Kettenlänge - besser ein Glied länger oder kürzer?

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Hallo,
ich will an meinem 29er die 11-fach Kette wechseln und da ich statt des beiliegenden Kettenschloßes (keine Schließzange vorhanden) einen Nietstift nehme, muß ich die Kette auf eine ungerade Gliederzahl kürzen. Alle Kettenlängenrechner und auch das Zählen der alten Kette ergeben eine ideale Länge von 114 Gliedern:
2-11fach Shimano SLX Schaltung
450mm Kettenstrebenlänge
Größtes Kettenblatt 36Z
größtes Ritzel 42Z

Nun stehe ich vor der Wahl, ein Glied zuviel auf 113 Glieder kürzen oder eines zuviel dranlassen und nur auf 115 kürzen. Die Kette schlackert in den höchsten Gängen schon deutlich auf der Kettenstrebe. Im kleinsten Gang ist der Kettenkäfig wiederum schon recht gespannt und den nutze ich durchaus öfters, aber ein Glied weniger sollte doch wohl noch im Rahmen liegen.
Was empfehlt ihr, 113 oder 115 Glieder?

PS: ich würde ja am liebsten das beiliegenden Kettenschloß zum Schließen nehmen. Aber man liest so viel Berichte von Leuten, die es selbst mit Schließzange (habe ich nicht) nicht zukriegen. Offensichtlich gibt es da hohe Fertigungstoleranzen?
 
Wenn eine Kette mit einem Nietstift verschlossen werden soll, muss die Kette auf die endgültige Gliederzahl gekürzt werden, und diese ist immer gerade (außer bei Halflinkketten). In Deinem Fall wären das also 114 Glieder. Soll die Kette mit einem Schloss (Verschlussglied) verschlossen werden, dann muss die Kette um ein weiteres Außenglied gekürzt werden, dessen Platz dann das Kettenschloss einnimmt.

Mit einem beherzten Tritt aufs Pedal bei fest gezogener Hinterradbremse bekommst Du jedes Kettenschloss verriegelt. Dazu muss natürlich das Kettenschloss oben im freien Lasttrum der Kette liegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
PS: ich würde ja am liebsten das beiliegenden Kettenschloß zum Schließen nehmen. Aber man liest so viel Berichte von Leuten, die es selbst mit Schließzange (habe ich nicht) nicht zukriegen.
Ich verwende dazu eine Wasserrohrzange. Kettenschloss einfädeln und strecken, dass es schon mal in sich hält. Dann das Glied aus der Streckung 90° abwinkeln. Die beiden jetzt überstehenden Enden oben und unten mit der Zange umfassen und zusammendrücken. Mit ein wenig Feeling ist das noch immer gegangen.

Und mir hat es noch nie eine ausgehängt, abgerissen oder weiss der Teufel was man da noch hört...
 
(...) PS: ich würde ja am liebsten das beiliegenden Kettenschloß zum Schließen nehmen. Aber man liest so viel Berichte von Leuten, die es selbst mit Schließzange (habe ich nicht) nicht zukriegen. (...)
?‍♂️ Ich kenne das -sowohl vom selber machen als auch von sonstwo- eigentlich nur wie folgt:
(...) Mit einem beherzten Tritt aufs Pedal bei fest gezogener Hinterradbremse bekommst Du jedes Kettenschloss verriegelt. (...)
 
Wenn eine Kette mit einem Nietstift verschlossen werden soll, muss die Kette auf die endgültige Gliederzahl gekürzt werden, und diese ist immer gerade (außer bei Halflinkketten). In Deinem Fall wären das also 114 Glieder. Soll die Kette mit einem Schloss (Verschlussglied) verschlossen werden, dann muss die Kette um ein weiteres Außenglied gekürzt werden, dessen Platz dann das Kettenschloss einnimmt.
Ah, alles klar. Bei den Shimanoketten mit Kettenschloß bedeutet der Aufdruck 116 Glieder tatsächlich 115 Kettenglieder plus ein Kettenschloß. Ich muß also nur um ein Glied kürzen

@All: bei angezogener Handbremse aufs Pedal treten, um das Schloß zu schließen hatte ich auch vor. Aber in irgendeinem Forum gab es einen Faden, in dem zig Leute davon berichteten, daß sie das Kettenschloß weder mit dieser Methode noch mit der Zange zukriegten. Die Kettenschlößer anderer Marken sollen hingegen problemlos zu schließen sein. Jedenfalls wurde da der Verdacht geäußert, daß das Shimano Kettenschloß nicht richtig entgratet ist oder einfach die Fertigungstoleranzen zu hoch seien.

Der blöde Nietstift für die 11er-Kette hat übrigens 2,50€ gekostet :rolleyes:
Bin ja mittlerweile aufgrund der im vergleich zu 9-fach um ein mehrfaches gestiegenen Kosten, berrechnet auf die Kilometerleistung, ein bekennender 11-fach-Hasser. Werde wohl, wenn die 42er-Kassette irgendwann verschlissen ist auf 3-10fach umbauen.
 
Die Kettenschlösser von Shimano sind bei meinen 11x Ketten im Vergleich zu SRAM auch immer schwergängig gewesen. Aber mit einem kräftigen Tritt schließt man die auch.
 
Sagt mal, lasst mich bitte nicht dumm sterben. Wie kann man eine Kette um ein Glied kürzer oder länger machen? Bei mir geht das nur immer um 2 Glieder.
 
Kürzer oder länger machen geht natürlich, nur verschließen dann halt nicht mehr. :dope:
Die Ketten mit Kettenschloß haben eine ungerade Zahl an Kettengliedern. S.o. mein voriger Beitrag. 116er Kette hat 115 Glieder PLUS Kettenschloß als 116tes. Also zwei gleiche Endglieder (die geschlossenen Innenglieder, nicht die Außenlaschen). Will man diese Kette mit Nietstift verschließen, muß man also ein Glied bzw. eine ungerade Zahl Glieder entfernen, damit man an einer Seite die zwei offenen Außenlaschen hat.
 
Im kleinsten Gang ist der Kettenkäfig wiederum schon recht gespannt
Was heißt das? Der Käfig darf fast horizontal liegen. Bei Fully-Rahmen aufpassen. Da verändert sich der Abstand und deshalb muss die Kette länger sein sonst reißt sie ab.

Wenn du auf dem kleinsten Ritzel keine Spannung mehr auf der Kette hast dann ist sie zu lang.
 
Was heißt das? Der Käfig darf fast horizontal liegen. Bei Fully-Rahmen aufpassen. Da verändert sich der Abstand und deshalb muss die Kette länger sein sonst reißt sie ab.

Wenn du auf dem kleinsten Ritzel keine Spannung mehr auf der Kette hast dann ist sie zu lang.
Also die Kette schlackert auf den zwei kleinsten Ritzeln immer genau in dem Moment von oben gegen die Kettenstrebe, wenn ich mit hoher Frequenz trete und dann plötzlich zu Treten aufhöre. D.h. solange ich trete hat sie genug Spannung. Nur in dem Moment, in dem ich aufhöre und das Rad rollen lasse schlackert sie einmal voll gegen die Strebe.
So ganz verstehe ich die Ursache auch nicht. Ist irgendwie, als ob die Kassette dann noch einen Tick weiterdrehen würde und die Kette dadurch die Spannung verliert
 
Also die Kette schlackert auf den zwei kleinsten Ritzeln immer genau in dem Moment von oben gegen die Kettenstrebe, wenn ich mit hoher Frequenz trete und dann plötzlich zu Treten aufhöre.
Mit Bodenwellen im Gelände, plus vielleicht noch eine lahme Spannfeder? - könnte sein.

Nur, letzter Gang, Berg runter, unruhige Topographie - hast du da noch Zeit auf sowas zu achten...? Zumal auch gleichzeitig der Freilauf zu schnarren beginnt und das ganze übertönt.
 
(...) Es gibt heute im Normalfall keinen Grund mehr, kein Kettenschloß zu verwenden...
Das sehe ich auch so ... Ich hab lange kein Schloss verwendet, sondern 'einfach' wie gewohnt 'endlos' vernietet mit dem Nietendruecker (quasi 'never change a running system').
Ist natuerlich Uebungssache aber ich bin nach den vielen Jahren eben entsprechend geuebt

Inzwischen nehme ich aber auch das Kettenschloss.
(...) Ist irgendwie, als ob die Kassette dann noch einen Tick weiterdrehen würde und die Kette dadurch die Spannung verliert
Das kann ja passieren wenn der Freilauf etwas 'traege' ist. Kannst Du den mal nachschmieren ❓
 
Das kann ja passieren wenn der Freilauf etwas 'traege' ist. Kannst Du den mal nachschmieren ❓
Ich glaube die Hinterradnabe (Acera, Billigstnabe also) ist hinüber. Der Freilauf (wirklich der Freilauf und nicht nur die Kassette) hat minimales Spiel in der Nabe, also die Kassette "eiert" wahrscheinlich auch minimal. Und die Nabe bzw. der Freilauf läuft im Leerlauf auch rauh. Man kann den rauhen Lauf an den Hinterbaustreben richtig spüren, ähnlich der Vibrationen, die grobstollige Reifen auf Asphalt hervorrufen.

Ich fahre damit seit mind. 5Tsd km und es ist kein Problem. Habe leider keine Ahnung, wie man Freiläufe/Hinterradnaben wartet und benötige das Rad täglich mehrmals. Kann mir also nicht leisten, daß es wegen Reperaturfehlern mehrere Tage nicht benutzbar ist.
Ich muß wohl irgendwann ein neues Hinterrad kaufen.
 
Dann leiste Dir ein gescheites Hinterrad mit XT Nabe, das lohnt sich dann schon.

Man kann fuers erste versuchen, dem Freilauf mit WD-40 auf die Spruenge zu helfen. Das ist in einer minute gemacht.
Es ist im Prinzip (aber wirklich nur im Prinzip, das im Video ist ein Schraubkranz, Du hast eine Kassette) das gleiche, was er hier bei 2:55 min macht.
Allerdings kannst Du das ohne Demontage und von aussen machen.
In den Schlitz reinspruehen, der zwischen 'feststehend' und 'rotierend' besteht.

 
So aehnlich wie Du das beschrieben hast nur halt andersrum kenne ich die Vorgehensweise fuer das Aufmachen - mit einer gewoehnlichen Rohrzange, also ebenfalls ohne Spezialkram
Sowohl Schließen, wie natürlich Öffnen mache ich lieber gewaltfrei mit der Zange. Bei Schließen hängt es etwas vom Schlosstyp ab, den man sich vorher anschauen sollte: Manche Schlösser müssen etwas zusammengedrückt werden, dann schieben sie sich in den Endposition und verriegeln dadurch, dass das Schloß wieder auf die Nennbreite aufgeht. Zu denen passt so ein gewaltsames Schließen nicht. Umgekehrt beim Öffenen würgt man die nicht mit der Zange einfach auseinander, sondern drückt das Schloß "schmal" und schiebt dann die Hälften auseinander. Bei anderen werden im Prinzip zwei Nasen durch Druck überwunden, manchmal werden die dann als "Einmalschloß" bezeichnet, weil diese Haltenasen bei mehrfach Öffnen/Schließen nicht mehr sicher halten. Also vorher einfach das Schloß mal mit der Lupe anschauen und den eigentlichen Schließmechanismus checken.
 
Naja es ging jetzt ja um Ketten fuer Kettenschaltung - Da kenne ich jetzt nur die Version 'zwei Haelften die unter Zug ineinander einrasten' von SRAM.
Entsprechend kann man die ueber Zusammenschieben ueber die Diagonale auch wieder auseinandernehmen.

Bei Nabenschaltungsketten gibt es auch andere Versionen.
Sagt mal, lasst mich bitte nicht dumm sterben. Wie kann man eine Kette um ein Glied kürzer oder länger machen? Bei mir geht das nur immer um 2 Glieder.
Dazu brauchst Du ein Halflink. 'Normal' geht das natuerlich nicht.
Fuer Nabenschaltungs/SSP Ketten siehe hier
https://www.mtb-news.de/forum/t/halflinkkette-auseinander-nehmen.865844/
 
Naja es ging jetzt ja um Ketten fuer Kettenschaltung - Da kenne ich jetzt nur die Version 'zwei Haelften die unter Zug ineinander einrasten' von SRAM.
Bei den 3 Herstellern KMC, Shimano und SRAM wechselt das Prinzip gerne mal über die verschiedenen Ketten (1-/8-/9-/10-/11-/12-spd) und auch über die Jahre. Ob das einer Systematik folgt, weiß ich nicht, einfach nur der Hinweis: Schaut Euch das Schloss an, bevor man mit Werkzeug dran geht. Ist richtig, als Getriebefahrer sieht man Ketten völlig entspannt und mixt auch gerne mal Kette und Schloss verschiedener Hersteller und schließt auch mal eine schmale 1-spd-Kette mit einem 9-spd-Schloß, weil's halt gerade da ist und vernünftig passt. Genau deshalb sieht man aber auch, was für unterschiedliche Schlösser es gibt.
 
OK ?
Das hab ich ehrlich gesagt noch nicht gemacht.
Ich hab immer nur das jeweils mitgelieferte Schloss verwendet und die Schloesser nicht durcheinandergemischt
 
Die paar Kröten für eine gescheite Zange zum Öffnen/Schließen werden ja wohl noch da sein. Ehrlich, gutes und richtiges Werkzeug erleichtert die Arbeit ungemein.
Shimano und KMC Schlösser sind austauschbar.
Ketten würde ich keine mehr vernieten, wenn ich die Möglichkeit habe, Schlösser zu verwenden. Schlösser sind sicherer und einfacher.
 
So, gerade in großer Hektik Kette genietet und festgestellt, daß ich sie falsch herum eingelegt habe, mit den Schriftzügen nach innen. Also wieder geöffnet, weiteres Glied entfernt und diesmal mit Kettenschlos erneut in großer Hektik geschlossen. Ließ sich entgegen der BEfürchtung problemlos schließen.
Aber: ich habe nun das Kettenschloß falsch rum drin, mit dem Pfeil nicht in Laufrichtung sondern andersrum.
Ist das ein großes Problem? Was bewirkt das?
 
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