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Nun da ein paar Tage vergangen und meine Beine wieder einigermaßen fit sind, mache ich mich mal an den Bericht:


Diesem Zeichen bin ich 4 Tage unentwegt gefolgt:



1. Etappe Pforzheim nach Ochsenstall

Ich startete direkt vor der Haustür, da ich 6Km vom offiziellen Startpunkt des Westweges, dem Kupferhammer, entfernt wohne. Am Abend zuvor habe ich meine Rucksack gepackt und das Bike reisefertig gemacht.

Los ging es bei schönstem Wetter, bei Sonnenschein und blauem Himmel. Es war morgens schon sehr heiß und besserte sich bei dem ersten langen Anstieg nicht. Der Schweiß lief nur so in Strömen!!! Die Mittagspause machte ich kurz vor Forbach, am Hexenstein. Dort legte ich mich gemütlich unter einen kl. Kastanienbaum in den Schatten und genoss das Leben. Ab dem Dobel führ ich die am Gewitterrand, hörte es donnern, wurde aber zum Glück nicht naß. Nach der Mittagspause folgte der für diese Etappe heftigste Anstieg, von Forbach (303m) zur Badener Höhe (1004m). Dann ging’s über Untersmatt zum Wanderheim Ochsenstall. Dort wie schon beim letzten Mal eine Portion Spaghetti Bolognese gegessen, den Abend genossen und früh ins Bett gegangen.


2. Etappe Ochsenstall nach Hausach

Nach der ersten Etappe war ich über die leichtere zweite Etappe sehr froh. Es ging gleich bergauf zur Hornisgrinde, diesmal mit wesentlich besserer Aussicht, aber leider sehr diesig und gleich wieder bergab zum Mummelsee.



Von dort aus den Oli neidisch gemacht und gleich wieder auf’s Bike und gemütlich bergauf bergab gerollt. Gegen Ende der Tour bin ich natürlich voll in ein Gewitter gekommen und so richtig naß geworden, gehört bei mir wohl zum Westweg dazu. Durchweicht in Hausach im Gasthof Blume angekommen, wurde mir dort verkündet, dass mein schon vor Wochen reserviertes Zimmer wg. Überbelegung nicht frei ist. Die hätten mir ja mal Bescheid geben können, wollten bei der Anmeldung um bedingt auch die Handynummer haben, hätten sich ja mal melden könne. Egal, der Wirt hat mir dann im Nachbarort Gutach-Turm ein Zimmer besorgt. So konnte ich im Gasthof Sonne nächtigen und auch sehr gut zu Abendessen, Jägerschnitzel mit Spätzle.


3. Etappe Hausach zur Fürsatzhöhe (Titisee)

Nach der gestrigen sehr leichten Etappe ging’s auf den ersten Km so richtig zur Sache. Der Anstieg zum Farenkopf war brutal!!!! Es ging bei bis zu 35% einfach nur senkrecht den Berg hoch. Ich habe mehr geschoben als drauf gesessen und hatte nach 15Km schon meine 1000Hm!!! Dann gings mit leichtem auf und ab zum Brend, wo ich dann eine ausgiebige Mittagspause eingelegt habe. Zwischendurch konnte ich auf dem Hubertfelsen und dem Karlsstein die wirklich traumhafte Aussicht in den Schwarzwald genießen. Das Wetter war wieder traumhaft, aber richtig heiß. Die Beine wurden gegen Ende immer schwerer. Kurz vor Schluss konnte ich noch den Ausblick auf die morgige Etappe erhaschen, der Feldberg!! Im Wanderheim „Berghäusle“ habe ich mich sehr wohl gefühlt. Lauter wirklich urige Schwarzwälder, die ich wirklich teilweise nur mit Mühe verstehen konnte und netter Live-Musik, ein bestimmt 90jähriger mit Akkordeon stimmte den Feierabend ein.


4. Etappe Fürsatzhöhe nach Basel

Am Abend der 2. Etappe musste ich mich mit schrecken feststellen, dass die letzte Etappe nicht die gedachten 60 – 70Km hat sondern über 90Km und das über den Feldberg, Belchen und Blauen!!! Aufgrund dieser Tatsache, bin ich um 5:30Uhr aufgestanden und saß bereits um 7Uhr auf dem Bike. Die Morgenluft war bei 15°C angenehm kühl, doch das sollte sich schnell wieder ändern, spätestens beim Anstieg zum Feldberg. Die Beine fühlten sich schon sehr nach 200Km und 6000Hm an, aber die Gewissheit später auf dem Feldberg zu stehen, haben alle Schwächen beseitig. So kurbelte ich mich gemütlich immer weiter nach oben, um dann gegen 10Uhr schon auf dem Feldberg zu stehen. Das war ein absolutes Erlebnis!!!! Es ist ein irres Gefühl plötzlich über die Baumgrenze zu fahren und das aus eigender Kraft geschafft zu haben.



 Sascha und Oli durfte daran teilhaben, auch wenn nur via SMS. Nach einer kleinen Pause, gings Richtung Belchen, auf schönen Trail immer bergauf, mit einzelnen Schiebepassagen.



Auf dem Blechen legte ich eine Mittagspause ein, machte mich aber aufgrund des Zeitdrucks wieder auf’s Bike und fuhr verbotener Weise weiter auf dem Westeweg Richtung Tal. Die Singletrails wurden immer besser. Richtung Blauen zog sich ein einsamer Trail bestimmt 3Km durch den Wald, einfach klasse. Dann kam das erste Schild, 45Km bis Basel. Und plötzlich musste ich feststellen, dass ich bei Lörrach den letzten Berg erklimme, die Tullinger Höhe. Dann gings durch die Weinberge runter nach Basel. Dann stand ich vor dem Badischen Bahnhof Basel.



 Es war total komisch. Ich hätte 8Min später mit dem Zug fahren können, aber ich habe mich dann entschlossen noch an den Rhein zu fahren und den „Sieg“ zu genießen. Dann setze ich mich in den Zug und war nach guten 4h wieder zu Hause.


Fazit:

Während der Tour hat sich irgendwann das Schaltauge leicht verbogen, so dass die Schaltung anfing bissle zu spinnen, was aber weiter nicht schlimm war. Dank des ersten Westwegversuchs war ich packtechnisch gut ausgerüstet und habe nichts vermisst.


Es war einfach ein klasse Erlebnis, was auf Foto’s und in Worten nur sehr schwer wieder zu geben ist.!!!!! Es lohnt sich wirklich sehr!!!!! Eins weiß ich, 2007 fahre ich wieder den Weg und vielleicht dieses Jahr noch einen seiner Geschwister (Ost- oder Mittelweg).


Hier geht's zu den restlichen Bildern meiner Westwegtour.

Bei Fragen (Packliste, Strecke, Unterkünfte etc.) stehe ich gerne zur Verfügung, einfach anmailen!!!


Welche Zahl ist die 2. in der Reihe 35, 19 und zweiunddreißig?
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