Gebrauchtes Federgabelöl wiederverwenden

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Moin!

Ich habe vor kurzem einen Gabelservice durchgeführt und das gebrauchte, dreckige Öl in einem Glas stehen lassen. Nach längerer Standzeit scheinen Wasser und Dreck sich komplett unter dem Öl abgesetzt zu haben, das darüber schwimmende Öl sieht aus wie neu.

Was meint ihr, kann man das Öl problemlos erneut verwenden?
Ich werde es beim nächsten Service einfach mal ausprobieren und würde vorab gerne Meinungen und Erfahrungen hören.

Gruß,
Alex
 
Habe nur Erfahrungen mit altem Mineralöl und einer Scheibenbremse.
Die verrichtet aber inzwischen seit 3-4 Jahren ihren Dienst mit dem wiederverwendetem Öl.
Ich habe das Öl allerdings extra nochmal durch so eine Filter wie aus dem Chemieunterricht laufen lassen.
Aber wenn es nicht unbedingt sein muß, würde ich lieber zu frischem Öl raten, vor allem in der Gabel/Dämpfer.
 
Ja klar, gibt ja auch so Filter mit denen Motoröl wieder aufbereitet wird - hast du ja sicher daheim :D ...

Ich nehme das alte Gabelöl im Winter immer, um am Schlammrad die Kette zu ölen. Das macht zumindest etwas mehr Sinn, auch wenn es nicht umweltfreundlich ist.
 
Ich verstehe nicht warum das nicht umweltfreundlich ist. Ich lasse das alte Öl auch stehen bis es sich getrennt hat. Damit wird dann das Ölkännchen gür allgemeine Anwendung aufgefüllt (Schrauben, Kette, ...). Besser als das Öl zu verbrennen und sich für die Kette neues Öl zu kaufen.
 
Ist nach Trennung und filtern problemlos verwendbar. Fürs Motoröl der Autos gibt es schon längst eine Technologie, die von der Schmiermittelindustrie jedoch massiv bekämpft wird. Das würde ein Milliardengeschäft zerstören.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Da kommt man ja fast in Versuchung aus Mitleid 200ml Öl zu verschenken.
Dreck ist nur eins der Probleme von alten Öl.

Es ging hier darum ob es ( technisch ) möglich ist und nicht ob die meisten Menschen glauben, dass es keinen Sinn machen würde.

Dein "neues" Öl fließt natürlich unter Laborbedingungen und völlig rein vom Ölbaum. Ist Dir bekannt, wie "alt" Öl ist und wie es entstanden ist?

Da Du offensichtlich vom Fach bist, schildere uns bitte vollumfänglich die Probleme von altem Öl.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Gegenüber z.B. einem Motoröl ist die Belastung in der Gabel sehr gering:
Keine thermische Belastung, sehr geringe Gleitgeschwindigkeiten bei geringer Flächenbelastung, keine Verbrennungsrückstände, keine Säuren (bildet sich aus Verbrennungsgasen und Wasser im Kaltbetrieb), kein Verdünnen mit Benzin und Diesel.
Ein z.B. Hypoidöl im Differential sieht zwar keine Verbrennungsvorgänge, aber auch ein Differential wird 80 - 100°C warm und die Flächendrücke zwischen den Zähnen sind sehr hoch. Alles nicht in der Gabel.

Fazit: Gabelöle haben ein stressfreies Leben und verschleissen daher selbst wenig. Der Wechsel ist vor allem dazu da, den Schmutz und Abrieb herauszuspülen und bei der zerlegten Gabel Dichtungen zu wechseln. Da die Mengen nicht groß sind, will keiner wiederverwenden.
Aber: wie trennt man Dämpfungsöl (z.B. RS W5), das Öl für die Schmierung der Tauchrohre (z.B. RS W15), vielleicht noch was drittes für die Luftkammer und einige packen noch Fett rein???
Es ist daher schon plausibel, dass die Gabelhersteller solchen Übungen nicht anbieten (nicht wegen des Ölumsatzes). Man stelle sich mal die Anleitung zum Absetzen des Schmutzes vor (.... nehmen Sie in sauberes, trockenes Gurkenglas mit mindesten 400ml Volumen ........giessen Sie das vorher aufgefangene Altöl unter sanftem Rühren in das Glas ..... stellen Sie das Glas für 14 Tage an eine warmen und dunklen Ort .....). Funktionieren müsste es aber, wenn man sauber arbeitet.
 
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