Haltbarkeit eines Aluminium-Rahmens?

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Liebe Retro-Fans,

ich bin seit 15 Jahren stolzer Besitzer eines Cannondale M 700 Hardtails. Der Rahmen ist aus 6061 T6 Alu und benötigt langsam einen neuen Anstrich. Ich überlege daher ihn für die nächsten 15 Jahre fit zu machen.
Bevor ich das jedoch mache, meine Frage an Euch: Wie lang hält eigentlich ein Alurahmen. Zwar gibt Cannondale "lifetime-guarantee", aber ich habe mal gehört, dass Alu nach 10- 20 Jahren spröde werden kann und dann bricht. Welche Erfahrungen habt Ihr mit der Haltbarkeit eines Aluminium-Rahmens gemacht?
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Edelziege

Hilfreich
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Pauschalisieren kann man da sicher nichts.
Kommt auch sicher auch ganz entscheidend auf die Haltungs- und Einsatzbedingungen an.
Ich bin kein Materialexperte, aber Alu ist nicht für die Ewigkeit gebaut.
Insbesondere Titanrahmen sind dauerhaft wesentlich beständiger.

Subjektive Ausnahme von der Aluregel:
GT Zaskar, also das Beste, was man aus Alu produzieren kann :D ;)

LG, Christian :daumen:
 
Naja, bis jetzt ist fast alles kaputt gegangen was ich aus Alu hatte:

91er Klein, 96er Custec-RR, 89er Kettler, 94er Indian (jeweils nach ordentlicher Benutzung),
und Alpinestars (2 Stück schon kaputt angekommen)
Bei meinem 2000er Chaka warte ich noch auf den Zeitpunkt!

das komische: den Custec ersetzt bekommen, bei Klein und Indian habe ich mir jeweils den gleichen Rahmen nachgekauft (aus Sentimentalität - aber werden nicht mehr so benutzt)
ausser der Custec... der muss wieder als Winterrad mit Dura Ace herhalten.

es waren jeweils Risse: 3 x Steuerrohr, 1x am Sitzrohr
(Klein: eckige Gabel zusätzlich mit Rissen an den Schweissnähten)

demgegenüber Stahl: nur 1 schon gebraucht gekaufter Rahmen hat einen Riß bekommen und 1 anderer: Cantisockel lösen sich etwas.

aber dein Cannondale sollte auch zu den stabileren gehören - also mach ihn wieder wie Neu. Ich habe mir erst neulich einen solchen Rahmen angeschafft, zum ab und zu (ordentlich) Fahren.
 
Also, allgemein ists bei Alu so, daß es mit der Zeit immer weicher wird, und zudem keine ausgeprägte Dauerfestigkeit hat. Das heißt, wenn Du nur lang genug fährst, dann bricht er. :heul:
Hängt natürlich auch von der Dimensionierung des Rahmens ab, wenn die sehr großzügig war, dann ist die Gefahr geringer. Aber insgesamt sind 15 Jahre fürn Alu-Rahmen schon richtig viel. :daumen:
 
würd auch sagen der hält, die mär vom weichgetretenen alurahmen ist für mich nicht stichhaltig. kannst ja wenn der lack runter ist mit ner juwelierlupe die nähte inspizieren. also wenn du das rad normal gefahren hast und keinen cannondale weitwurf betrieben hast sollte es halten.
 
Ich denke er wird weder ewig halten, noch wird er "weich" werden. Er wird einfach irgendwann abhängig von Fahrweise und Umwelteinflüssen (Streusalz !) brechen.
Gruß, Diggler
 
ach ja, die alte farbe sollte nicht abgeschliffen oder sandgestrahlt werden!!! sondern abgebeizt werden.

unbedingt dran denken !
 
das m700 ist zwar hochwertig, aber nicht das allerdünnste was je am Markt war.
von daher sind die chancen gut, dass das Teil lang hält.
vorsicht ist geboten beim Einbau vom Steuersatz, mir ist mal ein alurahmen da gerissen, aber die CDs sind dafür ja jetzt nicht berühmt/berüchtigt (so wie die manitous)
sanft behandeln (kein schleifen, kein sandstrahlen), ist schliesslich hochwertiges material
 
Liebe Retro-Fans,

ich bin seit 15 Jahren stolzer Besitzer eines Cannondale M 700 Hardtails. Der Rahmen ist aus 6061 T6 Alu und benötigt langsam einen neuen Anstrich. Ich überlege daher ihn für die nächsten 15 Jahre fit zu machen.
Bevor ich das jedoch mache, meine Frage an Euch: Wie lang hält eigentlich ein Alurahmen. Zwar gibt Cannondale "lifetime-guarantee", aber ich habe mal gehört, dass Alu nach 10- 20 Jahren spröde werden kann und dann bricht. Welche Erfahrungen habt Ihr mit der Haltbarkeit eines Aluminium-Rahmens gemacht?

Moin Moin,

man kann das so pauschal nicht sagen. Das einzige, was man mit Sicherheit sagen kann, ist, daß alle Rahmen irgendwann reißen. Auch die aus Stahl und Titan...
Und die Aussage, daß Aluminium nicht dauerfest ist, hat eher akademischen Wert. Kein Fahrrad ist dauerfest konstruiert, der entsprechende Test beeinhaltet keine Korrosion. Was definitiv nicht der Fall ist, ist, daß Aluminium spröde wird. Die meisten Verkehrsflugzeuge sind erheblich älter als unsere Klassiker.
Fakt ist, daß ab Ende der 80er bei vielen Rahmen Probleme entstanden. Bei Aluminiumrahmen liegt der Grund meist in falscher Konstruktion und falscher Verarbeitung, weniger im Material an sich. Es gibt ja auch so manche Stahlrahmen aus dieser Zeit, die konstruktiv bedingte Probleme mit sich bringen und trotz massivem Gewicht reißen und rosten. Vieler unserer Klassiker sind ja bei kleinen Schmieden entstanden, die sich mit viel Begeisterung aber recht wenig Erfahrung in den Mountainbikebau stürzten. Ein andere Grund lag in der Experimentierfreudigkeit der Mountainbikehersteller bis hin zur Federung. Zwangsläufig macht man Fehler, wenn man Neues macht. Die Verbreitung der Aluminiumrahmen fiel genau in diese experimentierfreudige Zeit...
Ich bin der Ansicht, daß sich die Haltbarkeit von Aluminium- und Stahlrahmen nicht groß unterscheidet, wenn man gleich schwere Rahmen voraussetzt. Die meisten Aluminiumrahmen sind ja leichter und der Vergleich hinkt. Bei Unfallschäden hat Aluminium meist die Nase vorn, zB wenn man gegen einen Baum fährt.
Titan hat sicherlich eher das Potential, extrem langlebige Rahmen zu bauen. Allerdings wollen die meisten, die einen Titanrahmen wollen, auch einen leichten Rahmen, was die Vorteile wieder verringert. Der einzige Titanrahmen, den ich bisher ausreichend lange gefahren habe, hat nach etwa drei Jahren täglich zur Arbeit einen Riß am Tretlagergehäuse entwickelt.

Was bei Aluminium und Stahl immer lebensverlängernd wirkt, ist guter Korrosionsschutz. Das wird oft unterschätzt.

Viele Grüße,
Georg
 
Tja, denke, Georg hat das Thema zum Abschluß gebracht....Besser hätte es nicht auf den Punkt gebracht werden können. Vor allem der Aspekt Korrosionsschutz - da kann ich nur zustimmen. Ob Fluid Film und Perma Film - Rostumwandler und Aluschutz werden häufig als "Priorität" vergessen. Man sollte dann noch nach dem besten Produkten Ausschau halten, da findet sich immer was. Mein Tip ist, man sollte einfach in der Autoschrauberszene umschauen. Da gibt`s Hohlraumwachse, Rostumwandler (hat ja auch noch einen positiven Effekt - aus dem Rost wird eine Schutzschicht, die anstatt des Metalls reagiert - ähnlich einer Verzinkung). Also ich benutze immer, wie schon angeführt, Fluid Film und anschließend gibt`s dann eine Perma Film-Versiegelung. Folie auslegen, Rahmen drauf und ab geht`s. Der Vorteil - Fluid Film hat geniale Kriecheigenschaften......O.K. - dieses Verfahren natürlich nur bei rostendem Metall, sorry Themenersteller....Bei Alu gibt`s Schutzöle und anderes Zeugs, da die Korrosion, bei Aluminium, ja selbst den Schutz darstellt....
 
Die Frage ist auch ab wann ist ein Riss gefährlich? Ich habe eines meiner Räder (96er Ghost) seit ich es besitze unter Dauereinsatz, das Rad hat alles mitgemacht und mit alles mein ich alles. Früher hatz mich gar nicht interesiert wies dem Rad geht, hauptsache es fährt. Als ich es letzen Sommer dannn neuaufbauen wollte, stellte ich fest , Risse sowohl an der Verschweiung von Unterrohr Tretlager wie auch Unterrohr Gabelschaft bzw Gabelschaftrohr. (Mir fällt grad der Name net ein..). Ich hab das rad neu aufgebaut und es hat mich schon wieder auf einer Tour quer durch die SChweiz mit schwerem Anhänger begleitet..solangs hält fahr ichs..
 
Moin Moin,

man kann das so pauschal nicht sagen. Das einzige, was man mit Sicherheit sagen kann, ist, daß alle Rahmen irgendwann reißen. Auch die aus Stahl und Titan...
Und die Aussage, daß Aluminium nicht dauerfest ist, hat eher akademischen Wert. Kein Fahrrad ist dauerfest konstruiert, der entsprechende Test beeinhaltet keine Korrosion. Was definitiv nicht der Fall ist, ist, daß Aluminium spröde wird. Die meisten Verkehrsflugzeuge sind erheblich älter als unsere Klassiker.
Fakt ist, daß ab Ende der 80er bei vielen Rahmen Probleme entstanden. Bei Aluminiumrahmen liegt der Grund meist in falscher Konstruktion und falscher Verarbeitung, weniger im Material an sich. Es gibt ja auch so manche Stahlrahmen aus dieser Zeit, die konstruktiv bedingte Probleme mit sich bringen und trotz massivem Gewicht reißen und rosten. Vieler unserer Klassiker sind ja bei kleinen Schmieden entstanden, die sich mit viel Begeisterung aber recht wenig Erfahrung in den Mountainbikebau stürzten. Ein andere Grund lag in der Experimentierfreudigkeit der Mountainbikehersteller bis hin zur Federung. Zwangsläufig macht man Fehler, wenn man Neues macht. Die Verbreitung der Aluminiumrahmen fiel genau in diese experimentierfreudige Zeit...
Ich bin der Ansicht, daß sich die Haltbarkeit von Aluminium- und Stahlrahmen nicht groß unterscheidet, wenn man gleich schwere Rahmen voraussetzt. Die meisten Aluminiumrahmen sind ja leichter und der Vergleich hinkt. Bei Unfallschäden hat Aluminium meist die Nase vorn, zB wenn man gegen einen Baum fährt.
Titan hat sicherlich eher das Potential, extrem langlebige Rahmen zu bauen. Allerdings wollen die meisten, die einen Titanrahmen wollen, auch einen leichten Rahmen, was die Vorteile wieder verringert. Der einzige Titanrahmen, den ich bisher ausreichend lange gefahren habe, hat nach etwa drei Jahren täglich zur Arbeit einen Riß am Tretlagergehäuse entwickelt.

Was bei Aluminium und Stahl immer lebensverlängernd wirkt, ist guter Korrosionsschutz. Das wird oft unterschätzt.

Viele Grüße,
Georg

Hallo Georg,

ist das nicht eher umgekehrt? Schließlich ist plastisch verformtes Aluminium AFAIK schlechter zurückzuformen bzw. rissgefährdeter als Stahl.

Oder liege ich falsch?
(Habe mich früher in den Alu-Kinderwagen meiner Schwester gesetzt, der war danach unwiderbringlich defekt, während mein erster Mountainbike Rahmen aus unkonofiziertem Tange-MTB-Geröhr trotz Frontalaufprall noch fahrtüchtig war und theoretisch wieder hätte gerichtet werden können).

LG Erol
 
Hallo Georg,

ist das nicht eher umgekehrt? Schließlich ist plastisch verformtes Aluminium AFAIK schlechter zurückzuformen bzw. rissgefährdeter als Stahl.

Oder liege ich falsch?
(Habe mich früher in den Alu-Kinderwagen meiner Schwester gesetzt, der war danach unwiderbringlich defekt, während mein erster Mountainbike Rahmen aus unkonofiziertem Tange-MTB-Geröhr trotz Frontalaufprall noch fahrtüchtig war und theoretisch wieder hätte gerichtet werden können).

LG Erol

Hallo Erol,

erstmal viele Grüße in die Hauptstadt!

Die Sache mit dem Baum ist kompliziert und trifft nur zu, wenn sich nichts plastisch verformt hat. Wenn sich ein Rahmen plastisch verformt hat, ist er für mich erstmal defekt. In der Regel ist ein Rahmen nach einer plastischen Verformung wegen Baum auch nicht mehr richtbar, außer bei ganz einfachen Rohren.
Was passiert bei einem Auftreffen auf ein Hindernis? Das Laufrad drückt von vorne auf die Gabel bzw. letztendlich Steuerrohr und dieses versucht den Rahmen scharnierartig zusammenzufalten. Dabei wird das Unterrohr an seiner Unterseite stark beansprucht, und zwar, das ist wichtig, auf Beulen. Und bei Beulen ist die Wandstärke des Bauteils erheblich wichtiger als Steifigkeit (E-Modul) des Materials an sich. Deshalb hat Aluminium hier die Nase vorn, einfach weil die Wandstärke erheblich höher ist. Bei vielen modernen Aluminiumrahmen führt das mittlerweile dazu, daß bei Frontalaufprall die Rahmen am Übergang zwische der dünnen Rohrmitte und der Endverstärkung reißen und sich am Übergang von Unter- zu Steuerrohr gar nicht mehr verformen. Meiner Meinung nach ist dieses Verhalten nicht wünschenswert, aber nicht zu vermeiden, wenn man das letzte Gewicht aus den Rohren herausholen will. Bei meinen Rahmen verfolge ich deshalb einen anderen Ansatz.

Achtung: Der oben beschriebene Mechanismus trifft nicht auf ein Versagen durch dynamische Belastung, also dem, was ein Rahmen erdulden muß, wenn er über Jahre gefahren wird, zu. Das ist etwas völlig anderes.

Die Frage, ob es Sinn macht, sich auf einen Kinderwagen zu setzen, kann ich nicht beantworten. :-) Aus Erfahrung weiß ich allerdings, daß ein üblicher Kinderwagen es nicht aushält, wenn sich zwei kleine Kinder draufsetzen und zusätzlich noch ein Laufrad angehängt wird. Dann bricht ein Kunstoffscharnier. :-)

Viele Grüße,
Georg
 
Tja, denke, Georg hat das Thema zum Abschluß gebracht....Besser hätte es nicht auf den Punkt gebracht werden können. Vor allem der Aspekt Korrosionsschutz - da kann ich nur zustimmen. Ob Fluid Film und Perma Film - Rostumwandler und Aluschutz werden häufig als "Priorität" vergessen. Man sollte dann noch nach dem besten Produkten Ausschau halten, da findet sich immer was. Mein Tip ist, man sollte einfach in der Autoschrauberszene umschauen. Da gibt`s Hohlraumwachse, Rostumwandler (hat ja auch noch einen positiven Effekt - aus dem Rost wird eine Schutzschicht, die anstatt des Metalls reagiert - ähnlich einer Verzinkung). Also ich benutze immer, wie schon angeführt, Fluid Film und anschließend gibt`s dann eine Perma Film-Versiegelung. Folie auslegen, Rahmen drauf und ab geht`s. Der Vorteil - Fluid Film hat geniale Kriecheigenschaften......O.K. - dieses Verfahren natürlich nur bei rostendem Metall, sorry Themenersteller....Bei Alu gibt`s Schutzöle und anderes Zeugs, da die Korrosion, bei Aluminium, ja selbst den Schutz darstellt....

Moin Moin,

ja, FluidFilm ist sehr zu empfehlen, benutze ich seit Jahren. Zudem noch umweltfreundlich.
Ich würde auch definitiv bei Aluminium dazu raten. Bei den im Rahmenbau verwendeten Legierungen funktioniert der von Dir beschriebene Mechanismus nicht gut. Erst recht nicht, wenn Straßensalz dazukommt. Viele Risse entstehen durch Spannungsrißkorrosion, siehe Nabenflansche oder den Rückruf der Vorbauten bei Syntace.

Viele Grüße,
Georg
 
Die Frage ist auch ab wann ist ein Riss gefährlich? Ich habe eines meiner Räder (96er Ghost) seit ich es besitze unter Dauereinsatz, das Rad hat alles mitgemacht und mit alles mein ich alles. Früher hatz mich gar nicht interesiert wies dem Rad geht, hauptsache es fährt. Als ich es letzen Sommer dannn neuaufbauen wollte, stellte ich fest , Risse sowohl an der Verschweiung von Unterrohr Tretlager wie auch Unterrohr Gabelschaft bzw Gabelschaftrohr. (Mir fällt grad der Name net ein..). Ich hab das rad neu aufgebaut und es hat mich schon wieder auf einer Tour quer durch die SChweiz mit schwerem Anhänger begleitet..solangs hält fahr ichs..

Moin Moin,

die Stelle zwischen Unterrohr und Steuerrohr ist natürlich schon blöd. Ich wäre da vorsichtig, eventuell kann das einfach abreißen.
Besonders vorsichtige wäre ich, wenn der Rahmen pulverbeschichtet ist, dann sieht man Risse und deren Ausbreitung recht spät.

Viele Grüße,
Georg
 
Der Rahmen ist blankes Alu glaube nur Klarlackiert..wobei von der Lacierung nicht mehr alzu viel übrig sein dürfte..
 
erstmal muss ich sagen das thema is wieder mal super interessant ! also ich bin da recht ängstlich - einen rahmen mit riss würde ich nicht weiter bewegen ... besonders vorn am steuerrohr ... au au ... n riss dort kann ganz hässlich ausgehen genau wie an der gabel ... :eek:
 
Hallo Erol,

erstmal viele Grüße in die Hauptstadt!

Die Sache mit dem Baum ist kompliziert und trifft nur zu, wenn sich nichts plastisch verformt hat. Wenn sich ein Rahmen plastisch verformt hat, ist er für mich erstmal defekt. In der Regel ist ein Rahmen nach einer plastischen Verformung wegen Baum auch nicht mehr richtbar, außer bei ganz einfachen Rohren.
Was passiert bei einem Auftreffen auf ein Hindernis? Das Laufrad drückt von vorne auf die Gabel bzw. letztendlich Steuerrohr und dieses versucht den Rahmen scharnierartig zusammenzufalten. Dabei wird das Unterrohr an seiner Unterseite stark beansprucht, und zwar, das ist wichtig, auf Beulen. Und bei Beulen ist die Wandstärke des Bauteils erheblich wichtiger als Steifigkeit (E-Modul) des Materials an sich. Deshalb hat Aluminium hier die Nase vorn, einfach weil die Wandstärke erheblich höher ist. Bei vielen modernen Aluminiumrahmen führt das mittlerweile dazu, daß bei Frontalaufprall die Rahmen am Übergang zwische der dünnen Rohrmitte und der Endverstärkung reißen und sich am Übergang von Unter- zu Steuerrohr gar nicht mehr verformen. Meiner Meinung nach ist dieses Verhalten nicht wünschenswert, aber nicht zu vermeiden, wenn man das letzte Gewicht aus den Rohren herausholen will. Bei meinen Rahmen verfolge ich deshalb einen anderen Ansatz.

Achtung: Der oben beschriebene Mechanismus trifft nicht auf ein Versagen durch dynamische Belastung, also dem, was ein Rahmen erdulden muß, wenn er über Jahre gefahren wird, zu. Das ist etwas völlig anderes.

Die Frage, ob es Sinn macht, sich auf einen Kinderwagen zu setzen, kann ich nicht beantworten. :-) Aus Erfahrung weiß ich allerdings, daß ein üblicher Kinderwagen es nicht aushält, wenn sich zwei kleine Kinder draufsetzen und zusätzlich noch ein Laufrad angehängt wird. Dann bricht ein Kunstoffscharnier. :-)

Viele Grüße,
Georg

Hallo Georg,

das war ma(i)l wieder eine auch für Laien superverständliche Erklärung :daumen:

Wie machst Du das bei Deinen Rahmen?

BTW: Thema Kinderwagen - war einer dieser superleichten faltbaren Buggies aus den 70ern, für meine damals 2jährige Schwester genau richtig, für den etwa 6jährigen Erol etwas unterdimensioniert. Die Rohre ließen sich zwar wieder geradebiegen, waren dann jedoch so geschwächt, daß sie nichtmal mehr meine Schwester aushielten und brachen dann.

Du kannst Dir denken, daß mir eine gewisse Skepsis gegenüber Bauxit sprichwörtlich in die Wiege gelegt wurde :lol:

LG Erol
 
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