Kettenlinie DX-Kurbel bei 73mm Innenlagerbreite

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Hallo Classics,

kann mir jemand sagen, welche Achslänge ich bei einem 4-Kant Innenlager benötige um auf dem äußeren Kettenblatt (möglichst exakt) auf 54mm zu kommen. Und zwar bei einem 73mm Innenlager. Ich habe eine FC MT60, die ich möglicherweise im Rohloff-Betrieb fahren möchte.

Und: sind die Kettenlinien bei XT/XTR Kurbeln der gleichen Ära identisch? Und wie siehts bei der alten Ritchey Logic Kurbel aus?

Ja, im Cola-Dosen-Forum habe ich die Frage schon gestellt. Ich selber bin überfragt. Man möge mir eventuelle Sträflichkeiten dahingehend verzeihen...

Danke
 
Vielleicht hilft Dir ja diese Tabelle:

Shimano-Tretlagerachslängen.jpg


Wenn man die FC-MT60 mit einer der hier gelisteten Kurbeln vergleichen könnte...
Die FC-MT60 war 1990 in der Deore DX M650-Gruppe gelistet, damals konnte man die mit der XT- und LX-Kurbel (FC-M730 und FC-M550 Quelle: http://www.fa-technik.adfc.de/Hersteller/Shimano/Gruppen.html#90) vergleichen, die hatten die gleiche Achslänge von 122,5/127,5mm (je nach Kettenlinie, siehe oben). Damals war der Abstand zwischen mittlerem und großen Blatt = 7,5mm: 54-7,5 = 46,5mm für Deine Kettenlinie. Deine Welle sollte also mindestens 120,5mm lang sein, ich würde eine 122,5er verbauen.

Es grüßt Dich der Armin!
 

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So langsam schuld ich Dir mal n Bier, Armin:bier:

120,5mm lang sein, ich würde eine 122,5er verbauen.

Gilt das denn auch für 73mm Innenlager-Gehäuse? Oder nur für normale 68mm, oder hab ich da einen Denkfehler? Müsste ich da jetzt noch 5mm addieren? 73mm über 122,5mm Achslänge gibts gar nicht, wenn ich da richtig recherchiert hab.
 
Ich hänge mich mal hier dran, weil es thematisch ganz gut passt: Ich habe auch eine DX-Kurbel hier liegen, die ich mit einem Kettenblatt gerne in einem 1x10 Setup weiternutzen würde. Verbaut war sie in einem Koga World Traveller Mixte - wie ich gerade nachgesehen habe mit 117,5 mm Achslänge, ich habe es leider versäumt, vor dem Ausbau die Kettenlinie zu messen und bin im Netz auch auf die hier genannten 122,5 mm Achslänge für 47,5 mm Kettenlinie gestoßen (Sheldon Brown, bikepro.com, moruyabicycles.com.au).

Ich würde gerne auf 50 mm Kettenlinie am äußeren Blatt kommen, d.h. ja 50 mm - 7,5 mm = 42,5 mm Kettenlinie des mittleren Blattes, d.h. 5 mm weniger als zuvor und somit eine 10 mm kürzere Welle. Bei 122,5 mm Standard für 47,5 mm also 112,5 mm, aufgerundet auf 113 mm. Wenn die Rechnung soweit richtig ist, geht's mit der Frage weiter:

Die Nabeneinbaubreite hinten ist 130 mm - im Vergleich zu einer Nabenbreite von 135 mm ist das Ritzelpaket also 2,5 mm weiter in Richtung Nabenmitte gerückt. Muss ich diesen Umstand berücksichtigen, um eine gute Schaltbarkeit über die komplette Kassette hinweg zu gewährleisten, d.h. eine noch einmal 5 mm kürzere Achse wählen? Bei den Road-Komponenten ist die Kettenlinie ja durchweg geringer. Ich wäre dann allerdings auch schon am unteren Ende des Verfügbaren angekommen und müsste ausprobieren, ob das vom Platz her überhaupt passt mit den Montagepunkten fürs kleinste Kettenblatt bei 3-fach-Bestückung der Kurbel.

Wenn ich keinen Denkfehler habe und die Unterscheidung zwischen 47,5 mm und 50 mm Kettenlinie bei den damaligen Gruppen nicht gerade wegen der Nabenbreite getroffen wurde (DX-Naben gab es ja m.W. mit 130 mm und 135 mm Nabenbreite), würde ja auch die Wahl von Koga (117,5 ggü. 122,5 mm Spezifikation) wieder Sinn machen.
 
Tatsächlich beziehen sich alle obigen Angaben auf eine Kettenlinie von 47,5/50 bei Verwendung einer Hinterachseinbaubreite von 135mm. Bei den schmäleren 130er Einbaubreiten für z.B. Rennrädern, ist die Kettenlinie dann bei 45/47,5mm, d.h. die Tretlagerwellen sind auch 5mm kürzer! Es ist beim MTB aber nicht so einfach eine um 5mm kürzere Tretlagerwelle zu nehmen, weil dann evtl. das kleine Kettenblatt vorher schon irgendwo am Tretlagergehäuse anstehen kann. Ist mir schon an meinem Kuwahara Pacer passiert: Ich bräuchte da eigentlich eine Kettenlinie von 45mm (Nabenbreite hinten 130mm), weil das kleine Blatt aber dann an einer Lötmuffe der Kettenstrebe hängen bleibt, habe ich 47,5mm eingestellt.
Shimano hat die Unterscheidung der Kettenlinie von 47,5 und 50 nicht wegen der Nabenbreiten gemacht, sondern wegen der Durchmesser der Sattelrohre: Bei Sattelrohren mit einem großen Außendurchmesser braucht's auch entsprechend große Schellen für den Umwerfer. Dadurch wandern dann die Parallelogrammdrehtpunkte des Umwerfers nach außen, der Umwerfer kann nicht mehr weit genug nach innen schwenken, bleibt evtl. sogar am Sattelrohr hängen. Heute ist die Kettenlinie mit HTII auf 50mm festgelegt, obwohl sie theoretisch auf 47,5mm richtig wäre. Da sieht man also, dass es mit der Kettenlinie nicht so genau her geht!
Für Dich heißt das, Du könntest eine 108mm Welle verbauen. Es macht für die Funktion aber keinen Unterschied, wenn Du eine 113er-Welle verbaust. Bei der 108er-Welle kann es aber sein, dass Du mit dem kleinen Kettenblatt Platzprobleme bekommst, evtl. macht Dein Umwerfer sogar nicht genügend Schwenkweg nach innen.
 
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Danke für die umfassende Antwort! Sitzrohrdurchmesser und Umwerfer, genau, da war was. :cool:

Da ich kleines und mittleres Kettenblatt (und somit auch den Umwerfer) weglassen wollte, mache ich mir die Gedanken um den Platz nur wegen der Montagepunkte für den 74 mm LK. Ich werde also erstmal wie von dir empfohlen mit 113 mm (50 mm Kettenlinie am äußeren Blatt) anfangen, und schauen, wie arg der Schräglauf und die Schaltbarkeit der Kette wirklich beeinflusst werden im Betrieb. Außerdem sehe ich dann, wie viel Platz noch ist, und kann zum Ausprobieren einer kleineren Kettenlinie jederzeit die innere Position vom 110er LK nehmen (und außen vielleicht doch einen Kettenschutzring draufmachen).
 
Wobei solch genaue Angaben bei den alten Vierkantwellen etwas sinnfrei sind: Drei, vier Millimeter hin oder her jucken da nicht! :D
 
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