Neben bike- auch astronomiebegeistert, musste ich zuerst an den Olympus Mons denken. Bei über 20 Kilometern Höhe hätte man hier wohl einen fordenden Uphill und einen spaßigen Downhill der Superlative. Es versteht sich von selbst, dass dort noch kein Mensch war, dennoch kann er in absehbarer Zukunft im Rahmen des technisch machbaren liegen, wenn auch nur mit höchstem Aufwand.
Nur wieso dieser Größenwahn?! Einmal davon abgesehen, dass es auch auf der Erde genügend unberührte Flecken gibt und man sich durch Erklimmen mehrerer Gipfel höhere Ziele setzen kann als den Olympus Mons, ist es doch das Erleben der Natur, das Einatmen guter Luft, das Sich-Loslösen vom Alltag, von purer Entspannung bis hin ans körperliche Limit, was das Biken für mich so besonders macht.
Wo kann ich das erleben? Direkt vor meiner Haustür, dem nördlichsten Mittelgebirge Deutschlands!
Selbst, wenn ich schon dutzende Male auf dem Brocken war, ist es (wenn auch einerseits sehr vertraut) immer wieder ein wenig anders, je nach Jahres- und Tageszeit, Wochentag, Wetter, etc...
Selbst als Einheimischer entdecke ich im Harz oftmals herrliche mir nicht bekannte Trails und fühle mich wie ein kleiner Entdecker. Wenn ich dann - völlig verausgabt - nach dem Sonnenuntergang feststelle, dass ich kein Licht dabei habe, die Nahrungsreserven genauso dem Ende sind wie der Akku vom Smartphone, ich aber noch lange nicht wieder zuhause bin, dann wird auch aus einer normalen Ausfahrt an einem normalen Tag wieder ein kleines Abenteuer - ohne dass ich das erwartet hätte und ohne dass ich mich allzu sehr in Gefahr gebracht habe.
Es ist schön, wenn man große Träume hat, aber man sollte auch das vermeintlich Kleine leben können