Humeruskopffraktur im Sommer - ist das okay?

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Moin,

ich hab mir im Sommer den Humeruskopf gebrochen: Abfahrt, Vorderrad gebrochen, auf die Schulter geknallt, 1 Woche ausgehalten mit dem Gedankengang: Wird geprellt sein, eingeschränkte Bewegung: Arm schwer heben... dann zum Orthopäden der vermutete ein Problem mit der Rotatorenmanschette also ab ins MRT, Manschette okay aber Humeruskopf gebrochen.

Therapie: Keine OP da nur kleiner Bruch, direkt Reha 20 Stunden. Mein Arm wurde immer lang gezogen die ersten 10 Stunden und bewegt und ab Stunde 10 trainiert. Dann wieder zum Arzt: Bruch gut verheilt. Dauert noch aber ich darf alles wieder machen. Also aufs Bike es fehlte noch etwas die Stabilität und ich war unsicher aber es wurde besser und alles war okay.

Nach 2-3 Fahrten landete ich bei wenig Geschwindigkeit auf der Seite. Lockerer Sand, war natürlich genau die Seite der gebrochenen Schulter und tat natürlich weh.

Also beim Arzt angerufen, der beruhigte mich mit: Keine Sorge so schnell bricht da nix mehr, vorher geht was anderes kaputt.

Stand jetzt: Nach einem halben Jahr merke ich den Arm immernoch leicht im Alltag. Die Kraft ist nicht wieder da. Bei beispielsweise ausgestrecktem Arm ist es noch deutlich weniger. Wenn der Arm am Körper ist, kein Problem. Ich kann den Arm zwar wieder gut strecken etc. schwierig bzw. schmerzhaft wird es wenn ich den Arm, wenn ich auf dem Rücken liege über den Kopf raus strecke und lang mache.

Ich war nochmal beim Arzt, der hat nen Ultraschall gemacht und sagt, Sehen sind okay, Knochen sieht nach Bild auch gut aus, dauert einfach noch. Der Physeo sagt dauert 300-500 Tage bis das Gewebe ganz heile ist, Kraft sollte aber da sein.

Mal die Frage an Euch, hatte das mal jemand und Erfahrungen?
 
Schulter ist grundsätzlich extrem langwierig. Hatte vor ein paar Jahren Bikecrash, war gar kein so übler Sturz, aber auf die rechte Schulter gefallen. Infraspinatus und Supraspinatussehne ab (waren eh schon angeknackst wegen Impingement-Syndrom), OP, Reha, das ganze Programm. Hat gut 1 Jahr gedauert, bis ich wieder einigermaßen normal im Fitness-Studio trainieren konnte. Auch jetzt, ca. 4 Jahre danach, bei manchen Übungen wie z.B. Bankdrücken nicht mehr annähernd so viel Kraft wie vorher, sobald die Schulter mit ins Spiel kommt. Mittlerweile habe ich an der anderen Schulter auch IS. Ich versuche, durch regelmäßige Übungen dagegen zu halten. Therabänder, Kettlebells etc.., was auch ganz gut funktioniert. Bei allen Übungen vermeide ich hohe Gewichte und erhöhe dafür lieber die Zahl der WH und achte auf die korrekte Ausführung der Übungen. Was ganz gut kommt, ist ein Übungsbügel namens "Schulterhilfe". Musst mal googlen. Mit dem kann ich auch üben, wenn die Schultern mal wieder zwicken.

Bisheriger "Höhepunkt" bei mir war - bedingt durch 2 Stürze mit dem Rennrad an einem Tag (RTF, nasse Eisbahnschienen) eine dreifache Beckenringfraktur, die nach 6 (!!!!) Wochen diagnostiziert wurde. Erst hieß es Prellungen etc.. Als es nach 6 Wochen nicht besser wurde und der Physio am Ende war, hat der mir geraten, dringend nochmal die Röntgenbilder einem anderen Arzt vorzulegen, der mich dann doch mal in die Röhre schickte, wo die Fraktur dann doch entdeckt wurde. Zwischenzeitlich war ich auf Rennrad und Bike, hab Holz gehackt, war Fitness-Studio. Alles mit starken Schmerzen und mehrmaligen Besuchen beim Doc, der meinte, dauert halt. Da war die Rede von Entzündung der Sitzknochen durch die Stürze,Prellungen dauern sowieso usw.. Wenn die Fraktur nicht glatt, sondern komplizierter gewesen wäre, hätte das ganz übel enden können - mit ziemlich derben Folgen. Soviel zum Thema "klare Diagnose"....

Gute Besserung, mach langsam.
 
Wundert mich ehrlich gesagt, dass das nicht operiert wurde. Ich hab mir vor knapp 5 Jahren auch mal den Humeruskopf beim Skaten zerledert und hab seitdem 4 wunderschöne Schrauben da drin (laut Arzt können die drinbleiben, solange sie keine Probleme machen, also bleiben sies auch).
Wenns wirklich gut verheilt ist, ist ja gut, aber ich würd da vielleicht doch nochmal nen anderen Arzt von wegen Zweitmeinung konsultieren. Sicher, Schulter ist langwierig, aber langsam sollte das, wenn ich an meine Erfahrung denke, doch mal wieder relativ nah am Zustand vorher sein.
Was auch immer letztlich Sache ist, ich wünsch dir auf jeden Fall gute Besserung.
 
Moin,

ich hab mir im Sommer den Humeruskopf gebrochen: Abfahrt, Vorderrad gebrochen, auf die Schulter geknallt, 1 Woche ausgehalten mit dem Gedankengang: Wird geprellt sein, eingeschränkte Bewegung: Arm schwer heben... dann zum Orthopäden der vermutete ein Problem mit der Rotatorenmanschette also ab ins MRT, Manschette okay aber Humeruskopf gebrochen.

Therapie: Keine OP da nur kleiner Bruch, direkt Reha 20 Stunden. Mein Arm wurde immer lang gezogen die ersten 10 Stunden und bewegt und ab Stunde 10 trainiert. Dann wieder zum Arzt: Bruch gut verheilt. Dauert noch aber ich darf alles wieder machen. Also aufs Bike es fehlte noch etwas die Stabilität und ich war unsicher aber es wurde besser und alles war okay.

Nach 2-3 Fahrten landete ich bei wenig Geschwindigkeit auf der Seite. Lockerer Sand, war natürlich genau die Seite der gebrochenen Schulter und tat natürlich weh.

Also beim Arzt angerufen, der beruhigte mich mit: Keine Sorge so schnell bricht da nix mehr, vorher geht was anderes kaputt.

Stand jetzt: Nach einem halben Jahr merke ich den Arm immernoch leicht im Alltag. Die Kraft ist nicht wieder da. Bei beispielsweise ausgestrecktem Arm ist es noch deutlich weniger. Wenn der Arm am Körper ist, kein Problem. Ich kann den Arm zwar wieder gut strecken etc. schwierig bzw. schmerzhaft wird es wenn ich den Arm, wenn ich auf dem Rücken liege über den Kopf raus strecke und lang mache.

Ich war nochmal beim Arzt, der hat nen Ultraschall gemacht und sagt, Sehen sind okay, Knochen sieht nach Bild auch gut aus, dauert einfach noch. Der Physeo sagt dauert 300-500 Tage bis das Gewebe ganz heile ist, Kraft sollte aber da sein.

Mal die Frage an Euch, hatte das mal jemand und Erfahrungen?


Hey,

deine Musklen und Sehnen sind geheilt und können voll belastet werden. Was generell bestrochen werden müsste ist, wieso wir als Menschen schmerzen empfinden und wieso der im Alltag immer wieder Weh tut.
Dort ist ganz viel Kopfsache dabei. Ich arbeite mit meinen Patienten immer mit Scherztabellen. Denn nicht jeder Scherz ist schlecht. Wenn du da Infos brauch, sag bescheid, dass Sprengt sonst den Rahmen.

Sonst ist ein Beweglichkeitstraining Goldwert für die Schulter, aufgrund von Schohnhaltungen wird der Oberarm in Positionen gezogen, die nicht "Normal" sind. Also ab ins Fitnessstudio und ein Rehabilitatives training machen und am besten mit einem five Konzept (Bewegeglichkeitstraining) arbeiten.
 
Hab mir meinen Oberarmkopf auch zerlegt, musste mit Schrauben und Platten gerichet werden da der Arm auch ausgekugelt war etc etc schoene Schweinerei.

Wie war dein Bruch und ist er gerade verheilt? Weil, der Kopf bewegt sich ja in einer Pfanne. Wenn der Kopf schief zusammenwaechst und die Knochenverwachsungen in der Pfanne reiben wirds auch unangenehm. Sind alle Nerven noch dran? Bei mir wurde damals ein Test gemacht ob Nerven ab sind. Tatsaechlich war was zum hinteren Muskel fuer die Aussenrotation ab und fuer die Haut auf der Schulter. Dauert auch ne Weile bis das nachgewachsen ist. Die Haut "grabbelt" bis heute nur wenn mich jemand beruehrt. War lustig beim taettowieren :lol: danach.

Meine Schrauben/Plattenkombi musste wieder raus, weil ich sonst nie mehr den Arm komplett hochbekommen haette. Platte gegen Schulterdach.

Der Koerper kompensiert auch evtl Schwaechen oder Schaeden. Bis sich das alles voll wieder eingespielt hat dauert auch seine Zeit.

Mir fehlen seitdem einige Grad Aussenrotation und beim senkrechten nach oben Strecken. Auch Kraftmaessig zieht die Schulter hinterher. Ich wuerde vorsichtig dehnen und langsames / leichtes Kraftraining machen. Alles wo die Schulter schnell reagieren muss (Biken / Sqash etc.) ist eher schlecht momentan.

Mein Onkel hat sich beide Schulter mit Motocross geschrottet als er jung war. Jetzt isser 72 und lacht immer : Jaja die Schulter wirst im alter nochmal richtig spueren :oops:. Da hat man anscheinend den Rest seiner Tage was von.
 
Also der Sturz machte ganz schön rums und ich konnte die ersten Tage meinen Arm nur sehr schlecht heben. Beispielsweise war das Schalten im Auto wirklich doof. Naja. Der Bruch im MTR sah fies aus, im Röntgenbild völlig harmlos. Der Orthopäde sate zu mir dann noch: Wenn man nicht weiß, dass da was sein könnte würde man es nicht sehen und nach 6 Wochen und zwei weiteren Bildern sieht man da gar nichts mehr. Also da ist wirklich alles fein. Hab die Bilder auch gesehen, seht wirklich alles gut aus.

Später fragte ich dann noch nach den Sehne, nicht das da was ab ist, ich weiss ja nicht wie sich das anfühlt. Und guckte nochmals per Ultraschall und sate da ist alles okay.

Ich mache schon lange wieder Sport. Habe aber die Schulter bewusst vermieden, das werde ich jetzt nicht mehr tun. Mein Problem ist allerdings, dass ich wohl neue Übungen machen sollte. Ich bin immer 2 mal die Woche beim Fitness und 1 auf dem Rad. Auf dem Rad merke ich gar nix mehr. Bei Fitness allerdings habe ich eigentlich sowas gemacht wie: Klimmzüge, Liegestützen, TRX... ich denke ich sollte da etwas leichtere Schulterübungen machen? @ExPAND3R

Gibt ja auch so Übungen zur Schultermobilisierung. Ist da was zu empfehlen?

Liebe Grüße und vielen Dank Euch
 
Hi

Puh, da hab ich ja richtig Glück gehabt, dass ich mir die Schulter komplett zerlegt habe *g* Zweitschwerste Version der Humeruskopffraktur:

Mich hat's August 2018 gemault - auf den Ellenbogen gefallen und hab den Oberarmkopf zertrümmert. 4 Fragmente und einige Splitter, leichte Dislokation - wurde nach 3 Tagen operiert. Ergebnis: Platte und 9 Schrauben.

Hatte bis letzte Woche Physio. 3x die Woche und ich bin soweit wieder ganz gut hergestellt. Bewegung ist Nahe 100%, nur bei der Außenrotation fehlt noch ein bisschen was. Die Kraft fehlt auch noch, aber soweit bin ich ganz zufrieden.

Mit dem Biken habe ich - trotz abraten der Ärzte - nach 10 Wochen wieder angefangen. Größte Einschränkung war das Aufsetzen des Rucksacks...das hat ziemlich behindert ausgesehen ;)

Mittlerweile bin ich wieder wieder voll dabei und fahre das gleiche Pensum wie vor dem Sturz. Nur der Kopf ist nicht mehr so frei wie früher...

Das A und O ist und war tatsächlich eine gute Physio und viel (also wirklich viel) Geduld, dann wird das wieder!

Platte kommt übrigens im Herbst wieder raus - nach dem AlpX ;)

Gruß,
Frank
 

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Alter Thread, aktuelles Thema.

Wie lange hattet ihr nach der Verletzung mit Schmerzen zu kämpfen? Ich leide nun seit fast acht Wochen. Tage ohne Schmerzmittel sind reine Willenskraft, jedenfalls kein Spaß.
Mein Humeruskopf war allerdings massiv disloziert (ausgekugelt) und musste zum Verschrauben während der Not-OP erst mal wieder in Position gebracht werden. Auf dem neusten Röntgenbild sieht man, dass sich bei der Knochenheilung noch nicht sichtbar etwas tut.
Passive Beweglichkeit bis über 90% ist wieder möglich, aus eigener Kraft allerdings deutlich weniger.
Die größte Sorge, die ich habe, ist eine Nekrose (Absterben des Kopfes wegen fehlender Blutversorgung).

Also, wie lange hattet ihr mit starken Schmerzen zu kämpfen?
 
Passive Beweglichkeit bis über 90% ist wieder möglich, aus eigener Kraft allerdings deutlich weniger.
Die größte Sorge, die ich habe, ist eine Nekrose (Absterben des Kopfes wegen fehlender Blutversorgung).

Also - dazu persönliche Erfahrungen aus 2 Perspektiven:

1. Bei mir war das äußere Drittel nach Radsturz vor 12 Jahren komplett durch, aber nicht weggerutscht. Hatte/habe da zu Glück recht viel funktionelle Muskulatur. Also ohne OP, dafür 6 Wochen nach Unfall beginnend 60x Physio - auch auf die brutale Art mit Querfriktion unter Brustmuskel und unter Schulterblatt. Ergebnis: Endgradig beweglich in allen Dimensionen. Kann heute mit 50 problemlos beide Hände zwischen den Schulterblättern reichen.

2. Und das ist ja Dein eigentliches Thema: Nekrose-Gefahr: Hatte mal geschrieben, dass mein Sohn die schwerste Form einer juvenilen Hüftkopfnekrose hatte (M. Perthes). Bei dieser Form der Nekrose kommt es durch das Wachstum zum Wiederaufbau - daher also nicht ganz vergleichbar. Aber: In unseren Augen war wesentlichster Therapiebaustein (1 von 4 pro Tag) tägliches Schwimmen (über 3 Jahre) - da endgradige Bewegung bei voller Entlastung und gleichzeitiger Durchblutung durch die Aktivität. Ferner haben wir täglich Traktion gemacht (Spezialhose mit Zug per Expander). 30-60 Minuten, sanfter, aber spürbarer Zug.
Kläre das aber bitte mit Arzt/Therapeut ab. Ein längeres Ruhigstellen ist hier aber definitiv oldschool.
 
Sodele.
Stand heute war ich nach ca. 10 Wochen eigentlich schmerzfrei, wenn ich mich nicht blöde bewegt habe. Das war auch im Kopf eine Erleichterung, zu merken, dass doch irgendeine Heilung statt findet.
Inzwischen hat auch die zweite Kontrolle (Röntgen) statt gefunden. Sieht für mich immer noch total kaputt aus, aber der Arzt bestätigt Knochenwachstum. Absterben von Knochenteilen schließt er mittlerweile aus. Für die Psyche wieder ein Schritt nach vorne.
Den Alltag kann ich wieder gut meistern, Joggen und leichtes Radfahren geht auch. Sieht so aus, als sei jetzt ist nur noch viel Geduld und Physio nötig, um das Ganze hinter mir zu lassen.
Ob ich den Arm aktiv wieder ganz nach oben strecken werde können, bezweifele ich ein bisschen. Das wäre nach dieser schweren Verletzung aber akzeptabel. Mit der Platte geht das laut Orthopäde sowieso nicht, da diese dann an die Schulterpfanne stößt.

Hier übrigens noch ein Foto, kurz nach der OP:
20230418_150534.jpg
 
Moin,

unschön, was du da hast. Ersteinmal gute Besserung!

Bei mir war es ja nur ein leichter Bruch. Da gabs keine OP, kein Stillegen etc.
Das ganze ist jetzt Jahre her. Rein für den Kopf fahre ich jetzt immer so ein leichtes Protektorenhemd von 661 da ist etwas D30 an Schultern und Rücken.

Ich hatte noch lange Probleme mit ganz hochstrecken. Das ist aber wieder weg und Einschränkungen habe ich eigentlich keine mehr. Es gibt aber Tage da liege ich doof drauf oder so, da merke ich dann immer nochmal was. Klimmzüge etc. mache ich nicht mehr. Es gibt Übungen für die Schulter da kann man viel mit machen bin ich aber um ehrlich zu sein zu faul für geworden. Aber in Summe ist alles okay.

Weiterhin alles Gute!
 
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