Hardtail vs. Fully, mal medizinisch betrachtet

Lord Helmchen

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so, habe aktuell so ne freundliche diskussion mit meinem vater gehabt der meint das ein HT total rückenfeindlich wäre und ich mit dem fully weniger belastung hätte, geht sogar so weit das mich ein HT in den rollstuhl bringen würde (ich bin kerngesund, nicht übergewichtig, mache ju-jutsu und bike)

Also: Wie ists mit den Vorteilen des Fullys bestellt, ist ein Hardtail rückenfeindlich (geht um ne Selbstbau-Trail-Feile also dicke schlappen/low-pressure-riding, vielleicht sogar schlauchlos) und kann man heutzutage nur noch mit nem fully fahren?

ich hoffe auf fundierte aussagen, bitte bleibt sachlich, der thread geht als gedruckte version an meinen dad ;)

Gruß Stefan :D


P.S. falls das Thema schon kam, bitte links, die suchmaschine hat mir net soo geholfen.
 
OK. Dein Vater hat recht. Gut eingestellt filtert ein Fully eine Menge von Schlägen, die über den Sattel an Deinen Oberkörper (Rückgrat und Organe) weitergegeben werden. Ich fahre selbst HT und Fully, spreche also aus Erfahrung am eigenen Laib.

Allerdings ist das eine ziemlich theoretische Betrachtung. Stand heute gibt es keine Analysen zu Fully versus HT für Rücken und Organe. Über Schäden durch Biken ist kaum etwas bekannt.

Und: Fahrtechnik spielt eine wichtige Rolle. Vermutlich mindestens so wichtig wie die Federung. Wer auf unebenem Terrain aus dem Sattel geht schont seinen Rücken besser als jede Federung. Es ist bekannt, daß langes verharren in einer Stellung schlecht für den Rücken ist. So betrachtet ist es sogar nützlich, daß ein HT einen zum Aufstehen zwingt.

Für mich haben heute beide Konzepte ihre Berechtigung. Ein HT ist immer noch erste Wahl als Alltagsfahrad (weniger Pflege und Wartung nötig) und für typische CC Rennen (leichtes Gelände). Fully ist sicher erste Wahl für schweres Gelände, Freeride und Downhill.

Grüße

Klaus (38 Jahre)
 
Wichtiger als die Frage nach Fully oder Hardteil ist das das Bike was man haben möchte "passt". Also die richtige Größe hat.
Und auch beim fahren muß alles richtig eingestellt sein. Vor allem der Abstand zwischen Pedale und Sattel. Der Rücken wird so schnell nicht kaputt gehen, die Knie allerdings schon. Ich kenne etliche Briefzusteller in etwas gehobenen Alter die schon Knieoperationen hinter sich haben weil sie jahrelang mit einem falsch eingestellten Postbike gefahren sind. Rückenprobleme hat allerdings niemand bei uns.
 
Also, wenn ich meinen Rücken frage, bevorzugt er ganz klar das Fully. Voraussetzung ist natürlich richtige Rahmengröße, perfekte Sitzposition und korrekte Einstellung der Dämpfer. Bin neulich ein Scott Genius probegefahren und die wollten mir kein Testbike in meiner Größe geben. Bin dann eine Nummer kleiner gefahren und hatte nach halber Stunde die Kreuzschmerzen meines Lebens. Und das für 30 €
Zu beachten ist auch, das HT nich gleich HT ist. Kumpel von mir schwört auf sein "weiches" Titan-Bike.

Gruß

Spoil
 
...,zumindest für preis und gewicht, wäre dann wohl ne sattelstangenfederung ;)

und vielleicht öfter mal mit dem HT ausm sattel gehen, wenn man die wurzel nahen sieht :daumen:
 
generell geh ich bei unebenheiten aus dem sattel, mach ich beim aktuellen fully genauso.

Das böseste Terrain was ich fahr sind ein paar pfade im wald die mit wurzeln gespickt sind, da bin ich auch beim fully nicht im sattel.

Ist die ganze Sache mit HT fahren und rücken geht tot eigentlich nicht so schlimm oder wie interpretier ich das jetzt mal so frei????

Fullys werden hier durchweg für schwere gelände empfohlen, das gibts bei mir eher kaum.

Quasi gibts nichts was bei mir gegens HT fahren steht?



Und was haltet ihr davon HTs mit Schlauchlos und wenig Druck Dämpfung zu verpassen? Hat das jemand probiert und Erfahrungen damit?

Wichtiger als die Frage nach Fully oder Hardteil ist das das Bike was man haben möchte "passt". Also die richtige Größe hat.

Und auch beim fahren muß alles richtig eingestellt sein. Vor allem der Abstand zwischen Pedale und Sattel. Der Rücken wird so schnell nicht kaputt gehen, die Knie allerdings schon. Ich kenne etliche Briefzusteller in etwas gehobenen Alter die schon Knieoperationen hinter sich haben weil sie jahrelang mit einem falsch eingestellten Postbike gefahren sind. Rückenprobleme hat allerdings niemand bei uns.

das ist weniger das problem, ich bin ein Geometriefanatiker. Will jetzt auf HT umsatteln um das Wackelpuddingfeeling aus dem Tretlager zu bekommen und dem Kasten mit weniger gewicht beladen mehr speed zu verschaffen, natürlich geht auch nix mehr in der federung verloren.
 
Gef. Sattelstütze ist Schwachsinn:

Da der Abstand Kurbel-Sattel laufend variiert, bekommt man Belastungspitzen in die Oberschenkelmukulatur, die diese schneller ermüden läßt.

@LordHelmchen:

Im Prinzip habt Ihr beide recht:

Klar ist ein Fully gesünder für den Rücken, da es die Stöße von den Bandscheiben filtert.
Mit dickem Hinterreifen mit weniger Luft kannst zumindest die feinen Vibrationen mindern.
Wenns zu ruppig wird, geht man eh automatisch aus dem Sattel in den Wiegetritt über.
Mit einer Trainierten Rumpfmuskulatur nimmst auch viel Belastung von der Wirbelsäule.

Und hier ist der Knackpunkt Eurer Diskussion:

Wenns schon eine schwache, oder beleidigte Wirbelsäule hast, am restlichen Tag durch einen ungünstigen Job die Wirbelsäule weiterbelasten mußt und diese nie die Möglichkeit hat, zu regenerieren, wirst mit der Zeit Probs bekommen.

Hast eine gute Muskulatur, am restlichen Tag keinen ungesunden Job und gibts Deinem Körper genügend Zeit zum regenerieren, wirst auch mit einem HT nie Probs bekommen, oder sogar noch weiter stärken.
 
gut, mein anstrengender Job heißt schule, meine rückenmuskulatur wird durch Ju-Jutsu und allerlei anderen sport gestärkt, also tot ist meine wirbelsäule definitiv nicht.

Mit einer Trainierten Rumpfmuskulatur nimmst auch viel Belastung von der Wirbelsäule.

das wird für meinen Daddy notiert...

Hast eine gute Muskulatur, am restlichen Tag keinen ungesunden Job und gibts Deinem Körper genügend Zeit zum regenerieren, wirst auch mit einem HT nie Probs bekommen, oder sogar noch weiter stärken.

was ihn wohl noch mehr interessieren wird :cool:


Und: Fahrtechnik spielt eine wichtige Rolle. Vermutlich mindestens so wichtig wie die Federung. Wer auf unebenem Terrain aus dem Sattel geht schont seinen Rücken besser als jede Federung. Es ist bekannt, daß langes verharren in einer Stellung schlecht für den Rücken ist. So betrachtet ist es sogar nützlich, daß ein HT einen zum Aufstehen zwingt.

was ihn wohl auch interessiert :D


leuts, ihr seid die besten, ganz dickes lob :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen:

:bier: für alle dies mögen.

Gruß Stefan
 
Sag mal, seh ich das richtig auf den Bildern das du mit Schnallen an den Pedalen fährst? :eek:
Du machst dir Gedanken wegen dem Rücken und fährst auf biegen und brechen festgebunden am Bike durch die Gegend?
Wenn ich dein Vater wäre würde ich dir die Pedalen abmontieren anstatt über Rückenprobleme zu diskutieren.
 
also in den ht - zeiten hatte ich nach meiner standart- abfahrt (400hm) immer rückenschmerzen , mit dem fully nicht mehr! ich denke, damit ist jede weitere diskussion überflüssig!

und das gerede, was schneller ist... naja, ich denke, die meisten fahren meistens "just for fun" oder zum trainieren. und ob da das rad 2% schneller ist oder nicht stört doch niemanden!

wenns drauf ankommt, sprich bei marathons, fahre ich auch noch ht, aber sonst ist rücken schonen mit dem fully angesagt!

komfort- grüsse

mm
 
Ich fahre überwiegend ebene Strecken (zur Arbeit), besitze ein Hardtail. Habe auch ein Fully besessen, ist ne schöne, aber für mich zu wartungsintensive, teure Sache.

Ich mache das jetzt so:

Auf dem Weg zur Arbeit und bei Marathons fahre ich "hart". Bei übrigen Fahrten im Gelände mit 2,35er Fat Albert UND gefederter Sattelstütze UND einem ollen gefederten Gelsattel aus dem Supermarkt. Der absolute Luxus, einfach erste Sahne dieser Komfort. Seitdem keine Rückenprobleme (und Hinternprobleme) mehr

Das schont meinen Rücken, meinen Hintern, mein Geldbeutel und ist ruckzuck zu einem leichten Renner umgerüstet.

Peter
 
Silent schrieb:
Sag mal, seh ich das richtig auf den Bildern das du mit Schnallen an den Pedalen fährst? :eek:
Du machst dir Gedanken wegen dem Rücken und fährst auf biegen und brechen festgebunden am Bike durch die Gegend?
Wenn ich dein Vater wäre würde ich dir die Pedalen abmontieren anstatt über Rückenprobleme zu diskutieren.

ne, pedalschuhe, da ist man in weniger als einer sekunde draußen :D

nix für ungut, aber die dinger sind um welten harmloser als klickies, und außerdem mach ich mir keine gedanken über meinen rücken, eher mein vater :rolleyes:
 
wie ne schlaufe zum reinfahren, ich bind mir doch net de schuhe an die pedale :lol:

weiß net mal ob das genau so heißt... man kann se zwar auch festziehen aber das bringt nichts

gruß stefan
 
Mahlzeit,

im Rollstuhl landest Du wohl nur, wenn Du aufrecht sitzend nen Downhill runter ballerst, damit die Schläge so richtig schön "gerade" in den Rücken gehen.

Wenn Du aber nicht einen Bonanza-Rad-Lenker fährst, sondern auf einem für deine Geometrie auch richtig eingestellten bike, kann dein Vater das Geld fürn Rollstuhl auch für deinen Selbstbau sponsorn!

Trotzdem, ein Fully federt nunmal auch die Schläge "unterm Arsch" weg und ist demnach selbstverständlich auch rückenfreundlicher, gell!?

Munter bleiben
 
... jedenfalls möchte ein Kumpel von mir gerade ein Rennrad (das ja nicht eben vor Federungskomfort strotzt) beschaffen, mit dem expliziten Ziel, damit etwas für seinen Rücken zu tun. Ganz erklären konnte er mir den Zusammenhang nicht, aber er glaubt daran. Darauf komme ich wegen mankras Bemerkung vom "weiteren Stärken" des Rückens -- vielleicht ist an der Argumentation meines Kumpels ja doch was dran? War da aber nicht jüngst ein Thread zum Thema Beckenschiefstellung?

on topic: Wenn heute jemand Rückenprobleme hat, dann doch meistens deshalb, weil er seine Knorpel/Bandscheiben durch eine statische Überbelastung geschädigt hat, etwa durch ungünstiges Heben schwerer Lasten, oder eben durch bloßes Sitzen, bei dem die Rückenmuskulatur erschlafft und die Knorpel einseitig gequetscht werden und dabei unterversorgt sind.

Im Gegensatz dazu hätte man durch Vibrationen beim Biken kurze, hohe Kraftspitzen. Allerdings muss die Wirbelsäule dabei ja noch nicht mal das gesamte Gewicht des Oberkörpers tragen, ist -- auch im Sitzen -- immer ein wenig in Bewegung, und die angespannten Muskeln drumrum halten das ganze beisammen. Rein von der Anschauung (bin kein Mediziner, lasse mich gern aufklären) halte ich diese Situation für weit weniger kritisch.
 
carmin schrieb:
... jedenfalls möchte ein Kumpel von mir gerade ein Rennrad (das ja nicht eben vor Federungskomfort strotzt) beschaffen, mit dem expliziten Ziel, damit etwas für seinen Rücken zu tun. Ganz erklären konnte er mir den Zusammenhang nicht, aber er glaubt daran. Darauf komme ich wegen mankras Bemerkung vom "weiteren Stärken" des Rückens -- vielleicht ist an der Argumentation meines Kumpels ja doch was dran? War da aber nicht jüngst ein Thread zum Thema Beckenschiefstellung?

Für bestimmte Rückenleiden, das so genannte Hohlkreuz, ist das Rennradfahren gut. Das geht nämlich wirklich "auf den Rücken", der beim Hohlkreuz zu schwach ist. Habe ich selbst mal empfohlen gekriegt.
 
ich denk mir immer das nur große stöße der wirbelsäule überhaupt was tun, und die nimmt man nun wirklich im stehen (man hat ja vielleicht irgendwann mal ne familienplanung...)

und die kleineren federt der hinterbau meines fullys net rau, der ist eher straff, fast wie ne cc-feile hinten, dazu 3 bar druck auf den reifen.

Hohlkreuz hab ich keins, das hat mir mein orthopäde mit viel gymnastik ausgebügelt :lol: (auch wenn dus net liest, danke doktor weidehaas!!!)

spricht also eigentlich nix gegen ein HT, hab meinem Vater auch schon den rahmen gezeigt ders werden soll, hat immernoch skeptisch geguckt aber ich werds schon noch schaffen :D

im Rollstuhl landest Du wohl nur, wenn Du aufrecht sitzend nen Downhill runter ballerst, damit die Schläge so richtig schön "gerade" in den Rücken gehen.

ich bin aushilfs-cc-ler, ich liege schon fast auf dem rad...

Wenn Du aber nicht einen Bonanza-Rad-Lenker fährst, sondern auf einem für deine Geometrie auch richtig eingestellten bike, kann dein Vater das Geld fürn Rollstuhl auch für deinen Selbstbau sponsorn!

der sponsort mir kein geld, das wäre zu einfach :lol:

Trotzdem, ein Fully federt nunmal auch die Schläge "unterm Arsch" weg und ist demnach selbstverständlich auch rückenfreundlicher, gell!?

net unbedingt, ich steh auch im fully im sattel wenns weichteilvibrationen gibt, die kleineren vibrationen holt mein hinterbau so gut raus wie ein HT, das garantiere ich, der holt mir nur die großen schläge raus, mehr net.

Im Gegensatz dazu hätte man durch Vibrationen beim Biken kurze, hohe Kraftspitzen. Allerdings muss die Wirbelsäule dabei ja noch nicht mal das gesamte Gewicht des Oberkörpers tragen, ist -- auch im Sitzen -- immer ein wenig in Bewegung, und die angespannten Muskeln drumrum halten das ganze beisammen. Rein von der Anschauung (bin kein Mediziner, lasse mich gern aufklären) halte ich diese Situation für weit weniger kritisch.

ich auch...

Gruß Stefan
 
Ich denke, dass die Sitzposition an sich sehr wichtig für´s rückengerechte Fahren ist. Je gerader man auf dem Bike sitzt, umso ungünstiger, da die Rückenmuskeln wenig angespannt sind. Erst eine gewisse Vorbeugung erzeugt eine höhere Muskelspannung, welche das "Rückgrat" ausreichend stabilisiert. Ist man vornübergebeugt auf einem Race- Hardtail unterwegs, ist die Rückenschonung besser, als auf einem vollgefederten City- Rad, schon auch desshalb, weil die Stosseinleitung nicht direkt vertikal abläuft. Schlecht ist demnach besonders ein ungefedertes Rad, auf dem man aufrecht sitzt.
 
Lord Helmchen schrieb:
... Wie ists mit den Vorteilen des Fullys bestellt, ist ein Hardtail rückenfeindlich (geht um ne Selbstbau-Trail-Feile also dicke schlappen/low-pressure-riding, vielleicht sogar schlauchlos) und kann man heutzutage nur noch mit nem fully fahren?
ich hoffe auf fundierte aussagen, bitte bleibt sachlich, der thread geht als gedruckte version an meinen dad
wenn's sachlich sein soll:
http://www.projekt-wellcom.de/3feder.htm

Reduktion der Vibration durch Federung am Körper:
belastungs_biker.jpg


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PROJEKT WELLCOM
Carl-Diem-Weg 6
50933 Köln

Tel: 0221-4982-4570
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