Genauigkeit von GPS und Tacho

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Hallo
was ist eigentlich genauer, ein GPS oder ein Tacho?
Sind zum Beispiel über eine längere Zeit (Sommer) die Daten (Strecke, Höhe, Zeit) der beiden Geräte in etwa identisch oder gibt es da grössere Differenzen?

Danke für die Infos
 
Bei GPS ist die Genauigkeit heutzutage mit 2m für Langstrecken sicher gut genug. Vorteil ist halt, dass das Einstellen des Reifendurchmessers entfällt und die Genauigkeit effektiv größer sein sollte.
Auf Strecken mit schlechtem Sichtkontakt zum Himmel (Schluchten, tiefe Wälder, Tunnel) lohnt sich ein Tacho, da bei GPS immer Sichtkontakt zu den Satelliten benötigt wird.

Die Höhe würde ich für eine höhere Genauigkeit aus den aufgezeichneten Daten eines GPS-Tracks erstellen lassen.
Die Luftdruckbasierenden Höhenmesser erfordern eine Kalibrierung bei zwischenzeitlichen Höhenunterschieden, um die Genauigkeit beizubehalten.
 
Ein ordentliches GPS errechnet die Geschwindigkeit nicht über Ortsveränderund sonder mittels Dopplereffekt.
bei der zurückgelegten Strecke kommen drauf an ob der Empfang gut war, ob viele Höhenmeter gemacht wurden.
Da kommt dann zu abweichungen.

Ob der Tacho genau ist kommt drauf an wie gut er eingestellt ist, aber auch da kann es zu abweichungen kommen
 
Auf Dauer ist GPS genauer. Beim Tacho reichen schon kleine Abweichungen bei der Eingabe des Abrollumfangs, die sich dann summieren. Ich hab z.B. bei Stadtrad mittels rollen (zurückgelegte Strecke pro Umdrehung) den Umfang gemessen. Laut Tacho ist der Weg auf Arbeit 8km lang, die GPS-Uhr sagt aber bloß 7,8km. Je nach Chipsatz und Empfangsqualität gibt es auch beim GPS Abweichungen, aber die liegen so im Bereich von 1%... ;)
 
Pizzaplanet trifft den punkt...

bei der reinen geschwindikeits angabe ist GPS deutlich genauer.
bei der Strecke kann der tacho besser sein wenn der Radumfang gut passt.

und der radumfang ist geschwindigkeits und weg abhängig. durch die Fliehkraft wird er größer (kein Spaß messbar...) und wenn du im weichen dreck fährst und ein sinkst wird der Tacho mehr anzeigen als du wirklich schaffst.

Problem GPS ist die Summierung. Je nach intervall der messung gibt es da auch rundungsfehler. Im stand springt die position - manche zählen das auch weiter.

Fazit:

für reine Geschwindikeit : GPS viel besser
für strecke: je nach GPS empfang und gerät. Meiner erfahrung nach ist der unterschied zwischen gps und tacho aber zu vernachlässigen bzw nicht zu sagen wer da recht hat.
 
Der Artikel stammt aus dem Jahr 2007. Klar sind die Grundlagen sicher identisch, doch es gibt ja auch einige Verbesserungen seitdem.

Schon 2009 war die genauigkeit so hoch, dass Kartenausschnitte auf Google exakt dem eigenen Standort ensprachen.

Dem Artikel zufolge entspricht die Angabe von 2m Genauigkeit im Smartphone einer realen Abweichungsmöglichkeit von 5m. In der Praxis ist GPS meiner Erfahrung nach genauer als 5m.
 
Glaube nicht das die Physikalischen Gesetzte sich seit dem verändert haben.....

Ich gehe mal davon aus das du ein Einfrequenz GPS gerät hast...
einfach mal die GPS daten per usb bluetooth oder was immer aufnehmen... dann wirst du sehen das bei guten Empfang die position in einem Radius Xm liegen.
Mittelst du die punkte über mehrere Minuten wird ein sehr guter punkt mit wenig abweichung rauskommen.

Was besser geworden ist, ist die Mathematik dahinter. Also die erkennung wann man steht (static navigation), und die mittelung in bewegung.

wirklich besser wird die position erst mit 2 frequenz gps. Aber selbst DIY projekte kosten da noch über 200€ nur für den Empfänger.
 
Es ging ja um die Strecke... da ist gps wirklich gut.

zum thema Position in Fahrt.
Wenn man einen Track ansieht ist man oft überrascht wie gut der auf der google sat karte stimmt. (Wobei auch die google Sat KArte oft paar meter zur Wirklichkeit versetzt ist).

nimmt man mal stellen an denen man öfter fährt sieht man die Streuung.
einmal MTB einmal auto...

erstes Bild MTB (der Ausreißer rechts ist zu fuß auf Fußweg der 5 meter daneben ist.)

rechtes bild Auto, 10meter breite Straße fahrt in beide Richtungen...
 

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Ich weiß net was ihr für GPS-Geräte habt, aber die meisten Geräte (außer Handys) kommen heutzutage mit EGNOS-Empfang, was die Genauigkeit auf den Bereich von einem Meter drückt, gute Sicht nach Süden vorausgesetzt.

Allerdings wird die Genauigkeit rapide schlechter, wenn man Abschattungen durch Wald, Gebirge oder Häuser hat. Da helfen einem dann nur eine gute (sprich teure ...) Antenne und ein entsprechend guter Empfänger.

Viele Grüße
 
Auch Egnos verbiegt keine Physikalischen Gesetzte.

Was hier einige glaube ich noch nicht verstanden haben:

diese ganzen Genauigkeits angaben haben auch einen Zeitfaktor.
z.b. könnte man sagen die Positionsangabe liegt 95% der Zeit in einem Radius mit X Metern wenn man das Gerät auf einer Stelle liegen lässt und schaut was es anzeigt.

Wobei man Grundsätzlich mehrere Szenarien unterscheiden muss:

- Positionsbestimmung im Stand / in Bewegung
- Empfang, Stand der Satteliten (macht viel aus welche gerade zu sehen sind)
- Verbindung mehrerer Systeme Glonas GPS Galileo

Egnos bringt einiges - keine Frage. wirkliche genauigkeiten im unter 1-2 Meter BEreich bekommt man erst mit 2 Frequenz GPS.

Viele glauben auch das die Position besser wird wenn man auch die Russischen Glonas Sateliten verwendet. Da es im Grundsatz das gleiche System ist wird aber die Position nciht genauer. Es ist nur oft so das man z.b. in den Bergen länger gute Positionen bekommt weil man mehr Sat. zur Verfügung hat.
 
ich hätte gerne ein GPS das auf 2m genau ist
ich vermute, er meint ortsbestimmung. das ist das eine.

aber so wie die frage gemeint ist, ist genauigkeit ja nur sinnvoll als relation, also im verhältnis zu xy anzugeben.
wenn ich ne strecke messen will, sind 2 m (also eine abweichung von 2 m über eine tour von x km etc.) unrealistisch.
 
Auch Egnos verbiegt keine Physikalischen Gesetzte.

Natürlich verbiegt EGNOS keine physikalischen Gesetze, aber in den letzten Jahren hat sich bei den Empfängern doch einiges getan (z.B. PPP), womit sich bei Einkanal-Empfängern die Genauigkeit -auch in Bewegung- merklich unter 1m drücken lässt.

Viele Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
ganz klar JEIN :-)

Die Mathematische Auswertung ist klar besser geworden. Wobei da nicht alle Hersteller wirklich besser werden. Wenn man beobachtet wie lange manche Hersteller brauchen um kleine Fehler zu verbessern (oder verschlechtern).

was egnos macht ist hier ja gut beschrieben http://www.kowoma.de/gps/waas_egnos.htm

Letztendlich freut sich wohl jeder wenn das ganze genauer wird. dabei ist es doch egal wie es geht.

Ich bin gespannt wie es wird wenn galileo mal wirklich was tut.
Für uns Biker ist die Genauigkeit ja eh schon länger in sehr brauchbaren Bereichen.

um auf die Ursprungs frage zu kommen: Mir reicht ein GPS tacho vollkommen aus. Die Zeiten wo ich Magneten an den Speichen hatte sind vorbei....
 
Pizzaplanet trifft den punkt...

bei der reinen geschwindikeits angabe ist GPS deutlich genauer.
bei der Strecke kann der tacho besser sein wenn der Radumfang gut passt.

Also wenn ich die Geschwindigkeitstracks meines Edge 705 im reinen GPS Betrieb (also "ohne Speichenmagnet") und des HAC4 vergleiche, dann ist die Geschwinsigkeit des HACs deutlich weniger verrauscht. Der Edge hat ein Rauschband von etwa 3kmh, was bei ~20kmh ja gut +/-7% vom Messwert entspricht, der hac hat so ein Rauschen prinzipbedingt nicht. Gut, dass sagt noch nichts über die absolute Genauigkeit aus, aber ich denke, dass ich den Radumfang schon mit einer Toleranz < 5% eingestellt kriege, also ist gps in dem Vergleich bezogen auf den maximalen Fehler weniger genau.

Mit dem optionalen gsc10 Raddrehzahlgeber dreht sich das Spiel dann aber um und der edge ist ebenso unverrauscht und müsste dann auch genauer sein.
 
um so schneller man ist, um so genauer die geschwindigkeit beim GPS...

Das bei dir da ein rauschen ist kann aber auch am Gerät liegen. Viele Mitteln da über mehrere Sekunden.

Mein altes GPS konnte mit 4 Hz loggen da waren die logs sehr smooth. beim Garmin hab ich 1 Hz das reicht immer noch. Ich mache aus den logs gerne Google earth files die je nach geschwindigkeit bunt eingefärbt sind.

geht z.b. damit: http://forum.pocketnavigation.de/fo...logger/1135450-avgps-version-2-02-verfuegbar/
 
Um einfach mal die Ausgangsfrage auf den Punkt zu bringen:

Beides ist bei Strecke/Geschwindigkeit (vorausgesetzt der Tacho ist richtig eingestellt und es handelt sich um ein vernünftiges GPS) sehr präzise. Die Abweichungen liegen weit unter 3% und das ist für mich nun wirklich präzise genug. Bei Momentangeschwindigkeiten würde ich jedoch den Tacho vorziehen.

GPS hat den Vorteil das nichts eingestellt wird, den Nachteil des hohen Stromverbrauchs gegenüber einem Tacho. Höhenmessung als Sonderfall ganz ohne GPS wird schwierig, hier braucht es eigentlich Druck und GPS um über lange Zeit tauglich zu sein. Aber die neuen GPS sind sogar bei Höhenmessungen schon alleine sehr präzise.
 
Zuletzt bearbeitet:
Selbst mein etrex von 2001 hat bei der Geschwindigkeit eine maximale Abweichung von 0,05m/s.
Das ganze gilt für konstante Geschwindigkeit über Grund bei ausreichend Empfang.

jetzt macht mal einer ne Tabelle mit Geschwindigkeiten in km/h und m/s und schaut dann mal wie wenig 0,05m/s sind.
 
das Beispiel von McFly77 ist ja mal echt gut. Die Fragen was jetzt besser ist kann man sich dann wirklich schenken.

Vorteil GPS: man kann halt schöner auswerten wie toll man war...

kmz für google earth hier.

Track mit Farbe nach Geschwindigkeit
 

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Selbst mein etrex von 2001 hat bei der Geschwindigkeit eine maximale Abweichung von 0,05m/s.
Das ganze gilt für konstante Geschwindigkeit über Grund bei ausreichend Empfang.

jetzt macht mal einer ne Tabelle mit Geschwindigkeiten in km/h und m/s und schaut dann mal wie wenig 0,05m/s sind.

Ist das praktische oder theor. Meßgenauigkeit (also bei bekannter, stabiler Ionosphäre und keinen Bahnabweichungen/Fehlern der Sateliten), Anzeigegenauigkeit oder Rechengenauigkeit;)
Beim GPS wird einem oft von den Nachkommastellen viel vorgegaukelt...

Der Nikolauzi
 
Also ich habe jetzt mal mit der Runtastic-App auf meinem HTC One per GPS und einem Sigma-Tacho verglichen. Komme nach 5 Parallelmessungen immer auf ca. 5% Abweichung bei den Entfernungen also statt 55 KM mit Sigma auf 52,25 KM mit GPS. Finde die Abweichungen schon erheblich. Ich vertraue eher meinem Sigma, da ich mir auch die Route auf Google-Earth, die von Runtastic aufgezeichnet wurde mal angeschaut habe. Immer wenn er offensichtlich das Signal verliert, errechnet er bis zu nächsten Signal/Punkt die kürzeste Strecke (was soll erauch sonst machen, wenn er kein Wegenetz hinterlegt hat) und damit verliere ich z.T. erheblich an Entfernungsmetern. Wie gut die Höhenmessung ist, weiß ich nicht, da mein Sigma keinen Höhenmesser hat.
Ich bin daher am überlegen, ob ich mir einen neuen Tachometer mit baromatischem Höhenmesser hole von VDO, Cyclo oder halt wieder von Sigma.
Die Abweichung beim Radumfang halte ich für weit unter 1%. Ich habe beim Einstellen ja auch nicht den theoretischen Wert aus der Tabelle genommen, sondern mit dem optimalen Reifendruck und Fahrergewicht die Wegstrecke vermessen, da bleibt immer noch ein wenig Delta, aber das sollte locker unter 1% (ca. 2 cm) liegen.
http://fahrrad.wikia.com/wiki/Reifenumfang_(Tabelle)

Ich werde jetzt noch mal mit meinem Garmin Forerunner 305 testen, wie da die Abweichung ist, aber ich bin fest davon überzeugt, dass der radgebundene Tachometer GPS deutlich überlegen ist hinsichtlich Genauigkeit.
 
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