaufwand, wie manche hier ihren Ketten zugedeien lassen, erhalten würde gäb´s weniger Singels und Scheidungen :D

Gott zum Gruß
 
Öl (Sommer zäheres und im Winter eher dünnflüssiger) und Wachs zum Versiegeln ist meiner Meinung und Erfahrung nach eine gute Combo.
Zuviel Aufwand ist halt Liebhaberei mit einer Brisse Glaubenskrieg.
Quietschen ist halt extrem nervtötend.
Ich wechsle nach Möglichkeit die Kette so früh wie nötig, damit die Ritzel mit einer neuen Kette keinen Ärger machen.
Da kann die Kette noch so schön ausschauen, wenn sie verschlissen ist, dann gehört sie ersetzt.
Die Kassette und ggf. die Kettenblätter sind dafür sehr dankbar.

SG Jürgen
 
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