Liebe Mountainbiker.
Pfingsten war Abteilungsurlaub angesagt und für eine gescheite Alpenüberquerung lag einfach noch zu viel Schnee.
Auf der Suche nach Alternativen bin ich auf die GTMC gestossen, eine vom französischen Mountainbikeclub ausgeschriebene Route. 660km und 12000hm von der Auvergne bis ans Meer. Hört sich ja sehr gut an. Leider war im www sehr wenig auf Deutsch über diese Tour zu finden, darum habe ich mich entschlossen hier etwas darüber zu berichten. Gerne beantworte ich natürlich auch Fragen, falls jemand diese Tour machen will.
Gefahren bin ich die Tour bis Florac nach diesem Track:
http://www.utagawavtt.com/randonnee-vtt-gps?topo=6277
Laut der französischen Beschreibung sehr nahe an der Originalroute und das kann ich nur bestätigen. Soweit ich feststellen konnte weicht der Track nur bei Trailus kurz von der GTMC ab,
weil die Aufzeichner hier eine Unterkunft etwas abseits der Route hatten, auch die Qualität ist sehr gut. Ohne GPS ist die Tour sehr schwer zu finden, da muss man zu Hause gute Vorarbeit leisten und genaue Karten dabei haben. Ich selbst bin mit der Garmin Karte und den 1:100000 IGN-Karten sehr gut zurecht gekommen aber ohne Navi braucht man genauere Karten, denn nach den Schildern kann man nicht fahren, dafür sind´s zu wenige und teilweise zerstört oder ausgebleicht.
Alles in allem eine sehr sportliche, durchdachte Tour, die einen sehr hohen "Offroad"-Anteil hat, fahrtechnisch aber selten richtig anspruchsvoll ist. Nach längeren Regenfällen würde ich insbesondere die ersten 3 Etappen nicht empfehlen. Der Bayer würde sagen, dass es dort wohl recht "batzig" (schlammig) werden könnte.
Die ersten 2 1/2 Tage fährt man sehr viel im Wald erst dann wird die Sicht etwas freier. Oft habe ich überlegt, die kräftezehrenden Aufstiege auf Schotter auf die Straße zu verlegen, was ich zum Ende der Tour hin, dann auch hin und wieder gemacht habe, zumal der Verkehr sehr, sehr gering war.
Bin in Volvic gestartet. Original startet die Tour in Clermond Ferrand, wenn man aber wie ich mit dem Auto anreist eignet sich Volvic meines Erachtens besser, weil es dort unglaublich viele Parkplätze (Volvic Quelle, Maison de la Pierre) gibt und einen schönen, günstigen Campingplatz. In meinem Fall durfte ich meinen Bus sogar kostenlos im umzäunten Gelände des Platzes stehen lassen. In der Hauptsaison wird das wohl nur bedingt möglich sein. Allgemein schien mir Volvic sicher, aber ein Auto 10 Tage stehen lassen ist ja immer so eine Sache.
Hier meine Etappen. Die ersten 4 Tage nahezu auf der Originalroute, am 4. Tag fand ich keine Unterkunft und musste nach Grandrieu abfahren und dort in ein Hotel gehen. Am nächsten Tag bin ich ab Le Giraldes wieder auf die Originalroute zurück. Die Etappe Nr.7 habe ich stark verkürzt, da ich die Strecke Florac - Mont Aigoual schon kannte. Ab dem Mont Aigoual bin ich auf meiner eigenen Route schnellstmöglich gen Meer gefahren.
Fazit: Diese Tour alleine Ende Mai zu unternehmen war eine sehr, sehr einsame Geschichte. Habe die 9 Tage nur zwei andere Mehrtagesradler gesehen. Vorteil war, dass man unter der Woche die Unterkünfte nicht vorbuchen musste. Am Wochenende hatte ich dann allerdings Pech als ich am 5. Tag in der Cabane des Bouviers übernachten wollte und diese ausgebucht war. Mir blieb nichts anderes übrig als etwas frustriert nach Grandrieu abzufahren. Teilweise musste ich auch ohne Frühstück losradeln, weil die vielen kleinen Orte speziell in der Auvergne einfach keine Bäckerei hatten. Es gab zwar meistens ein dépôt de pain , aber das Wörterbuch übersetzt das wie folgt "Kleine Lebensmittelgeschäft Geöffnet die Jahreszeit und Brothinterlegung im Juli und August"...war wohl nix mit Mai ;-)
Also, viele viele Riegel mitnehmen......hatte ich gottseidank, auch wenn sie mir zum Hals raushingen :-(
Die Riegel, die Kleidung, das Werkzeug, Erste Hilfe usw., das man sich alleine ja nicht aufteilen kann fangen dann nach gewisser Zeit auch an, dem Allerwertesten ganz schön zuzusetzten obwohl man mit schwerem Gepäck trainiert hat..........................................................aber ich wollte es ja so!!!!!
Die unglaubliche Landschaft, die wunderschöne Nacht am Mont Aigoual und die tolle Jungendherberge in Sète haben die Qualen aber locker wieder wettgemacht.
1.Tag 25.Mai Volvic-Orcival 58km 1440hm
Unterkunft: Gîte le Pont Daldin Nicolas (ca. 12€, Mehrbettzimmer, Küche, keine Verpflegung, Geschäfte u. Restaurant im Ort)
2.Tag 26.Mai Orcival-Chaumiane 54km 1680hm
Unterkunft: Gîte d'étape Chaumiane (ca. 14€, sehr freundlich aber mit dem Schlüssel hat es sehr lange gedauert, Doppelzimmer, Küche, keine Verpflegung und keine Geschäfte im Ort. Habe zu Abend im nahen Ort Compains gegessen, der allerdings ca. 100hm tiefer liegt)
3.Tag 27.Mai Chaumiane-Chalinargues 57km 1280hm
Unterkunft: Gîte Communal de Chalinargues (ca 16€, sehr freundlich, Doppelzimmer, Küche, keine Verpflegung, Geschäfte und Restaurant im Ort)
4.Tag 28.Mai Chalinargues-Trailus 50km 1034hm
Unterkunft Auberge Les Volpilieres (ca. 70€ incl. HP, wunderschöne, sehr freundliche Auberge mit Pool und Top-Verplegung)
5.Tag 29.Mai Trailus-Grandrieu 78km 1801hm
Unterkunft Hotel Daudet (ca. 60€ incl. HP, sehr einfach, freundlich, Geschäfte und Restaurants vor Ort)
6.Tag 30.Mai Grandrieu-Mont Lozère 85km 1760hm
Unterkunft: Gîtes d'étape Le Refuge (ca. 40€ incl HP, Mehrbettzimmer, sehr freundlich, es gibt auch Hotelzimmer und ein anderes Hotel am Mont Lozère)
7.Tag 31.Mai Mont Lozère-Mont Aigoual 90km 2680hm
Unterkunft: Gîte d’étape de l’Aigoual (ca. 40€ incl HP, man kriegt Schlüssel und Essen nur solange das Restaurant geöffnet hat, Mehrbettzimmer, Küche, sehr freundlich, wunderschön dort oben)
8.Tag 1.Juni Mont Aigoual-Aniane 101km 1551hm
Unterkunft: Hostellerie Saint Benoit ( ca. 80€ incl HP, Super Essen, Pool, sehr freundlich, Geschäfte und Restaurants im Ort)
Fortsetzung folgt.....
Pfingsten war Abteilungsurlaub angesagt und für eine gescheite Alpenüberquerung lag einfach noch zu viel Schnee.
Auf der Suche nach Alternativen bin ich auf die GTMC gestossen, eine vom französischen Mountainbikeclub ausgeschriebene Route. 660km und 12000hm von der Auvergne bis ans Meer. Hört sich ja sehr gut an. Leider war im www sehr wenig auf Deutsch über diese Tour zu finden, darum habe ich mich entschlossen hier etwas darüber zu berichten. Gerne beantworte ich natürlich auch Fragen, falls jemand diese Tour machen will.
Gefahren bin ich die Tour bis Florac nach diesem Track:
http://www.utagawavtt.com/randonnee-vtt-gps?topo=6277
Laut der französischen Beschreibung sehr nahe an der Originalroute und das kann ich nur bestätigen. Soweit ich feststellen konnte weicht der Track nur bei Trailus kurz von der GTMC ab,
weil die Aufzeichner hier eine Unterkunft etwas abseits der Route hatten, auch die Qualität ist sehr gut. Ohne GPS ist die Tour sehr schwer zu finden, da muss man zu Hause gute Vorarbeit leisten und genaue Karten dabei haben. Ich selbst bin mit der Garmin Karte und den 1:100000 IGN-Karten sehr gut zurecht gekommen aber ohne Navi braucht man genauere Karten, denn nach den Schildern kann man nicht fahren, dafür sind´s zu wenige und teilweise zerstört oder ausgebleicht.
Alles in allem eine sehr sportliche, durchdachte Tour, die einen sehr hohen "Offroad"-Anteil hat, fahrtechnisch aber selten richtig anspruchsvoll ist. Nach längeren Regenfällen würde ich insbesondere die ersten 3 Etappen nicht empfehlen. Der Bayer würde sagen, dass es dort wohl recht "batzig" (schlammig) werden könnte.
Die ersten 2 1/2 Tage fährt man sehr viel im Wald erst dann wird die Sicht etwas freier. Oft habe ich überlegt, die kräftezehrenden Aufstiege auf Schotter auf die Straße zu verlegen, was ich zum Ende der Tour hin, dann auch hin und wieder gemacht habe, zumal der Verkehr sehr, sehr gering war.
Bin in Volvic gestartet. Original startet die Tour in Clermond Ferrand, wenn man aber wie ich mit dem Auto anreist eignet sich Volvic meines Erachtens besser, weil es dort unglaublich viele Parkplätze (Volvic Quelle, Maison de la Pierre) gibt und einen schönen, günstigen Campingplatz. In meinem Fall durfte ich meinen Bus sogar kostenlos im umzäunten Gelände des Platzes stehen lassen. In der Hauptsaison wird das wohl nur bedingt möglich sein. Allgemein schien mir Volvic sicher, aber ein Auto 10 Tage stehen lassen ist ja immer so eine Sache.
Hier meine Etappen. Die ersten 4 Tage nahezu auf der Originalroute, am 4. Tag fand ich keine Unterkunft und musste nach Grandrieu abfahren und dort in ein Hotel gehen. Am nächsten Tag bin ich ab Le Giraldes wieder auf die Originalroute zurück. Die Etappe Nr.7 habe ich stark verkürzt, da ich die Strecke Florac - Mont Aigoual schon kannte. Ab dem Mont Aigoual bin ich auf meiner eigenen Route schnellstmöglich gen Meer gefahren.
Fazit: Diese Tour alleine Ende Mai zu unternehmen war eine sehr, sehr einsame Geschichte. Habe die 9 Tage nur zwei andere Mehrtagesradler gesehen. Vorteil war, dass man unter der Woche die Unterkünfte nicht vorbuchen musste. Am Wochenende hatte ich dann allerdings Pech als ich am 5. Tag in der Cabane des Bouviers übernachten wollte und diese ausgebucht war. Mir blieb nichts anderes übrig als etwas frustriert nach Grandrieu abzufahren. Teilweise musste ich auch ohne Frühstück losradeln, weil die vielen kleinen Orte speziell in der Auvergne einfach keine Bäckerei hatten. Es gab zwar meistens ein dépôt de pain , aber das Wörterbuch übersetzt das wie folgt "Kleine Lebensmittelgeschäft Geöffnet die Jahreszeit und Brothinterlegung im Juli und August"...war wohl nix mit Mai ;-)
Also, viele viele Riegel mitnehmen......hatte ich gottseidank, auch wenn sie mir zum Hals raushingen :-(
Die Riegel, die Kleidung, das Werkzeug, Erste Hilfe usw., das man sich alleine ja nicht aufteilen kann fangen dann nach gewisser Zeit auch an, dem Allerwertesten ganz schön zuzusetzten obwohl man mit schwerem Gepäck trainiert hat..........................................................aber ich wollte es ja so!!!!!
Die unglaubliche Landschaft, die wunderschöne Nacht am Mont Aigoual und die tolle Jungendherberge in Sète haben die Qualen aber locker wieder wettgemacht.
1.Tag 25.Mai Volvic-Orcival 58km 1440hm
Unterkunft: Gîte le Pont Daldin Nicolas (ca. 12€, Mehrbettzimmer, Küche, keine Verpflegung, Geschäfte u. Restaurant im Ort)
2.Tag 26.Mai Orcival-Chaumiane 54km 1680hm
Unterkunft: Gîte d'étape Chaumiane (ca. 14€, sehr freundlich aber mit dem Schlüssel hat es sehr lange gedauert, Doppelzimmer, Küche, keine Verpflegung und keine Geschäfte im Ort. Habe zu Abend im nahen Ort Compains gegessen, der allerdings ca. 100hm tiefer liegt)
3.Tag 27.Mai Chaumiane-Chalinargues 57km 1280hm
Unterkunft: Gîte Communal de Chalinargues (ca 16€, sehr freundlich, Doppelzimmer, Küche, keine Verpflegung, Geschäfte und Restaurant im Ort)
4.Tag 28.Mai Chalinargues-Trailus 50km 1034hm
Unterkunft Auberge Les Volpilieres (ca. 70€ incl. HP, wunderschöne, sehr freundliche Auberge mit Pool und Top-Verplegung)
5.Tag 29.Mai Trailus-Grandrieu 78km 1801hm
Unterkunft Hotel Daudet (ca. 60€ incl. HP, sehr einfach, freundlich, Geschäfte und Restaurants vor Ort)
6.Tag 30.Mai Grandrieu-Mont Lozère 85km 1760hm
Unterkunft: Gîtes d'étape Le Refuge (ca. 40€ incl HP, Mehrbettzimmer, sehr freundlich, es gibt auch Hotelzimmer und ein anderes Hotel am Mont Lozère)
7.Tag 31.Mai Mont Lozère-Mont Aigoual 90km 2680hm
Unterkunft: Gîte d’étape de l’Aigoual (ca. 40€ incl HP, man kriegt Schlüssel und Essen nur solange das Restaurant geöffnet hat, Mehrbettzimmer, Küche, sehr freundlich, wunderschön dort oben)
8.Tag 1.Juni Mont Aigoual-Aniane 101km 1551hm
Unterkunft: Hostellerie Saint Benoit ( ca. 80€ incl HP, Super Essen, Pool, sehr freundlich, Geschäfte und Restaurants im Ort)
Fortsetzung folgt.....
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