Wakeman
Primus inter Pares
Im Grunde brauche und will ich keine Navigation für meine MTB-Ausfahrten. So unverzichtbar der GPS-Guide im StraÃenverkehr ist, so sehr genieÃe ich die Freiheit, gewissermaÃen ohne Vorgabe jedem Stöckchen resp. Singletrail hinterherzuhecheln. Manchmal nicht zu wissen, wo man gerade ist und wo man hin muss, gehört für mich den wenigen "Abenteuern", die man in unmittelbarer Nähe des Alltags noch bestehen kann. Inklusive nächtlichen Verirrens im Wald - da gibt's dann hinterher noch was zu erzählen.
Dennoch gibt es zwei Aufgaben, die ein Navigationsgerät sinnvoll für mich erfüllen könnte:
- das anschlieÃende Nachverfolgen der gefahrenen Tour auf Google Earth ("Tracking")
- das problemlose Wiederfinden des manchmal auf einsamen Waldparkplätzen geparkten Autos ("Track-back-Funktion")
Braucht man dafür ein spezielles Outdoor-Gerät oder reicht ein Handy? Technisch ist das Mobiltelefon völlig ausreichend, das war ohnehin klar; aber wie sieht es im Alltag des Geländes aus? Ich habe es ausprobiert und kann nun (sehr erfreuliche, so viel sei vorweggenommen) Erfahrungen berichten.
Das Equipement: Hardware
Ein aktuelles Gerät mit SiRF Star III Chipsatz sollte es schon sein. Zudem ist ein nur per Touchscreen zu bedienendes Teil sicherlich nicht besonders geeignet, da würde ich sehr von abraten.
Ich besitze ein Nokia C5-00, ein Gerät, das ich sehr empfehlen kann und das ein exzellentes Preis-/Leistungsverhältnis aufweist.
Das Equipement: Software
Nokia liefert (fast) alles, was man braucht, bereits mit. Da rede ich nicht von dem Navigationsprogramm "Karten", das ist für mich unbrauchbar, jedoch für all diejenigen nützlich, die kein fest eingebautes Navigationsgerät im Auto haben und/oder sich auch als FuÃgänger navigieren lassen wollen.
Was man dagegen braucht, findet man etwas versteckter unter "Programme": das Tool "GPS-Daten". Für alle, die das nicht drauf haben, aber auch Symbian-Software benötigen, ist das App auch im Ovi-Store als Freeware ladbar. Alternativen für Android-User gibt es selbstverständlich auch zuhauf.
Das zweite benötigte Programm ist der "Sports-Tracker". Auch der ist kostenlos, auch den gibt's im Ovi-Store (oder auf der eigenen HP) und auch für den sind verschiedene Java- und/oder Android-Derivate verfügbar.
Das Equipement: Handling
Empfehlenswert (aber nicht unbedingt vonnöten!) ist eine Lenkerhalterung. Hier habe ich mich nach längerer Suche für das Yayago entschieden, ideal für MTB wie auch Motorrad, das als äuÃerst sinnvolles Zubehör noch eine praktische Neopren-Oberarm-Tasche und ein Kfz-Ladekabel dabei hat. Und das zu einem äuÃerst günstigen Preis von 11,90 â¬.
Befürchtungen, das Handy könnte Schaden nehmen aufgrund der ständigen Erschütterungen, scheinen naheliegend, haben sich jedoch in keinster Weise bewahrheitet. Und dies, obwohl ich deutlich mehr über Wurzelpfade und querfeldein shreddere als moderate Waldwege zu benutzen.
Beim Schutz gegen Staub war ich bislang immer schludrig, sinnvollerweise sollte man das Handy in eine handelsübliche Haushalts-Cellophanfolie einwickeln, wie ich das bei Regen mache.
Dabei leidet natürlich die Ablesbarkeit des Displays nicht unerheblich. Wie auch bei (schon geringer) Sonneneinstrahlung. Was für meine Ansprüche jedoch kein erwähnenswertes Manko darstellt, weil das Display normalerweise nicht gebraucht wird. ("Was sollte ich da ablesen wollen?")
Wenn ich ein anderes als mein Favorite-Bike fahre, bin ich meistens zu faul, die Halterung umzumontieren. Doch auch wenn das Handy in der Oberarm-Tasche (s.o.), der Gürteltasche oder im Rucksack verstaut wird, verrichtet es seinen Dienst absolut tadellos.
Tracking-Funktion: "Sports-Tracker"
Der Sports-Tracker zeichnet die gefahrene Route auf, nebst Durchschnittsgeschwindigkeit und verbrauchter Kalorien (naja). Am Ende der Tour kann man die so generierte Datei in z.B. das gpx-Format umwandeln, auf den PC überspielen und mit einem geeigneten Programm wiedergeben.
Ich bevorzuge ein Upload zu GPSies, wo die Tour auf Karte oder Satellitenbild dargestellt wird und alle relevanten Daten (Distanz, Höhenmeter etc.) ausgegeben werden.
Track-back mit "GPS-Daten"
Das in der Ovi-Suite etwas versteckte Programm zeigt mittels eines roten Punktes auf einer Kreislinie die Richtung (Luftlinie!) und die Entfernung zum angegebenen Ziel. Das kann das eigene Zuhause sein oder der Parkplatz, an dem man das Auto abgestellt hat. Oder irgendein anderer Punkt auf der Landkarte.
GPS allgemein
In geschlossenen Räumen geht gar nichts, aber unter freiem Himmel dauert es nie länger als wenige Sekunden, bis das System genügend Satelliten gefunden hat und bereit ist. Das beim C5 verfügbare A-GPS (www-online-Unterstützung des GPS) sollte nur bei vorhandener Internet-Flatrate aktiviert werden; bei mir hat es bisher noch keine einzige Situation gegeben, in der ich es gebraucht hätte. Anders ausgedrückt: auch im tiefsten Wald, auch bei schlechtem Wetter und auch in Schluchten blieb die GPS-Verbindung stets absolut stabil.
Akku-Laufzeit
Entgegen mancher Unkenrufe habe ich es bisher noch nicht geschafft, den Akku nennenswert zu schröpfen. Längstens war ich etwas über 10 Stunden unterwegs, der Sports-Tracker lief permanent, "GPS-Daten" etwa eine Stunde, Musik auch etwa eine Stunde, 20 min. telefoniert - am Ende fehlte einer von 6 Füllbalken der Batterieanzeige.
Fazit
Ein vollwertiges Outdoor-Navi kann ein Handy selbstredend nicht ersetzen. Doch wer an seine MTB-Navigation genau die Anforderungen stellt wie im Prolog aufgeführt, kann sich ein separates Navigationsgerät m.E. sparen. Man darf nicht vergessen, dass man gleichzeitig auch noch telefonieren, smsen, diktieren und Musik hören kann, ständig erreichbar ist und eine durchaus brauchbare StraÃennavigation in einem einzigen Gerät vereint hat. Für insgesamt nicht mehr als 100 Euro.
Volle Punktzahl also für das Nokia C5-00 und alle Handys, die genauso viel können.
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Dennoch gibt es zwei Aufgaben, die ein Navigationsgerät sinnvoll für mich erfüllen könnte:
- das anschlieÃende Nachverfolgen der gefahrenen Tour auf Google Earth ("Tracking")
- das problemlose Wiederfinden des manchmal auf einsamen Waldparkplätzen geparkten Autos ("Track-back-Funktion")
Braucht man dafür ein spezielles Outdoor-Gerät oder reicht ein Handy? Technisch ist das Mobiltelefon völlig ausreichend, das war ohnehin klar; aber wie sieht es im Alltag des Geländes aus? Ich habe es ausprobiert und kann nun (sehr erfreuliche, so viel sei vorweggenommen) Erfahrungen berichten.
Das Equipement: Hardware
Ein aktuelles Gerät mit SiRF Star III Chipsatz sollte es schon sein. Zudem ist ein nur per Touchscreen zu bedienendes Teil sicherlich nicht besonders geeignet, da würde ich sehr von abraten.
Ich besitze ein Nokia C5-00, ein Gerät, das ich sehr empfehlen kann und das ein exzellentes Preis-/Leistungsverhältnis aufweist.
Das Equipement: Software
Nokia liefert (fast) alles, was man braucht, bereits mit. Da rede ich nicht von dem Navigationsprogramm "Karten", das ist für mich unbrauchbar, jedoch für all diejenigen nützlich, die kein fest eingebautes Navigationsgerät im Auto haben und/oder sich auch als FuÃgänger navigieren lassen wollen.
Was man dagegen braucht, findet man etwas versteckter unter "Programme": das Tool "GPS-Daten". Für alle, die das nicht drauf haben, aber auch Symbian-Software benötigen, ist das App auch im Ovi-Store als Freeware ladbar. Alternativen für Android-User gibt es selbstverständlich auch zuhauf.
Das zweite benötigte Programm ist der "Sports-Tracker". Auch der ist kostenlos, auch den gibt's im Ovi-Store (oder auf der eigenen HP) und auch für den sind verschiedene Java- und/oder Android-Derivate verfügbar.
Das Equipement: Handling
Empfehlenswert (aber nicht unbedingt vonnöten!) ist eine Lenkerhalterung. Hier habe ich mich nach längerer Suche für das Yayago entschieden, ideal für MTB wie auch Motorrad, das als äuÃerst sinnvolles Zubehör noch eine praktische Neopren-Oberarm-Tasche und ein Kfz-Ladekabel dabei hat. Und das zu einem äuÃerst günstigen Preis von 11,90 â¬.
Befürchtungen, das Handy könnte Schaden nehmen aufgrund der ständigen Erschütterungen, scheinen naheliegend, haben sich jedoch in keinster Weise bewahrheitet. Und dies, obwohl ich deutlich mehr über Wurzelpfade und querfeldein shreddere als moderate Waldwege zu benutzen.
Beim Schutz gegen Staub war ich bislang immer schludrig, sinnvollerweise sollte man das Handy in eine handelsübliche Haushalts-Cellophanfolie einwickeln, wie ich das bei Regen mache.
Dabei leidet natürlich die Ablesbarkeit des Displays nicht unerheblich. Wie auch bei (schon geringer) Sonneneinstrahlung. Was für meine Ansprüche jedoch kein erwähnenswertes Manko darstellt, weil das Display normalerweise nicht gebraucht wird. ("Was sollte ich da ablesen wollen?")
Wenn ich ein anderes als mein Favorite-Bike fahre, bin ich meistens zu faul, die Halterung umzumontieren. Doch auch wenn das Handy in der Oberarm-Tasche (s.o.), der Gürteltasche oder im Rucksack verstaut wird, verrichtet es seinen Dienst absolut tadellos.
Tracking-Funktion: "Sports-Tracker"
Der Sports-Tracker zeichnet die gefahrene Route auf, nebst Durchschnittsgeschwindigkeit und verbrauchter Kalorien (naja). Am Ende der Tour kann man die so generierte Datei in z.B. das gpx-Format umwandeln, auf den PC überspielen und mit einem geeigneten Programm wiedergeben.
Ich bevorzuge ein Upload zu GPSies, wo die Tour auf Karte oder Satellitenbild dargestellt wird und alle relevanten Daten (Distanz, Höhenmeter etc.) ausgegeben werden.
Track-back mit "GPS-Daten"
Das in der Ovi-Suite etwas versteckte Programm zeigt mittels eines roten Punktes auf einer Kreislinie die Richtung (Luftlinie!) und die Entfernung zum angegebenen Ziel. Das kann das eigene Zuhause sein oder der Parkplatz, an dem man das Auto abgestellt hat. Oder irgendein anderer Punkt auf der Landkarte.
GPS allgemein
In geschlossenen Räumen geht gar nichts, aber unter freiem Himmel dauert es nie länger als wenige Sekunden, bis das System genügend Satelliten gefunden hat und bereit ist. Das beim C5 verfügbare A-GPS (www-online-Unterstützung des GPS) sollte nur bei vorhandener Internet-Flatrate aktiviert werden; bei mir hat es bisher noch keine einzige Situation gegeben, in der ich es gebraucht hätte. Anders ausgedrückt: auch im tiefsten Wald, auch bei schlechtem Wetter und auch in Schluchten blieb die GPS-Verbindung stets absolut stabil.
Akku-Laufzeit
Entgegen mancher Unkenrufe habe ich es bisher noch nicht geschafft, den Akku nennenswert zu schröpfen. Längstens war ich etwas über 10 Stunden unterwegs, der Sports-Tracker lief permanent, "GPS-Daten" etwa eine Stunde, Musik auch etwa eine Stunde, 20 min. telefoniert - am Ende fehlte einer von 6 Füllbalken der Batterieanzeige.
Fazit
Ein vollwertiges Outdoor-Navi kann ein Handy selbstredend nicht ersetzen. Doch wer an seine MTB-Navigation genau die Anforderungen stellt wie im Prolog aufgeführt, kann sich ein separates Navigationsgerät m.E. sparen. Man darf nicht vergessen, dass man gleichzeitig auch noch telefonieren, smsen, diktieren und Musik hören kann, ständig erreichbar ist und eine durchaus brauchbare StraÃennavigation in einem einzigen Gerät vereint hat. Für insgesamt nicht mehr als 100 Euro.
Volle Punktzahl also für das Nokia C5-00 und alle Handys, die genauso viel können.
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