Industrielager (Schaltröllchen) wechseln

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Trotz Rettungsversuch muss ein Lager der XT Aluschaltröllchen getauscht werden, die sind verpresst....wie bekomme ich die Unfallfrei raus/rein ?
 

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Die mit Rillenkugellager halten nur sehr kurz, viel kürzer als als die ohne.

Dreck schmirgelt die Dichtungen weg, dann blockiert das Lager.

Wer nur bei Sonnenschein fährt, dem passiert das nicht. Uns ist dabei dann sogar das Schaltwerk abgerissen......

Diese Erfahrung hatte ich auch am Spanner bei Rohloff, nach 1..2tkm drehten sich die rillelkugegelagerten Umlenkrollen nur noch schwergängig, die Dichtungen waren funktionslose. Wasser und Sand, eckige Kugeln statt runde.

Bei der Rohloff half ein geeigneter Rahmen, bei der Kettenschaltung regelmäßige Erneuerung......

Auspressen ist tatsächlich einfach, bei SRAM sind die Lager zusätzlich über eine Kante zu pressen, klappt problemlos und spielerrisch in zB. einer Standbohrmaschine. Die neuen Lager sind sehr viel günstiger, als diese maßlos überteuerten Rollen komplett.....
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Lager halten normal länger wie der Kunststoff…

Kann sein, muss nicht sein. Habe ich auch schon gemacht, besonders bei den teuren Schaltröllchen von SRAM Eagle Schaltwerken.

Hast Du einen Schraubstock? mit ein paar passenden Nüssen lassen sich die Lager ganz gut und schonend ein- und auspressen.

Edit: ach ja, hatte @Ben-HD auch schon geschrieben… 👍
 
@Dämon__ Ich möchte den Orginalzustand des alten XT Schaltwerk erhalten .....
Das sind noch richtige Käfigkugellager mit einer beschichteten Dichtkappe aus Alu die sich im Gegensatz zu heute problemlos demontieren lassen zwecks Reinigung und Nachfetten,ausserdem sind die Zähne noch tippi.
Die Röllchen sind nicht aus Kunststoff sondern aus Alu....

Macht es zur Vereinfachung Sinn den Alukörper herrunter zu kühlen oder eher zu erwärmen ( Dehnung/zusammenziehen) ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja du kannst das Lager ins Gefrierfach legen. Das hilft ein bisschen. Aber das Röllchen ist ja aus irgendeinem POM. Das würde ich nicht kaputtdenken. Wenns jetzt nen Stahlkäfig in ein Alugehäuse wäre, ok. Aber da... rein und jut is.
 
Also auf dem Foto eindeutig Alu.

Ich hatte das Problem, dass die Passung danach zu lose war, Loctite half. War aber auch China Nachbau.
 
Haben denn nicht alle Kugellager eine Rille wo die Kugeln drin laufen?
Nein, nicht alle Kugellager haben eine Laufrille. Rillenkugellager, die am Fahrrad verbaut sind, werden meist als Industrielager verkauft, sind aber klassische Rillenkugellager mit 2RS Dichtung. Ein normales Konus Kugellager, wie es z.b. früher an Laufrädern weitverbreitet war, hatte z.b. keine Rillen.
 
Die mit Rillenkugellager halten nur sehr kurz, viel kürzer als als die ohne.

Dreck schmirgelt die Dichtungen weg, dann blockiert das Lager.

Wer nur bei Sonnenschein fährt, dem passiert das nicht. Uns ist dabei dann sogar das Schaltwerk abgerissen......

Diese Erfahrung hatte ich auch am Spanner bei Rohloff, nach 1..2tkm drehten sich die rillelkugegelagerten Umlenkrollen nur noch schwergängig, die Dichtungen waren funktionslose. Wasser und Sand, eckige Kugeln statt runde.

Bei der Rohloff half ein geeigneter Rahmen, bei der Kettenschaltung regelmäßige Erneuerung......

Auspressen ist tatsächlich einfach, bei SRAM sind die Lager zusätzlich über eine Kante zu pressen, klappt problemlos und spielerrisch in zB. einer Standbohrmaschine. Die neuen Lager sind sehr viel günstiger, als diese maßlos überteuerten Rollen komplett.....
Einmal putzen im Jahr hilft?
 
Klar hat man immer ’ne Lauffläche, aber keine Rille. Bei ’nen Konsulager kann man theoretisch auch andere Kugeln verbauen als von Werk. Hier mal ein Rillenkugellager und ein normales Konuslager. Anhang anzeigen 1479281Anhang anzeigen 1479279
Das nimmt ja erstaunliche Ausmaße an an technischen Details. Auf die Verwunderung des TE, ob man die Lager ständig wechseln muss hätte ich jedenfalls NEIN gesagt, sofern sie nicht im Dauerdreck laufen. Ich putze um die Dinger einmal im Jahr rum und konserviere das Umfeld mit Fett. Die halten seit fünf Jahren und sind immer noch wie neu und das ganze erinnert mich jetzt doch ein wenig an die Steuersatz Diskussionen und extrementwicklungen aus den 90ern, wo hochkomplexe Rollenlager auf den Markt kamen, die aber genauso schnell geschrottet waren, wie die billigsten Kugellager. Aus einem einfachen Grund: die Dichtungen waren bei allen katastrophal schlecht und es war besser, diese ganz wegzulassen und gut zu fetten, dann konnten wenigstens Sand und Wasser wieder rauslaufen, denn beide gingen Problemlos rein auch wenn die Dichtungen da waren.
Das gleiche bei den Deore DX Schaltröllchen, gleitgelagert, mit Gummilippendichtung. Innerhalb zwei Wochen Schrott und die Schaltröllchen quietschten unerträglich.
Bei der ersten Wartung alles gewaschen, Dichtungen in den Müll, Schaltröllchen sauber mit Fett eingeschmiert und für zwei Jahre war Ruhe.
 
Die Lager sind das Eine, aber das Andere die Zähne: Nach fünf Jahren wären die Röllchen bei mir vermutlich komplett rund gefahren. Wie bleiben bei dir die Zähne erhalten?
Die nutzen sich natürlich auch im Laufe der Zeit etwas ab und dann werden die Zähne etwas rundlicher an den Spitzen. Ist aber weder dramatisch (kommt ja keine große mechanische Belastung drauf) noch bringt es irgendwelche Funktionsprobleme mit sich.
Es gab früher auch mal Schaltröllchen ohne Zähne, weil das am Rennrad Mode war. Funktionierten auch.
Wenn sich die Zähne jedoch übermäßig abnutzen (nach 3 Jahren auf die Hälfte reduziert) könnte das vielleicht auch ein Hinweis auf schlecht eingestellte Schaltung sein, so dass die Kette seitlich an diesen zerrt ohne jedoch Geräusche im Antrieb zu verursachen.
Auch ein schräger Rollenkäfig, wie man manchmal sieht, kann für Spannungen zwischen den Schaltrollen sorgen und somit deren Abnutzung verstärken.
 
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