Hardtail, Crossbike oder doch Gravel? Ich bin unsicher

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8. Juni 2020
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Guten Morgen Zusammen

Es steht eine Neuanschaffung an, wobei ich nicht genau weiss, welches Bike nun doch für mich am besten geeignet ist.

Ausgangslage:
Ich fahre nun seit 5 Jahren ein Hardtail mit 26 Zoll Felgen. Aktuell wird ein Continental Town & Country Reifen Sport 26 x 1.9 Draht benutzt, um schneller auf dem Strassenbelag zu sein.

Meine Touren.
Ich fahre jeweils bei den Touren zwischen 20 bis 50 km, also zwischen 1 und 3 Stunden Fahrzeit, rund 80 Touren im Jahr. Höhenmeter absolviere ich eher weniger. Ich fahre am liebsten auf einfachen Wander-, Feld- und Schotterwegen. Krasse Trails fahre ich nicht. Ich fahre aber auch oft auf Fahrradwegen und auf der Strasse. Ich bevorzuge auch, mit Speed zu fahren (daher auch die Pneu).

Mit dem aktuellen HT komme ich eigentlich gut zu Recht, da ein extremes Gelände für meine Touren nicht in Frage kommt. Es gibt Touren, da bin ich nur auf der Strasse/Fahrradwege und es gibt andere Touren, da bin ich überwiegend im Wald auf den Waldwegen. Natürlich gibt es auch Touren, die gemischt sind. Ich würde mal sagen, dass ich selten über 500 hm komme. Ich bevorzuge flächere Strecken.

Ich fahre eigentlich sehr häufig mit Durchschnittsgeschwindigkeiten von 20 bis 25 km/h pro Tour.

Was ich möchte:
Ich möchte weiterhin Touren bis 50 km und bis 3 Stunden Fahrzeit machen, wobei Augenmerk nie auf Höhenmeter gelegt wird. Dazu möchte ich auch das umfangreiche Fahrradnetz abfahren, weshalb auch häufig auf den geteerten Strassen gefahren wird. Es wäre schön, wenn ich die Durchschnittsgeschwindikeit erhöhen könnte, durch ein auf mich abgestimmtes Bike.

Mit der aktuellen Bereifung komme ich jeweils auf Teer relativ schnell voran, es könnte aber noch effizienter sein.

Was denkt ihr, welches Bike würde wohl zu diesem Benützungsprofil gut passen?

Vielen lieben Dank für Euren Input.

Liebe Grüsse

Mr_Bonsai
 
Zuletzt bearbeitet:
Was verstehst Du jetzt unter einem Crossbike? Diese abgerüsteten Trekkingräder bzw. 29er mit schmalen (40 mm) Reifen? Oder das Teil mit Rennlenker, präziser "Cyclocrosser" genannt?

Bei dem Anforderungsprofil sind alle genannten Räder (ausgenommen der Cyclocrosser) geeignet. Entscheidend ist, worauf Du Dich besser fühlst. Welche Lenkerform liegt Dir besser?
Gravelräder sind teuer, weil aktuell schwer im Trend und wegen der Rennradkomponenten, die richtig ins Geld gehen.
 
Was verstehst Du jetzt unter einem Crossbike? Diese abgerüsteten Trekkingräder bzw. 29er mit schmalen (40 mm) Reifen? Oder das Teil mit Rennlenker, präziser "Cyclocrosser" genannt?

Genau, eigentlich die abgerüsteten Trekkingräder mit 28 Zoll. Weniger Gewicht, weniger Rollwiderstand etc.

Gravelräder sind nicht teurer als vergleichbar ausgestattete Rennräder. Und ein Gravelbike klingt für mich auch schwer nach genau dem, was du suchst.

Das möchte ich mal testen, denn damit habe ich gar kein Erfahrung.

Danke für Eure Antworten.

Gruss
 
Gemeint war glaube ich die Frage danach, was Du so ausgeben möchtest.

Bin gerade mit dem selben Gedanken beschäftigt. Als Crossbike, bzw. wohl formell richtig Hybridbike, habe ich mir kürzlich mal das Specialized Sirrus X angeschaut. Hat einen guten Eindruck gemacht weil da relativ dicke Gravelbikereifen rein passen und es somit auch für Waldwege interessanter wird, als Bikes mit eher Rennrad ähnlichen Reifen. Und das gibt es auch in diversen Preisklassen. So richtig leicht, als sub 9kg wird das allerdings in Serienausstattung nie.

Da sind die Gravelbikes sicher noch etwas leichter. Da wäre aktuell das neue Rose Backroad weit vorne auf meiner Liste. Das wird in der "günstigsten" Variante bei 8,6 kg starten. Kostet aber halt auch 2,5k Euro.

Und spätestens dann wird die Frage nach dem Budget für die Kaufberatung dann meist doch relevant ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Fitnessbike macht meines erachtens überhaupt keinen Sinn. Der Vorteil zum HT hällt sich wirklich in Grenzen und man verliert die Federung.
Wenn man schneller unterwegs sein will (bei gleichem Budget) dann hol Dir ein Gravelbike.
Das ist halt die entscheidung nach Sutzpositionund Lenker.
Bei deinem Einsatzszenario macht nur folgendes Sinn.
HT: alsVertreter vom Flatbar. Wenn schneller dann lohnt sich steifer und teurer und 29 Zoll.
Gravelbike: als Vertreter vom Rennradlenker.
 
Da gebe ich hansmeier vollkommen Recht. Zu diesem Schluss kam ich letztendlich auch. Und da ich mich als altgediente MTB Fahrer nicht recht mit Rennradlenkern anfreunden kann, beschloss ich dann mein Winterhardtail schneller zu machen.

Und das ging erstaunlich einfach. Einfach zwei Gravel-Semislicks drauf. Bei 3,5 Bar rollt das so viel schneller, dass ich es erst nicht recht glauben wollte.

Der Wille, ein neues Rad zu kaufen ist per se immer gerechtfertigt :) Ein aktuelles MTB Race Hardtail ist aber halt echt schwer zu toppen, was die Vielseitigkeit angeht. Mit dünnen Reifen immer noch mehr als ausreichend schnell auf Asphalt, wenn es aber dann im Urlaub mal bspw. auf nen Alpencross oder einfach so in die Berge geht, macht man andere Reifen drauf und ist für alles bereit.

So viel schwerer als Gravelbikes sind die jetzt auch nicht. Und auch der angebliche Aero-Vorteil von Rädern mit Rennradlenker dürfte sich bei Otto-Normal-Geschwindigkeiten in Grenzen halten.

Das Einzige was mir aktuell (vermeintliches und fadenscheiniges) Negatives einfällt, ist die oft limitierte maximale Zahnzahl bei Einfachkettenblättern, welche MTB Rahmen manchnal zulassen. Wenn man auf Strecke Geschwindigkeit machen will, muss man halt auch Bergab mittreten. Je nach grösstem Kettenblatt ist da aber schnell bei 40+ Schluss.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also wenn ich so les, dass du hauptsächlich auf Befestigten wegen unterwegs bist und maximal Schotterwege fährst, würde ich dir auch zum gravel raten. Wenns aber mehr schotter und in Richtung trails geht, würde ich mich in Richtung XC Hardtail umsehen.Am besten gest aber mal in n Laden und setzt sich auf n gravel drauf. (Ob dir der Lenker/ die position liegt)
ich selbst hab n enduro, trailbike und gravel im keller. Das gravel rollt auf der Straße mit Abstand am besten. N Schnitt von 25-30kmh ist da in der Ebene gut machbar.
auf Schotter rollt es minimal besser als das trailbike. Über den rollwiderstand vom enduro brauchen wir da nicht reden ?
 
Und auch der angebliche Aero-Vorteil von Rädern mit Rennradlenker dürfte sich bei Otto-Normal-Geschwindigkeiten in Grenzen halten.
Das ist ein viel verbreiterter Denkfehler.
Der Vorteil ist enorm. Ab ca! 15kmh ( asphalotiert oder schotter bei fast gerader Ebene und einem modernen Bike) ist der größte Widerstand der Windwiderstand.
Der Windwiderstand hängt zu ca 90 Prozent vom Fahrer und 10 vom Rad ab.
Zum Fahrer gehören priorsierend aufgezählt Haltung, Volumen, Kleidung.

Heisst: Ein Rennradlenker macht durch die veränderte Haltung unheimlich viel aus.
Tu mal nen Aeroaufsatz auf dein mtb Lenker aus 25 kmh machste locker 30 kmh.

Wenn du schnell vorankommenwillst: priorisoerende Liste:
Gravelbike, keine Flatternde Kleidung, Rennrad/Aerohelm, Aero Laufraeder, Aero Rahmen, ......

Ich habe übrigens alle Arten von Rädern zur verfügung um zu vergleichen:
Gravel,Rennrad,Fitness,Ht

Ob einem ein Rennradlenker liegt ist natürlich eine andere Frage.
Alleine das Bremsen ist sehr sehr ungewohnt!
 
Alleine das Bremsen ist sehr sehr ungewohnt!
Ja das kann ich bestätigen. Aber man gewöhnt sich doch recht fix dran. Und wenn man ehrlich ist, ankert man auf dem gravel/ renner nicht so krass wie auf dem Mtb. Immerhin kann man da deutlich vorausschauender fahren, bzw kann einfach deutlich mehr Schwung mitnehmen wie auf einem verblockten trail.

aber grad in der anfangszeit hatte ich schon ab und an so den „huiuiui wird schon halten„ Moment, als ich vor kurven zu spät oder gar Nicht gebremst hab ??
 
. Immerhin kann man da deutlich vorausschauender fahren, bzw kann einfach deutlich mehr Schwung mitnehmen wie auf einem verblockten trail.
Naja, KANN ist gut. Ich würde sagen man muss.
Der Nachteil ist für mich eher:
Unterlenkerhaltung bedeutet festen Griff und gute Bremsleistung aber gebückte Haltung und schelchte Übersicht.
Oberlenkerhaltung haltung genau das Gegenteil.

Am schwierigsten sind verbockte Trails die eine gewisse Gewchwindigkeit benötigen.
Zum einem willst du vorrausschauend gucken wegen Linechoice, Bremsen und Kurven.
Zum Anderen musst du auch direkt vor das Vorderrad gucken weil du sonst bei einer falsch angefahrenen Wurzel schnell mal Weg bist
 
So nach 4 Biketouren von je 2 Stunden habe ich eine Entscheidung getroffen:
Die Strecken beliefen sich auf jeweils 35km, Dauer ca. 2 Stunden, 500 Höhenmeter. Der Untergrund war ziemlich tief vom vielen Regen und beinhaltete auch steile Wald- und Wiesenwege. Das Cross fällt da schon mal weg, da ich die Vorzüge des HT brauchte. Ohne Vorderradfederung wäre das wirklich sehr mühsam gewesen. Ich bleibe beim Hardtail und werde Semislicks montieren, um auf der Strasse schneller zu sein. Auch wenn ich häufiger gerade und auf Asphalt fahre, brauche ich doch öfters ein HT, um meine Touren mit Genuss zu fahren. Alles kann man nicht haben, sonst brauche ich mehrere Fahrräder. Ich fokusiere mich auf ein HT mit 29 Zoll Reifen sowie auf ein anständiges Gewicht des Bikes. Denn eines muss ich sagen: Ich finde HT eigentlich schon sehr toll, optisch wie auch im Einsatz.

Danke allen für Euren Input.

Liebe Grüsse
 
Na das hört sich doch sehr durchdacht und vernünftig an :)

Noch ein kurzer Hinweis zum Thema Semislicks: Achte auf die Felgeninnenbreite. Auch aktuelle Hardtails haben mittlerweile gerne mal relativ breite Felgen. Da viele Semislicks aber für den Gravel oder Trecking Bereich konzipiert sind, vertragen sie nicht zu breite Felgen. Wenn die Felge also zu breit ist, verkleinert sich die Auswahl an Reifen drastisch.

Am besten schon mal über potenielle Reifen informieren und dann die max. Felgenbreite im Hinterkopf haben. WTB hat bspw. einen Kompatibilitätschart Reifen/Felge auf deren Website, die mir half zu entscheiden ob deren Byway Reifen auf meine Felgen passt.
 
Ein Fitnessbike macht meines erachtens überhaupt keinen Sinn. Der Vorteil zum HT hällt sich wirklich in Grenzen und man verliert die Federung.
Wenn man schneller unterwegs sein will (bei gleichem Budget) dann hol Dir ein Gravelbike.
Das ist halt die entscheidung nach Sutzpositionund Lenker.
MTB-Rahmen können meist keine 40er Zahnkränze aufnehmen und sind damit oft "untermotorisiert" für Straße und Piste. Die dicke Dämpfung will man am Gravel/Allroad eh nicht, weil schluckt nur Energie und ist schwer. Aero-Position lässt sich am besten über Aero-Aufsatz herstellen. Das geht auch am Flatbar. Der Rennradlenker wird meines Erachtens überschätzt.

So viel schwerer als Gravelbikes sind die jetzt auch nicht. Und auch der angebliche Aero-Vorteil von Rädern mit Rennradlenker dürfte sich bei Otto-Normal-Geschwindigkeiten in Grenzen halten.
Wie schon gesagt, Aero-Aufsatz oder auch nur ein Satz "Innerbarends" relativieren hier viel vom angeblichen Vorteil des Krummbügels.

Das ist ein viel verbreiterter Denkfehler.
Der Vorteil ist enorm. Ab ca! 15kmh ( asphalotiert oder schotter bei fast gerader Ebene und einem modernen Bike) ist der größte Widerstand der Windwiderstand.
Der Windwiderstand hängt zu ca 90 Prozent vom Fahrer und 10 vom Rad ab.
Zum Fahrer gehören priorsierend aufgezählt Haltung, Volumen, Kleidung.

Heisst: Ein Rennradlenker macht durch die veränderte Haltung unheimlich viel aus.
Tu mal nen Aeroaufsatz auf dein mtb Lenker aus 25 kmh machste locker 30 kmh.
Du gibst ja selber die Alternative zum Rennradlenker an, nur Aero-Aufsatz ist mächtiger als Rennradlenker.
 
Du gibst ja selber die Alternative zum Rennradlenker an, nur Aero-Aufsatz ist mächtiger als Rennradlenker.

Tu das nicht. Zum Auflieger gehört auch die richtige Sitzposition weiter vorne (und deshalb weiter oben) und der richtige Sattel. Sonst gibt es nach 1h einen steifen unteren Rücken und taube Eier. @hansmeier2018 hat so was von Recht, wenn er schreibt, dass es auf die Körperhaltung ankommt. (Volumen würde ich jetzt aber nicht unterschreiben sondern stattdessen Querschnitt schreiben) Wenn man die richtige Haltung schon mal gar nicht einnehmen kann, weil die Geo nicht passt und man völlig unergonomisch sitzt, dann ist das sinnlos. Pseudomäßig für 5 min in den Auflieger gehen und sich dann wieder in den Wind zu setzen, weil man es nicht länger aushält, kann man sich echt sparen. Das ist rausgeworfenes Geld. Nimm InnerBarends und gut isses auf dem MTB. Da kannst Du (im Gegensatz zum Auflieger) nämlich auch bremsen ohne aufzumachen.


Ansonsten halt ich mich hier aus der Diskussion raus - ein Krummbügel ist auf einem artgerecht eingesetzten MTB genauso sinnvoll, wie ein Besenstiel bei der Tour de France.
 
Vom Fahrprofil hätte ich auch Gravel empfohlen. Wenn man Rennlenker nicht gewöhnt ist wird Umstieg auf Gravel aufgrund der Sitz- und Griffposition aber eine sehr große Umgewöhnung. Da würde ich einige unsichere Momente im Gelände prophezeien.

Fahre selbst ein Fully, ein CrossRace (etwas aggressiver als Gravel) und so eine Art Trekkingbike (eigentlich ein mit Geländereifen ausgestattetes Citybike). Klar fühle ich mich im Gelände / auf Trails auf dem Fully am wohlsten. Für den Mix Feldwege/Waldwege/Straße/Schotter/schnell unterwegs würde ich aber das "Trekkingbike" am bequemsten und unkompliziertesten sehen. Klar ist das 8.6kg Crossrace schneller, technisch aber auch im Gelände am anspruchsvollsten zu fahren, find ich.

Bevor man sich ein Gravel kauft gut überlegen und ausgiebig testen ob man mit dem Lenker klar kommt!
 
Tu das nicht. Zum Auflieger gehört auch die richtige Sitzposition weiter vorne (und deshalb weiter oben) und der richtige Sattel. Sonst gibt es nach 1h einen steifen unteren Rücken und taube Eier.
...
Pseudomäßig für 5 min in den Auflieger gehen und sich dann wieder in den Wind zu setzen, weil man es nicht länger aushält, kann man sich echt sparen.
Du überdramatisierst hier etwas. Es ging jetzt auch um Fitnessbikes bzw. Hybride. Aber auch an MTBs werden Auflieger erfolgreich verwendet, gerade bei Langstreckenfahrern. Schon allein, weil man da mal seine Arme ausruhen kann. Ist halt nicht unbedingt leicht passende zu finden. Da muss man erstmal richtigen Lenker zu haben.

Gravel fährt man selten auch steif stundenlang in einer Position. Schon gar nicht hier in Deutschland. Und man muss es auch gar nicht so extrem betreiben wie Zeitfahrer oder Triathleten. Reicht ja schon, wenn man sich zeitweilig einigermaßen flach und schmal machen kann.

Zur Not gibt es dann noch von Redshift eine Sattelstütze bei der man von normal auf Timetrial-Position klappen kann. Es gibt also Möglichkeiten sich das einzurichten.
 
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